Faltbrief mit Poststempeln, teilweise verblasst, verschwommen oder fragmentarisch durch Papierverlust, rotem, fragmentarischen Wachssiegel, Postvermerken: BERLIN 21 / 6 12–1 Einkreisstempel NAPOLI 7 JUG. 1838 Zweikreisstempel
Du thust uns Unrecht, wenn Du unsre Briefe
ledern schiltst1, der Du doch selbst von deutschenGeschichten zu hören verlangst; wenn diese aber ledern sind, wie gewiß, so ist’s unsre Schuld nicht. Was soll man aber von solchen Briefen sagen, die aus Italien kommend, fast nur von denselben ledernen Geschichten voll sind? Uns müssten sie doppelt ledern erscheinen, wenn nicht das gute deutsche Herz darin zu erkennen wäre, das selbst in Italien auch das lederne Deutschland nicht vergißt. Ich könnte diesen Unglimpf leicht rächen, wenn ich nun von Deutschen Dingen gar nichts schriebe, aber erzählte, was ich derzeit von Italien erfahren habe, daß der Herzog von Modena alle Büchereinfuhr verboten hat, vermeinend den Geist auszusperren, oder daß der König von Neapel an Bord der Englischen
Flotte gespeist hat etc., doch bin ich großmüthig genug nicht so fortzufahren und – Vor Allem bin ich froh, daß Du und Dein liebes Weibchen Euch wohl befindet, und also in Rom. Man merkst Dir an, daß die alte Stadt Dich in Unruhe setzt, so voller Hitze und Hast bist Du. Du wirst Dich schon wieder verpusten, bis Du zurückkommst, mit Deinen Flugschriften. Das kommt uns hier bei der kühlen Temperatur ganz wunderlich vor, und vor Brandfackeln ist uns nicht bange. Mich soll wundern, wie Deine Vorrede sich so einzeln und verlassen ausnimmt; weder von ihr, noch von den vermischten Schriften hat man bisher etwas vernommen. – Was meine Reise angeht, so kann ich nicht wohl vor Ende September in Neapel eintreffen. Mit meiner Mutter undOnkel (den Du mal in Heidelberg gesehen hast) reise ich Mitte Juli nach Nürnberg, bleibe da bei den Verwandten bis Mitte August, in der Schweiz den übrigen August vielleicht mit Wunderlich, undProfessorBenary (von hier). In Mailand muß ich wenigstens 8 Tage bleiben usf; es ist nicht nöthig, daß ich mich so arg pressire, als ob’s mir nur drum zu thun wäre, die letzte Spitze von Italien zu erreichen. Oben ist auch Italien, und ich komme zum ersten Mal hinein. Das bedenke! Auch ist im September in Neapel noch nichts anzufangen, wegen der Hitze. Ich hoffe vorher von Dir zu erfahren, wo Du Dich dann befindest. Uebrignes hat’s damit keine Noth. Ich werde eine Empfehlung von hier an einen PredigerRemy (der dort bei einer
protestantischen Gemeinde angestellt ist) erhalten, und wenn die Unsicherheit meines späteren Aufenthalts nicht zulassen sollte | in jener Zeit von Dir zu hören, wo du bist; so könntest Du im Nothfall es diesen Manne wissen lassen. Doch wird das kaum nöthig sein, da ich mit Dir in Correspondenz bleibe. Deine nächste Antwort, welche mich bis Mitte August in Nürnberg treffen kann, bitte ich dahin zu schicken unter Adresse: bei HerrnOberlieutenantBaronSigmund von Tucher.–
Von Dahlmann’s Stimmung weiß ich selbst nichts Sichres. Doch sehe ich ihn vielleicht auf meiner Reise irgendwo. Er hat nöthig gehabt, sich gege n einen schmählichen Angriff Rumann’s im Hamburgischen Correspondenten zu vertheidigen, welcher ihm Verläumdung in der Darstellung der Auflösung der hannövrischenStände Schuld gab. Eine aktenmäßige Erzählung des Hergangs aus den Protokollen hat Dahlmann hinlänglich gerechtfertigt und den Rumann noch mehr beschimpft. Die Verhältnisse in Hannover werden für den König immer schwieriger. Mit dem Magistrat von Hannover ist er jetzt offen zerfallen, in der 2ten Kammer ist die Opposition in der Mehrzahl, die Beschwerden von Osnabrück undHildesheim sind beim Bund. Jetzt reist der König im Land herum mit seinem Küchenwagen zugleich, und versucht, ob er die Leute mit Fressen & Trinken zahm macht. – Von Hofgeschichten, die hier vorgefallen bei der Zusammenkunft der Könige undKaiser, will ich nichts erzählen, weil sie zu ledern sind – doch meinte Seine MajestätErnst August: er hätte sich nicht lange besonnen, Euch fortzuschicken, denn Huren, Professoren und Musikanten seien immer feil. Mit den Professoren ist’s ihm dann doch nicht geglückt, denn noch hat keiner angebissen. Vielmehr ist jetzt eben Lücke nach Halle berufen. Wie doch der feine Thelog seine Schäfchen im Trocknen behalten hat! Euer Geruch ist so gut nicht; Sachsen hat noch Niemanden angestellt; Albrecht liest in Leipzig, hat Anfangs an die 300 Zuhörer gehabt, aber die LeipzigerStudenten wollen dicke Hefte haben, der Mann dictirt nicht genug, jetzt bleiben sie fort und er hat kaum 20. Schlimme Täuschung! O! Ledern! wirst Du sagen. Nun ja doch! – Die Breslauerphilosophische
Facultät hat für Wachler, der da gestorben ist, Dich in Vorschlag gebracht. Vergeblich! Da ist kein Gedanke dran, daß dem hier irgend Folge gegeben wird. Dahlmann hat nach Basel abgelehnt, Du bist gerufen (sagt Beseler) – bedenke es wohl. Daß Du hernach nicht willst, wenn Du nicht gerufen bist! Grimms gehen jetzt nach Leipzig, werden dort keine Lorbeern pflücken! |Baumstark hat jetzt seinen Ruf nach Greifswald definiv mit 700 rtl. Reichsthalern. Er wird in diesem Sommer hingehen, nachdem er geheirathet hat. Unterhandlungen mit Basel hat er abgebrochen. –
Da hast Du deutsche Geschichten, weil Du sie hören willst. Sonst ist viel vom Pabst und der katholischen
Kirche in Preußen die Rede, von Hannover wenig, von Eisenbahnen am meisten.
Beseler ist etwas empfindlich über das, was Du ihm von Rabulisten und den Weibern angehängt hast. Er will mit dem Nächsten schreiben, und läßt Dir sagen, daß er sich von Rabulisterei frei glaube und zu den Weibern seine alte Stellung wieder eingenommen habe d. h. sich fern von diesen halte. – Er schlägt mir vor, mich und Dahlmann’s zu besuchen, das aber würde mich bis August hier zurückhalten, was nicht angeht.
Was hast Du viel Wesen’s mit den Subscriptionsgeldern! Daß Du’s nicht annimmst, geschieht aus anderem Gesichts- und Ehrenpunkt. Demosthenes hät’s angenommen. Doch ist’s auch gut. Aber warum läßt Du Deinen Theil, den Du nicht nimmst, nicht den Andern zu Gute kommen, die da nehmen und die’s nöthig haben. Gans sagt mir, Hirzel schreibe, Du habest Dein Theil für solche Hannoveraner, die mit Dir in denselben Fall kämen, deponiren lassen. Das hat vielleicht Dahlmann für Dich gethan? Damit ist man auch zufrieden. Es wird sich aber wohl schwerlich Einer finden, der’s zu verdienen Lust hätte!
Ich mache mich jetzt, so weit es in der Kürze gehen will mit der ItalienischenLitteratur bekannt; Machiavelli’s Historie Fiorentine habe ich gelesen, ein tüchtiges Werk, doch ohne Gemüth und Begeisterung, wie die Alten schrieben. Was ist das gegen einen Herodot undThucydides, was die Italiensche Geschichten, selbst die von Florenz nicht ausgenommen, gegen die von Athen oder Rom! Die Alten steigen nur mehr in meiner Achtung, je mehr ich sehe, wie ihnen nichts gleichkommt. Von der ItalienischenGeschichte habe ich mir wirklich mehr erwartet. Ich glaube, die Deutsche ist besser. –
Herzlich gefreut hat mich, was Du von Victorie schreibst. Sie wird doch weibliche Gesellschaft und Begleitung oft vermissen, wenn ich sie schon für eine halbe Heroine halte, der man mit dem alten CheruskerfürstenHermann, für den jetzt in Deutschland (gute Deutsche!) gesammelt wird, zugleich ein Denkmal setzen sollte!
Ich werde an Gladbach einen Brief in die Welt schicken, um zu sehen, wo er steckt, und ob ich vielleicht wo mit ihm zusammentreffe.
Deine Victorie sei überaus schön gegrüßt, und Du behalte lieb
Deinen Hegel
1Vgl. dazu hier: Brief 18380522_01. 2Immanuel Hegel (1814-1891) machte 1838 seine zweite juristische Prüfung in Arnsberg und war dort von 1838 bis 1841 Regierungsreferendar bei der Bezirksregierung; vgl. Immanuel Hegel, Erinnerungen., S. 8-11.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
UB Heidelberg
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UB Heidelberg1000
Baar
, Regina (Hg.): Flucht ins Land der Schönheit. Briefwechsel zwischen Georg Gottfried Gervinus und Karl Hegel auf ihrem Weg aus den politischen Konflikten des deutschen Vormärz nach Italien – und zurück (1837–1839). Aus den Beständen der Universitätsbibliothek Heidelberg, hg. von
dems.
(= Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Bd. 14), Heidelberg 2008.
Baar
, Flucht ins Land der Schönheit
2008
Hegel
, Immanuel: Erinnerungen aus meinem Leben, Berlin 1891.
I. Hegel
, Erinnerungen.
1891
GervinGervin, siehe: Gervinus, Georg Gottfried jun (1805–1871).
Franz IV. (Modena) 10110657217791846Franz IV. (1779–1846), war Erzherzog von Österreich, Anhänger des Absolutismus und entstammte der Linie Österreich-Este; zwischen 1814 und 1846 war er Herzog von Modena und Reggio.
Ferdinand II. Karl (Sizilien)108981014818101859Ferdinand II. Karl (1810–1859), war König beider Sizilien, wozu auch das sogenannte „Königreich Neapel“ zählte.
Tucher, Maria Helena Susanna, verh. HegelMaria Helena Susanna Tucher, verh. HegelMutter Karl Hegels11657082217911855Tucher, Maria Helena Susanna (1791–1855), Ehefrau des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Mutter Karl Hegels (1813–1901), Schwester Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871), des Vaters Susanna Maria Hegels (1812–1878), Onkels und Schwiegervaters Karl Hegels, Gründer der Tucher-Brauerei in Nürnberg. Siehe auch: Hegel, Maria Helena Susanna.
Tucher, Johann Sigmund KarlJohann Sigmund Karl TucherOnkel Karl Hegels101896764817941871Tucher, Johann Sigmund Karl (1794–1871), Ehemann Maria Magdalena Tuchers, geb. Grundherr (1802–1876) und Vater Susanna Maria Tuchers (1826–1878); zumeist „Sigmund“ genannt; Geschlechtsältester; erster Chef der seit 1855 bestehenden Freiherrlich von Tucher’schen Brauerei in Nürnberg.
Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich WalterAgathon Gottlob Friedrich Walter Wunderlich11735444918101878Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich Walter (1810–1878), in Göttingen geborener Sohn des Klassischen Philologen Ernst Karl Friedrich Wunderlich (1783–1816) und Bruder des preußischen Konsistorialpräsidenten Oskar Wunderlich († 1882). Er war von 1842 bis 1847 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, vorher vier Jahre an der Universität Basel und ab 1847 an der Universität Halle, bevor er 1850 Richter am gemeinschaftlichen Oberappellationsgericht der vier Freien Städte des Deutschen Bundes in Lübeck wurde.
Benary, Franz Simon FerdinandFranz Simon Ferdinand Benary11611607218051880Benary, Franz Simon Ferdinand (1805–1880), aus Kassel gebürtiger Orientalist und Bruder Karl Albert Agathon Benarys (1807–1860). Nach seinem Studium an den Universitäten Bonn, Halle und Berlin wurde er im Jahre 1831 in Berlin außerordentlicher Professor für alttestamentliche Exegese.
Remy, G.-im 19. Jahrhundert wirkendRemy, G., war in den 1830er Jahren und wohl bis ca. 1861 Prediger der preußischen Gesandtschaft in Neapel.
Dahlmann, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Dahlmann11852336817851860Dahlmann, Friedrich Christoph (1785–1860), Politiker und Historiker, war von 1842 bis 1860 ordentlicher Professor für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Bonn, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Staatenhauses für das Königreich Preußen im Erfurter Unionsparlament.
Rumann, Rudolph Philipp Wilhelm11670377617841857 Rumann, Rudolph Philipp Wilhelm (1784–1857), war hannoverischer Politiker und Jurist.
Ernst August I., König von HannoverErnst August I., König von Hannover11853092517711851Ernst August I. von Hannover (1771–1851), König von Hannover von 1837 bis 1851, Sohn König Georgs III. von Großbritannien und Irland (1738–1820) und der Herzogin Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz (1744–1818), gebürtiger Herzog von Braunschweig-Lüneburg, in Großbritannien 1. Duke of Cumberland and Teviotdale, war ein britischer Prinz aus dem Haus Hannover aus einer Nebenlinie der Welfen stammend. Seit 1714 wurde Hannover, zunächst als Kurfürstentum, ab 1814 als Königreich, bis zum Tod des britischen Monarchen Wilhelm IV. (1765–1837; Haus Hannover) in Personalunion mit Großbritannien regiert. Mit der Thronbesteigung der Königin Victoria (1837–1901; Haus Hannover) als seiner Nachfolgerin in England endete diese Personalunion, da das Erbrecht in Hannover keine Frau auf dem Thron zuließ. Daher wurde dort der 66jährige Tory und Onkel Victorias neuer König, der sogleich bei seinem Amtsantritt 1837 das erst 1833 erlassene relativ freiheitliche Staatsgrundgesetz abschaffte, um absolutistisch herrschen zu können. Hierauf erfolgte der Protest der sogenannten „Göttinger Sieben“ Professoren, die infolgedessen allesamt von der Universität Göttingen entlassen wurden. Zu ihnen zählte neben Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) auch Friedrich Christoph Dahlmann (1785–1860).
Lücke, Friedrich11857503117911855Lücke, Friedrich (1791–1855), Theologe, wirkte von 1827 bis 1840 als Hochschullehrer für Dogmatik und Ethik sowie für Neues Testament an der Universität Göttingen.
Albrecht, Wilhelm EduardEduard Wilhelm Albrecht11864439418001876Albrecht, Wilhelm Eduard (1800–1876), in Elbing geborener Rechtswissenschaftler und Politiker, der 1837 zu den „Göttinger Sieben“ gehörte. Nach seinem Studium an den Universitäten Berlin, Göttingen und Königsberg wurde er am Pregel 1825 außerordentlicher und 1829 ordentlicher Professor, bevor er 1830 als Ordinarius an die Universität Göttingen wechselte. Nach seiner dortigen Entlassung Ende 1837 wurde er im Folgejahr Privatdozent, 1840 Professor an der Universität Leipzig und war 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Wachler, Johann Friedrich Ludwig12864653517671838Wachler, Johann Friedrich Ludwig (1767–1838), war Literaturhistoriker und seit 1815 Professor in Breslau.
Grimm, JacobJacob Grimm
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11854225717851863Grimm, Jacob (1785–1863), Bruder Wilhelm Grimms (1786–1859), war Jurist, Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Von 1841 an wirkte er in Berlin und wurde Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Grimm, Wilhelm11854226517861859Grimm, Wilhelm (1786–1859), Bruder Jacob Grimms (1785–1863), war Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Wie sein Bruder wirkte er seit 1841 in Berlin und wurde ebenfalls Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Baumstark, EduardEduard Baumstark11609252118071889Baumstark, Eduard (1807–1889), war Staats- und Kameralwissenschaftler, im badischen Sinzheim geboren, gestorben in Greifswald, war er ein Bruder des Altphilologen Anton Baumstark (1800–1876); 1838 ging er als außerordentlicher Professor nach Greifswald, wo er 1842 ordentlicher Professor für Staats- und Kameralwissenschaften wurde; 1843 erhielt er die Leitung der Staats- und Landwirtschaftlichen Akademie Eldena bei Greifswald, die er bis zu ihrer Schließung 1876 innehatte.
DemosthenesDemosthenes118524658384 v. Chr.322 v. Chr.Demosthenes (384 v.-322 v. Chr.), war einer der bedeutendsten griechischen Redner (Rhetoren) sowie Staatsmann Athens.
Gans, EduardEduard Gans11868947917971839Gans, Eduard (1797–1839), Jurist und Rechtsphilosoph, wurde 1826 außerordentlicher, 1828 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Berlin.
Hirzel, Salomon11909851218041877Hirzel, Salomon (1804–1877), in Zürich geborener Verleger aus Schweizer Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie, der zusammen mit seinem Schwager Karl August Reimer (1801–1858) im Jahre 1830 die seit 1680 bestehende Weidmann‘sche Buchhandlung in Leipzig übernahm. 1853 gründete er in Leipzig den S. Hirzel Verlag, in dem die von Karl Hegel (1813–1901) im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften edierten „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ erschienen.
Machiavelli, NiccolòNiccolò Machiavelli11857577514691527Machiavelli, Niccolò (1469–1527), in Florenz geborener Politiker, Diplomat, Schriftsteller und Philosoph.
Herodot118549855um 490/480 v. Chr.um 430/420 v. Chr.Herodot (ca. um 490/480 v. Chr.-430/420 v. Chr.), war Geschichtsschreiber, Geograph und Völkerkundler innerhalb der griechischen Antike.
Thukydides1029538557Thukydides (vor 454–399/396 v. Chr.), antiker griechischer Geschichtsschreiber.
Gervinus, Victorie, geb. Schelver
Victorie Gervinus, geb. Schelver11659528018201893Gervinus, Victorie, geb. Schelver (1820–1893), war Musikwissenschaftlerin, Tochter des Mediziners, Botanikers und Naturphilosophen Franz Josef Schelver (1778–1832) und Ehefrau Georg Gottfried Gervinus’ jun. (1805–1871).
Hermann (Cherusker)Hermann (Cherusker), siehe: Arminius.
Gladbach, Ernst GeorgErnst Gladbach11664951818121890Gladbach, Ernst Georg (1812–1890), aus Darmstadt stammender Architekt und Schriftsteller, der seit seinem Heidelberger Studium eng mit Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) befreundet war. In den Jahren 1837/38 machte er – teilweise mit ihm, seiner Frau und anderen Personen – eine Studienreise durch Italien, von 1857 bis 1890 war er Professor für Baukonstruktionslehre und Baumaterialienlehre am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich.
Carrière, Moriz (Moritz)Moritz Carrière11935584118171895Carrière, Moriz (1817–1895), war Schriftsteller und Philosoph.
Rudloff, N. N.-um 1838 wirkendRudloff, N. N. war ein Bekannter Karl Hegels (1813–1901), der 1838 sein erstes juristisches Staatsexamen, wohl in Berlin, absolvierte.
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Neapel (italienisch: Napoli)40.8358846,14.2487679Stadt an der Westküste der Apeninnen-Halbinsel am Golf von Neapel, circa 220 Kilometer südöstlich von Rom entfernt gelegen.
ItalienDie in der Form eines Stiefels als Apeninnen-Halbinsel ins Mittelmeer hineinreichende Landschaft von den Alpen bis Sizilien war politisch bis ins 19. Jahrhundert vom Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten und von Fremdherrschaft geprägt. Im Zuge der italienischen Nationalbewegung (Risorgimento) kam es erst 1861 zur Gründung des Königreiches Italien als eines Nationalstaates mit König Viktor Emanuel II. (1820-1878) an der Spitze.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
Modena44.6458885,10.9255707In der südlichen Po-Ebene am Fuße des Apennin gelegene Stadt im Norden der Halbinsel.
Rom (Roma)41.8933203,12.4829321 Nahe der Westküste der Apeninnen-Halbinsel in Mittelitalien gelegene Hauptstadt des antiken Römischen Reiches, die 1871 Hauptstadt des neuen Königreiches Italien wurde. Der Vatikan als Stadtteil Roms war zugleich Sitz des Papstes als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.
Heidelberg49.4093582,8.694724Alte Universitätsstadt am Neckar, seit 1803 zum Großherzog Baden gehörend und mit Eisenbahnanschluß seit 1840. Circa 90 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegen, war die Stadt mit ihrer malerischen Schloßruine einer der Hauptorte der Romantik.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
SchweizIn Kantone eingeteilte Republik im Nordwesten der Alpen zwischen Bodensee im Nordosten und Genfer See im Südwesten, an Frankreich, den Deutschen Bund, Liechtenstein, Österreich und Italien grenzend.
Mailand45.4641943,9.1896346Etwa 450 Kilometer südwestlich von München gelegene Hauptstadt der Lombardei in der Po-Ebene.
Hannover (Königreich)Das Königreich Hannover, nördlich und westlich des Königreichs Preußen gelegen, entstand 1814 auf dem Wieder Kongreß als Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg und bestand bis 1866, als es im Zuge des „Deutschen Krieges“ von Preußen annektiert wurde und als preußische Provinz Hannover fortbestand.
Hannover (Stadt)52.3744779,9.7385532Ehemalige welfische Residenz- und Festungsstadt und bis 1866 Hauptstadt des Königreichs Hannover, dann Hauptstadt der preußischen Provinz Hannover, etwa 300 Kilometer westlich von Berlin an der Leine gelegen.
Osnabrück52.2719595,8.047635Auf das Frühmittelalter zurückgehende Stadt bei dem dortigen Bischofssitz entstanden, in Mittelalter und Früher Neuzeit Hansestadt im nördlichen Westfalen gelegen.
Hildesheim52.1521636,9.9513046Bischofstadt im Königreich Hannover, etwa 280 Kilometer westlich von Berlin gelegen, etwa 120 Kilometer westlich von Magdeburg.
Halle51.4825041,11.9705452Universitätsstadt an der Saale, nordwestlich von Leipzig gelegen, 1680-1701 kurbrandenburgisch, dann Stadt des Königreiches Preußen.
SachsenKönigreich Sachsen mit Dresden als Haupt- und Residenzstadt.
Leipzig51.3406321,12.3747329Am Zusammenfluß von Weißer Elster, Pleiße und Parthe gelegene Universitäts- und Messestadt in Sachsen.
Basel47.5581077,7.5878261Schweizer Stadt am Rhein, circa 150 Kilometer westlich von Konstanz am Bodensee und etwa 70 Kilometer südlich von Freiburg im Breisgau gelegen.
GreifswaldUniversitäts- und Hansestadt an der Ostsee gelegen im westlichen Pommern. Infolge des Wiener Kongresses war die Stadt Greifswald, die 1250 das Stadtrecht erhalten hatte und seit 1456 über eine Universität verfügte, 1815 an Preußen gefallen.
Preußen, Prusse Königreich Preußen (französisch: Prusse), auch Ostpreußen als östlichste Provinz des Königreichs.
Florenz43.7698712,11.2555757Hauptstadt im Zentrum des Großherzogtums Toskana im Norden der Apenninen-Halbinsel circa 300 Kilometer nördlich von Rom gelegen.
Athen37.9755648,23.7348324Hauptstadt des seit 1832 bestehenden Königreichs Griechenland.
pastarestante, poste restante, posterestante, postrestantAus dem Italienischen eingedeutscht für: postlagernd.
lederngrob, polemisierend, meckernd.
Deutsch/deutsch, Deutsche/r; DeutschesAuf die deutschen Staaten bezogen, den deutschen Staaten zuzuordnen, zu den deutschen Staaten gehörend; deutschsprachig; deutsche Sprache; Angehörige/r der deutschen Staaten, Deutschlands.
GeschichteGeschichtswissenschaft als Universitätsdisziplin sowie als gymnasiales Unterrichtsfach; auch: historische bzw. gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung, Darstellung, Monographie über einen speziellen konkreten oder abstrakten Forschungsgegenstand wie z. B. die Geschichte einer Stadt, Geschichte einer wissenschaftlichen Disziplin etc.
HerzogAus dem Althochdeutschen von: „herizogo“ für: „derjenige, der vor dem Heer herzieht“, also Heerführer, lateinisch: „dux“ (bei den Germanen durch Volksversammlung oder durch Los bestimmt); aufgrund großer Gefolgschaft auch Aufstieg von Amtsfunktion bis hin zum Heerkönigtum; teilweise auch in Funktion des spätrömischen „dux“ als Kommandanten der Limestruppen in Kontinuität auch innerhalb des Merowingerreiches im Sinne von Amtsherzog unter einem König dienend; noch heute existierender Adelstitel; im Merowingerreich aufgrund von Königsschwäche Aufstieg der frühen, sogenannten älteren „Stammesherzogtümer“ (u. a. der Thüringer, Bayern, Alemannen, Friesen etc.), die vorübergehend von den Karolingern beseitigt um die Jahrhundertwende 9./10. Jahrhundert wieder auflebten als sogenannte jüngere Stammesherzogtümer (z. B. Bayern, Sachsen, Alemannen, Franken), welche den Fürstentümern gleichzusetzen waren, teilweise von starken Adelsfamilien angeeignet wurden (z. B. Bayern), für die jüngeren Stammeszogtümer können einige Gemeinsamkeiten gelten wie Erblichkeit in bestimmten Familien, in Stammesversammlung Ausübung des Gesetzgebungsrechts durch den Herzog, herzogliches Hofgericht, Herzogsgut, Sonderfrieden der Person und der Pfalzen des Herzogs; eine klare Trennung von Amts- und Stammesherzogtum ist nicht realisierbar; in späterer Zeit Wandel hin zum Gebiets- bzw. Titelherzogtum (Stauferzeit); in den romanischen Ländern (frz. Duc, ital. Duca, span./portug. Duque) und Skandinavien Titel des hohen Adels, in England (Duke) auch der Mitglieder der königlichen Familie bis heute.
KönigAuf das Althochdeutsche zurückgehender Begriff („kuning“ zu „kunni“ für „Geschlecht“) als Bezeichnung für einen Träger des Königstitels in seiner Funktion als höchster (nach dem Kaiser) weltlicher Herrscher oder Repräsentant einer Monarchie.
Flotte, englischeGrößere Anzahl englischer Schiffe (Handels- oder Kriegsschiffe); englische Marine.
FlotteGrößere Anzahl von Schiffen (Handels- oder Kriegsschiffe).
Stadt, StädteAllgemein in einer Landschaft, einer Herrschaft bzw. in einem Staat verkehrsgünstig, oft zentral gelegener Knotenpunkt von Handel und Gewerbe, Regierung, Verwaltung, Militär und Kult; oftmals Mittelpunkte eines Volkes und weltweit nachweisbar auch hinsichtlich früher Hochkulturen; innerhalb der europäischen Geschichte enge Verflechtung mit Markt und Handel, Ansiedlung von Kaufleuten, Handwerkern und Militär; frühes Streben auf europäischen Boden innerhalb der Städte nach Freiheit und Selbstverwaltung auch äußerlich in Form der freien Reichsstädte mit eigenem Stadtrecht („Stadtluft macht frei“) in Abgrenzung zum geltenden Landrecht, womit die Städte auch als Keimzelle des Bürgerstandes anzusehen sind. Mit seinen Arbeiten zur städtischen Verfassungsgeschichte und der Edition der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München beteiligte sich Karl Hegel (1813-1901) führend an der faktisch-wissenschaftlichen Beweisführung hinsichtlich dieser Annahme hin zur bewiesenen Tatsache, womit seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der stadtgeschichtlichen Forschung als gleichsam richtungsweisend wie fundamental anzusehen sind.
FlugschriftDrucksachen geringen Umfangs als Stellungnahmen zu aktuellen, oftmals politischen Ereignissen, aber auch wissenschaftlicher oder religiöser Natur zur schnellen und weiten Verbreitung mit dem Ziel der Aufklärung breiter Schichten bzw. zur öffentlichen Meinungsbildung.
VorredeEinleitung, Vorwort in einer Publikation.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
pressirt„Pressiert“ von dem vornehmlich im süddeutschen Raum verwendeten Verb „pressieren“ stammend, für: in Eile sein, von bestimmten Sachen oder Umständen gedrängt sein.
PredigerIm christlichen Sinne Überbringer (auch Mönche bestimmter Orden, Wanderprediger etc.) der christlichen Botschaft, des Wortes Gottes nach Auslegung der kirchlichen Lehre durch Predigt, also in Form einer feierlichen Rede im Rahmen eines Gottesdienstes bzw. religiösen Festlichkeit oder Feier oder eines anderen Anlasses, durchaus auch in missionierender Absicht.
Protestantische Gemeinde NeapelDies bezieht sich auf die heute noch bestehende „Evangelisch-Lutherische Kirche Neapel“ bzw. „Chiesa Cristiana Protestante“, dessen Gründung auf das Jahr 1826 zurückgeht für Angehörige verschiedener protestantischer Konfessionen, wie z. B. Lutheraner, Reformierte etc.; die Gottesdienste fanden in der preußischen Botschaft statt auf Deutsch und Französisch.
protestantischDem protestantischen, hier bezogen auf den evangelisch-lutherischen Glauben des Christentums angehörend, auf ihn bezogen, ihm zuzuordnen; hier auch gebraucht in Bezug auf die „Protestation der „Göttinger Sieben“.
CorrespondenzKorrespondenz.
Addreße, Adresse, AdreßeHier gebraucht im Sinne einer politischen Meinungsäußerung bzw. Willenskundgebung, die von einzelnen Personen oder Gruppen an ein Staatsoberhaupt oder die jeweilige Regierung gerichtet ist, zumeist in schriftlicher Form; auch gebraucht im Sinne von: „Glückwunschadresse“ als besonderes, zumeist gedrucktes aufwändiges Glückwunschschreiben mehrerer Personen an eine bestimmte Person oder Institution; auch: Postadresse, Anschrift.
OberlieutenantOberleutnant, Offizier mit einem Dienstgrad zwischen Leutnant und Hauptmann.
BaronIn Deutschland seit dem 16. Jahrhundert als Anrede für den „Freiherrn“ gebräuchlich.
Hamburgischer CorrespondentAuf das Jahr 1712 zurückgehende und seit 1724 unter dem Namen „Hamburgischer Correspondent“ bis 1934 erste in Hamburg regelmäßig erschienene Tageszeitung.
hannoversches, auch: hannöverschesAuf Hannover bezogen, zu Hannover gehörend, Hannover zuzuordnen.
StändeLandstände innerhalb eines Ständestaates, die zunehmend an der Herrschaft partizipierten; auch seit dem späten Mittelalter sich herauskristallisierender Begriff für Stände, die hauptsächlich von Adel, Klerus und Stadtbürgertum gebildet wurden.
MagistratSpitze der Verwaltung einer Stadt.
OppositionIm Sprachgebrauch des 19. Jahrhunderts gebräuchlicher Begriff für: gegen etwas oder jemanden empfundenen, sich äußernder Widerstand (z. B. von Seiten der Nationalbewegung gegenüber den herrschenden politischen Verhältnissen etc.).
KüchenwagenGerätewagen der Feldküche.
KaiserEines der ältesten germanisch-deutschen Lehnwörter aus dem Lateinischen von „Caesar“ als Beherrscher des römischen Reiches, Träger der höchsten weltlichen Macht; mit Ende des antiken Kaisertums in der westlichen Reichshälfte 476 n. Chr. (im oströmisch-byzantinischen Reich noch bis 1453 bestehend) ging das weströmische Kaisertum zunächst verloren, bis es durch die päpstliche Krönung Karls des Großen im Jahr 800 in erneuerter Form als abendländisches Kaisertum wieder errichtet wurde.
S. MajestätSeine Majestät als ehrenvolle, in Bezug auf Ernst August I. (1771-1851) von Hannover vor dem Hintergrund der „Göttinger Sieben“ auch ironische Betitelung für einen König.
LeipzigerEin aus Leipzig stammender, dort lebender oder gebürtiger Mann; auf die Stadt Leipzig bezogen, ihr zuzuordnen, zu ihr gehörend, sie beinhaltend.
StudentMännliche Person, die an einer Universität oder Hochschule immatrikuliert ist und dort entsprechend der gewählten Fachrichtung ausgebildet wird; auch ein Schüler einer höheren Schule.
Heft, HefteVorlesungsmanuskript(e); kürzere gedruckte Publikation in Form einer Monographie etc.
dictirendiktieren.
BreslauerAuf Breslau bezogen, von dort stammend, dorthin gehörend, Breslau beinhaltend etc.
PhilosophischAuf die Philosophie bezogen, ihr zuzuordnen, auf sie bezogen.
LorbeerEchter Lorbeer (Laurus noblis; auch Edler Lorbeer oder Gewürzlorbeer) ist ein immergrüner Strauch oder Baum aus der Pflanzenart-Gattung Lorbeeren innerhalb der Familie der Lorbeergewächse, die als Gewürz-, Heil- und Räucherpflanze verwendet wird. Symbolisch steht er bereits seit der Antike als Symbol für Sieg und Rum und wird noch heute als Auszeichnung verliehen, um Personen für besondere Leistungen zu würdigen.
Ruf (Universität)Berufung in ein hohes wissenschaftliches Amt, hier speziell auf einen Lehrstuhl an einer Universität.
Reichsthaler, ReichstalerReichstahler (Schreibweise so bis ca. 1900), dann: Reichstaler, Abkürzungen: Rh., Rth., Rthl., Rthlr., rh. etc., als große Silbermünze, welche ab ca. dem 16. Jahrhundert zu kursieren begann und sich bis weit in das 19. Jahrhundert hinein hielt. In der Zeit von Karl Hegels (1813-1901) italienischer Reise (1838/39) galt in Preußen von 1821 bis 1871 bzw. 1873 galt der sogenannte „Neue Reichstaler“ bzw. „Thaler“ (ℛst.) zu 30 Silbergroschen (Sgr.) zu je 12 Kupferpfenni(n)gen (₰); von 1871 bis 1873 wurde in allen Staaten des Deutschen Kaiserreichs (ab 1871) der Taler durch die Mark zu 100 Pfennig abgelöst, die ⅓ Taler entsprach.
Pabst (Papst)Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche, zugleich Bischof von Rom.
katholischDem katholischen Glauben der römisch-katholischen Kirche innerhalb des Christentums angehörend, auf ihn bezogen, ihm zuzuordnen.
Kirche/-nDurch die Geistlichen, den Klerus repräsentierte, auf bestimmte Weise organisierte und verwaltete Institution der christlichen Glaubensgemeinschaft; auch geweihte Gebäude zur Abhaltung der entsprechenden Gottesdienste, liturgischer Handlungen etc.
RabulistenWortverdreher; Menschen, die sich der Wortklauberei und Spitzfindigkeit bedienen.
Weib, WeiberDespektierlich-pejorative Bezeichnung für Frauen, abgeleitet von dem Mittelhochdeutschen Wort „wîp“ für die nichtadelige Frau im Gegensatz zu „frouwe“; im Laufe der Zeit erfuhr „frouwe“ eine Bedeutungserweiterung als allgemeine Bezeichnung für Frau, während „wîp“ als „Weib“ eine Bedeutungsverengung und -verschlechterung erfuhr; auch despektierlich-pejorative Bezeichnung für Männer, die nach Ansicht des dieses Wort in diesem Kontext so Gebrauchenden nicht mit den als gut angesehenen, männlich-konnotierten Tugenden wie Zielstrebigkeit, mannhafte Standfestigkeit etc. ausgestattet sind bzw. nicht darüber verfügen; auch noch Koseform in der eigentlichen Bedeutung für: liebevolle Frau als Ehefrau.
Lit(t)eratur, Lit(t)eraturenLiteratur, Plural: Literaturen, im Verständnis des 19. Jahrhunderts Synonym und Oberbegriff für alle sprachlichen (mündlich oder schriftlich fixierten) Zeugnisse; im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts auch bereits verwendet als Synonym für „wissenschaftliche Fachliteratur“.
Historie FiorentineNiccolò Machiavelli (1469-1527) schrieb von 1521 bis 1525 eine „Geschichte von Florenz“, die bis zum Ende des 15. Jahrhunderts reichte (deutsch: Wien 1934).
CheruskerfürstAnführer der Cherusker, oftmals als Synonym gebraucht für „Arminius“, teilweise auch: „Armenius“ (um 17 v. Chr.-21 n. Chr.), der 9. n. Chr. die Römer mit dem Verlust von drei Legionen vernichtend schlug („Varusschlacht“) und welcher Inspiration war für die an ihn angelehnte Mythen-/Symbol-Gestalt „Hermann der Cherusker“.
Denkmal (Hermann)Das „Hermannsdenkmal“ im Teutoburgerwald (Detmold), für das bereits im Jahr 1838 Spenden gesammelt wurden durch den Bildhauer Joseph Ernst von Bandel (1800-1876), welches allerdings erst 1875 als Kolossalstatue verwirklicht wurde; es wurde zu Ehren des Cherusker-Fürsten Arminius (um 16 v. Chr.-21 n. Chr.) errichtet als Anführer des germanischen Aufstandes gegen Römer, in welchem in der sogenannten „Varusschlacht“ bzw. „Schlacht im Teutoburger Wald“ die Römer vernichtend, unter Verlust von drei Legionen, geschlagen wurden; das Denkmal sollte neben der z. B. 1807 initiierten „Walhalla“ bei Regensburg als Nationaldenkmal dienen, in einer Zeit, in der die deutschen Staaten noch nicht vereinigt waren, von der Nationalen Einheit allerdings, in den entsprechenden Kreisen, bereits geträumt wurde bzw. eine kulturelle Nation von politischer Seite propagiert werden sollte.
promovirenpromovieren; die Doktorwürde erlangen; eine Doktorarbeit (Dissertation) schreiben.
juristischAuf Jura bzw. die Rechtswissenschaft/Jurisprudenz bezogen.
Examen, ExaminaAbschlussprüfung(en) vornehmlich bezogen auf den Studienabschluss, auch: Promotionsprüfung, Rigorosum, Doktorexamen.
RegirungsexamenRegierungsexamen als juristische Staatsprüfung zum Eintritt in den Staatsdienst, z. B. als Regierungsassessor, Assessor des Rechts etc.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis