Ein paar Worte aus Venedig, lieber Freund, zur Erwiederung der Deinen, und zur Danksagung für das Überschickte. Wer wird nun die schönen Portogallen gegessen haben! Leugne es mir nicht, daß sie Dir von der Hand der schönen Marianne sehr gut geschmeckt hätten, denn wie Du auf schöne Mädchen aus bist, hab ich zu meinen Erstaunen erfahren müssen! Ich wünsche daß Du in Florenz allen Verführungen entnommen bleibst, und übrigens möchtest Du die schöne alte Stadt recht behaglich genießen! Ein ehrlicher Deutscher ist dabei gut, ein guter Kenner der Verhältnisse noch besser! Ich wünsche also Glück zur Bekanntschaft mit Gaye. Die Italiener fürchte ich werden Dir bald, wie ähnlich in Rom, zur Last sein; wenigstens gings mir so. Indeß hast Du Deine Schuldigkeit gethan. – Was Du in Siena sehen mußt ist 1.) der Dom und sein Inhalt. 2.) S. Domenichino, der Sodoma’s wegen. 3.) S. Francesco. 4.) die Academie galleria, blos wegen älterer Sachen, und 1 sehr schöner Kopf von Dürer. 5.) Wenn Du Zeit behältst im Innern des Rathhauses, das Du von außen ja betrachten mußt, 1 Madonna von Sodoma einige andere Curiosa. Es läßt sich an einem Tag sehr gut abtun. Während Du in Florenz Deinen Kunsteifer verlierst, hab ich meinen verlorenen hier wieder gefunden! Ach mein lieber Hegel, was ist dieser Tizian für ein Mann! Was Rafael und Michel Angelo in Dir unbefriedigt gelassen haben, das wirst Du bei ihm in reichem Maße finden, und in seinen besten Sachen das dazu, was beide haben und geben. Seine schönsten Sachen sind erst in Spanien, ich möchte gleich hin, so haben mich die hiesigen schönsten entzückt! Was die Deutschen suchen, eine gewisse geistige Realität, Ausdruck, Leben, und einfach natürlichen Ausdruck, ohne Zwang, ohne Übertreibung, das hat er! und was dem Maler so schwer wird, den gemüthlichen, sinnigen, musikalischen Eindruck, den eigentlich zusammenfassenden
Effect des Kunstwerks, den macht er mit seinen Farben. Was malen heißt, hab ich hier recht gelernt! und wenn Du es streng nimmst, und aus 2 Werken recht entschieden, aus seinem S. Lorenzo in der Jesuitenkirche und seinem Cristo deposto in der Academie. Diese Sachen, nebst übrigens mehreren anderen, Peter Martyr in S. Giovanni e Paolo, die Himmelfahrt Mariä!!!, die Präsentation in der Academia, 1 fede 1 Dogen und S. Marcus!!! in dem Palazzo ducale (2t
piano) und Andere. Denke hier | ja nicht unter 14 Tagen weg, bleibe in Padua etwas (auch in Bologna!) – in Padua sieh S. Antonio tüchtig! in einer Capelle Bilder von Avanzi, 1 Art Masaccio, aber wie Alles nach diesen Gegenden hin, in Leben und Ausdruck unendlich viel tiefer, kecker und bedeutender. Hier in Venedig lies einen Guideo, versäume keine der genannten Kirchen, sie sind alle voll und übervoll.
Und lerne hier was eine nationale Kunst ist, und was eine erst hätte sein können, wenn dieser Staat nicht so finster gewesen wäre, und das aus Kunstsinn gethan hätte, was er nur aus eingeborner Großartigkeit thut. Wenn’s die Alpen nicht ersticken, mache ich meiner Wärme in einem kleinen Aufsatze Luft. – Von den Privatgallerien ja nicht Barbarigo und Manfrin vergessen! Denke einer Parallele zwischen Titian und Göthe nach. Er ist der einzige Maler der wie dieser vor jedem vor jedem Gegenstande Styl, Ton, Manier, und Stimmung änderte, der sich in Gegensätzen, in recht grellen absichtlich gefiel! Der ganz vom Stoff frei war, und der sich absichtlich damit abgab, jeden Gegenstand 2–3–4–10 mal zu machen!
Vergleiche in palazzo Manfrin den dortigen Cristo deposto mit Rafaels, Du wirst auch den todten Körper lebend nennen gegen Rafaels. Vergleiche seinen Johannes den Täufer in der Academie mit Rafaels. Sein S. Marcus (s. oben) wird Dir vielleicht alle Michelanglischen
Propheten und Urmenschen todtschlagen. Denke auch einer Vergleichung selbiges mit Ariost, seinem Herzensfreund nach, und schau Dir dessen Portrait von ihm in palazzo Manfrin, an, recht tüchtig. Ich nehme es gleich lieber als den Gegenspieler. Aber ich will Dir nicht zu viel sagen, dann bleibt die Erfüllung gewöhnlich hinter der Erwartung.
Übrigens ist die ganze Schule voll Wunder! Die sind so weltlich, und alle ihre Heiligenbilder müssen dem Vaterlande dienen. Die patriotischen Allegorienbilder wiederholen sich hier so oft wie in Rom und Florenz die Heiligenbilder, aber man hat dann doch was dabei zu denken und zu empfinden. – Mein Lieblingsbild von Titian, obiger todter Christus in der Academie hat er nicht fertig gemacht, sondern der junge Polena – er hat es im 98
ten
Jahre gemacht. Stelle Dich recht weit davon, seine letzte Manier, (so nennet man das, wozu ihn die zitternde Hand nöthigte, in groben Massen zu färben) ist auf die Ferne berechnet. Zugleich darfst Du auf jedes einzelne in Gegenständen und Tönen etc. bei ihm merken. Es ist Alles voll Plan und Weisheit. Wenn Du siehst, was er aus Nacht und Feuerstücken im Lorenzo gemacht hat (und er machte mehreres dieser Art noch so trefflicheres, was nicht hier ist) so wirst Du fragen, ob eigentlich der Brand im Borgo, wo man gar nicht weiß wo die Dinge ihr Licht her kriegen, gemalt sei! Kurz, Du hast ein neues Subject, wegen das Du zu Gunsten Raphaels mit mir zanken kannst. – Ich übrigens nehme die schönsten Eindrücke zum Schluß aus Italien mit! – Wir müssen leider über Innsbruck reisen. Nächster Tage gehen wir ab. Bis Anfang Juni nach Gastein. Später von Gebrüder Zöppritz nach Heidenheim in Würtemberg. – Wenn Du Boissereè’s sehen solltest, sag es hätte uns leid gethan sie nicht mehr zu sehen hier. Bei Oexle ließ ich einen Brief für sie zurück. –
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Venedig45.4371908,12.3345898Im Nordosten der Apenninen-Halbinsel am Adriatischen Meer gelegen. Die Stadt wurde 1830 Freihafen und kam 1866 an das neu gegründete Königreich Italien.
UB Heidelberg
.
UB Heidelberg
1000
Baar
, Regina (Hg.): Flucht ins Land der Schönheit. Briefwechsel zwischen Georg Gottfried Gervinus und Karl Hegel auf ihrem Weg aus den politischen Konflikten des deutschen Vormärz nach Italien – und zurück (1837–1839). Aus den Beständen der Universitätsbibliothek Heidelberg, hg. von
dems.
(= Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Bd. 14), Heidelberg 2008.
Baar
, Flucht ins Land der Schönheit
2008
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Die Brautbriefe Karl Hegels an Susanna Maria von Tucher. Aus der Verlobungszeit des Rostocker Geschichtsprofessors und der Nürnberger Patriziertochter 1849/50, (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, Heft 87), Wien, Köln, Weimar 2018.
Neuhaus, Brautbriefe Karl Hegels an Susanna Maria von Tucher
2018
Gaye, Johannes WilhelmJohann Wilhelm Gaye10405672XGaye, Johannes Wilhelm (1804–1840), im holsteinischen Tönning geborener Kunsthistoriker, der nach seinem Studium an den Universitäten Kiel und Berlin ab 1830 ein Jahrzehnt lang in italienischen Archiven und Bibliotheken forschte und in Florenz starb.
Sodoma11879785914771549Sodoma, eigentlich Giovanni Antonio Bazzi (1477–1549), war ein italienischer Maler; mehrere seiner Werke finden sich in der Kirche San Domenico in Siena.
Dürer, Albrecht11852786X14711528Dürer, Albrecht (1471–1528), Nürnberger Maler.
Tiziano Vecellio1186229941488/14901576Tiziano Vecellio (1488/1490–1576), venezianischer Maler.
Raffael (Raffaello Sanzio da Urbino)11859778714831520Raffael (Raffaello Sanzio da Urbino) (1483–1520), auch: Rafael, Raphael, aus Urbino in den Marken gebürtiger italienischer Maler und Architekt.
Caravaggio, Michelangelo Merisi da11851903415711610Caravaggio, Michelangelo Merisi da (1571–1610), italienischer Maler.
Avanzi, Jacopo di Pietro ?nach 13501416Avanzi, Jacopo di Pietro († 1416), war ein italienischer Maler.
Masaccio11857861814011428Masacchio (1401–1428), eigentlich Tommaso di ser Giovanni di Mone di Andreuccio, war eine italienischer Maler.
Goethe (Göthe), Johann WolfgangJohann Wolfgang Goethe11854023817491832Goethe, Johann Wolfgang (1749–1832), auch Göthe, deutscher Dichter.
Johannes der Täufer 1185578585 v. Chr.zwischen 30–35 n. Chr.Johannes der Täufer (5 v. Chr.- ca.30/35 n. Chr.), war ein jüdischer Bußprediger, innerhalb des Christentums (Neues Testament) als Prophet und Wegbereiter Jesu Christi auftretend, auch innerhalb des Korans als Prophet hervorgehoben.
Ariost11850395214741533Im Deutschen als Ariost bekannter norditalienischer Humanist, Militär, Höfling, Dichter und Schriftsteller, der im Italienischen eigentlich Ludovico Ariosto (1474–1533) hieß.
Palma, der Jüngere11878935X15441628Palma, der Jüngere: Jacopo Palma il Giovane (1544–1628), war ein venezianischer Maler und Radierer.
Boisserée, Johann Sulpiz Melchior DominikusSulpiz Boisserée11851301X17831854Boisserée, Johann Sulpiz Melchior Dominikus (1783–1854), in Köln geborener Kunst- und Architekturhistoriker sowie Besitzer einer umfangreichen Gemäldesammlung; er war ein Bruder Melchior Boisserées (1786–1851) und zusammen mit ihm einer der Initiatoren der Fertigstellung des Kölner Domes.
Boisserée, Mathilde, geb. Rapp
11623390717971876Boisserée, Mathilde, siehe: Rapp, Mathilde.
Boisserée, Melchior Hermann Joseph Georg11931537817861851Boisserée, Melchior Hermann Joseph Georg (1786–1851), in Köln geborener Kunstsammler und Bruder Johann Sulpiz Boisserées (1783–1854).
Oexle, Friedrich Christian11711004318011864 Oexle, Friedrich Christian (1801–1864), war Industrieller aus Augsburg; er gehörte in den 1830er Jahren einer Kommission an, die für die venezianische Handelskammer die Gründung einer Kommanditgesellschaft zum Eisenbahnausbau Venedig–Mailand prüfte.
Florenz43.7698712,11.2555757Hauptstadt im Zentrum des Großherzogtums Toskana im Norden der Apenninen-Halbinsel circa 300 Kilometer nördlich von Rom gelegen.
Rom (Roma)41.8933203,12.4829321 Nahe der Westküste der Apeninnen-Halbinsel in Mittelitalien gelegene Hauptstadt des antiken Römischen Reiches, die 1871 Hauptstadt des neuen Königreiches Italien wurde. Der Vatikan als Stadtteil Roms war zugleich Sitz des Papstes als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.
Siena43.3185536,11.3316533Stadt im Zentrum der Toskana, etwa 50 Kilometer südlich von Florenz und etwa 180 Kilometer nordwestlich von Rom gelegen.
SpanienKönigreich auf der Iberischen Halbinsel im Südwesten Europas.
Padua45.4077172,11.8734455Circa 30 Kilometer westlich von Venedig gelegene Stadt im zu Österreich gehörenden Königreich Lombardo-Venetien, mit dem es 1866 an das Königreich Italien kam.
Bologna44.4938203,11.3426327Etwa 220 Kilometer südöstlich von Mailand in der Emilia Romagna gelegene alte Bischofs- und Universitätsstadt, die 1859 an das Königreich Sardinien kam und dann Teil des vereinten Königreichs Italien.
AlpenHöchstes, bis über 4800 Meter hohes Gebirge zwischen Mittel- und Südeuropa, das sich über 1200 Kilometer hinweg in einem weiten, zwischen 150 und 250 Kilometer breiten Bogen vom ligurischen Teil des Mittelmeeres im Westen bis in die ungarische Ebene im Osten erstreckt.
ItalienDie in der Form eines Stiefels als Apeninnen-Halbinsel ins Mittelmeer hineinreichende Landschaft von den Alpen bis Sizilien war politisch bis ins 19. Jahrhundert vom Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten und von Fremdherrschaft geprägt. Im Zuge der italienischen Nationalbewegung (Risorgimento) kam es erst 1861 zur Gründung des Königreiches Italien als eines Nationalstaates mit König Viktor Emanuel II. (1820-1878) an der Spitze.
Gastein (Wildbad)47.1144954,13.1352653Ort am Südende des 40 Kilometer langen Tals der Gasteiner Ache, am Fuße des circa 2500 Meter hohen Graukogels in den Hohen Tauern gelegen, entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem berühmten internationalen Kurbad, dessen Anfänge zu Beginn der 1830er Jahre liegen.
Heidenheim48.6767637,10.152923Etwa 100 Kilometer östlich von Tübingen und etwa 35 Kilometer nördlich von Ulm an der Brenz gelegen Stadt.
Würt(t)embergVon 1806 bis 1918 Königreich, ab 1815 im Deutschen Bund, ab 1871 im Deutschen Reich.
Portogallen, portogalli„Portogallen“ oder „protogalli“ ist ein altes Synonym für „Orangen“, welche zunächst nur als bittere Früchte bekannt waren, bevor sie von portugiesischen Seegefahren im 16. Jahrhundert in ihrer süßen Variation von China nach Portugal gelangten und dort kultiviert wurden, weshalb im übrigen Europa nach ihrem Anbaugebiet „Portugal“ also: „Protugalli“, benannt wurden; in einigen arabischen Sprachen bedeutet der Name „Protugal“ auch die Farbe „Orange“.
Deutsch/deutsch, Deutsche/r; DeutschesAuf die deutschen Staaten bezogen, den deutschen Staaten zuzuordnen, zu den deutschen Staaten gehörend; deutschsprachig; deutsche Sprache; Angehörige/r der deutschen Staaten, Deutschlands.
Italiener, auch: ItaliänerAus Italien stammende(r) (männlicher) Mensch(en), dort lebende(r) (männlicher) Menschen(en); auch: italienische Autoren, Dichter, Schriftsteller etc.
Dom (Siena)Dom in der Kirchenregion der Toskana und Mutterkirche des Erzbistums Siena, dessen Entstehungsgeschichte auf den Beginn des 13. Jahrhunderts datiert.
S. Domenichino (Siena)Verniedlichung des Namens der Kirche von Siena, „San Domenico“; das Diminutivum wurde vermutlich gewählt, weil es sich hier um eine der dazugehörenden Kapellen handelt.
S. Francesco (Siena)Dies bezieht sich auf die „Basilica di San Francesco“ in Siena, eine gotische, Franz von Assisi (um 1181/82-1226) geweihte Bettelordenskirche.
Academie, Ac(c)ademia galleria (Florenz)„Galleria dell’Accademia“ in Florenz, welche als erste europäische Akademie für Malerei auf die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zurückgeht.
Rathhaus („Palazzo Publico“, Siena)„Palazzo Publico“ als Rathaus von Siena ist ein Palast, dessen Baugeschichte ins 13. Jahrhundert zurückreicht und zentral gelegen ist am ehemaligen Marktplatz der norditalienischen Stadt.
Madonna (Sodoma)Gemälde wohl von Seiten des Malers Sodoma (1477-1549) als angenommenes letztes seiner Gemälde „Madonna und Kind“ (Kloster San Ponziano in Lucca ).
CuriosaKuriositäten; kuriose, also von der Norm abweichende, merkwürdige, auch aufsehenerregende Dinge.
EffecteEffekte, Wertpapiere; auch: Güter, Wertgegenstände, Habseligkeiten; Wirkung/Auswirkung.
S. Lorenzo (Florenz)Dies bezieht sich auf die „Basilica di San Lorenzo“ in Florenz, welche dem heiligen Laurentius von Rom (gest.258 n. Chr.) geweiht wurde und deren Wurzeln sich bis in das 15. Jahrhundert hinein erstrecken.
Jesuitenkirche (Venedig)Die ehemalige Jesuitenkirche „Santa Maria Assunta“ (Mariä Himmelfahrt) ist eine Kirche in Venedig, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht.
Jesuitenorden (Jesuiten)Die von Ignatius von Loyola (1491-1556) im Jahre 1534 gegründete katholische Ordensgemeinschaft „Societas Jesu“ (SJ) wurde im Jahre 1540 vom Papst in Rom anerkannt.
Cristo deposto (Raffael)Die „Grablegung Christi“ als Altargemälde des italienischen Künstlers, Malers und Architekten Raffael (1483-1520), auch: Raffaello Sanzio da Urbino bzw. Raffael da Urbino oder Raffaello Santi/Sanzio aus dem Jahr 1507/08 ursprünglich in der Kirche San Francesco al Prato in Perugia, wo aktuell eine Kopie zu finden ist, während sich das Original seit dem frühen 17. Jahrhundert in der Villa Borghese in Rom befindet.
Peter Martyr (Tizian)Werk des venezianischen Malers Tizian (um 1488/1490-1576) unter dem Titel: „Der Tod des Petrus Martyr“ (1534-1538) in der Kirche Santi Giovanni e Paolo in Venedig um 1530 entstanden und durch ein Feuer 1867 zerstört.
S. Giovanni e Paolo (Venedig)„San Zanipolo“ (Venetisch) bzw. „Santi Giovanni e Paolo als eine der größten Kirchen in Venedig, deren Baugeschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.
Himmelfahrt Mariä (Tizian)Werk des venezianischen Malers Tizian (um 1488/1490-1576) der „Himmelfahrt Mariä“ (1534-1538) in der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari in Venedig.
fedeGemälde des Malers Tizian (um 1488/1490-1576) „La fede“, vgl. dazu hier: „Doge (Tizian)“.
DogeIm Venezianischen bzw. romanisch Venetischen: „Doxe“ als Titel des gewählten Staatsoberhauptes ehemaliger italienischer Republiken wie Venedig oder Genua in Mittelalter und Früher Neuzeit.
Doge (Tizian)Werk des venezianischen Malers Tizian (um 1488/1490-1576) über den „Dogen Antonio Grimani vor dem Glauben kniend“ im Dogenpalast in Venedig.
S. Marcus (Tizian)„Thronender Markus mit Heiligen“ als Gemälde von venzianischen Maler Tizian (ca. 1488/90-1576), um 1510 entstanden, in der Kirche Santa Maria della Salute in Venedig.
Palazzo Ducale (Venedig)Seit dem 9. Jahrhundert Sitz des Dogen in Venedig sowie Regierungs- und Verwaltungszentrum der Republik Venedig.
S. Antonio (Padua)„Basilica di Sant’Antonio“ in Padua, deren Wurzeln bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen; sie gilt als eines der überaus berühmten Heiligtümer Italiens mit sehr hoher Besuchsfrequenz, welche überdies mit den Titeln „päpstliche Basilika“ und „Basilica minor“ ausgestattet ist.
CapelleKapelle als kleines, einfaches Gotteshaus oder abgeteilter Raum einer größeren Kirche (auch eines profanen Gebäudes wie Schloss, Hospital etc.) für Andachten, Gottesdienste, Taufen etc.
GuidaItalienisch „guida“ im Sinne von „guida turistica“ für: Reiseführer.
Kirche/-nDurch die Geistlichen, den Klerus repräsentierte, auf bestimmte Weise organisierte und verwaltete Institution der christlichen Glaubensgemeinschaft; auch geweihte Gebäude zur Abhaltung der entsprechenden Gottesdienste, liturgischer Handlungen etc.
PrivatgalleriePrivat betriebene Gemäldesammlung mit entsprechenden Ausstellungsräumen.
Barbarigo„Galleria Barbarigo“ im „Palazzo Barbarigo della Terrazza“ der Patrizer-Familie „Barbarigo“ in Venedig, die für ihre Gemäldesammlung berühmt war und in der mehrere Gemälde des Malers Tizian (ca. 1488/90-1576) zu sehen waren; Mitte des 19. Jahrhunderts wurde diese allerdings vornehmlich nach Sankt Petersburg verkauft.
Palazzo (Venier) Manfrin (Venedig)Palast in Venedig, dessen baugeschichtliche Entstehung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurzelt und der in seinem Inneren Gemälde und Kunstobjekte aus dem 17. Jahrhundert beherbergt.
ManierArt und Weise, etwas zu tun, durchaus auch mit pejorativem Beigeschmack hinsichtlich der Wertung einer bestimmten Darstellungsform, eines Stils etc. durch einen Schriftsteller, Wissenschaftler, Künstler etc. im Sinne von Maniertheit.
StoffLiterarischer, bestimmter thematischer oder wissenschaftlicher Stoff als Grundlage einer entsprechenden Darstellung, Behandlung, Gestaltung, Forschung; Material; etwas, worüber man nachdenken, berichten, sich unterhalten oder lustig machen kann (z. B. Gesprächsstoff).
MichelangelischBezogen auf den italienischen Maler Michelangelo Buonarroti (1475-1564), von ihm stammend, ihm zuzuordnen, von seinem Stil zeugend etc.
ProphetMännliche, von Seiten der Gläubigen einer bestimmten Religon als entsprechende religiöse Autorität anerkannte Person, die sich von ihrem Gott berufen fühlt und für sich in Anspruch nimmt, als Mahner und Weissager die göttliche Wahrheit zu verkünden.
HeiligenbilderInnerhalb der Malerei bildliche Kunstwerke mit der Darstellung Heiliger und damit zur sakralen Kunst zählend.
VaterlandHeimatland, Geburtsland.
AllegorienbilderGemälde mit dem Stilmittel der Allegorie
AllegorieLiterarisches Stilmittel und auch in der bildenden Kunst angewandte bildliche Darstellung einer Abstraktion, eines abstrakten Begriffs.
Lorenzo (Tizian)Gemälde des Malers Tizian (ca. 1488/90-1576) von ca. 1500: „Martyrium des heiligen Laurentius“, welches sich in der Kirche „Santa Maria Assunta“ („Jesuitenkrichen“) in Venedig befindet.
Borgo, Brand imWohl Bezug auf das im Vatikan befindliche Gemälde des Künstlers Raffael (um 1483-1520) über den „Borgobrand“ (1514).
Gebr[üder] Zoeppritz1828 gegründetes, noch heute bestehendes deutsches Unternehmen („zoeppritz since 1828“), welches sich auf die Herstellung von Wolldecken und Flannell spezialisiert hat.
Eviva, Eviva!Ausruf im Sinne von: Lang lebe! (aus dem Italienischen von: „è viva“).
LunaGehobenes Gasthaus, Hotel in Venedig namens „Luna“ (= Mond).
TischMahlzeit, Essen in einem Hotel/Gasthaus.
Florin, florin (fl.)Gulden, von 1849 bis 1936 Silbermünze zu zwei Schilling; siehe auch: Gulden.
Florin, florin (fl.)Gulden, von 1849 bis 1936 Silbermünze zu zwei Schilling; siehe auch: Gulden.
LogisUnterkunft (einfach).
Groschen, Groß„Groschen“ bzw. „Groß“ ist eine Bezeichnung für Münzen verschiedener Art im Laufe der Geschichte. Etymologisch stammt der Begriff aus dem Spätlateinischen und steht in Verbindung mit „grossus“ für „groß“; im Mittelalter handelte es sich beim „Groschen“ um eine massive Silbermünze, deren Wert um ein Mehrfaches höher war als der des zuvor schon gebräuchlichen, sich über die Jahrhunderte inflationär im Silberfeingehalte verminderten Pfennigs; in der Neuzeit war in den deutschen Ländern der Silbergroschen im Umlauf, der zumeist zwölf Pfennig zählte und verschiedene regionale Bezeichnungen besaß wie z. B. Neugroschen, Groten, Kreuzgroschen, woraus der sogenannte „Kreuzer“ entstand.
TrattorienGasthäuser (Italien).
PrivatwohnungUnterkunft auf einer Reise von privat anstatt in einem Gasthof, Hotel etc.; Ferienwohnung von privater Vermietung.