Seitdem ich Dir zum letzten Male schrieb, ist hier Deiner oft und viel in Liebe gedacht worden. Wunderlich war um die Weihnachtszeit hier und verlebte sehr vergnügte Tage; Gladbach ist jetzt hier. So habe ich dann ein ziemlich lebendiges Bild von der merkwürdigen Zeit in Göttingen von der Protestation an bis zur letzten Katastrophe erhalten und die bitteren Empfindungen, die Du darüber in Deinem letzten Briefe aus Darmstadt1 aussprichst, sind mir vollkommen verständlich, und ich theile sie mit Dir. Wie überhaupt seit der ersten Zeit unsrer Bekanntwerdung eine immer größere Annäherung zwischen uns stattgefunden hat, so daß ich bald nicht zu sagen wüßte, worin ich Dir nicht Recht gäbe und beistimmte, so haben Dich die Erfahrungen, welche Du seit der Herausgabe der Deutschen Jahrbücher bis auf die jüngsten Ereignisse gemacht hast, zu einer Ansicht über den gegenwärtigen Zustand unserer Nation und über ein zu erwartendes politisches Leben von unten herauf geführt, welche ich früher haben mußte, da ich in beständiger Anschauung einer absoluten Regierungsgewalt und ihrer furchtbaren Kräfte, gegen welche nirgends einer eine Regung zu spüren ist, zu leben gewohnt bin. Ich kann nicht ohne großen Antheil und Schmerz übersehen, wie Deine kühnen Hoffnungen auf die Deutsche Nation unddeutsch-nationales allmählich so herabgestimmt worden sind und Dir die entgegengesetzte Ansicht aufgedrungen worden ist. Denn auch meine Wünsche waren für jene, wenn auch mein Glaube schwach war. Jetzt ist nur die andre Gefahr, daß Du nicht verbittern mögest, sondern Dich als der rechte Historiker in die Zeiten schickst, um noch immer das durch die Umstände beschränkte Mögliche zu leisten. Natürlich mißverstehst Du nicht, wie ich das meine. Ich erinnere Dich nur an das, was Du über den Ausgang Hutten’s geschrieben, und glaube, daß die Warnung nicht überflüssig ist, wenn Du mir schreibst, daß Du die neuere Geschichte vornähmst. | Auf diese paßt kaum was anderes, als difficile est satiram non scribere2. Und wozu könntest Du sie sonst vornehmen? Aber über das Zweckmäßige der Satire in diesen Tagen scheinen wir noch verschiedener Meinung zu sein, wenn auch nicht über das Gefährliche. Auch nicht einmal die äußere Möglichkeit für dergleichen sehe ich ab, wenn ich höre, daß Deiner Vorrede zum 3ten Bande3 das imprimatur verweigert worden. Für diese nun bitte ich Dich inständigst, Du mögest sie nicht nach Deiner entschiedenen Art nun lieber ganz aufgeben, und sie so Deinen Freunden und dem Publicum entziehen, sondern capitulire lieber mit dem Censor, und zwar jeden Schritt vertheidigend und nur das Nothwendigste aufgebend. Ich möchte für mein Leben gern etwas Kräftiges, und auch was Trotziges, von Dir öffentlich ausgesprochen hören. Denn auch in Deinem übrigen Benehmen lobe ich mir Deine Entschiedenheit außerordentlich, und daß Du aus dem Bewußtsein Deines guten Rechts heraus sprichst, handelst und Anerkennung forderst.
Von hier aus, was könnte ich Dir da Tröstliches berichten? Feigheit und und Schwäche hat sich selbst bei Deinen Standesgenossen gezeigt, und Wenige meinten schon viel zu thun, wenn sie nur ihren Namen auf eine geheime Subscriptionsliste setzen. Savigny mußte darüber, daß er seinen Freunden Grimm’s Vorschub that, eine Impertinenz von einem Prinzen hören, und Klenze4 hat zur Entschuldigung über dasselbe Verbrechen, wie ich höre, an den Minister geschrieben. Altenstein, der Minister, schrieb an den Rektor (Böckh), daß er mißfälligst um Subscriptionen, die von Professoren gemacht würden, gehört habe, und daß er dergleichen verhindern möge, und der Rektor – leugnet es etc. Was sagst Du dazu? Ist es nicht, um des Teufels zu werden? – Inzwischen ist von der geringen liberalenParthei, welche Gans dirigirt, und zu der ich mich in diesem besondern Fall auch zähle, eine für unsere Stadt miserable Subscription von circa 600 Thalern zusammen gekommen. Ich weiß nicht, ob ich Dich fragen darf, ob Du von diesen Subscriptionen annehmen magst. Etwas Kränkendes sähe ich darin durchaus nicht, vielmehr ist es Ehrensache der Nation oder vielmehr der Wenigen, die sich dafür halten wollen, Euch für das Aufgegebene schadlos zu halten. Auch hat Dahlmann angenommen | wie ich höre, undEwald. Wenn nun auch die reichen Engländer für Euch subscribieren, so könntet Ihr reich dabei werden. Aber was Dich betrifft, so glaube ich, daß Du eher von jedem andren Orte, als von Berlin annimmst; und dann weiß ich nicht, ob man damit nicht die Verpflichtung übernimmt, eine Anstellung zu suchen, wie Du nicht thust, und ob man damit nach Italien reisen darf. Ich wünsche darüber Deine Meinung zu hören, und verspreche die größte Discretion, wie ich natürlich mit Allem halte, was Du mir schreibst. Was Du dagegen unter die Leute bringen willst, das schreibe an Rudloff. Nur bitte ich hier wiederum auch seine Nachrichten etwas kritisch zu beleuchten.
Wunderlich ist hier bei allen Juristen und
Staatsbeamten zweiter Ordnung5 herum gewesen, und hat genug zu erzählen und juristische Ueberzeugungen auszutauschen gehabt. Es ist ein sonderbares Ding mit diesen juristischen Ueberzeugungen; das einfache menschliche Recht, wofür der unbefangene sittliche Sinn sich unmittelbar entscheidet, wurde von ihnen verdreht oder wenigstens unsicher gemacht. Wunderlich trug seine juristischen Ueberzeugungen vor nach welchen er nicht in Göttingen bleiben könne, und es wurde ihm mit entgegengesetzten Triftigerem gedient, wonach er ruhig huldigen müsse. Wenn er sich nicht innerlich entschieden hätte, so wäre er vollkommen irre geworden. Ich weiß nicht, ob er daraus gelernt hat, daß reine sittliche Ueberzeugung zum Handeln im Leben nicht auf positives Recht basirt werden könne. – Er hat übrigens alle Anstalten und Einleitungen bei Facultät undMinisterium getroffen, um sich Ostern6 hier habilitieren zu können, was ihm auch gestattet worden ist. Doch scheint er sich das nur frei zu halten, wenn er nicht nach Basel berufen wird, worauf er sehr hofft, und wofür er Alles thut. Es wäre mir außerordentlich lieb, ihn hier zu haben, denn bis auf den juristischen Punkt ist er gewiß ein sehr tüchtiger Mensch, von dem ich alle Achtung habe.
Gladbach hat lange auf sich warten lassen, denn er war in Hannover unwohl. Es ist ein Glück, daß er hier wohl ist und die Kälte gut verträgt, denn er besieht sich die Architekturen bei 10 Grad Kälte und mehr, wo ein Andrer, wie ich, froh ist, wenn er die Stube wenig verlassen darf. Uebrigens habe ich den Menschen in kurzer Zeit außerordentlich lieb gewonnen. Er ist so tüchtig, so fleißig und strebsam in seinem Fach, so mittheilend und warm theilnehmend, so herzensgut und anschließend, daß er mich ganz für sich gewonnen hat, und ich nun immer mehr und täglich mehr bedaure, ihn nicht so oft sehen zu können, als ich möchte, da ich eben wieder sehr beschäftigt oder vielmehr in angestrengter Arbeit bin. Der Grund dieser Beschäftigung ist ein bevorstehendes – | erschrecke nicht – Examen. Ich habe Dir, glaube ich, noch nicht mitgetheilt, daß ich im vorigen Herbst wegen Verspätung meiner Doctorpromotion nicht mehr dazu kommen konnte oder wollte, das Schulexamen noch zu machen. Als sich mir die Aussicht auf die Hofmeisterstelle eröffnete, dachte ich einen andern Weg zu gehen, und gab es ganz auf. Jetzt habe ich es wieder aufgenommen und es macht mir noch einige Wochen tüchtig zu schaffen. Das Hauptgewicht lege ich auf Philologie undGeschichte; der geschichtliche Vortrag, den ich zu halten habe, ist mir das liebste bei diesem Examen, welches sonst wegen des Vielerlei (auch Mathematik undHebräisch) was ich lieber gar nicht ansähe, verdießlich ist. – Deßwegen nun kann ich mich dem lieben Freunde Gladbach nicht so widmen, wie ich möchte.
