Mit Poststempel: GREIFSWALD 27 5 Zweikreisstempel.
Herrn Profeßor Dr. K. Hegel / Wohlgeboren in / Rostock.
Greifswald
Lieber Erich1!
ich beantworte Deinen Brief2 später, als es meine Absicht war: allein ich habe an Greifswald meinen gewöhnlichen Umzugstribut bezahlen müßen, indem ich fast 14 Tage an Grippe, Zahnschmerzen perge! perge!. gelitten. Die Sache war indeßen nicht gerade von Bedeutung, wenn auch hinderlich, und jetzt fühle ich mich wieder ganz frisch und munter. Frau und Kinder3 haben sich dagegen nichts anfechten laßen, und geben mir in dieser Beziehung, wie in so vielen andern, das beste Beispiel. Ich werde übrigens wohl noch manchmal etwas zu leiden haben, denn die Nordostwinde sind hier noch schärfer und häufiger als in Rostock. – Was im Übrigen unser hiesiges Seyn und Treiben angeht, so ist es natürlich schwer, sogleich im Anfang darüber bestimmte Erwartungen für die Zukunft auszusprechen, zumal da weder Familie noch ich uns leicht anschließen und fest machen. Mißfallen hat es uns hier nicht, wie Du aus Berlin gehört haben willst; aber sich bald heimisch zu fühlen, wird schwer, namentlich wenn man aus so angenehmen Verhältnißen geschieden ist, wie wir. Die Stadt ist freundlich, und unser Logis allerliebst; die Umgegend flach, aber fruchtbar, und in der Nähe, d. h. eine halbe Meile entfernt, ist das Meer und eine schöne Buchenwaldung. Das sociale Leben scheint hier angenehm und behaglich zu seyn; namentlich fällt es, wenn man aus Mecklenburg kommt, sehr auf, daß der Adel als solcher durchaus nicht auf etwas Besonderes Anspruch macht. Es sind hier viele Gerichte, unter deren | Personal manche tüchtigen und liebenswürdigen Männer. Auch bei der Universität fehlt es nicht an solchen. Baumstark hat sich entschieden aufgenommen, und zeigt uns eine unwandelbare Freundlichkeit und Gefälligkeit, wie man sie nur an dem guten Hans Röper gewohnt ist; auch die Frau ist angenehm und liebenswürdig. Außerdem gefallen mir noch besonders Schömann, der ein wirklich bedeutender Mann ist, und der Mathematiker Grunert; aber auch einige andere sagen mir wohl zu, und wenn noch einige Alte abgehen und einige Junge zu kommen, so wird die Professorenschaft ganz tüchtig seyn. Barthold, nach dem Du fragst, habe ich bis jetzt nicht näher kennen lernen können. – Trotz dem oben Gesagten merkt man der Universität doch an, daß sie lange Zeit im hohen Grade vernachläßigt gewesen ist: es ist so viel Lahmheit, Indifferenz, Unwissenschaftlichkeit unter Profeßoren und Studenten, ähnlich wie vor nicht langer Zeit in Rostock. Hoffentlich wird es auch hier beßer werden. – Ich lese deutsche Rechtsgeschichte vor 7. und das Publicum nur 8. Studenten; außerdem in Eldena Landwirtschaftsrecht, d. h. vorläufig eine Art populärer juristischer Encyclopädie vor 30-40. Akademikern. – Daß es Dir mit Deinen Vorlesungen, wenigstens mit dem Publicum, so gut geht, freut mich sehr.4 Wenn Du nur beharrlich bist, wirst Du gewiß Dir eine tüchtige Stellung verschaffen können.
Hermann Dahlmann ist nicht gekommen; auch habe ich weder von dem Vater noch von
Grimms
Nachrichten. Die angebliche Berufung nach Berlin halte ich für eine Klatscherei. Der Minister Eichhorn sagte mir zuletzt noch, daß die Verhältniße zu Hannover, und namentlich schwebende Verhandlungen, Dahlmann’s Anstellung für die nächste Zukunft unmöglich machten. Es scheint, als wenn er den König von Hannover5 angebort hat. In Berlin selbst, meinte er, bestehe durchaus kein Hinderniß. Ach! Daß Preußen sich anderwärts solche bereiten läßt! | Auch von Gervinus bin ich ohne Nachrichten, und deswegen in Sorgen. Wenn Du oder Wunderlich etwas erfährst, so melde es mir doch sogleich. Ich kann es nicht genug bedauern, daß Gervinus nicht nach Jena kommen konnte. Es wäre uns ein mündlicher Austausch so nöthig gewesen! Ich muß jetzt warten, bis er mir schreibt. –
Daß Ihr Euch mit
Kierulffs6 und Wunderlich so gut stellt, freut mich sehr; es sind auch beide liebenswürdige Menschen. Dein Zerwürfniß mit Stannius hat sich ja wohl wieder applanirt. Du behauptest aber zu viel, wenn Du ihm jede ehrbare Seite absprichst. Sie fehlen ihm nicht; ich kenne ihn genau, und sey überzeugt, ich würde nicht sein Freund seyn, wie ich es bin, wenn er nicht für seine allerdings großen Schwächen auch reichlichen Ersatz böte. Er hat ein nobles Streben und warmes Gemüth, worüber sich leider Zuweilen die Eiskruste eines scharfen und bißigen Wesens hingießt.
Die Weidmannsche Buchhandlung hat auf Dahlmanns Antrieb an mich […]7 und sich der Verlag „des Volksrechts und Juristenrechts“ erboten, in[…] es mir ganz überläßt, selbst die Bedingungen zu stellen. Ich gehe natürlich darauf ein, und schließe in diesen Tagen deswegen ab. Ich würde mir 3. Friedrichsd’ors für den Bogen zahlen laßen, und hoffe jedenfalls vor Weihnachten das Buch fertig zu haben: es soll das Beste enthalten, was ich weiß und geben kann.8 – Die Sache mit Thöl ist ja fatal; wie kann er sich so bloß stellen! Wunderlich wird wohl noch viel Verdruß davon haben!
Grüße mir alle Lieben herzlich, und bitte namentlich meinen Schwager, mir doch zu melden, ob er denn meine bedeutende Sendung vom 13. dieses Monats erhalten habe. Meine Frau schließt sich meinen Grüßen freundlichst an.
Dein getreuer GeorgBeseler
P. S. So eben erhalte ich einen Brief von meinem Schwager9, wonach Alles in Ordnung ist.
1Spitzname Karl Hegels aus seiner Heidelberger Studentenzeit. 2Nicht tradiert. 3Dies bezieht sich auf die beiden noch in Rostock geborenen Kinder Sophie (* 1840) und Max Beseler (* 1841). Vgl. dazu
Kern, Beseler, S. 65 und S. 74. 4Zur Lehrtätigkeit Karl Hegels an der Universität Rostock vgl.
Neuhaus, Professor in Rostock, S. 107 f., sowie
Kreis, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung, S. 99 f.5Vgl. zu diesem Kontext die Briefe Georg Beselers (1809-1888) an Karl Hegel: Brief 18380218_01, Brief 18380325_01, Brief 18380617_01, sowie Brief 18410131_01. 6Friedrich Martin Kierulff (1806-1894), Jurist, und seine Ehefrau Amalie Friederike Caroline Kierulff, geb. Christiansen (1830-1880). 7Hier wie im Folgenden fragmentarische Stelle durch Papierverlust und damit unleserlich. 8Gemeint ist die 1843 in Leipzig erschienene Publikation Georg Beselers (1809-1888) über „Volksrecht und Juristenrecht“, mit der er sich aus liberaler Position gegen Saviginy und die konservative historische Rechtsschule nach römischem Vorbild wandte. 9Ein Bruder Emilie Beselers (1816-1900), geb. Karsten, Tochter des Metallurgen und Mineralogen Carl Karsten (1782-1853) und Ehefrau Georg Beselers (1809-1888), war der Rostocker Mathematiker und Mineraloge Hermann Karsten (1809-1877). Zu ihm vgl. DB .
Beseler, Georg Karl ChristophGeorg Beseler11851019318091888Beseler, Georg (1809–1888), Jurist und preußischer Politiker, war in der Heidelberger Studienzeit neben Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) einer der beiden engsten Freunde Karl Hegels (1813–1901). Er wurde ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an den Universitäten Rostock, Greifswald und Berlin.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
GreifswaldUniversitäts- und Hansestadt an der Ostsee gelegen im westlichen Pommern. Infolge des Wiener Kongresses war die Stadt Greifswald, die 1250 das Stadtrecht erhalten hatte und seit 1456 über eine Universität verfügte, 1815 an Preußen gefallen.
Privatbesitz
.
Privatbesitz1000
Kern
, Bernd-Rüdiger: Georg Beseler. Leben und Werk, Berlin 1982.
Kern
, Beseler.
1982
Neuhaus
, Helmut: Professor in Rostock, in: Karl Hegel – Historiker im 19. Jahrhundert. Unter Mitarbeit von Katja Dotzler, Christoph Hübner, Thomas Joswiak, Marion Kreis, Bruno Kuntke, Jörg Sandreuther und Christian Schöffel, hg. von
dems.
(= Erlanger Studien zur Geschichte, Bd. 7/Katalog zur Ausstellung des Instituts für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg vom 20. November bis 16. Dezember 2001), Erlangen, Jena 2001.
Neuhaus
, Professor in Rostock, S. 107-109.
