Dorpat, 14. September 1831
Lieber Karl! Verzeihe mir, wenn ich Dir dieses Mal bloß schreibe, um Dich mit einem Auftrage zu belästigen; da ich aber der Mutter einen nur zu ausführlichen Brief unseres hiesigen Elends zugesandt, wüßte ich Dir nichts zu sagen als daß ich (was Dir wohl sehr einläuchtet) lieber mit euch beiden, und sonst fideler Gesellschaft am … Tage einen lästigen mitgemacht hätte. Als ich gestern der Mutter den Brief beendigte, befand sich meine Mutter nicht … so wie ich es ihr geschrieben, aber heute Gott sei’s gedankt geht es bedeutend besser und wir können nun bald auf und davon. In der Spenerschen Zeitung fand ich unter …-Anzeigen auch Förster’s Neujahr’s Lied vom großen Churfürsten, das ich mir dieses Jahr … vorstelle, weshalb ich Dich bitte für beifolgende Thaler selbiges mir zuzusenden, und falls dort noch so viel übrig bleibt, auch das vorlezte … zu verabfolgen; jedoch bitte ich Dich es schon mit der Hamburger Schnellpost oder …post hierher abzuschicken, da wir doch wohl nicht über Dienstag hinaus hierbleiben; – |
Grüße
Immanuel herzlich von Deinem treuen
Wahl, Wilhelm GustavWilhelm Gustav Wahl123995351818121890Wahl, Wilhelm Gustav (1812–1890), aus baltischer Adelsfamilie in Dorpat stammend, Sohn der Martha Wahl (1793–1865), ab 1829 Student an der Berliner Universität, der als Pflegesohn in Haus und Familie des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) lebte.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Dorpat58.3801207,26.72245Universitätsstadt in Estland, die seit 1721 zum russischen Zarenreich gehörte.
Privatbesitz
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Privatbesitz
1000
Erlebtes Livland. Die Familie v. Wahl 1795-1993, hrsg. im Auftrag des Familienverbandes v. Wahl e. V. von Ena v. Harpe geb. v. Wahl und Dieter v. Wahl, Weißenhorn 1995
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Erlebtes Livland. Die Familie v. Wahl 1795-1993, hrsg. im Auftrag des Familienverbandes v. Wahl e. V. von Ena v. Harpe geb. v. Wahl und Dieter v. Wahl, Weißenhorn 1995.
1995
Briefe von und an Hegel
, hg. von Johannes
Hoffmeister
. Vier Bde. Bd. III. 1823-1831, hg. von
dems.
(= Philosophische Bibliothek, Bd. 237), Hamburg ³1969.
Briefe von und an Hegel
Bd. III.
1969
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Vieweg, Klaus: Hegel. Der Philosoph der Freiheit. Biographie, München 2019
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Vieweg, Klaus: Hegel. Der Philosoph der Freiheit. Biographie, München 2019.
2019
Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg11853596X16201688Friedrich Wilhelm (1620–1688), Kurfürst von Brandenburg von 1640 bis 1688, der nach der siegreichen Schlacht bei Fehrbellin gegen Schweden 1675 als einziger Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches den Beinamen „Großer Kurfürst“ erhielt.
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Königsberg54.70464845,20.456566646621738Residenzstadt des Herzogtums, dann Königreichs Preußen, am Pregel gelegen, seit 1824 Sitz der Oberpräsidenten der Provinz Preußen.
Spenersche ZeitungEine Berliner Zeitung, die nach verschiedenen Namenswechseln seit 1740 unter dem Namen „Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen“ erschien, herausgegeben von dem Verleger und Buchhändler Johann Ambrosius Haude (1690-1748). Nach dessen Tod ging sie an seinen Schwager Johann Karl Spener (1710-1756) über, den Teilhaber der „Haude &Spenerschen Verlagsbuchhandlung“, dem ältesten Berliner Verlag. Unter dem erst ab 1872 offiziellen Namen „Spenersche Zeitung“ wurde sie eine der führenden Berliner Tageszeitungen.