Ihr Brief1 traf Einen Tag später als ich in Göttingen ein, und ich wüßte nicht vieles was mir zum Willkomm so willkommen gewesen wäre wie Er. Ich dachte lange darauf an Sie zu schreiben, denn ich war Ihnen die letzte Antwort schuldig, allein wie sollte ich dazu kommen?
Bei meiner ersten kurzen Anwesenheit in Göttingen fand ich keine Zeit, an Hessemers2 nach Frankfurt eine knappe Nachricht gelangen zu lassen über mein Befinden, denn ich war noch halb unwohl von Frankfurt weggereist und hatte diese Nachricht zu geben feierlichst versprechen müssen. In den Kreisen bei Dahlmann, Grimm, Rehberg war allerdings meine Aufnahme sehr herzlich, aber auch nur bei ihnen; ich muß dieß sagen, nachdem ich nun etwa 50 oder mehr Angehörige der Universität kennen gelernt habe, obwohl mir noch einige, wie namentlich Lücke, fehlen. Der erste Besuch kann übrigens nicht entscheiden, doch könnte ich wohl wahrsagen, daß ich außer denen die ich bereits aus Schiften oder sonst früher gefunden hatte nichts finden werde, was mich erquickte. Böse bin darüber nicht, sondern ich bin zufrieden, daß ich wenige Wackere gefunden habe, unter denen sich Dahlmanns3 durchaus als die alten lieben Freunde erweisen und Grimms als biedere Männer, mit denen häuslich besser zu verkehren ist als literarisch. Ich glaube unter ihnen künftig als ein Mitspielender stehen zu können. In Hannover schien es mir als ob ich guten Fuß gefaßt hätte; an Arnswaldt habe ich wohl einen Gönner aus Überzeugung. 4 Warum aber rede ich Ihnen von diesem Quark zuerst? Ich wollte Ihnen ja sagen, warum ich Ihnen nicht geschrieben hätte und davon waren weit günstigere und schönere Ursachen schuld. Ich war 4 Wochen im Hamburg und 8 Tage in Osnabrück. Ich habe mir eine schönere Zeit gelebt. Ich habe meine liebe Victorie nun in Glück und Zufriedenheit gesehen, die ich bisher nur in Kummer und Last gesehen hatte. Ich habe Ursache mich ihrer raschen Entwicklung zu freuen, und in einer mir stets merkwürdigeren Mischung in ihr so viele unverwüstliche gute Natur bei erwachendem Bildungstriebe, so vielen schlichten Sinn bei einer edleren Bestrebung, so viel Unschuld dauernd und ungestört mich ihrer erfreuen, denn ein weiter Kreis von lieben | Verwandten umgab uns wetteifernd uns bald an sich anzuziehen, und bald noch freundlicher uns zu entfernen und uns allein zu überlassen. Ich habe in diesem Kreise volles Vertrauen und Achtung gefunden und sie erkannten schnell und leicht, daß es sich unter uns um keine der ordinairsten Verbindung handelte. Diese Menschen sind ausgezeichnet in der That. So viele Einfalt der Sitten in solch einer Stadt hätte ich in keiner Weise gesucht. Es war daher auch kein Wunder, daß wir beide uns hier sogleich heimisch fanden, wie dann schon Victorie durch ihre liebenswürdige Natur Alle eingenommen hatte, noch ehe unsere Sache recht zur Sprache gekommen war. Daß der gute Vormund in Heidelberg nun, wie Sie es erwarteten, sehr schlecht wegkommt, war die natürliche Folge seines intriguanten und kleinlich schlechten Verfahrens, mit dem er unser Verhältniß zu untergraben suchte, und das ich erst nun ganz und in allem Umfang kennen lernte. Er hat nun allen Credit verloren bei diesen würdigen Onkeln, in deren Achtung zu stehen einen Werth hat. Die Tante in Hamburg ist eine kränkliche, aber treffliche stille Frau, die mich, dünkt mir, etwas an das Portrait Ihrer Mutter mahnte. Der Onkel in Osnabrück übertrifft übrigens nach meinem Urtheile Alle; eine herrliche, klare Natur, ein öffentlicher Charakter der das unbegränzte Vertrauen seiner Vaterstadt hat. Alle wünschen nun unsere baldige Verbindung aus vielfachen Gründen, am meisten aus Wohlwollen für Victorie, deren Glück auch ihnen nicht in den gewöhnlichen Jugendspielen gelegen scheint, so werden wir uns schon nächsten Herbst angehören. Ich biete Ihnen dann mein Haus zu Ihrer ersten Erholung nach dem Examen an und Sie dürfen mir das nicht abschlagen. Sie werden die alte Herzlichkeit in mir, und in meinem kleinen Liebling eine Würze unseres Verkehrs, und wenn nicht Alles fehl schlägt, im Keller eine gute Flasche Rheinwein finden.5
Sie schreiben mir von meinem Götheschen Schriftchen6. Ich habe unterdessen viel darüber gehört und zu meinem Erstaunen erfahren, welch eine gute Arbeit ich da gemacht hätte. Sie wissen, in welcher Stimmung, bei welcher Gemüthslage, in welcher laxen Weise das Ganze entstanden ist, gut genug für eine Recension, | zu schlecht für ein eignes Buch. Und dieser Wisch wird mir mehr Namen machen als meine drei Geschichtsbände: so ist jetzt das Publicum. Schlossers strengere Ansicht war mir gar nicht unerwartet, obwohl ich deren Einzelheiten nicht begreife. Mit dem jungen Deutschland bindet die Schrift ehr friedlich an, und gewiß ist eine Broschüre gegen dieses ein besseres Mittel als ein Buch; meine französischen Ausdrücke sind blos von Göthe, oder von wem die Rede ist, wörtlich entlehnt; für die Frauen war es nicht berechnet, obwohl sie darüber herfallen wie die Wölfe. Ich hatte in Hannover namentlich und auch hier ganz köstlichen Stoff mich todt zu lachen über die Art und Weise, wie sich die Frauen über einzelne Stellen in der Beurtheilung Bettinens, die ihr ganzes Geschlecht treffen, beschweren. An der Einen Stelle von der Sphäre des weiblichen Geistes stoßen alle an wie an einen unbemerkten Eckpfosten; und doch, wenn man sie um ihre ehrliche Meinung fragt, so können sie nicht entgegen sein. Daß man die Wahrheit aber sage, das finden sie unerträglich.
Es war mir lieb zu hören daß Sie Schlossern noch fortwährend nähr kamen. Einen Menschen von so viel Kern, von solchem Charakter, und ich füge gerne immer hinzu, mit so viel innerem Glück, das mir stets die Bürgschaft für jede gute Bestrebung ist, ich sage einen solchen Menschen kennen gelernt und in sich aufgenommen zu haben, ist ein anhaltender Gewinn für das ganze Leben. Sie haben seinem sonst schrofferen Wesen auch wohl das abgelernt, daß man sich in die Dinge fügen muß; es ist mir lieb daß Sie den Sinn für beides haben, in Ihrem Berlin kein Andrer scheinen zu wollen als Sie sind und doch nicht mit Allen es verderben zu wollen. Sparen Sie immerhin den Eclat bis auf die Zeiten größerer äußerlicher Selbstständigkeit; man braucht darum seinem Gewissen und der Wahrheit durch nichts zu vergeben. Ich habe Ihre neue Entscheidung für die Geschichte als nichts Befremdendes empfangen. Nur verschmähen Sie nicht innige Beschäftigung mit einem Vorgeschriebenen. Ich hatte mir immer gedacht, sie müßten eine Zeitlang Jugendlicher werden und diese beste Schule zur Selbstkenntniß und Menschenkenntniß durchmachen, und dann Lehrer von Jugendlehrern; dann hätten Sie Zeit und Muße genug, die Historie, die Sie ohnehin nie aus den Augen zu verlieren brauchten, allein zu pflegen. Es ist freilich arg, Metrik und Archäologie und all diesen Quark verdauen zu sollen fürs Examen, doch wäre auch das nicht unüberwindlich und es einmal versucht zu haben ist immer auch ein Gewinn. Dieß ist übrigens ein bloßer Rath, der auch vielleicht Ihrer Natur ohne Schaden widerstreben darf. Sie haben vielleicht zu | vieles pflichtmäßig gelernt, daß man Ihnen nun wohl die Freude gönnen darf, einmal nach Lust und Liebe zu lernen. Mir ist auch bei all Ihren Wechseln7 keineswegs angst; ich habe dergleichen vielleicht noch öfter und gewiß viel schroffer, und auf eine viel heftigere, kampfkostende Weise durchgemacht. Bis wir auf unsere einfache Natur und die Wege zurückkommen auf die sie uns weist, das ist wohl nicht ohne Kampf und Wechsel zu erreichen. Und ich sehe Sie viel ruhiger durchmachen, was mir viel saurer ward. So lange Sie auch im Alterthum sind, haben Sie viel bessere Wegweiser für diese Pfade zur Hand, als Ihnen das einsichtigste Lebende sein könnte. Bei diesem Einen rathe ich Ihnen noch auszudauern, so lange Sie noch Schriftsteller vom ersten Range vor sich haben. Bleiben Sie bei der Geschichte, so sie dann Ihr erster weiterer Blick aufs Vaterlandrichte, und an dieses schließen Sie sich recht an. Eilen Sie auch nicht mit dem Produciren. Das geistige und leibliche Zeugen oder Heirathen wird man mit Recht normal auf 2 Jahre vor und nach 30 setzen. –
Sobald ich von meiner hiesigen Lage was zu sagen weiß erfahren Sie’s. Grüßen Sie Ihre Mutter, die ich schon aus Gründen welche ich Ihnen nicht sagen kann hoch rechne, herzlich von mir und Ihren Bruder …. Dahlmanns erwiedern Ihre Grüße schönstens und freundlichst, und denken Ihrer mit Vergnügen. Schreiben Sie mir bald und viel wieder.
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Göttingen51.5328328,9.9351811Circa 100 Kilometer südlich von Hannover und südwestlich des Harzes gelegene Stadt mit einer 1737 eröffneten Universität.
UB Heidelberg
.
UB Heidelberg1000
Gervinus
, Georg Gottfried: Leben. Von ihm selbst (1860), Leipzig 1893.
Gervinus
, Leben
1893
Baar
, Regina: Victorie Gervinus – Leben und Wirken der Ehefrau und Witwe, in: Georg Gottfried Gervinus. 1805–1871. Gelehrter, Politiker, Publizist. (= Archiv und Museum der Stadt Heidelberg. Schriften 9) Heidelberg, Ubstadt-Weiher, Basel 2005, S. 73–84.
Baar
, Victorie Gervinus
2005
Hegel
, Karl: Leben und Erinnerungen. Mit einem Portrait in Heliogravüre, Leipzig 1900.
Hegel
, Leben und Erinnerungen
1900
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Hessemer, Friedrich Maximilian11930937818001860Hessemer, Friedrich Maximilian (1800–1860), in Darmstadt geborener Architekt, Schriftsteller und Politiker, der in Frankfurt am Main wirkte (Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie). Er war ein Neffe Georg Salomon Hermann Mollers (1784–1852).
Dahlmann, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Dahlmann11852336817851860Dahlmann, Friedrich Christoph (1785–1860), Politiker und Historiker, war von 1842 bis 1860 ordentlicher Professor für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Bonn, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Staatenhauses für das Königreich Preußen im Erfurter Unionsparlament.
Grimm, JacobJacob Grimm
HiKo
11854225717851863Grimm, Jacob (1785–1863), Bruder Wilhelm Grimms (1786–1859), war Jurist, Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Von 1841 an wirkte er in Berlin und wurde Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Rehberg, August Wilhelm11874387217571836Rehberg, August Wilhelm (1757–1836), war ein hannoverischer Staatsmann, politischer Schriftsteller, Übersetzer, Philosoph und Politiker.
Dahlmann, Dorothea, verh. Reyscher
Dorothea Dahlmann, verh. Reyscher124275062218221847Dahlmann, Dorothea (1822–1847), war die Tochter des Historikers und Politikers Johann Friedrich Dahlmann (1785–1860) aus dessen erster Ehe mit Julie Dahlmann (1795–1826), geb. Hegewisch, als Tochter des Historikers Dietrich Hermann Hegewisch (1746–1812) und frühere Verlobte des Juristen und Jugendfreundes Karl Hegels, Georg Beseler (1809–1888); seit 1844 war sie verheiratet mit dem verwitweten Rechtsgelehrten und Württemberger Politiker August Ludwig Reyscher (1802–1880), zeitweise ordentlicher Professor der Jurisprudenz an der Universität Tübingen, dessen zweite Ehefrau sie war und dem sie zwei weitere Kinder schenkte.
Horn, Wilhelmine Albertine Luise (Louise), verh. DahlmannLuise Horn, verh. Dahlmann11601453918001856Horn, Wilhelmine Albertine Luise (Louise) (1800–1856), war die zweite Ehefrau des Historikers und Politikers Friedrich Christoph Dahlmann (1785–1860), Tochter des dänischen Oberstleutnants Friedrich Bogislaus von Horn und der Sophie Georgine Luise Warnstedt sowie Stiefmutter von Dorothea Dahlmann (1822–1847) aus Dahlmanns erster Ehe mit Julie Dahlmann, geb. Hegewisch (1795–1826).
Grimm, Wilhelm11854226517861859Grimm, Wilhelm (1786–1859), Bruder Jacob Grimms (1785–1863), war Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Wie sein Bruder wirkte er seit 1841 in Berlin und wurde ebenfalls Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Arnswaldt, Karl Friedrich Alexander11635265517681845Arnswaldt, Karl Friedrich Alexander (1768–1845), Jurist, war der Sohn des Beamten und Politikers in Hannover Christian Ludwig August von Arnswaldt (1733–1815); er wurde Wissenschaftspolitiker, Staatsminister des Königreichs Hannover und Kurator der Georg-August-Universität in Göttingen.
Schelver, Victorie (Victoria), verh. GervinusVictorie Schelver, verh. Gervinus11659528018201893Schelver, Victorie (Victoria) (1820–1893), Gesang- und Klavierlehrerin, Musikwissenschaftlerin, Ehefrau von Georg Gottfried Gervinus jun. (1805–1871).
Tucher, Maria Helena Susanna, verh. HegelMaria Helena Susanna Tucher, verh. HegelMutter Karl Hegels11657082217911855Tucher, Maria Helena Susanna (1791–1855), Ehefrau des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Mutter Karl Hegels (1813–1901), Schwester Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871), des Vaters Susanna Maria Hegels (1812–1878), Onkels und Schwiegervaters Karl Hegels, Gründer der Tucher-Brauerei in Nürnberg. Siehe auch: Hegel, Maria Helena Susanna.
Schlosser, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Schlosser11879515517761861Schlosser, Friedrich Christoph (1776–1861), von 1817 bis 1861 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Heidelberg. Karl Hegel (1813–1901) besuchte während seiner Heidelberger Studienzeit Lehrveranstaltungen bei ihm, womit er dessen Begeisterung für Dante Alighieri (1265–1321) weckte, die ihn Zeit seines Lebens begleiten sollte. Durch Schlosser kam Karl Hegel speziell auch mit der Geschichte in Berührung, die schließlich seine Berufung werden sollte.
Goethe (Göthe), Johann WolfgangJohann Wolfgang Goethe11854023817491832Goethe, Johann Wolfgang (1749–1832), auch Göthe, deutscher Dichter.
Brentano, Bettina, verh. Arnim
11850418517851859Brentano, Bettina (1785–1859), war Schriftstellerin, Tochter der Schriftstellerin Sophie La Roche (1730–1807), Schwester des Dichters Clemens Brentano (1778–1842); sie heiratete 1811 in Berlin den Dichter Achim Arnim (1781–1831).
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
Frankfurt (Main)50.1106444,8.6820917Ehemalige Reichsstadt am Main, oftmaliger Wahl- und Krönungsort der Könige des Heiligen Römischen Reiches sowie Freie Stadt innerhalb des Deutschen Bundes, dessen Bundestag sich dort versammelte. Die Frankfurter Paulskirche war von Mai 1848 bis Mai 1849 der Tagungsort der Frankfurter Nationalversammlung, die die Frankfurter Reichsverfassung vom 28. März 1849 erarbeitete. Seit dem Mittelalter war es eine bedeutende Messestadt und ein Finanzplatz mit Wertpapierbörse für den Handel mit Staatsanleihen und Aktien.
Hannover (Stadt)52.3744779,9.7385532Ehemalige welfische Residenz- und Festungsstadt und bis 1866 Hauptstadt des Königreichs Hannover, dann Hauptstadt der preußischen Provinz Hannover, etwa 300 Kilometer westlich von Berlin an der Leine gelegen.
Hannover (Stadt)52.3744779,9.7385532Ehemalige welfische Residenz- und Festungsstadt und bis 1866 Hauptstadt des Königreichs Hannover, dann Hauptstadt der preußischen Provinz Hannover, etwa 300 Kilometer westlich von Berlin an der Leine gelegen.
Hamburg53.550341,10.000654Alte Hanse- und Hafenstadt an der Elbe, etwa 100 Kilometer vor deren Mündung in die Nordsee.
Osnabrück52.2719595,8.047635Auf das Frühmittelalter zurückgehende Stadt bei dem dortigen Bischofssitz entstanden, in Mittelalter und Früher Neuzeit Hansestadt im nördlichen Westfalen gelegen.
Heidelberg49.4093582,8.694724Alte Universitätsstadt am Neckar, seit 1803 zum Großherzog Baden gehörend und mit Eisenbahnanschluß seit 1840. Circa 90 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegen, war die Stadt mit ihrer malerischen Schloßruine einer der Hauptorte der Romantik.
Erich, auch: Erec/Erek/ErikSpitz- bzw. Kosename für Karl Hegel (1813-1901) von seinem Jugendfreund Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) verwendet.
Universität GöttingenIm Jahren 1734 von Kurfürst Georg II. August (1683-1760) von Braunschweig-Lüneburg, von 1727 an auch König George II. von Großbritannien, gegründete Universität, deren Entstehung maßgeblich von Gerlach Adolph Freiherr von Münchhausen (1688-1770) betrieben wurde.
QuarkSynonym für: Unsinn, Schmarrn etc.; ggf. auch in Anlehnung an den Goethe-Aphorismus: „Getretener Quark wird breit, nicht stark.“.
ordinairAus dem Französischen, eingedeutscht für: ordinär, gewöhnlich, auch im Sinne von: leicht bzw. etwas anstößig, unschicklich.
JugendspieleVergnügungen, Freizeitgestaltung Jugendlicher im Gegensatz zur Erwachsenenwelt.
RheinweinAm Rhein angebauter Wein.
Göth[ischer] BriefwechselPublikation von Georg Gottfried Gervinus (1805-1871), welche 1836 in Leipzig erschien unter dem Titel: „Über den Goethischen Briefwechsel“.
Recension, Recensionen (Rezension/-en)Rezensionen, hier für kritische Besprechungen wissenschaftlicher Publikationen.
WischUmgangssprachlich-pejorativ für ein Schriftstück, amtliches Schreiben, einen Brief etc.; auch: dünnes gedrucktes Heft bzw. eine Druckschrift, Broschüre.
Historische Schriften (Gervinus)1833 in Frankfurt am Main erschienene Publikation von Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) unter dem vollen Titel: „Historische Studien. Geschichte der Florentinischen Historiographie bis zum 16. Jahrhundert nebst einer Charakteristik des Machiavell. Versuch einer inneren Geschichte von Aragonien bis zum Ausgang des Barcelonischen Königstammes“; Neudruck Wien 1871.
Publicum, publicumPublikum; auch im Sinne von Form der Vorlesung bzw. „Collegium publicum“ gebracht für: öffentliche Vorlesung an einer Universität; öffentlich, allgemein, staatlich.
Junges DeutschlandEine eher lockere literarische Bewegung des Vormärz, die nach der Juli-Revolution in Frankreich im Jahre 1830 stärker hervortrat und sich mit ihren liberalen Überzeugungen vor allem gegen die reaktionäre Politik Klemens Wenzel Lothar Metternichs (1773-1859), des führenden österreichischen Politikers, und der deutschen Fürsten richtete. Zum „Jungen Deutschland“ gehörten Dichter, Schriftsteller und Journalisten wie Heinrich Heine (1797-1856), Ludwig Börne (1786-1837) und Karl Gutzkow (1811-1878).
Französisch, französischZu Frankreich gehörend, Frankreich zuzuordnen, auf Frankreich bezogen; Französisch als Unterrichtsfach an Schulen bzw. universitäre Disziplin.
BürgschaftGarantie, Gewähr; auch: im rechtlichen Sinne als Sicherheit bei einem Rechtsgeschäft.
EclatEklat (aus dem Französischen von: „éclat“), Skandal, Aufsehen; starkes Aufsehen erregender (öffentlicher) Vorfall.
GeschichteGeschichtswissenschaft als Universitätsdisziplin sowie als gymnasiales Unterrichtsfach; auch: historische bzw. gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung, Darstellung, Monographie über einen speziellen konkreten oder abstrakten Forschungsgegenstand wie z. B. die Geschichte einer Stadt, Geschichte einer wissenschaftlichen Disziplin etc.
MetrikVerslehre als Lehre von den Gesetzmäßigkeiten des Versbaus und den Versmaßen als Teilgebiet der Sprach- und Literaturwissenschaften, Germanistik bzw. auch der Klassischen Philologie.
ArchäologieWissenschaft, die mit natur-/geisteswissenschaftlichen Methoden die kulturelle Entwicklung der Menschengeschichte erforscht.
Alterthum, AltertumAus dem Neuhochdeutschen stammender Begriff ursprünglich für „Alter“, „Altsein“ stehend, dann Begriffswandlung hin zu: „Alter Zeit“, oftmals, durchaus aber umstritten, im Verständnis als Teil der Weltgeschichte bzw. Zeitalter, das vor dem Mittelalter lag. Seit dem 19. Jahrhundert immer mehr als Synonym für Antike gebräuchlich in Form einer Bedeutungsverengung auf den griechisch-römischen Teil des Altertums.
VaterlandHeimatland, Geburtsland.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis