Linz den 13ten September 1839
Liebe Mutter und Karl!
Freilich sitze ich noch in Linz; ich selber möchte fast verzweifeln und mich packt zuweilen die Ungeduld, wie einst der Wahnsinn den großen Held Rolando, doch sind es leider keine Liebesabentheuer, die mich hier zurückgehalten; um solche möchte mich die Zeit wohl nicht verdrießen; sondern es ist der leidlich gefräßige Magen, oder wichtiger diesmal die etwas befindlichen Gedärme, die sich rebellisch zeigen und durch kein Mittel sich besänftigen lassen wollen. – Doch wozu der Worte viel! Der kurze Verlauf ist der, daß ich mir in Wien eine Diarrhöe zugezogen, welche durch eine heftige Erkältung auf der nächtlichen Fahrt hierher verschlimmert worden, und nachdem ich für einige Tage vernachläßigt, ungeachtet aller ärztlichen Mittel, wie Pulver, Arzney, Umschläge, Klistiere und andere ähnliche Dinge, nicht weichen wollte. Sie war und ist durchaus nicht bedenklicher Natur, hatte weder den Karakter der Ruhr, noch war sie mit Fieber begleitet, aber sie schwächte mich, und noch mehr als die mir vom Arzt auferlegte Diät. Auch jetzt hat sie nicht ganz aufgehört, indessen kann und will ich nicht länger mehr hierbleiben, auch hofft der Arzt, daß durch Veränderung der Luft sie gänzlich vertilgt werde. – Also morgen früh fahre ich mit dem Dampfboot nach Passau, und übermorgen weiter nach Straubing, von wo ich den Abstecher nach Mankhofen machen werde; mich beunruhigt auch das, daß Mithauers mich bereits seit einer Woche erwarten. –
Vom Onkel und der Tante bin ich mit der freundlichsten Liebe aufgenommen worden. Am Sonnabend den 31. August kam ich am Nachmittag mit dem Kurier hier an, kehrte im Wirthshaus ein und verfügte mich dann sogleich zum Onkel; ich traf nur die Tante zu Hause an; sie mußte, am Rothlauf im Gesicht leidend, das Zimmer hüten, während die Andern am schönen Tage eine Spazierfahrt unternommen hatten. Zu meiner größten Freude erfuhr ich, daß Benoit und Luise mit der Lina ebenfalls hier seien; ebenso waren diese nicht wenig überrascht, als sie mit der Rosenhayn und dem Onkel heimkehrend | mich bei der Tante antrafen. Die Rosenhayn ist im Aussehen, Befinden, Leben und Benehmen ganz unverändert; ewig jung und ewig frisch. Dasselbe muß man von der Luise sagen; diese ist ungeachtet ihrer großen Tochter, ihrer dicken Buben und des zu erwartenden Sprossen so jung und so anmuthig, wie das jüngste Weibchen; wirklich zum Verlieben; dabei so gut, verständig, liebenswürdig, daß sich meine alte Zuneigung nur auf das gründlichste hat bestätigen können. Lina wird sehr bald erwachsen sein; sie hat ein rundes frisches Kugelgesicht und hat sich ziemlich herausgemacht. – In der Familie des Onkels wird es einem recht wohl; er ist so gut und brav, verhält sich zwar still und spricht sich wenig aus, doch bedarf er dessen auch nicht, man ist von vorne herein seiner freundlichen und herzlichen Theilnahme gewiß. Zwar hört er ein wenig schwer, doch ist er sonst noch sehr rüstig und kräftig, und daher hat ihm die Pensionierung sehr weh gethan, um so mehr als sie nur geschehen ist, damit sein Hintermann, der jetzt allmächtige General-Adjutant des Kaisers, Clam-Martinitz avanciren könne. Nun ist er bei frischen Kräften ohne Beschäftigung und dadurch etwas gedrückt und bekümmert. – Die liebe Tante hat den Kopf immer in der Höhe, stets tapfer und entschlossen, eine sehr lebendige und energische Frau, die ihr großes Hauswesen mit großer Ruhe und wenig Anstrengung in der besten Ordnung erhält. Offen, einfach, gerade steht man sogleich mit ihr auf dem besten Fuß.
Für mich hat sie mit der größten Aufmerksamkeit und mütterlicher Sorgfalt gesorgt und mich auf das Beste gepflegt; und wenn ich noch 4 Wochen hier krank bliebe, so würde es ihr Freude machen, in dieser Pflege fortfahren zu können. Der älteste Sohn, der uns bekannte Siegmund, ist jetzt Lieutenant bei dem hier stationierten Regiment: groß gewachsen, ein schöner Mensch, auch ein guter Kerl, der sogar bei mehr Bildung und ernsterer Beschäftigung sehr tüchtig und liebenswürdig sein würde, jetzt aber noch etwas läppisch und wie früher ein Schwadronneur und Aufschneider; doch wird sich das auch noch bessern; ich war erstaunt, daß so viel aus ihm geworden. – Die Tochter Wilhelmine ist erst 13 Jahr alt, fein, lebendig und aufgeweckt; dann kommen noch die beiden Knaben, von 10 und 8 Jahr, Georg und Rudolph; der Georg ist ein lieber braver Junge, von vielem | Talent und großem Eifer und Fleiß; der andere ist kränklich und schwächer und matter als der ältere. – Zu diesen Kindern kommt noch eine Nichte Anna, von 19 Jahren, eine Gouvernante, und nächstens auch ein Hofmeister für die Knaben, der besonders den Religionsunterricht besorgen soll; denn ein protestantischer Geistlicher befindet sich nicht in der Stadt, da es den Protestanten, obgleich 800 an der Zahl bisher noch nicht gestattet worden, hier eine Gemeinde zu bilden. Früher waren sie diesem Ziele sehr nahe, aber die kirchlichen Streitigkeiten in Preußen haben auch hier in Oesterreich auf die Stellung der Protestanten einen sehr nachtheiligen Einfluß gehabt. –
Die Stadt Linz ist weder alt in der Bauart, noch auch schön oder interessant: dagegen muß man die Gegend genießen; ich habe sie zwar wenig kennen gelernt, da ich mich meist zu Hause gehalten, um mich vor Erkältung in Acht zunehmen. Linz liegt an dem Ufer der Donau, an einer Stelle, wo sie aus einem engen Gebirgspaß zwischen schroffen Felsen in eine weite Landschaft heraustritt: auf dem rechten Ufer, wo die Stadt gelegen, entfernen sich die Hügel von der Donau; man übersieht eine fruchtbare Ebene und hinten bei klarem Wetter die Salzburger Gebirge. Auf dem linken Ufer begleiten die Berge die Donau in einiger Entfernung und zu ihnen hin und über sie hinweg geht die Eisenbahn nach Budweis; ebenso führt von Linz aus eine Eisenbahn nach dem Gemunder See im Salzkammergut. Diese Eisenbahnen, welche zwar nur mit Pferden, nicht mit Locomotiven benutzt werden, erleichtern den Linzern, verschiedene Ausflüge in der Umgegend zu machen. So sind wir auf der Eisenbahn nach St. Magdalena gefahren, welches an dem Berge auf dem linken Donau Ufer gelegen ist: man hat von hier aus die schönste Aussicht auf Linz und das ganze Land ringsum nach den Salzburger Alpen hin. Heute morgen sind alle Tanten und Onkels auf der Eisenbahn nach Gmunden gefahren, indem sie eine Partie nach Ischl und Hallstadt machen wollen; mich haben sie allein im Hause zurückgelassen, wo ich nun wie ein Herr schalte und morgen früh werde ich mich still wie ein Dieb von hier fortschleichen. Wenn meine Gesundheit mir zu reisen erlaubt, so ist es meine Pflicht, die Reise fortzusetzen und nach Hause zurückzukehren; darum habe ich an | dieser Partie keinen Theil genommen, obwohl mich meine Sehnsucht nach den Alpen hinzog, um von ihnen auf lange – ach wohl auf lange Zeit Abschied zu nehmen. Ach, wenn ich nur noch einmal die Felsen hinaufklimmen und hoch auf Bergesgipfel stehen könnte, um den reinen Aether dieser Höhen zu athmen; dort gesundet man und fühlt sich froh und frei: hier im tieferen Lande bei drückender Luft wird die Brust beschwert und die Gesundheit getrübt. –
Der Onkel ist nach Linz gezogen, weil das Leben hier verhältnißmäßig billig, auch einige alte Freunde, ebenfalls pensionirte Militairs, sich hier niedergelassen haben; Marrianz, Kamutzze haben wir früher schon in Prag kennen gelernt. Doch kommt mir das Leben hier sehr dürftig vor; das Treiben besteht aus Spaziergehen, Abwarten der Ankunft der Dampfboote, Spielpartien, und dem fast täglichen Besuch eines miserablen Theaters. Andere Unterhaltungsmittel scheint man überhaupt in Oestreich nicht zu kennen; mit Kunst und Litteratur beschäftigen sich die Leute nicht; deutsche Interessen, ins besondere deutsche Politik liegen ihnen fern; so sehr die Menschen hier eine deutsche Natur haben, so sieht man doch klar ein, daß sie nicht mehr zu Deutschland gehören. Sie wissen davon nichts oder machen sich seltsame Begriffe; sehr wenige sind hinaus gekommen, und wenn sie auch Ungarn, Böhmen, Italien durchreist haben oder vielleicht gar nach Konstantinopel gekommen sind, so haben sie doch nicht einmal den Rhein gesehen. – Ich könnte es in diesem Lande nicht lange aushalten, denn abgesehen von dem Jagen nach sinnlichem Genuß begegnet man überall einem anmaaßenden verschwenderischen liederlichen Adel, im Besitze aller Rechte und aller Ehre; einer zweckwidrigen Administration, die nur dadurch sich erhält, daß die Mehrzahl der Unterthanen von ihren Mißbräuchen Nutzen zieht, und endlich wurde auf jedem Schritt die Nase beleidigt von dem stinkenden Schwefelgeruche schleichender Pfaffen. Die Ligorianer, denen vor allen anderen Orden bedeutende Privilegien zugestanden worden, treiben aller Orten ihr Wesen; ebenso nisteten sich die Jesuiten überall ein und weben wie die Spinnen ihr unsichtbares Netz. Oberhalb der Stadt sieht man auf dem Berge einen sehr geschmakvoll und elegant im gotischen Styl | verzierten Thurm mit einer kleinen daran stoßenden Kirche, der der Jesuiten; es war ein Probethurm, erbaut nach der neuen, des Erzherzogs Maximilian von Este Idee, hernach zu nichts Weiterem nutz, wurde er aber für die Jesuiten eingerichtet. Zugleich umgeben ihn ringsum freundliche Anlagen, dem Publikum geöffnet, von denen aus man nun schöne Aussicht auf die Stadt und das Donauthal genießt. Wie freundlich und einladend ist diese äußere Erscheinung, welche so gar nichts gemein hat mit dem düsteren Aussehen anderer Klöster! Sollte man da nicht zu den … Zutrauen gewinnen? –
In der Art des oben erwähnten Probethurmes sind 35 Thürme im weiten Umkreis um Linz angelegt worden. Sie sollten im Krieg die Ersten Punkte eines verschanzten Lagers bilden, in welches sich eine geschlagene Armee von 80000 Mann zur Deckung der Donau und von Innerösterreich zurükziehen kann. Es läßt sich hierbei der vorsorgliche Karakter der Oestreicher nicht verkennen, welche auch für den Fall des Geschlagenwerdens bedacht sind. – Von weiteren Partien habe ich hier nur die nach St. Magdalena und eine andere über den Jäger Meier nach St. Margaritha mitgemacht: letztere ist ein Ort und Kalvarienberg oberhalb Linz an der Donau im eng geschlossenen Thal gelegen. Seit acht Tagen haben wir das schönste Wetter, aber fast zu warm und dunstig für den September. –
Bennoit Benoit machte von hier aus eine Reise nach Wien: er fuhr am 2ten September mit dem Dampfboot von hier ab, und ist vorgestern froh und vergnügt wieder zurükgekehrt. Nach seiner Abreise duldete der Onkel es nicht länger, daß ich im Wirthshause logierte und ich mußte in sein Haus ziehen. – Schwarzens reisen am Dienstag von hier ab und wir werden am Mittwoch Abend verabredetermaaßen in Regensburg wieder zusammentreffen. –
Du wirst, liebe Mutter, wohl länger auf Briefe von mir gewartet haben; aber wenn es auch nicht an Zeit fehlte, so ermangelte mir doch bei schlechter Körperbeschaffenheit die Lust; auch dachte ich immer, am anderen Tag Dir von meiner Abreise ein Sicheres melden zu können. Ich bin recht gespannt auf Nachrichten von Deiner Reise nach Dresden und von Deinem | Zusammentreffen mit Karl; Karls Ankunft in Prag am 31. August habe ich in der Prager Zeitung gemeldet gefunden. Ich hoffe einen Brief von Dir mit Geld und guten Nachrichten in Nürnberg zu finden, auch die liebe Fanny dort zu treffen, und von ihr ausführlich über Dich zu erfahren. –
Karl verließ mich am Donnerstag den 29sten August; von unserem Aufenthalt in Wien wird er Dir ein Genaueres zu erzählen wissen: vom Prater mit seinen vielen Kneipen, vom Augarten mit den schönen Alleen und der freundlichen Aussicht über die Gärten nach den Bergen hin; vom Volksgarten mit dem Theseustempel und seinen Kafees, vom Wasserglacis und allen sonstigen Kneipen; vom Sperl und Straußens Concert nebst Produktion der Bajaderen; von Lanners Ball in der Birn bei glänzender Illumination des Gartens; ferner vom weltberühmten Garten zu Schönbrunn, unserer Excursion nach Mödling und der … Familie, von der Fahrt nach Döbling, dem Kahlenberg und dem Leopoldiberg. – In Wien war mir am interessantesten der Reichthum an Gallerien und das Burgtheater; auf letzterem sieht man ohnstreitig das beste Schauspiel, wenn auch auf anderen Bühnen einzelne bedeutendere oder gleichstehende Talente gefunden werden, so trifft man doch nirgends diese durchgehende Tüchtigkeit der Schauspieler, diese passende Anwendung derselben, und dieses treffliche Zusammenspiel. Auch wurden wir überrascht von der Vielseitigkeit der Schauspieler wie La Roche, …, Wilhelmi, Fichtner; und von der lebendigen und karakteristischen Auffassung ihrer Rollen. – Herzlich gelacht haben wir auch im Theater an der Wien und dem Leopoldstätter Theater, wo wir den unübertrefflich komischen Scholz und den Nestroy im Lumpacivagabundus und in der verhängnißvollen Faschingsnacht sahen. – Weniger hat die Oper im Kärnthnerthortheater meinen Erwartungen entsprochen; außer dem Staudigl, dem bekannten Bassisten findet man dort nichts bedeutendes: die Aufführungen von „Belmont und Constanze“, von der Nachtwandlerin, dem Don Juan und den Puritanern waren theilweise sehr mittelmäßig. |
Am Donnerstag Morgen nach der Abreise von Karl ging ich, nachdem ich in gewohnter Weise bei Stierböck meinen Cafee getrunken und mein Meerschaumpfeifchen geraucht hatte, in den wilden Mann zu Wiss, wo ich den Eltern und dem niedlichen Töchterschen Marietta den Abschiedsgruß von Karl bestellte. Sie hatten an diesem Morgen Besuche und Einkäufe zu machen, und ich war daher, wie ich wünschte, mein freier Herr. Spornstreichs trappte ich nach Mariahilf hinaus zur Esterhazyschen Gallerie, und sah, nachdem ich das letztemal mich an die Niederländer gehalten, die Italiener und Spanier ungestört und gründlich durch. Das war ein reiches Gastmal, mit frischem Appetit genossen; ein hoher nachhaltiger Genuß, – wenn ich nur eine dieser Gallerien nach Arnsberg, nur auf ein halb Jahr verpflanzen könnte; ich würde der glücklichste Mensch sein; nichts ist mir so genußreich, so interessant, so erquicklich, als die Beschauung von Bildern großer Meister, und je älter ich werde, desto schärfer, gründlicher vermag ich sie aufzufassen; besonders nach längerer Unterbrechung wird mir der Fortschritt bemerklich und gewährt mir neue große Genugthuung. – Zum Mittag traf ich mich, wie gewöhnlich, mit unsrem pommerschen Landwirth, Lieutenant von Glasenapp im goldenen Lamm; nach dem Nachmittagskaffee tranken wir eine Flasche Tokayer Ausbruch im Casino, um auch den Ungarwein in Wien zu kosten und gingen dann ins Burgtheater, wo der Faust von Göthe aufgeführt wurde. Löwe, den wir einige Tage zuvor in „Weltton und Herzensgüte“ gesehen hatten, machte den Faust; in dieser Rolle hatte ich von ihm mehr erwartet, er zeigte sich als gewandter gebildeter Schauspieler, aber es war nichts Bedeutendes, ohne alle tiefere Auffassung; den Mephisto gab der La Roche, ernst zwar, wenn auch nicht so scharf, und mit solchem meisterhaften Ausdruck aller einzelnen Stellen, als Seydelmann. Das Stück selbst hatten sie mit sehr freier Manier behandelt; die ersten Monologe und Dialoge fielen fast ganz fort, manches hatten sie versetzt; anderes verbunden, und so dem Werk Zwangshosen angezogen, damit es vor dem Publikum erscheinen könne. | Am besten spielte die Rettig, als Gretchen; zwar sind die ersten naiven Scenen ganz unspielbar und werden keiner gerathen, aber die Schlußscene wurde von ihr meisterhaft dargestellt, und das Publikum, welches eine Lutzer 5 mal hervorruft, applaudirte kaum. Die Rettig ist eine durchaus edle Erscheinung. – Nachdem ich noch mit meinem Begleiter in dem Dammschen Kafeehause zu Nacht gegessen, nahm ich von ihm Abschied, da er am andern Morgen nach Pest abreisen wollte. Er war ein angenehmer Mann, brav und tüchtig; er lebt auf dem Lande einige Meilen von Köslin in Pommern. –
Am Freitag Morgen ging ich wie gewöhnlich zu Wiss; ich traf sie eben im Begriff, in die Schatzkammer zu gehen und begleitete sie dahin; man sieht dort die prächtigsten Kronen und kaiserliche Insignien reich geschmückt. Interessant war es mir, auch die alten Reichskleinodien des teutschen Reichs dort zu finden, die früher in einer Kirche zu Nürnberg aufbewahrt wurden. Unter vielen Kostbarkeiten und Raritäten zeigt man auch die berühmte Wiege des jungen Napoleon, die ihm bei seiner Geburt von der Stadt Paris bescheert wurde. – Nachdem ich die Damen zurückbegleitet, nahm ich von ihnen Abschied; wollte dann die Doktoren Klein und Lehmann besuchen, welche ich aber nicht antraf und ging dann zu dem Kaufmann Heim, um ihn und seine freundliche gute Tochter Nannette Adieu zu sagen. – Nach Tisch bestieg ich noch den Stephansthurm, ward aber wenig belohnt, da man nur bis zum Thurmwächter steigen kann, aus dessen Festern man keine Uebersicht der Stadt gewinnt. –
Am Abend um 7 Uhr fuhr ich im Beiwagen des Couriers aus Wien; ich hatte mich in der kurzen Zeit doch so eingelebt, daß mich der Abschied von Wien traurig machte: Meinen Sitz hatte ich im Cabriolet, wo ich allein mit einem französischen General von Girardin mich befand: wir wurden bald gut Freund und haben uns im ununterbrochenen Gespräch auf der ganzen Fahrt vortrefflich unterhalten: er ist Royalist und kam von Kirchberg, wo er den Herzog von Bordeaux besucht hatte.
Das Papier geht zu Ende: auch muß ich ins Bett, um morgen früh munter aufstehen zu können: das Dampfboot fährt um 5 Uhr ab. Bis zum 26. September denke ich nach Schweinfurt zu kommen. – Lebt wohl Ihr Lieben, grüßt die Freunde und gedenkt recht oft
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Linz48.3059078,14.286198Stadt an der Donau im Kaiserreich Österreich.
Privatbesitz
.
Privatbesitz
1000
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Hegel
, Karl: Leben und Erinnerungen. Mit einem Portrait in Heliogravüre, Leipzig 1900.
Hegel
, Leben und Erinnerungen
1900
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Die Brautbriefe Karl Hegels an Susanna Maria von Tucher. Aus der Verlobungszeit des Rostocker Geschichtsprofessors und der Nürnberger Patriziertochter 1849/50, (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, Heft 87), Wien, Köln, Weimar 2018.
Neuhaus, Brautbriefe Karl Hegels an Susanna Maria von Tucher
2018
Haller, Elisabeth Ludovica Emanuela, geb. Henniger von Eberg
-17891862Haller, Elisabeth Ludovica Emanuela, geb. Henniger von Eberg (1789–1862), Ehefrau Johann Georgs VI. Haller (1773–1852).
Rosenhayn, Eleonora Karolina, geb. Haller
-17771852Rosenhayn, Eleonora Karolina, geb. Haller (1777–1852), Tochter Johann Sigmund Hallers (1723–1805), Schwester u. a. von Susanna Maria Tucher, geb. Haller (1769–1832), der Schwiegermutter des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), und Johann Georgs XXII. Haller (1786–1854), Ehefrau des österreichischen Generalmajors Gustav Ludwig Moritz Rosenhayn († 1823).
Ferdinand I. (Österreich)11868674717931875Ferdinand I. (Österreich) (1793–1875), war von 1835 bis 1848 Kaiser von Österreich.
Clam-Martinic, Karl Johann Nepomuk 10405639817921840Clam-Martinic, Karl Johann Nepomuk (1792–1840), österreichischer General und Staatsmann, wurde im Jahre 1835 Generaladjutant des österreichischen Kaisers Ferdinand I. (1793–1875).
Haller, Sigmund VII.-18171870Haller, Sigmund VII. (1817–1870), Kaiserlich Königlicher Oberstleutnant, ältester Sohn Johann Georgs VI. Haller (1773–1852), in erster Ehe ab 1852 mit Johanna Louise Haller, Niethammer auf Mengkofen (1828–1857) verheiratet, in zweiter Ehe ab 1859, dem Jahr seiner Pensionierung, mit deren Schwester Klara Niethammer (1832–1874), beides Enkelinnen Friedrich Immanuel Niethammers (1766–1848) und Töchter Julius Adolf Niethammers (1798–1882), Neffe Susanna Maria Tuchers, geb. Haller (1769–1832), der Mutter Maria Helena Susanna Hegels (1791–1855); er wurde 1836 Lieutenant, 1843 Ober-Lieutenant, 1846 Hauptmann, 1852 Major im österreichischen k. k. Linien-Infanterie-Regiment Nr. 48.
Haller, Sigmund13413362518611936Haller, Sigmund (1861–1936), in Speyer geborener Mediziner und Politiker, der im Jahre 1880 begann, an der Universität Erlangen Medizin zu studieren, dem Corps Onoldia beitrat und 1883 sein Physikum bestand. Nach seiner Promotion zum Dr. med. an der Universität Kiel war er 1887/88 Assistenzarzt in München und studierte dann ohne Studienabschluß an den Universitäten Erlangen, München, Genf und Berlin Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft. Ab 1890 war er als Arzt in Erlangen, Berlin, Genf und München tätig und wandte sich dann 1899 der Politik auf Seiten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu. Von 1907 bis 1920 war er Mitglied des bayerischen Landtages, zuletzt als dessen Vizepräsident.
Maximilian Joseph von Österreich-Este13026108417821863Maximilian Joseph von Österreich-Este (1782–1863), österreichischer Artillerie-General und Initiator zahlreicher Projekte für Festungen und Verteidigungsanlagen, war ein Sohn Erzherzogs Ferdinand (1754–1806) und Enkel des römisch-deutschen Kaisers Franz I. (1708–1765) und der böhmischen und ungarischen Königin Maria Theresia (1717–1780), von 1740 bis 1780 Erzherzogin von Österreich.
Fürer von Haimendorf, Emma Sophie Rosalie Anna, verh. Liberda-18131869Fürer von Haimendorf, Emma Sophie Rosalie Anna (1813–1869), deren Rufname wohl „Fanny“ war, war mit Valentin Liberda (1803–1844), einem Professor der Philosophie in Iglau, verheiratet; sie war eine Schwester Mathilde Rosalie Sophie Anna Fürers von Haimendorf (1815–1873).
Strauss, Johann (Vater)11861909818041849Strauss, Johann (Vater) (1804–1849), Wiener Komponist und Kapellmeister, Vater von Johann Strauss (1825–1899).
Lanner, Joseph11856959718011843Lanner, Joseph (1801–1843), österreichischer Musiker und Komponist.
La Roche, Johann Carl August11673795617941884La Roche, Johann Carl August (1794–1884), in Berlin geborener Schauspieler, der ab 1833 ein lebenslanges Engagement am Wiener (Hof-)Burgtheater hatte.
Wilhelmi, Friedrich Wilhelm11604268017881852Wilhelmi, Friedrich Wilhelm (1788–1852), als Friedrich Wilhelm von Pannwitz in einer preußischen Adelsfamilie geboren, wirkte von 1822 bis 1852 drei Jahrzehnte am Wiener (Hof-)Burgtheater.
Fichtner, Karl Albrecht11648956118051873Fichtner, Karl Albrecht (1805–1873), stammte aus Coburger Schauspieler-Familie und wirkte von 1824 bis 1865 vier Jahrzehnte am Wiener (Hof-)Burgtheater.
Scholz, Wenzel Johann12864286617871857Scholz, Wenzel Johann (1787–1857), österreichischer Schauspieler insbesondere im Alt-Wiener Volkstheater.
Nestroy, Johann Nepomuk11858708018011862Nestroy, Johann Nepomuk (1801–1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Sänger.
Staudigl, Josef11722329818071861Staudigl, Josef (1807–1861), österreichischer Sänger (Baß) und Mitglied der Hofkapelle.
Goethe (Göthe), Johann WolfgangJohann Wolfgang Goethe11854023817491832Goethe, Johann Wolfgang (1749–1832), auch Göthe, deutscher Dichter.
Löwe, Ludwig10145973417951871Löwe, Ludwig (1795–1871), deutscher Schauspieler, der von 1826 bis zu seinem Tode am Wiener (Hof-)Burgtheater engagiert war.
Seydelmann, Karl11747559917931843Seydelmann, Karl (1793–1843), deutscher Schauspieler an zahlreichen Theatern engagiert, zuletzt Hofschauspieler am preußischen Hoftheater in Berlin.
Rettich, Julie11644992618091866Rettich, Julie (1809–1866), deutsch-österreichische Schauspielerin, die von 1835 bis zu ihrem Lebensende am Wiener (Hof-)Burgtheater wirkte.
Lutzer, Jenny11613745218161877Lutzer, Jenny (1816–1877), aus Prag stammende österreichische Sängerin (Sopran), die von 1837 bis 1842 an der Wiener Hofoper engagiert war.
Napoleon I.11858640817691821Napoleon I., auch Napoléon Bonaparte (1769–1821), war ein aus korsischer Familie stammender französischer General, der infolge der Französischen Revolution in der Armee durch sein militärisches Talent aufstieg und auf diese Weise die Macht in Frankreich ergreifen konnte; von 1799 bis 1804 fungiere er als Erster Konsul der Französischen Republik, anschließend bis 1814, sowie ein weiteres Mal 1815, schließlich als Kaiser der Franzosen.
Klein, N. N.-Klein, N. N., Doktor in Wien.
Lehmann, N. N.-Lehmann, N. N., Doktor in Wien.
Haym, RudolfRudolf Haym11854738018211901Haym, Rudolf (1821–1901), teilweise auch Heym, in Grünberg in Schlesien geborener Philosoph, Literarhistoriker und politischer Publizist, der von 1839 bis 1843 an den Universitäten Halle und Berlin evangelische Theologie, Philosophie und Klassische Philologie studierte. Er war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 und ab 1868 ordentlicher Professor für deutsche Literatur an der Universität Halle, deren Rektor er im Studienjahr 1873/74 war. Im Jahre 1900 wurde er auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Haym, Nannette-Haym, Nannette, Tochter des Wiener Kaufmanns Haym.
Girardin, Alexandre Louis Robert12145217417761855Girardin, Alexandre Louis Robert (1776–1855), in Paris geborener jüngster Sohn René Louis de Girardins (1735–1808), war ein französischer General, der auf dem väterlichen Landgut Ermenonville aufgewachsen ist. Am 2. Dezember 1805 nahm er an der für die französischen Truppen unter Kaiser Napoleon I. (1769–1821) siegreichen Schlacht bei Austerlitz teil und stieg unter zahlreichen Verwendungen in seiner militärischen Karriere weiter auf, war von 1816 bis 1823 Generalinspekteur der Kavallerie. Mit einer Inschrift am Pariser Triumphbogen werden seine militärischen Verdienste geehrt.
Wien48.2083537,16.3725042An der Donau gelegene Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich.
Passau48.5748229,13.4609744Alte Bischofsstadt an der Mündung von Inn und Ilz in die Donau, etwa 80 Kilometer nordwestlich von Linz und etwa 120 Kilometer südöstlich von Regensburg gelegen.
Straubing48.8819801,12.569716Stadt an der Donau zwischen Regensburg und Deggendorf, etwa 80 Kilometer nordwestlich von Passau gelegen.
Menghofen (Menkhofen)48.7198958,12.4406271In der Nähe von Schloß Tunzenberg (Dunzenberg) gelegene Gemeinde Mengkofen, etwa 20 Kilometer südwestlich von Straubing entfernt.
Preußen, Prusse Königreich Preußen (französisch: Prusse), auch Ostpreußen als östlichste Provinz des Königreichs.
Österreich (Oesterreich)Sich bis auf den Balkan erstreckendes, seit 1804 bestehendes Kaiserreich.
DonauIm Schwarzwald bei Furtwangen und Donaueschingen entspringender Fluß, der nach circa 2860 Kilometer ins Schwarze Meer mündet.
Budweis48.9747357,14.474285Südböhmische Stadt, etwa 90 Kilometer nördlich von Linz gelegen.
Gmundener See47.86309505,13.79664793641257Der sich von Gmunden bis Ebensee in nord-südlicher Richtung erstreckende, auch „Traunsee“ genannte See liegt am Nordrand der Alpen, östlich von Salzburg im Salzkammergut.
Salzkammergut47.74601515,13.634626240435352Durch zahlreiche Seen gekennzeichnete Gebirgslandschaft am Nordrand der Alpen, östlich der Stadt Salzburg gelegen.
St. Magdalena48.3364748,14.3004074Ort auf dem Magdalenaberg, nördlich der Donau an der Strecke der Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis gelegen.
Ischl47.7115299,13.6239333Etwa 260 Kilometer westlich von Wien und etwa 50 Kilometer südöstlich von Salzburg gelegenes österreichisches Kur- und Solebad an der Traun im Salzkammergut, seit Mitte des 19. Jahrhunderts Sommerresidenz des österreichischen Kaisers.
Hallstatt47.5621698,13.6486697Stadt an der Südspitze des Hallstätter Sees, nördlich des Dachsteins und etwa 70 Kilometer südöstlich von Salzburg inmitten des Salzkammergutes gelegen.
Prag50.0874654,14.4212535Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Böhmen, an der Moldau gelegen.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
UngarnKönigreich im Südosten Europas, seit dem 16. Jahrhundert von den österreichischen Habsburgern beherrscht, von 1867 an ein gleichberechtigter Teil der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.
BöhmenDas alte Königreich Böhmen wurde im Jahre 1804 Teil des Kaiserreiches Österreich.
ItalienDie in der Form eines Stiefels als Apeninnen-Halbinsel ins Mittelmeer hineinreichende Landschaft von den Alpen bis Sizilien war politisch bis ins 19. Jahrhundert vom Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten und von Fremdherrschaft geprägt. Im Zuge der italienischen Nationalbewegung (Risorgimento) kam es erst 1861 zur Gründung des Königreiches Italien als eines Nationalstaates mit König Viktor Emanuel II. (1820-1878) an der Spitze.
Konstantinopel41.006381,28.9758715Hauptstadt des Osmanischen Reiches am Bosporus.
RheinCirca 1233 Kilometer langer, im Schweizer Kanton Graubünden entspringender Fluß im Westen des Gebietes des Deutschen Bundes, von der Schweiz, durch den Bodensee, am Ende durch die Niederlande fließend und in die Nordsee mündend.
InnerösterreichBezeichnung für den Teil Österreichs, zu dem die Steiermark, Kärnten und Krain gehören.
Regensburg49.0195333,12.0974869An der Donau gelegene alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches, wo ab 1663 der Immerwährende Reichstag stattfand, sowie Residenz- und Bischofsstadt, etwa 200 Kilometer nordwestlich von Linz entfernt.
Dresden51.0493286,13.7381437An der Elbe gelegene Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sachsen.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Schönbrunn48.179311049999995,16.307867335130915Gemeinde im Westen Wiens, etwa sechs Kilometer von der Altstadt (Innere Stadt) entfernt. Schönbrunn wurde vor allem wegen des zu Beginn des 18. Jahrhunderts fertiggestellten Schlosses mit seinen großen Parkanlagen bekannt, das Erzherzogin Maria Theresia (1717-1780), seit 1745 fälschlicherweise „Kaiserin“ genannt, ebenso zu ihrer Sommerresidenz machte, wie im 19. Jahrhundert der im Schloß Schönbrunn geborene Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916).
Mödling48.0855922,16.2833526Am Wienerwald gelegene Gemeinde, etwa 16 Kilometer südwestlich von Wien.
Döbling48.2402512,16.343354Etwa fünf Kilometer nordwestlich von Wien gelegene Gemeinde am Rande des Wienerwaldes.
Kahlenberg48.2763418,16.333068Etwa 480 Meter hoher Berg im Wienerwald, circa elf Kilometer nördlich von Wien gelegen, das im Jahre 1683 von hier aus von einem Entsatzheer unter dem Befehl des polnischen Königs Johann III. Sobieski (1629-1696) aus seiner zweiten Belagerung durch die Türken befreit wurde.
Leopoldsberg48.2781918,16.3452146Etwa 420 Meter hoher Berg im nordöstlichsten Ausläufer des Wienerwaldes oberhalb der Donau gelegen, etwa zehn Kilometer nördlich von Wien entfernt. Der Berg ist nach dem Babenberger Leopold III., dem Heiligen (1073-1136), benannt.
Mariahilf48.1954752,16.347023425336456Vorstadt von Wien, die 1850 eingemeindet wurde.
Arnsberg51.4002384,8.0605908Stadt im sauerländischen Südwestfalen, seit 1816 Sitz eines Bezirks-Regierungspräsidiums in der preußischen Provinz Westfalen, etwa 110 Kilometer nordöstlich von Köln und etwa 450 Kilometer südwestlich von Berlin gelegen.
Pest47.4942216,19.0529846Stadt etwa 250 Kilometer in südöstlicher Richtung von Wien entfernt auf der östlichen Seite der Donau, die im Jahre 1873 mit dem auf der westlichen Seite gelegenen Buda zur ungarischen Hauptstadt Budapest vereinigt wurde.
Köslin54.19438,16.17222Etwa 300 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegene Stadt in der preußischen Provinz Pommern, die 1848 Sitz des Regierungspräsidenten des Regierungsbezirkes Köslin wurde.
PommernIm Norden und Nordosten Berlins an der Ostsee gelegenes Herzogtum, das im Jahre 1815 preußische Provinz wurde.
Paris48.8588897,2.3200410217200766An der Seine gelegene Hauptstadt des Kaiserreichs Frankreich.
Schweinfurt50.0499945,10.233302Etwa 130 Kilometer östlich von Frankfurt am Main und etwa 100 Kilometer nordwestlich von Nürnberg am Main zwischen Steigerwald im Osten und Spessart im Westen gelegene ehemalige Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches, die von 1810 bis 1814 zum kurzlebigen Großherzogtum Würzburg gehörte und dann an das Königreich Bayern fiel. Im Jahre 1852 entstand ein Bahnanschluß.
RuhrInfektion des Darmes.
Rot(h)laufBakterielle Hautentzündung, die sich u. a. als Bläschen bildende Gesichtsrose zeigt.
LiguorianerRömisch-katholische Ordensgemeinschaft der Redemptoristen, im Jahre 1732 von Alfonso Maria de Liguori (1696-1787) gegründet.
Jesuitenorden (Jesuiten)Die von Ignatius von Loyola (1491-1556) im Jahre 1534 gegründete katholische Ordensgemeinschaft „Societas Jesu“ (SJ) wurde im Jahre 1540 vom Papst in Rom anerkannt.
Probeturm (Linz)Von Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este (1782-1863) im Rahmen einer für Linz geplanten Befestigungsanlage im Jahre 1828 auf dem Linzer Freinberg errichteter Turm, an den die Maximilianskapelle angebaut wurde, nachdem der Turm nicht mehr benötigt wurde. Probeturm und Maximilianskapelle wurden den Jesuiten übergeben.
KalvarienbergAn den Ölberg in Jerusalem erinnernder erhöhter Ort mit der Hinrichtung Christi nachempfundenen Darstellungen wie einer Kreuzigungsgruppe; Kreuzwegstationen bezeichnen den Weg auf den Kalvarienberg.
Prater (Wien)Von der Donau geprägte Aulandschaft im Osten Wiens, deren Park im Jahre 1766 zur allgemeinen Benutzung geöffnet wurde. Einen kleinen Teil des Geländes bildet der sog. Volksprater, auch als Wurstelprater bezeichnet, der ein Vergnügungspark im Stadtteil „Leopoldstadt“ war.
Augarten (Wien)Seit 1775 öffentlicher Park mit barocker Gartenanlage in Wien, im Stadtteil „Leopoldstadt“ gelegen, nördlich der Altstadt (Innere Stadt).
Volksgarten (Wien)Öffentlicher Park am westlichen Rand der Wiener Altstadt (Innere Stadt) auf einem Teil der Flächen der niedergelegten Festungsanlagen um die Stadt Wien herum angelegt.
Theseustempel (Wien)Klassizistisches Bauwerk im Wiener Volksgarten, zwischen den Jahren 1819 und 1823 erbaut.
Wasserglacis (Wien)Öffentlicher Naherholungs- und Unterhaltungsort an der Ostseite der Wiener Stadtbefestigung vor dem Karolinentor.
„Zum Sperl“Unterhaltungs- und Tanzlokal in der Wiener Leopoldstadt, in dem der Komponist und Kapellmeister Johann Strauss (Vater) (1804-1849) häufig auftrat und ihm seine Musikstücke „Sperls Festwalzer“, „Sperl-Galopp“ und „Sperl-Polka“ widmete.
Bajaderen-WalzerVon Johann Strauss (Vater) (1804-1849) komponierter Walzer; sein Sohn Johann Strauss (1825-1899) schrieb die Schnellpolka „Die Bajadere“, die 1871 im Wiener Volksgarten uraufgeführt wurde.
„Goldene Birne“ (Wien)Das Wirtshaus „Zur goldenen Birne“, östlich des Wiener Wasserglacis gelegen, erhielt mit seiner Neuerrichtung im Jahre 1833 einen Gartensalon und einen Tanzsaal, in dem zahllose Musikaufführungen stattfanden.
Burgtheater (Wien)Mitte des 18. Jahrhunderts in unmittelbarer Nähe zur Wiener Burg in einem früheren Ballhaus eröffnetes Theater.
Theater an der Wien (Wien)Im Jahre 1801 an der Linken Wienzeile eröffnetes Vorstadttheater für die weniger wohlhabende Wiener Bevölkerung.
Leopoldstädter Theater (Wien)Im Jahre 1781 eröffnetes erstes Vorstadttheater Wiens in der Leopoldstadt.
LumpacivagabundusZauberposse mit Gesang von Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862) mit dem vollständigen Titel „Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“, uraufgeführt 1833 im Wiener Vorstadttheater an der Wien.
Verhängnisvolle Faschingsnacht„Die verhängnisvolle Faschingsnacht“ ist eine Posse mit Gesang von Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862), die am 13. April 1839 im Leopoldstädter Theater in Wien uraufgeführt wurde.
Kärnthnerthortheater (Wien)Das Theater am Kärntner Tor bestand von Beginn des 18. Jahrhunderts bis zum Jahre 1870 und war neben dem (Hof-)Burgtheater der wichtigste Aufführungsort in Wien für Schauspiel, Oper und Ballett.
„Belmont und Constanze“Christoph Friedrich Bretzners (1748-1807) „Belmont und Constanze oder Die Entführung aus dem Serail“ von 1781 war die Vorlage für Johann Gottlieb Stephanies (1741-1800) Libretto zu Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791) Oper „Die Entführung aus dem Serail“, die 1782 im Wiener (Hof-)Burgtheater uraufgeführt wurde.
NachtwandlerinDie Oper „La sonnambula“ von Vinzenzo Bellini (1801-1835) wurde im Jahre 1831 in Mailand uraufgeführt.
„Don Juan“Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791) Oper „Don Giovanni“ wurde 1787 in Prag uraufgeführt.
PuritanerDie Oper „I Puritani“ von Vincenzo Bellini (1801-1835) wurde 1835 in Paris uraufgeführt.
Stierböck (Wien)Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts entstandenes Kaffeehaus in der Wiener Leopoldstadt, das am Ende der 1830er Jahre nacheinander Jakob und Franz Stierböck gehörte. Mit einer Terrasse, Spielräumen und einem Billardtisch gehörte es zu den prominenten Treffpunkten in Wien.
MeerschaumpfeifeTabakpfeife mit großem Kopf aus Meerschaum (Mineral Sepiolith), das sie besonders leicht macht. Wien war ein Zentrum der Herstellung von Meerschaumpfeifen.
Wilder Mann (Wien)Altes Wirtshaus in Wien.
Gemäldegalerie Esterházy (Wien)Fürst Nikolaus II. Esterházy de Galantha (1765-1833) richtete in seinem 1814 erworbenen Mariahilfer Gartenpalais ein Kunstmuseum ein, zu dessen Gemäldegalerie mehr als 600 Gemälde gehörten.
Goldenes Lamm (Wien)Schon im 17. Jahrhundert bestehendes Einkehrgasthaus in der Wiener Leopoldstadt.
FaustJohann Wolfgang Goethes (1749-1832) „Faust. Der Tragödie erster Theil“ wurde 1808 veröffentlicht.
„Weltton und Herzensgüte“Des Schauspielers und Dramatikers Friedrich Wilhelm Ziegler (1761-1827) Drama „Weltton und Herzensgüte. Ein Familien-Gemählde in vier Acten“ erschien im Jahre 1800. Ziegler gehörte von 1794 bis 1822 dem Wiener (Hof-)Burgtheater an.
Mephisto (Mephistopheles)Rolle des bzw. eines Teufels in Johann Wolfgang Goethes (1749-1832) Tragödie „Faust. Erster Teil“.
GretchenWeibliche Hauptrolle (Margarethe) in Johann Wolfgang Goethes (1749-1832) Tragödie „Faust. Erster Teil“.
Café Daum (Wien)An der Stelle des Café Milani in der Wiener Innenstadt 1829 eröffnetes Kaffeehaus, das vornehmlich von Mitgliedern der gesellschaftlichen Oberschicht besucht wurde.
Schatzkammer (Wien)Sammlung besonderer kaiserlicher Schätze, die im 18. Jahrhundert in der Wiener Hofburg untergebracht wurde. Im Jahre 1800 kamen die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches hinzu, die 1796 von Johann Georg Haller von Hallerstein (1773-1852) vor den anrückenden napoleonischen Truppen aus Nürnberg in Sicherheit gebracht wurden und über Regensburg und Prag nach Wien in die Obhut des letzten römisch-deutschen Kaisers Franz II. (1768-1835) kamen.
ReichskleinodienHerrschaftsinsignien der Könige und Kaiser des Heilige Römischen Reiches. Die wichtigsten Teile der Sammlung waren die Reichskrone, die Heilige Lanze und das Reichsschwert.
Wiege (Schatzkammer Wien)Die Stadt Paris schenkte dem am 20. März 1811 geborenen einzigen legitimen männlichen Nachkommen des französischen Kaisers Napoleon I. (1769-1821), Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte (1811-1832), eine aus 280 Kilogramm Silber bestehende Thronwiege. Seine Mutter und zweite Ehefrau des Kaisers war Erzherzogin Marie-Louise von Österreich (1791-1847).
Stephansturm (Wien)Der Stephansdom im Zentrum Wiens hat einen etwa 136 Meter hohen Südturm und einen unvollendeten Nordturm.