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Georg Wilhelm Friedrich Hegel an Karl Hegel, Berlin, 13. August 1819

Mein lieber Sohn!

Es hat mich gefreut, von Dir einen Brieff aus Neustadt zu bekommen, der recht ordentlich geschrieben ist. Wenn ich nach Neustadt komme, mußt du mir die zwey Mühlen auch zeigen, die du gesehen hast; ich weiß aber noch nicht genau, wann ich kommen werde.1

An des Königs Geburtstag2 haben wir eben nichts besonderes gehabt, ausser einer Rede im Universitäts-Saal, welche Herr Professor Bökh gehalten hat.3 Abends ist wohl ein Feuer Werk gewesen, das ich aber nicht gesehen habe, wenn Du und Deine Brüder und die Mutter hier gewesen wären, so wäre ich wohl mit euch hinausgegangen.

Da du in Neustadt nicht in die Schule gehst, so lerne bey der Mutter desto fleissiger, damit Herr Blenz sieht, daß du nicht zurück im Lernen gekommen bist. Lebe nun wohl, mein lieber Sohn und grüsse den Manuel.4

Dein
Vater Professor