Du fragst, ob ich mit dem Buchhändler über Dein Handbuch gesprochen habe. Das habe ich aus mehreren Gründen nicht gethan, erstlich, weil ich erst genauere Instruction von Dir erwartete, dann, weil Du wahrscheinlich noch nicht die Feder dazu angesetzt hast. Ich soll doch mit Dunker nur in dem Sinne reden, ob er einem solchen zweckmäßig eingerichteten (versteht sich) Handbuche eine Ausbreitung auf den preußischenGymnasien geben könne. Ich glaube durch die Connexionen, die er hier hat, kann er das. Dann möchte ich Dich hören über das vorzuschlagende Honorar! Ich kann als Dritter für Dich ziemlich stark fordern und würde 5 Louis d’or pro Bogen wenigstens fordern, weil Du sonst (abgesehen von der ersten Bedingung) keinen Grund hättest, den Engelmann zu übergehen. – Was aber das Erste angeht, so wird vielleicht die Schwierigkeit unübersteiglich sein, daß Dein Name politisch verdächtig geworden ist. Dafür hat man hier sehr feine Nasen.
Das wäre ein ganz verdammter Streich, wenn Deine Italiänische Reise7 eben dadurch verhindert würde. Ich sehe aber nicht ein, wenn Dir auch das österreichischeVisa verweigert werden sollte, warum Du nicht über Frankreich nach Mittel- undUnteritalien gehen könntest. Schreibe mir über diese Angelegenheit, die mir sehr wichtig ist, bald möglichst das Nähere und früh genug, daß ich Dir vor Deiner Abreise noch einmal antworten kann – über den ganzen Reiseplan möchte ich genau unterrichtet sein. Was hindert Dich ein paar Jahre in Italien zu bleiben? so gut als wie in Heidelberg. Wer weiß, was ich im April thue!
Dein Bild habe ich. Du bist Deinen Freunden ein andres schuldig. Das war nur für Deine Braut. Wenn ich das nicht wüßte, wäre mir der Ausdruck ganz unverständlich. Du siehst die Welt darin so zärtlich an; das paßt nicht für einen politischenProtestanten, für einen Septemvir8. Dahlmann mit seinem nec aspera terrent9 hat ein bischen zu viel Protestation ins Gesicht gekriegt.
Otfried Müller will der Minister hierher berufen. Der Bericht ist an den König gegangen. Ob der’s genehmigt, ist die Frage. Gieseler undLücke sind um Anstellung hineingekommen – wird nichts draus.
Morstadt hat sich nach Göttingen um Albrecht’s Stelle gewandt, – der Lumpenhund ! – Nun habe ich wahrhaftig viel und genug geschrieben und kann nur einen sehr herzlichen Gruß an Deine Victorie hinzufügen, mit der Versicherung, daß oft genug in dieser Zeit ihrer gedacht worden ist, daß Ihr Name mehrmals beim Glase Wein ausgebracht worden, und daß sie mich zu ihren wärmsten Verehrern zählen darf.
Dein Hegel
1Vgl. dazu hier: Brief 18380110_01. 2Lateinisches Zitat, auf Juvenal (ca. 1. und 2. Jh. n. Chr.) zurückgehend (aus: Satiren I, 30): schwer ist es, keine Satire zu schreiben. 3Dritter Teil der „Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen“, deren Erster Teil 1833 erschienen ist. 4Gemeint ist wohl der Berliner Rechtsgelehrte Clemens August Karl Klenze (1795-1838). 5Dies zielt auf die unterschiedlichen Laufbahnqualifikationen innerhalb des Beamtenwesens in Preußen, wobei die hier genannten studierten und examinierten Juristen die höchste Qualifikation aufwiesen (höherer Dienst). 615./16. April 1838. 7Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) unternahm kurz nach seiner Entlassung aus dem Staatsdienst Göttingens mit seiner jungen Frau Victorie eine längerwährende Reise nach Italien, der sich Karl Hegel (1813-1901) nach seinem Examen später anschloss, vgl. dazu einführend Kreis, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung, S. 61 ff.8Aus dem Lateinischen, eigentlich für Mitglied des Siebenmännerkollegiums, des höheren Pristerkollegiums zur Entlastung der Pontifices, hier als allusio auf die „Göttinger Sieben“ zu interpretieren. 9Aus dem Lateinischen für: „Auch das Schwere schreckt uns nicht“.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
UB Heidelberg
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UB Heidelberg1000
Baar
, Regina (Hg.): Flucht ins Land der Schönheit. Briefwechsel zwischen Georg Gottfried Gervinus und Karl Hegel auf ihrem Weg aus den politischen Konflikten des deutschen Vormärz nach Italien – und zurück (1837–1839). Aus den Beständen der Universitätsbibliothek Heidelberg, hg. von
dems.
(= Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Bd. 14), Heidelberg 2008.
Baar
, Flucht ins Land der Schönheit
2008
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
GervinGervin, siehe: Gervinus, Georg Gottfried jun (1805–1871).
Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich WalterAgathon Gottlob Friedrich Walter Wunderlich11735444918101878Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich Walter (1810–1878), in Göttingen geborener Sohn des Klassischen Philologen Ernst Karl Friedrich Wunderlich (1783–1816) und Bruder des preußischen Konsistorialpräsidenten Oskar Wunderlich († 1882). Er war von 1842 bis 1847 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, vorher vier Jahre an der Universität Basel und ab 1847 an der Universität Halle, bevor er 1850 Richter am gemeinschaftlichen Oberappellationsgericht der vier Freien Städte des Deutschen Bundes in Lübeck wurde.
Gladbach, Ernst GeorgErnst Gladbach11664951818121890Gladbach, Ernst Georg (1812–1890), aus Darmstadt stammender Architekt und Schriftsteller, der seit seinem Heidelberger Studium eng mit Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) befreundet war. In den Jahren 1837/38 machte er – teilweise mit ihm, seiner Frau und anderen Personen – eine Studienreise durch Italien, von 1857 bis 1890 war er Professor für Baukonstruktionslehre und Baumaterialienlehre am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich.
Hutten, Ulrich11855504914881523Hutten, Ulrich (1488–1523), war ein deutscher Humanist, Dichter, Kirchenkritiker und Publizist.
Savigny, Friedrich CarlFriedrich Carl Savigny11860590917791861Savigny, Friedrich Carl (1779–1861), in Frankfurt am Main geborener Jurist und Staatsmann, 1808/09 ordentlicher Professor an der Universität Landshut, danach an der Universität Berlin, Begründer der Historischen Rechtsschule der Rechtswissenschaft.
Grimm, JacobJacob Grimm
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11854225717851863Grimm, Jacob (1785–1863), Bruder Wilhelm Grimms (1786–1859), war Jurist, Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Von 1841 an wirkte er in Berlin und wurde Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Grimm, Wilhelm11854226517861859Grimm, Wilhelm (1786–1859), Bruder Jacob Grimms (1785–1863), war Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Wie sein Bruder wirkte er seit 1841 in Berlin und wurde ebenfalls Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Klenze, Clemens August Carl 11622265417951838Klenze, Clemens August Carl (1795–1838), in der Nähe Goslars geborener Jurist und Politiker, der nach den Befreiungskriegen an den Universitäten Göttingen und Berlin Rechtswissenschaften studierte und 1820 promoviert wurde. 1823 wurde er außerordentlicher, 1826 ordentlicher Professor für Römische Rechtsgeschichte an der Universität Berlin, deren Rektor er im Studienjahr 1828/29 war. Der Architekt und Maler Leo Klenze (1784–1864) war sein Bruder.
Altenstein, Karl Sigmund Franz vom Stein zum AltensteinKarl Freiherr vom Stein zum Altenstein11862783X17701840Altenstein, Karl Sigmund Franz vom Stein zum Altenstein (1770–1840), in der Nähe des fränkischen Ansbach geborener preußischer Politiker, ab 1808 zeitweilig preußischer Finanzminister, von 1817 bis 1838 erster preußischer Minister des Innern für Kultus, Unterricht und Medizinalwesen. Auf Initiative des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (1770–1840) wurde er 1817 Begründer der Unierten, dann Evangelischen Kirche in Preußen.
Boeckh (Böckh), August11880885017851867Boeckh (Böckh), August (1785–1867), ordentlicher Professor der Klassischen Philologie und Altertumswissenschaften von 1809 bis 1811 an der Universität Heidelberg, von 1811 bis 1867 an der Universität Berlin, deren Rektor er mehrmals war.
Gans, EduardEduard Gans11868947917971839Gans, Eduard (1797–1839), Jurist und Rechtsphilosoph, wurde 1826 außerordentlicher, 1828 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Berlin.
Dahlmann, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Dahlmann11852336817851860Dahlmann, Friedrich Christoph (1785–1860), Politiker und Historiker, war von 1842 bis 1860 ordentlicher Professor für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Bonn, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Staatenhauses für das Königreich Preußen im Erfurter Unionsparlament.
Ewald, Georg Heinrich AugustHeinrich Ewald11868285718031875 Ewald, Georg Heinrich August (1803–1875), in Göttingen geborener Orientalist und evangelischer Theologe, der von 1827 bis 1837 außerordentlicher Professor an der Universität Göttingen war, dann als einer der „Göttinger Sieben“ Ende 1837 entlassen wurde, von 1838 bis 1848 an der Universität Tübingen lehrte und forschte und schließlich an die Universität Göttingen zurückkehrte.
Rudloff, N. N.-um 1838 wirkendRudloff, N. N. war ein Bekannter Karl Hegels (1813–1901), der 1838 sein erstes juristisches Staatsexamen, wohl in Berlin, absolvierte.
Engelmann, Wilhelm11868480918081878Engelmann, Wilhelm (1808–1878), war Verlagsbuchhändler in Leipzig und Bibliograph, der auch die Schriften Georg Gottfried Gervius’ (1805–1871) verlegte.
Schelver, Victorie (Victoria), verh. GervinusVictorie Schelver, verh. Gervinus11659528018201893Schelver, Victorie (Victoria) (1820–1893), Gesang- und Klavierlehrerin, Musikwissenschaftlerin, Ehefrau von Georg Gottfried Gervinus jun. (1805–1871).
Müller, Karl Otfried11954153X17971840Müller, Karl Otfried (1797–1840), deutscher Altertumswissenschaftler und einer der Begründer der Klassischen Archäologie und der Alten Geschichte als wissenschaftlichen Disziplinen, zuletzt Ordinarius an der Universität Göttingen.
Friedrich Wilhelm III., König von Preußen11853598617701840Friedrich Wilhelm III. (1770–1840), war von 1797 bis 1840 König von Preußen.
Gieseler, Johann Karl Ludwig10028609717921854 Gieseler, Johann Karl Ludwig (1792–1854), war lutherischer Theologe und Kirchenhistoriker, der zur Zeit der „Göttinger Sieben“ (seit 1821) an der Universität Göttingen beschäftigt war; in Göttingen wurde er 1837 überdies zum Konsistorialrat ernannt und 1844 als ordentliches Mitglied in die „Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen“ gewählt.
Lücke, Friedrich11857503117911855Lücke, Friedrich (1791–1855), Theologe, wirkte von 1827 bis 1840 als Hochschullehrer für Dogmatik und Ethik sowie für Neues Testament an der Universität Göttingen.
Morstadt, Karl Eduard12004085917921850Morstadt, Karl Eduard (1792–1850), in Karlsruhe geborener Rechtswissenschaftler, der von 1809 bis 1812 an der Universität Heidelberg Rechtswissenschaft studierte, im Jahre 1812 an der Universität Freiburg im Breisgau promoviert wurde und dann zunächst Rechtsanwalt in Karlsruhe war. 1819 wurde er ohne förmliche Habilitation in Heidelberg außerordentlicher Professor, wurde wegen zahlreicher inneruniversitärer Auseinandersetzungen aber nie Ordinarius und 1847 in den Ruhestand entlassen.
Albrecht, Wilhelm EduardEduard Wilhelm Albrecht11864439418001876Albrecht, Wilhelm Eduard (1800–1876), in Elbing geborener Rechtswissenschaftler und Politiker, der 1837 zu den „Göttinger Sieben“ gehörte. Nach seinem Studium an den Universitäten Berlin, Göttingen und Königsberg wurde er am Pregel 1825 außerordentlicher und 1829 ordentlicher Professor, bevor er 1830 als Ordinarius an die Universität Göttingen wechselte. Nach seiner dortigen Entlassung Ende 1837 wurde er im Folgejahr Privatdozent, 1840 Professor an der Universität Leipzig und war 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Göttingen51.5328328,9.9351811Circa 100 Kilometer südlich von Hannover und südwestlich des Harzes gelegene Stadt mit einer 1737 eröffneten Universität.
Darmstadt49.872775,8.651177Etwa 30 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegene Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen.
ItalienDie in der Form eines Stiefels als Apeninnen-Halbinsel ins Mittelmeer hineinreichende Landschaft von den Alpen bis Sizilien war politisch bis ins 19. Jahrhundert vom Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten und von Fremdherrschaft geprägt. Im Zuge der italienischen Nationalbewegung (Risorgimento) kam es erst 1861 zur Gründung des Königreiches Italien als eines Nationalstaates mit König Viktor Emanuel II. (1820-1878) an der Spitze.
Basel47.5581077,7.5878261Schweizer Stadt am Rhein, circa 150 Kilometer westlich von Konstanz am Bodensee und etwa 70 Kilometer südlich von Freiburg im Breisgau gelegen.
Hannover (Königreich)Das Königreich Hannover, nördlich und westlich des Königreichs Preußen gelegen, entstand 1814 auf dem Wieder Kongreß als Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg und bestand bis 1866, als es im Zuge des „Deutschen Krieges“ von Preußen annektiert wurde und als preußische Provinz Hannover fortbestand.
FrankreichNach der Französischen Revolution von 1789 wurde das in Westeuropa am Atlantik gelegene Frankreich 1791 konstitutionelle Monarchie, 1793 Republik, 1804 Kaiserreich, 1830 Königreich, 1848 wieder Republik, 1852 erneut Kaiserreich und von 1871 bis 1940 zum dritten Mal Republik.
MittelitalienMittelitalien ist der zentral, also in der Mitte gelegene Abschnitt Italiens, welches in Ober- (im Norden), Mittel- und Unteritalien (im Süden) eingeteilt wird.
UnteritalienUnteritalien, auch: Süditalien, ist der im Süden gelegene Abschnitt Italiens, welches in Ober- (im Norden), Mittel- (Zentrum) und Unteritalien (im Süden) eingeteilt wird.
Heidelberg49.4093582,8.694724Alte Universitätsstadt am Neckar, seit 1803 zum Großherzog Baden gehörend und mit Eisenbahnanschluß seit 1840. Circa 90 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegen, war die Stadt mit ihrer malerischen Schloßruine einer der Hauptorte der Romantik.
ProtestationAus dem Lateinischen von „protestatio“ über das Mittelhochdeutsche „protestacie“ für das Bezeugen, Dartun, also: Darlegung, Bezeugung, Versicherung, Bekenntnis; dann auch: Verwahrung, Einspruch, Protest, Missfallensbekundung – so auch verwendet in Bezug auf den Protest der „Göttinger Sieben“ im Jahr 1837.
Deutsche Jahrbücher (Gervinus)1835 in Leipzig erschienene Publikation von Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) unter dem Titel: „Deutsche Jahrbücher zur Aufnahme und Förderung eines gemeinnützigen Zusammenwirkens in Wissenschaft, Kunst und Leben“.
Nation(en)Auf das 14. Jahrhundert zurückgehender, entsprechend gebräuchlicher Begriff aus dem Lateinischen von „natio“ für „Volk“ oder „Volksstamm“, für welchen sich bis heute keine einheitliche Begriffsbestimmung herauskristallisiert hat; mögliche, hauptsächliche Verwendung im Sinne von: Staat(en), Staatswesen; große, zumeist geschlossene Gemeinschaft(en) von Menschen von gleicher Abstammung, Geschichte, sprachlich-kulturellem Hintergrund, welche zu einem politischen Staatswesen gehören und dieses verkörpern; umgangssprachlich auch: Menschen, die zu einer jeweils bestimmten Nation gehören, Volk, Völker; im 19. Jahrhundert im Rahmen der deutschen Nationalbewegung verwendeter Begriff für eine Staatsform, die auf modernen Werten (Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit) beruht im Gegensatz zum monarchisch geprägten Ständestaat.
Deutsche NationBegriff aus dem Kontext der deutschen Nationalbewegung, zunächst nur als intellektuelles Konstrukt einiger elitärer Denker, bevor er im 19. Jahrhundert populärer wurde und sich das nationale Denken auch in der Bevölkerung auszubreiten begann; vom Kontext her ist dieser Begriff eng verbunden mit der Bewegung „Junges Deutschland“ und der sogenannten „Deutschen Sache“.
deutsch-nationalDie „Deutsche Sache“ betreffend, die erstrebte deutsche Einheit.
HistorikerGeschichtswissenschaftler.
Neue Geschichte, Neuere GeschichteGeschichte der Neuzeit in epochaler Einordnung nach Altertum und Mittelalter folgend und in die Gegenwart (Neueste Geschichte/Zeitgeschichte) hinein. „Neuere Geschichte“ konzentriert sich vornehmlich auf die „Frühe Neuzeit“ (angefangen zumeist mit der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert) bis in den Übergang vom 18. bis ins 19. Jahrhundert.
Satyre, SatireSatire als Kunstgattung (Literatur, auch Karikatur etc.), welche durch Übertreibung, Ironie, Spott etc. an Personen und Ereignissen Kritik übt und sie der Lächerlichkeit preisgibt, um damit Zustände anzuprangern; künstlerisches Werk, das zur Gattung der Satire gehört.
Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen („Literärgeschichte“)Zwischen 1835 und 1842 veröffentlichte Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) in Leipzig fünf Bände seiner „Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen“, teilweise bereits in zweiter umgearbeiteter Ausgabe.
ImprimaturDruckfreigabe.
Publicum, publicumPublikum; auch im Sinne von Form der Vorlesung bzw. „Collegium publicum“ gebracht für: öffentliche Vorlesung an einer Universität; öffentlich, allgemein, staatlich.
capitulirenkapitulieren, aufgeben, sich ergeben, nachgeben.
CensorZensor, im Sinne von jemandem, der von Staats oder Amts wegen die Zensur ausübt.
PrinzNaher Angehöriger eines regierenden Monarchen (Kaiser, König, Herzog, Fürst), z. B. Sohn, Enkel etc., der (noch) nicht regiert; siehe auch: Kronprinz; auch: nicht regierender Angehöriger eines souveränen, seit 1806 auch mediatisierten Fürstenhauses
MinisterAus dem Lateinischen für: „Diener“ herkommende Bezeichnung und auf mittelalterliche Hofämter zurückgehender Titel, der sich bis zum 19. Jahrhundert für Inhaber der höchsten Regierungsämter eines Landes bzw. Staates durchsetzte.
RektorLeiter einer Universität oder Hochschule; siehe auch: Rektorat.
SubscriptionGeldsammlung für eine bestimmte Angelegenheit, in etwa zu vergleichen mit dem heutigen Crowdfunding.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
liberalFreiheitlich gesinnt, auf den Liberalismus bezogen, ihm zuzuordnen, zu ihm gehörend, ihn betreffend.
Parthey, auch: PartheiPartei; auch im Sinne von: Gruppierung von Anhängern bestimmter Ansichten, von Gleichgesinnten; die politischen Parteien, wie sie heute definiert sind, bildeten sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts heraus.
Stadt, StädteAllgemein in einer Landschaft, einer Herrschaft bzw. in einem Staat verkehrsgünstig, oft zentral gelegener Knotenpunkt von Handel und Gewerbe, Regierung, Verwaltung, Militär und Kult; oftmals Mittelpunkte eines Volkes und weltweit nachweisbar auch hinsichtlich früher Hochkulturen; innerhalb der europäischen Geschichte enge Verflechtung mit Markt und Handel, Ansiedlung von Kaufleuten, Handwerkern und Militär; frühes Streben auf europäischen Boden innerhalb der Städte nach Freiheit und Selbstverwaltung auch äußerlich in Form der freien Reichsstädte mit eigenem Stadtrecht („Stadtluft macht frei“) in Abgrenzung zum geltenden Landrecht, womit die Städte auch als Keimzelle des Bürgerstandes anzusehen sind. Mit seinen Arbeiten zur städtischen Verfassungsgeschichte und der Edition der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München beteiligte sich Karl Hegel (1813-1901) führend an der faktisch-wissenschaftlichen Beweisführung hinsichtlich dieser Annahme hin zur bewiesenen Tatsache, womit seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der stadtgeschichtlichen Forschung als gleichsam richtungsweisend wie fundamental anzusehen sind.
subscribirenGeld sammeln zur Finanzierung einer speziellen Angelegenheit im Sinne des heutigen Crowdfunding.
Discretion Diskretion: Vertraulichkeit.
MinisteriumSeit dem 19. Jahrhundert gebräuchlicher Begriff für die höchste Verwaltungsbehörde eines Landes mit einem bestimmten, ihr zugewiesenen Aufgabenbereich im Sinne von Ressort sowie Dienststelle; darüber hinaus auch die Gesamtheit der Minister, Ministerrat und Regierung bedeutend.
Examen, ExaminaAbschlussprüfung(en) vornehmlich bezogen auf den Studienabschluss, auch: Promotionsprüfung, Rigorosum, Doktorexamen.
Promotion, auch: Doctorpromotion, Dr. PromotionVerleihung eines Doktorgrades durch eine Universität oder ihr gleichgestellten Hochschule.
SchulexamenExamensprüfungen für ds höhere Lehramt in Preußen.
HofmeisterstelleAnstellungsmöglichkeit, freie Stelle als Hofmeister.
PhilologieWissenschaft, die sich unter literatur- und sprachwissenschaftlichen Aspekten mit klassischen und/oder modernen Sprachen befasst auch unter komparatistischen Prämissen.
GeschichteGeschichtswissenschaft als Universitätsdisziplin sowie als gymnasiales Unterrichtsfach; auch: historische bzw. gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung, Darstellung, Monographie über einen speziellen konkreten oder abstrakten Forschungsgegenstand wie z. B. die Geschichte einer Stadt, Geschichte einer wissenschaftlichen Disziplin etc.
MathematikWissenschaft von den Zahlen, Figuren, Mengen, Abstraktionen, den jeweiligen Relationen dazwischen und Verknüpfungen in den Bereichen Forschung und Lehre.
HebräischInnerhalb der linguistischen Klassifikation gehört das Hebräische zu den Afroasiatischen Sprache; sprachgeschichtlich wird in Alt-, Mittel- und Neuhäbräisch bzw. Ivrit unterschieden, wie es auch heute noch z. B. in Israel gesprochen wird.
Handbuch (Gervinus)Publikation von Georg Gottfried Gervinus (1805-1871): Handbuch der Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen, Leipzig 1844.
Duncker &HumblotEine mit ihrer Berliner Gründung ins Jahr 1798 zurückgehende Verlagsbuchhandlung, die im Jahre 1809 von den befreundeten Buchhändlern Karl Friedrich Wilhelm Duncker (1781-1869) und Peter Humblot (1779-1828) gekauft wurde. Ihre Nachfolger wurden Friedrich Wilhelm Carl Geibel (1806-1884) und sein Sohn Carl Stephan Franz Geibel (1842-1910), die den Verlag und die Buchhandlung Duncker & Humblot im Jahre 1866 von Berlin nach Leipzig verlegten. Die Firma wurde zu einem der großen, noch heute bestehenden Wissenschaftsverlage im deutschsprachigen Raum. Der Historiker Leopold Ranke (1795-1886) publizierte ab 1827 ausschließlich in diesem Verlag, in dem auch die erste Gesamtausgabe der Werke des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) in 19, teilweise aus mehreren Teilen bestehenden Bänden erschien: Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten, Berlin, Leipzig 1832-1887.
preußischZu Preußen gehörend, auf Preußen bezogen, sich auf Preußen beziehend.
GymnasiumSchule, auf welcher ein höherer Schulabschluss (Abitur, Matura etc.) erworben werden kann, der die Hochschulreife mit sich bringt.
ConnexionenKonnexionen, Verbindungen, vorteilhafte Beziehungen; berufliches, gesellschaftliches etc. Netzwerk.
Honorar, HonorarienVergütung; „Honorarien“ als veralteter Plural von „Honorar“, hier gebraucht im Sinne von Vergütung einer nebenberuflichen Tätigkeit oder einer freien Mitarbeit.
L[ouis] d’or (Louisdor)Französische Goldmünze, die unter dem französischen König Ludwig XIII. (1601-1643) in den Jahren 1640/41 eingeführt und 1792/93 letztmalig geprägt wurde. Sie wurde zur hauptsächlichen Goldmünze des Heiligen Römischen Reiches und war auch im 19. Jahrhundert in den Nachfolgestaaten noch eine Verrechnungseinheit; ihr Wert richtete sich nach dem jeweils aktuellen Goldkurs.
BogenDruckbogen, der mehrere Seiten etwa eines späteren Buches umfaßt und wegen des Zuschnitts anhand von verschiedenen Markierungen 5% größer ist als die einzelne Seite. Im Buchdruck enthält ein Bogen zwischen acht und 32 Seiten, aber stets eine durch vier teilbare Seitenzahl.
Italiänische/italienische Fahrt/Reise (1838/39)Forschungsreise Karl Hegels nach Italien in den Jahren 1838/39, die er teilweise mit dem Ehepaar Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871) und Victorie (1817-1893), unternahm.
Österreichisch, oesterreichisch; oestreichischZu Österreich gehörend, auf Österreich bezogen, sich auf Österreich beziehend.
visaPlural von Visum (aus dem Lateinischen für: Erscheinung), hier als Urkunde zur Genehmigung eines Grenzübertritts von einem Staat oder Land zum anderen.
ProtestantAngehöriger einer protestantischen Kirche oder Glaubensgemeinschaft.
„Göttinger Sieben“, auch: Sieben aus GöttingenSieben Göttinger Professoren – der Staatsrechtler Wilhelm Eduard Albrecht (1800-1876), der Orientalist Heinrich Ewald (1803-1875), die Brüder Jacob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859), Juristen bzw. Sprach- und Literaturwissenschaftler, der Physiker Wilhelm Eduard Weber (1804-1891) und die beiden Historiker Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860) und Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) – protestierten unter Rückgriff auf den von ihnen geleisteten Eid gegen die von König Ernst August I. von Hannover (1771-1851) zum 1. November 1837 verfügte Aufhebung des hannoverschen Staatsgrundgesetzes von 1833. Sie wurden daraufhin im folgenden Dezember ihres Universitätsamtes enthoben, Jacob Grimm, Dahlmann und Gervinus zusätzlich des Königreichs Hannover verwiesen.
LumpenhundSchimpfwort für jemanden, der als gemein und niederträchtig gilt; Lump.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis