Ich haben Deinen letzten Brief mit Beselers aus Heidenheim erhalten. Schade, daß Du nicht über Nürnberg gegangen bist; über München möchten wir im Ganzen Einer Meinung sein, wenn ich auch weniger streng darüber urtheilte. Auch mich haben Cornelius’ Sachen kalt gelassen, und
Kaulbach’s Hunnenschlacht hingerissen. Des muß man wohl sehr bald gewahr werden, daß das ganze Kunsttreiben dort künstlich gemacht ist und mehr einer Treibhauspflanze ähnlich sieht, als einem kräftigen Waldgewächs. Wer weiß, ob sie sich in freier Luft und, der Kälte der Nächte ausgesetzt, halten würde, oder mit andern Worten, ob sie aus diesem partikularen Boden herausgenommen und auf einen allgemeinen versetzt, Volks- und Zeitinteressen in sich aufzunehmen und zu bewegen im Stande wäre! Da aber diese sich nirgends mächtig aussprechen, woher sollte die Kunst die Kraft nehmen? So daß ihr kein Vorwurf bis jetzt zu machen ist.
Ich habe der Florentinischen Kunst in dieser letzten Zeit meines Aufenthalts hier ein neues Interesse abgewonnen, nämlich wie historisches. Im Kloster von Santa
Maria Novella ist die sogenannte
capella degli Spagnoli, die Du wohl auch gesehen hast. Die Freskomalereien dort sind aus der 1ten Hälfte des 14 Jahrhunderts und ich will sie dem Bedeutendsten, was in Italien gemacht worden ist, an die Seite stellen, – den Fresken im Campo Santo und den Stanzen im Vatikan. Auf der Hauptwand ist die Kreuzlegung und Passion Christi; auf der Wand rechts, der Pabst und der Kaiser, als Oberhäupter von
Kirche und
Staat, mit einer Versammlung, welche diese Gesammtheiten vorstellen; auf der Wand links die Wissenschaften, wunderschöne weibliche Gestalten, unter welchen die Männer sitzen, welche in ihnen groß gewesen sind. – Diese Compositionen stelle ich an Größe des Geistes, der darin lebt, dem Dante gleich. Man muß in der That vor dem Mittelalter Respekt haben, welches bei großen Kräften und Leidenschaften der Individuen, große Gedanken von Kirche und Staat usf. bewegten, welche man durch die Kunst zur Darstellung zu bringen suchte. Dies war zumeist im 14ten Jahrhundert der Fall. Ähnliches aus der Zeit habe ich in Siena im palazzo
publico gesehen. | Es wird der Gemeingeist, der im Jahrhundert herrschte, der die Republiken damals groß machte, und die Kirche, dargestellt. – Im 15ten
Jahrhundert läßt man die großen Ideen fallen und geht auf die Wirklichkeit zurück, man wird individuell und portraitartig in der Kunst, während dort eine gewisse Gleichförmigkeit der Individuen durchgeht, da ihre Erscheinung ja nur zu einer Gesammtvorstellung, von Volk, Staat usf. dienen soll. Die Schule des Giotto fing an bei diesem Mangel an Charakteristischem gewissen allgemeinen Formen der Schönheit nachzugehen. Diese gab man jetzt im 15ten
Jahrhundert auf, so Masaccio, Cosimo Roselli, Fra Filippo usf. Man wollte vor Allem auf Natur und Wirklichkeit zurück, man wollte Individuen malen und gab die Schönheit auf. Das Bekanntwerden mit der antiken Kunst hatte viel dazu beigetragen, aber das classische Ideal hob dann auch die moderne Kunst auf diesem Boden der Wirklichkeit zum Ideal der Schönheit empor. Durch das Anschließen an die Natur war die Kunst frei geworden, hatte sich der religiösen Fesseln entschlagen. Diese Freiheit machte ihr die Erhebung zur Schönheit möglich.
Die Übergänge sind immer misslich und schwierig, aber um so interessanter, sie bringen einen Zweispalt und eine Unangemessenheit bei denen hervor, die das Eine und Andre nicht zu beweisen und zu durchdringen wissen. Es war mir interessant dies bei den Florentinischen
Meistern, Sandro Botticelli und
Piero di Cosimo zu finden. Sie gehen auf’s Classische und
Antike in Gegenständen und Formen aus, können aber den christlichen
Styl so wenig los werden, daß sie darüber barock, und
phantastisch werden. Als historischer Schriftsteller steht Cavalcanti auf derselben Stufe, der seine Feldherren oft die pathetischsten Reden im Styl des Seneca vortragen läßt, und dann wieder in romantischen Schlachtenbeschreibungen wie man sie nur beim Ariost findet, verfällt. –
Es war mir sehr schmeichelhaft, daß Du meine Arbeit ihres Gegenstandes nach mit Deinem Machiavelli vergleichst, noch mehr wird es mir sein, wenn Du es wirst mit der Ausführung thun können. Mein Aufenthalt hier hat sich deßhalb so lang in die heiße Jahreszeit hinein verschoben, weil ich erst gestern das Material, so weit es absolut nöthig war, dasselbe
| hier durchzugehen, (in Büchern und
Manuscripten, die ich mir weder anschaffen, noch draußen finden könnte) – erst gestern abgeschlossen habe. Ein Theil, der für das Ende des 15ten
und Anfang des 16ten
Jahrhunderts bleibt auch für Berlin aufgehoben. Was ich hier gethan habe, ist, daß ich alle Statutenrevisionen der Republik und eine Masse Provisionen durchgegangen bin, dann die Statutenrevisionen der Zünfte, und der parte Guelfa, die letzten waren ein glücklicher Fund, den ich nach langem Suchen endlich aufgefunden habe. Dabei habe ich sämmtliche
Historien und
Chroniken von Florenz aus dem 14ten
und 15ten
Jahrhundert durchgemacht und excerpirt. Ich habe also vor, die Entwicklung der
Verfassung der Republik in ihren Hauptstadien zu verstehen und darzustellen – die Verfassung des Staats und der Zünfte geht dabei parallell. Wenn mir dazu die Statuten das rein Formelle geben, so nehme ich aus den Historien so viel, um zu zeigen, wie das republikanische Staatsleben sich in diesen Formen bewegte. Von glücklichem Leben, wie man das heut zu Tage versteht, ist darin freilich wenig zu finden, aber ein mächtiges und ernsthaftes Factionenspiel und Staatsleben, für welches ich großes Interesse habe, Die Vertreibung des Duca d’Atene und dann des Adels, und der Kampf mit der parte Guelfa und die darausfolgende Revolution der ciompi sind die Hauptpunkte, um welche ich meine Arbeit drehen werde. Wie ich das mit der rein formellen Beschreibung aus den Statuten vereinigen werde, weiß ich noch nicht. Singe du alle wegen „Gott schenke der Weisheit Geist dem neuen Paar“. Ich bin sehr ungeduldig über diese Arbeit zu kommen, und da zeigt mir meine Mutter aus Berlin mit großer Freude an, daß mir eine neue Bearbeitung von meines Vaters
Religionsphilosophie übertragen werden soll. Welcher Schrecken für mich! man erwartet große Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt dabei von mir. Aber wo nehme ich jetzt das Interesse dazu her, und wo die Geduld! Ich habe daher den Auftrag in so weit abgelehnt, als nur die dringende Schrift mich dazu bringen wird. –
Möchtest Du indessen einen Wohnort gefunden haben, mit dem Du und Deine liebe Frau zufrieden seid – daß die Wahl so schwer ist, beweist, daß man freier im Handeln ist, wo man, nicht zu wählen hat. Wie steht’s mit Deiner Gesundheit? Hat Gastein gute Wirkungen hinterlassen? wie gefällt es Victorie in dem lieben Deutschland? Nicht wenig interessirt mich auch zu wissen, was Du für eine Arbeit nach der Litterargeschichte auf dem Korn hast. Du deutest an, das Andeuten ist Dir bei Andern verhaßt, darum laß es gegen mich. Heute Abend reise ich von hier ab, über Mantua, Verona nach Venedig, wo ich meinen Bruder zu finden gedenke, dann mit ihm über Triest nach Wien, wo ich in der 2ten Hälfte des August sein werde. Ich überlasse es Dir, ob Du nach Österreich schreiben magst. Mitte September bin ich in Berlin. Meinen herzlichsten Gruß an Victorie. An Beseler werde ich später schreiben, grüße ihn einstweilen von mir. Meine liebsten Wünsche sind für Euch und für das Vaterland. Dein Hegel
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Florenz43.7698712,11.2555757Hauptstadt im Zentrum des Großherzogtums Toskana im Norden der Apenninen-Halbinsel circa 300 Kilometer nördlich von Rom gelegen.
UB Heidelberg
.
UB Heidelberg
1000
Baar
, Regina (Hg.): Flucht ins Land der Schönheit. Briefwechsel zwischen Georg Gottfried Gervinus und Karl Hegel auf ihrem Weg aus den politischen Konflikten des deutschen Vormärz nach Italien – und zurück (1837–1839). Aus den Beständen der Universitätsbibliothek Heidelberg, hg. von
dems.
(= Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Bd. 14), Heidelberg 2008.
Baar
, Flucht ins Land der Schönheit
2008
GervinGervin, siehe: Gervinus, Georg Gottfried jun (1805–1871).
Beseler, Georg Karl ChristophGeorg Beseler11851019318091888Beseler, Georg (1809–1888), Jurist und preußischer Politiker, war in der Heidelberger Studienzeit neben Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) einer der beiden engsten Freunde Karl Hegels (1813–1901). Er wurde ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an den Universitäten Rostock, Greifswald und Berlin.
Cornelius, Peter Joseph11867690317831867Cornelius, Peter Joseph (1783–1867), war ein aus Düsseldorf stammender Maler, der von dem bayerischen König Ludwig I. (1786–1868) nach Bayern berufen wurde, um in der Münchner Glyptothek Fresken mit antikem Inhalt zu malen, vornehmlich in der Vorhalle sowie im Empfangs- und Festsaal.
Kaulbach (Caulbach), WilhelmWilhelm Kaulbach11856075118051874Kaulbach, Wilhelm (1805–1874), war eine Portrait- und Historienmaler sowie Illustrator.
Dante AlighieriDante
https://www.deutsche-biographie.de/pnd118523708.html
11852370812651321Dante Alighieri (1265–1321), in Florenz geborener italienischer Dichter und Philosoph.
Giotto11853947712671337Giotto di Bondone (ca. 1267–1337), war ein florentinischer Maler und Architekt.
Masaccio11857861814011428Masacchio (1401–1428), eigentlich Tommaso di ser Giovanni di Mone di Andreuccio, war eine italienischer Maler.
Rosselli, Cosimo11940455914391507Rosselli, Cosimo (1439–1507), war ein italienischer Maler.
Lippi, Fra Tommaso Filippo (Fra Philippo)11872853914061469Fra Filippo (Philippo; 1406–1469), alias Filippo Lippi bzw. Fra Filippo Tommaso Lippi, auch Fra Lippo Lippi, war ein italienischer Maler der Frührenaissance.
Botticelli, Sandro118514008um 14451510Botticelli, Sandro, alias Alessandro di Mariano Filipepi bzw. Sandro di Mariano di Vanni Filipepi (um 1445–1510) war einer der bedeutendsten italienischen Maler und Zeichner.
Cavalcanti, Guido118519778um 12551300Cavalcanti, Guido (ca. 1255–1300), war ein aus Florenz stammender italienischer Dichter und zeitweiliges Ratsmitglied seiner Kommune.
Seneca118613200ca. 1 n. Chr.um 65 n. Chr.Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere (ca. 1 n. Chr. – 65 n. Chr.), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Politiker sowie einer der bekanntesten Schriftsteller seiner Zeit und Vertreter der jüngeren Stoa.
Ariost11850395214741533Im Deutschen als Ariost bekannter norditalienischer Humanist, Militär, Höfling, Dichter und Schriftsteller, der im Italienischen eigentlich Ludovico Ariosto (1474–1533) hieß.
Machiavelli, NiccolòNiccolò Machiavelli11857577514691527Machiavelli, Niccolò (1469–1527), in Florenz geborener Politiker, Diplomat, Schriftsteller und Philosoph.
Tucher, Maria Helena Susanna, verh. HegelMaria Helena Susanna Tucher, verh. HegelMutter Karl Hegels11657082217911855Tucher, Maria Helena Susanna (1791–1855), Ehefrau des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Mutter Karl Hegels (1813–1901), Schwester Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871), des Vaters Susanna Maria Hegels (1812–1878), Onkels und Schwiegervaters Karl Hegels, Gründer der Tucher-Brauerei in Nürnberg. Siehe auch: Hegel, Maria Helena Susanna.
Hegel, Georg Wilhelm FriedrichGeorg Wilhelm Friedrich Hegel https://www.deutsche-biographie.de/sfz28648.html#ndbcontent11854773917701831 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770–1831), Philosoph, Ehemann Maria Helena Susanna Hegels, geb. Tucher (1791–1855), Vater Karl und Immanuel Hegels , von 1808 bis 1816 Gymnasialrektor und Schulrat in Nürnberg, ordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie von 1816 bis 1818 an der Universität Heidelberg und von 1818 bis 1831 an der Universität Berlin.
Schelver, Victorie (Victoria), verh. GervinusVictorie Schelver, verh. Gervinus11659528018201893Schelver, Victorie (Victoria) (1820–1893), Gesang- und Klavierlehrerin, Musikwissenschaftlerin, Ehefrau von Georg Gottfried Gervinus jun. (1805–1871).
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Darmstadt49.872775,8.651177Etwa 30 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegene Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen.
Heidenheim48.6767637,10.152923Etwa 100 Kilometer östlich von Tübingen und etwa 35 Kilometer nördlich von Ulm an der Brenz gelegen Stadt.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
ItalienDie in der Form eines Stiefels als Apeninnen-Halbinsel ins Mittelmeer hineinreichende Landschaft von den Alpen bis Sizilien war politisch bis ins 19. Jahrhundert vom Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten und von Fremdherrschaft geprägt. Im Zuge der italienischen Nationalbewegung (Risorgimento) kam es erst 1861 zur Gründung des Königreiches Italien als eines Nationalstaates mit König Viktor Emanuel II. (1820-1878) an der Spitze.
Siena43.3185536,11.3316533Stadt im Zentrum der Toskana, etwa 50 Kilometer südlich von Florenz und etwa 180 Kilometer nordwestlich von Rom gelegen.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
Gastein (Wildbad)47.1144954,13.1352653Ort am Südende des 40 Kilometer langen Tals der Gasteiner Ache, am Fuße des circa 2500 Meter hohen Graukogels in den Hohen Tauern gelegen, entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem berühmten internationalen Kurbad, dessen Anfänge zu Beginn der 1830er Jahre liegen.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
MantuaAuf die Etruskerzeit zurückgehende Stadt in Norditalien, in etwa 48 Kilometer südwestlich von Verona gelegen, („Manthva“, lateinisch: Mantua, italienisch: Mantova) mit menschlichen Siedlungsspuren, die bis ins Neolithikum zurückreichen; ehemaliges Herzogtum, welches von 1530 als solches bestand hatte, bis es im 18. Jahrhundert unter österreichisch-habsburgische Herrschaft kam.
Verona45.4384958,10.9924122Stadt an der Etsch und am Südufer des Gardasees im Norden der Apenninen-Halbinsel gelegen, die 1797 an Österreich und 1866 ans Königreich Italien kam.
Venedig45.4371908,12.3345898Im Nordosten der Apenninen-Halbinsel am Adriatischen Meer gelegen. Die Stadt wurde 1830 Freihafen und kam 1866 an das neu gegründete Königreich Italien.
Triest45.6496485,13.7772781Im äußersten Nordosten der Apenninen-Halbinsel am Adriatischen Meer gelegene Hafenstadt des Königreichs Illyrien als Teil des Kaiserreichs Österreich.
Wien48.2083537,16.3725042An der Donau gelegene Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich.
Österreich (Oesterreich)Sich bis auf den Balkan erstreckendes, seit 1804 bestehendes Kaiserreich.
Hunnenschlacht (Kaulbach)Wandgemälde des Malers Wilhelm Kaulbach (1805-1874), der sich vornehmlich einen Namen machte mit großen Wand- und Deckengemälden, welche auf historischen oder literarischen Stoffen basierten, so insbesondere auch das Gemälde „Hunnenschlacht“ mit Bezug auf die Schlacht bei den sogenannten „Katalaunischen Feldern“ (451 n. Chr.) zwischen den Römern auf der einen Seite und den Ost- und Westgoten sowie auf der anderen Seite den Hunnen unter Attila († 453 n. Chr.); dieses historisch-monumentale Bild verhalf seinem Schöpfer zum endgültigen Durchbruch und resultierte in der 1837 erfolgten Ernennung zum Wittelsbacher Hofmaler.
Volk, VölkerGewachsene, durch gemeinsamen kulturellen, auch sprachlichen Hintergrund verbundene große Gemeinschaft von Menschen; Bevölkerung eines Landes oder Staatsgebiets, Masse der Angehörigen einer Gesellschaft; auch: breite Masse innerhalb der Gesellschaft eines Landes oder Staatgebiets.
florentinischAuf Florenz bezogen, Florenz zuzuordnen, Florenz beinhaltend.
historischgeschichtswissenschaftlich; geschichtlich
Santa Maria Novella„Santa Maria Novella“ ist eine gotische Kirche und Klosteranlage in Florenz innerhalb der Altstadt (Norditalien).
Capellone degli Spagnioli„Die Spanische Kapelle“ ist Teil der großen Kirchen- und Klosteranlage „Santa Maria Novella“ in Florenz.
FreskomalereiMalerei auf frischem, noch feuchtem Putz.
Frescobild, FreskoFreskogemälde.
Campo Santo (Pisa)Der „Camposanto Monumentale“ ist eine Friedhofsanlage mit monumentaler gotischer Fassade in der am Arno gelegenen norditalienisch-toskanischen Stadt Pisa, der den nördlichen Abschluss der Piazza dei Miracoli bildet mit dem Dom, dem Baptisterium und dem Schiefen Turm.
Stanzen im Vatikan„Stanze di Raffaelo“ als Zimmer im Vatikanpalast mit Fresken des Malers Raffael (1483-1520), welche ab 1508 geschaffen wurden.
Kreuzlegung und Passion ChristiKreuzigung und Leiden von Jesus Christus am Kreuz als seine Leidensgeschichte vor seiner Auferstehung innerhalb der christlichen Glaubenslehre.
Pabst (Papst)Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche, zugleich Bischof von Rom.
KaiserEines der ältesten germanisch-deutschen Lehnwörter aus dem Lateinischen von „Caesar“ als Beherrscher des römischen Reiches, Träger der höchsten weltlichen Macht; mit Ende des antiken Kaisertums in der westlichen Reichshälfte 476 n. Chr. (im oströmisch-byzantinischen Reich noch bis 1453 bestehend) ging das weströmische Kaisertum zunächst verloren, bis es durch die päpstliche Krönung Karls des Großen im Jahr 800 in erneuerter Form als abendländisches Kaisertum wieder errichtet wurde.
Kirche/-nDurch die Geistlichen, den Klerus repräsentierte, auf bestimmte Weise organisierte und verwaltete Institution der christlichen Glaubensgemeinschaft; auch geweihte Gebäude zur Abhaltung der entsprechenden Gottesdienste, liturgischer Handlungen etc.
StaatAus dem Lateinischen („status“) stammender Begriff, der im Niederländischen bereits im 15. Jahrhundert gebaucht wurde für Zustand, Stand und welcher auch das Gemeinwesen im Sinne von „res publica“ zu umschreiben begann, nach moderner Staatstheorie ein Zweckverband mit der Aufgabe, das Zusammenleben und -wirken von Menschen innerhalb eines Zweckverbandes eines bestimmten, abgegrenzten Territoriums friedlich, dauerhaft und geordnet zu gestalten; zugleich: Territorium eines Staates als Staatsgebiet; auch: festliche (offizielle) Kleidung.
Wissenschaft, WißenschaftForschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich zur Hervorbringung eines begründeten, geordneten bzw. für sicher erachteten Wissens.
CompositionKomposition, Zusammenstellung.
Mittelalter, Mittel-AlterZeit von ca. 600 bis 1500 innerhalb der europäischen Geschichte als historische Epoche gelegen zwischen der Antike und der Frühen Neuzeit.
Rathhaus („Palazzo Publico“, Siena)„Palazzo Publico“ als Rathaus von Siena ist ein Palast, dessen Baugeschichte ins 13. Jahrhundert zurückreicht und zentral gelegen ist am ehemaligen Marktplatz der norditalienischen Stadt.
RepublikStaatsform, bei welcher die Regierung vom Volk oder Repräsentanten des Volkes gewählt wird für eine bestimmte Dauer.
Schule des GiottoDie „Schule des Giotto“, auch „Giotto-Schule“, war eine Bewegung innerhalb der Malerei des 14. Jahrhunderts, der eine Vielzahl von italienischen Malern angehörte und deren Basis die Bewunderng, Lehre und Nachahmung Giottos (ca. 1267-1337).
Schule des GiottoDie „Schule des Giotto“, auch „Giotto-Schule“, war eine Bewegung innerhalb der Malerei des 14. Jahrhunderts, der eine Vielzahl von italienischen Malern angehörte und deren Basis die Bewunderng, Lehre und Nachahmung Giottos (ca. 1267-1337).
antikAuf die Antike bezogen, ihr zuzuordnen, zu ihr gehörend.
classischSiehe: klassisch; hier auch bezogen auf die „klassische Philologie“, die sich mit ihrem sprach- und literaturwissenschaftlichen Forschungsinteresse mit den beiden, als klassisch angesehenen antiken Sprachen Latein und Altgriechisch befasst.
MeisterHandwerker, der seine Ausbildung mit der Meisterprüfung abgeschlossen hat, und somit „Meister“ auf seinem Fachgebiet ist; auch lobende Bezeichnung für einen herausragenden Künstler, wie z. B. Maler.
AntikeSeit dem 19. Jahrhundert zunehmend als Synonym gebräuchlich für das Altertum, allerdings zumeist bezogen vornehmlich auf den griechisch-römischen Teil des Altertums.
christlichZum Christentum gehörend.
barockauf die Epoche des Barock (um 1600 beginnend und bis ca. 1760/70 während, mit dem Spätbarock und Rokoko auslaufend) bezogen, zu ihr gehörend, sie beinhaltend; im Stile dieser Epoche gestaltet, dargestellt; von üppiger Form; auch: seltsam, verschroben.
PhantastischAuf die Phantastik, Fantastik als literarisches Genre bezogen.
FeldherrOberbefehlshaber, Heerführer, (oberster) Anführer/Befehlshaber eines Heeres, Kommandeur.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
StatutenrevisionenStatutenänderungen/-korrekturen; auch Statutendurchsichten.
Republik FlorenzMittelalterlicher und frühneuzeitlicher Staat in der Toskana, dessen Zentrum Florenz war; als junger Mann befasste sich Karl Hegel (1813-1901) mit der Geschichte der Städteverfassung von Italien, auf seiner Studienreise in Italien 1838/39 hielt er sich zu Forschungszwecken auch längere Zeit in Florenz auf und begründete hier sein späteres zweibändiges, 1846 erschienenes Werk über die „Geschichte der Städteverfassung von Italien seit der Zeit der römischen Herrschaft bis zum Ausgang des zwölften Jahrhunderts“, mit der er sich in der Fachwelt der Geschichtswissenschaft seinen Namen als Historiker von Rang gemacht hatte.
Zunft, ZünfteAus dem Mittelhochdeutschen („zemen“) über das Neuhochdeutsche („Ziemem“; ursprünglich für ‚Regel’, nach der eine Genossenschaft lebt) entstandener, seit dem 13. Jahrhundert gebräuchlicher Begriff für einen Verband bzw. Verbände von Handwerkern; in den europäischen Städten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war es ein Zusammenschluss von Handwerkstreibenden samt ihren Familien vornehmlich zur genossenschaftlichen Sicherung der Existenz sowie zur Brauchtumspflege auch im religiösen Kontext.
parte Guelfa (weiße/schwarze)Guelfen- bzw. Welfenpartei der Stadt Florenz, die mit den seit ca. 1215 belegten Ghibellinen (Waiblinger; Verbundenheit zu den Staufern) verfeindet war; letztere unterstützen den Kaiser, wohingegen die Welfen als Rivalen der Staufer die päpstliche Politik unterstützten; die italienischen Guelfen jedoch unterstützten gelegentlich aus eigenem Interesse auch die kaiserliche Sache, so dass es um 1300 in Florenz zu einer Spaltung der Guelfen-Partei in die Weißen und Schwarzen kam. Während die weißen Guelfen prokaiserlich gesinnt waren, waren die schwarzen Guelfen Kontrahenten der kaiserlichen Politik.
HistorieGeschichte, auch: Weltgeschichte; Geschichtswissenschaft; Erzählung (literarisch).
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
VerfassungHerbeiführung eines geordneten Zustands sowie der Zustand selbst, insbesondere die gesamtpolitische Gestalt eines Staates, auch einer Stadt etc.; Zustand.
republicanisch, republikanischAuf eine Republik bezogen, zu ihr gehörend, ihr zuzuordnen; für die Ziele einer Republik eintretend.
FactionenspielFaction als literarische Gattung, in welcher wahre Begebenheiten künstlerisch gestaltet sind, hier in Form eines Schauspiels.
RevolutionIm Bereich des Politischen, Gesellschaftlichen gewaltsamer Umsturz der gegebenen Verhältnisse auf radikale Art und Weise, im Gegensatz zur Reform.
ReligionsphilosophiePhilosophische Disziplin, die sich wissenschaftlich in Forschung und Lehre mit Religion bzw. Religionen und deren theoretischem Gehalt auseinandersetzt.
Literaturgeschichte, Literatur-Geschichte, Litteraturgeschichte (Gervinus)Mehrbändiges Werk des Historikers, Germanisten, Publizisten, Journalisten und Politikers Georg Gottfried Gervinus (1805-1871), welches in der Zeit von 1835 bis 1842 in Leipzig erschien unter dem Titel: „Geschichte der poetischen Nationallitteratur der Deutschen“.
VaterlandHeimatland, Geburtsland.