2001
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Beseler, Sophie Adelaide, verh. HelfritzSophie Adelaide Beseler, verh. Helfritz-18401921Beseler, Sophie Adelaide (1840–1921), Tochter Georg Beselers (1809–1888) und Emilie Beselers (1816–1900), geb. Karsten, später verheiratet mit Hugo Arthur Richard Helfritz (1827–1896), dem preußischen Politiker und Bürgermeister von Greifswald, war die Mutter des zuletzt an der Universität Erlangen wirkenden Rechtswissenschaftlers Hans Helfritz (1877–1958).
Baumstark, EduardEduard Baumstark11609252118071889Baumstark, Eduard (1807–1889), war Staats- und Kameralwissenschaftler, im badischen Sinzheim geboren, gestorben in Greifswald, war er ein Bruder des Altphilologen Anton Baumstark (1800–1876); 1838 ging er als außerordentlicher Professor nach Greifswald, wo er 1842 ordentlicher Professor für Staats- und Kameralwissenschaften wurde; 1843 erhielt er die Leitung der Staats- und Landwirtschaftlichen Akademie Eldena bei Greifswald, die er bis zu ihrer Schließung 1876 innehatte.
Röper (Roeper), Johannes August ChristianJohannes Roeper11658384318011885Röper (Roeper), Johannes August Christian (1801–1885), in Doberan geborener Mediziner und Botaniker, der von 1816 bis 1823 an den Universitäten Rostock, Berlin und Göttingen studierte und im Jahre 1823 in Göttingen promoviert wurde. 1826 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Basel und war dort von 1829 bis 1836 Ordinarius. Anschließend war er bis 1885 ordentlicher Professor der Naturgeschichte und Botanik an der Universität Rostock sowie Direktor des Botanischen Gartens, dazu viermal Rektor und von 1846 bis 1880 Direktor der Universitätsbibliothek.
Baumstark, N. N., geb. N. N.Frau Baumstark-Ehefrau von Eduard Baumstark (1807–1889).
Schoemann, Georg FriedrichGeorg Friedrich Schoemannhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz78930.html#adbcontent11685764117931879Schoemann, Georg Friedrich (1793–1879), war Klassischer Philologe und wirkte an der Universität Greifswald.
Grunert, Johann AugustJohann August Grunerthttps://www.deutsche-biographie.de/sfz24369.html#ndbcontent11690067917971872Grunert, Johann August (1797–1872), war Mathematiker und Physiker, der seit 1833 an der Universität in Greifswald wirkte.
Barthold, Friedrich WilhelmFriedrich Wilhelm Bartholdhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz2147.html#adbcontent11606887617991858Barthold, Friedrich Wilhelm (1799–1858), Historiker, war seit 1831 zunächst Extraordinarius an der Universität Greifswald, seit 1834 dann Ordinarius.
Dahlmann, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Dahlmann11852336817851860Dahlmann, Friedrich Christoph (1785–1860), Politiker und Historiker, war von 1842 bis 1860 ordentlicher Professor für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Bonn, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Staatenhauses für das Königreich Preußen im Erfurter Unionsparlament.
Grimm, JacobJacob Grimm
HiKo
11854225717851863Grimm, Jacob (1785–1863), Bruder Wilhelm Grimms (1786–1859), war Jurist, Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Von 1841 an wirkte er in Berlin und wurde Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Grimm, Wilhelm11854226517861859Grimm, Wilhelm (1786–1859), Bruder Jacob Grimms (1785–1863), war Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Wie sein Bruder wirkte er seit 1841 in Berlin und wurde ebenfalls Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Eichhorn, Johann Albrecht FriedrichJohann Albrecht Friedrich Eichhorn10433526217791856Eichhorn, Johann Albrecht Friedrich (1779–1856), in Wertheim geborener Staatsmann, der von 1840 bis 1848 preußischer Staatsminister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten war; in Erfurt war er 1850 im Unionsparlament für das Königreich Preußen Mitglied des Staatenhauses und dessen Alterspräsident.
Ernst August I., König von HannoverErnst August I., König von Hannover11853092517711851Ernst August I. von Hannover (1771–1851), König von Hannover von 1837 bis 1851, Sohn König Georgs III. von Großbritannien und Irland (1738–1820) und der Herzogin Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz (1744–1818), gebürtiger Herzog von Braunschweig-Lüneburg, in Großbritannien 1. Duke of Cumberland and Teviotdale, war ein britischer Prinz aus dem Haus Hannover aus einer Nebenlinie der Welfen stammend. Seit 1714 wurde Hannover, zunächst als Kurfürstentum, ab 1814 als Königreich, bis zum Tod des britischen Monarchen Wilhelm IV. (1765–1837; Haus Hannover) in Personalunion mit Großbritannien regiert. Mit der Thronbesteigung der Königin Victoria (1837–1901; Haus Hannover) als seiner Nachfolgerin in England endete diese Personalunion, da das Erbrecht in Hannover keine Frau auf dem Thron zuließ. Daher wurde dort der 66jährige Tory und Onkel Victorias neuer König, der sogleich bei seinem Amtsantritt 1837 das erst 1833 erlassene relativ freiheitliche Staatsgrundgesetz abschaffte, um absolutistisch herrschen zu können. Hierauf erfolgte der Protest der sogenannten „Göttinger Sieben“ Professoren, die infolgedessen allesamt von der Universität Göttingen entlassen wurden. Zu ihnen zählte neben Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) auch Friedrich Christoph Dahlmann (1785–1860).
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich WalterAgathon Gottlob Friedrich Walter Wunderlich11735444918101878Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich Walter (1810–1878), in Göttingen geborener Sohn des Klassischen Philologen Ernst Karl Friedrich Wunderlich (1783–1816) und Bruder des preußischen Konsistorialpräsidenten Oskar Wunderlich († 1882). Er war von 1842 bis 1847 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, vorher vier Jahre an der Universität Basel und ab 1847 an der Universität Halle, bevor er 1850 Richter am gemeinschaftlichen Oberappellationsgericht der vier Freien Städte des Deutschen Bundes in Lübeck wurde.
Kierulff, Johann Friedrich MartinJohann Friedrich Martin Kierulff11616908718061894Kierulff, Johann Friedrich Martin (1806–1894), Jurist und Politiker, 1842/43 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Rostock, ab 1843 Oberappellationsgerichtsrat, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Erfurter Unionsparlaments, 1852/53 Vizepräsident des mecklenburgischen Oberappellationsgerichts in Rostock, von 1853 bis 1879 Präsident des gemeinschaftlichen Oberappellationsgerichts der vier Freien Städte des Deutschen Bundes in Lübeck.
Stannius, Hermann FriedrichHermann Friedrich Stannius11721225318081883Stannius, Hermann Friedrich (1808–1883), in Hamburg als Sohn eines Kaufmanns geborener Mediziner und Physiologe, der von 1825 bis 1831 an den Universitäten Hamburg (Akademisches Gymnasium), Heidelberg, Berlin und Breslau studierte und 1831 in Breslau promoviert wurde. Zunächst in Berlin tätig, habilitierte er sich im Jahre 1837 und war dann bis 1863 ordentlicher Professor der Physiologie an der Universität Rostock, von 1849 bis 1851 deren Rektor.
Thöl, Johann HeinrichJohann Heinrich Thöl11875716418071884Thöl, Johann Heinrich (1807–1884), in Lübeck geborener Rechtswissenschaftler, der von 1826 bis 1829 an den Universitäten Leipzig und Heidelberg studierte, 1829 promoviert wurde und sich 1830 habilitierte. Von 1842 bis 1849 war er ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, dann bis zu seinem Tode an der Universität Göttingen. In den Jahren 1848/49 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Karsten, HermannHermann Karsten11618688718091877Karsten, Hermann (1809–1877), in Breslau geborener Mathematiker, Physiker und Mineraloge, der von 1826 bis 1829 an den Universitäten Bonn, Berlin und Königsberg Rechtswissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften studierte, 1829 promoviert wurde und sich 1830 an der Universität Rostock habilitierte. 1831 wurde er außerordentlicher Professor, war von 1836 bis 1877 Ordinarius für Mineralogie, Physik und Mathematik an der Universität Rostock und war deren oftmaliger Rektor. Er war der Bruder von Emilie Beseler (1816–1900), geb. Karsten, der Ehefrau Georg Beselers (1809–1888) und somit dessen Schwager. Hermann Karsten war verheiratet mit der Pastorentochter Theodore Berg (1817–1867) aus Wustrow an der Ostsee gelegen, mit der er mehrere Kinder hatte.
Rostock54.0886707,12.1400211Hansestadt an der Ostseeküste des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin mit der 1419 gegründeten ältesten Universität im Ostseeraum.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
MecklenburgNeben dem Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin gab es das kleinere Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz.
Hannover (Stadt)52.3744779,9.7385532Ehemalige welfische Residenz- und Festungsstadt und bis 1866 Hauptstadt des Königreichs Hannover, dann Hauptstadt der preußischen Provinz Hannover, etwa 300 Kilometer westlich von Berlin an der Leine gelegen.
Preußen, Prusse Königreich Preußen (französisch: Prusse), auch Ostpreußen als östlichste Provinz des Königreichs.
Jena50.9281717,11.5879359Residenz- und Universitätsstadt an der Saale, etwa 80 Kilometer südwestlich von Halle gelegen.
GrippeInfluenza; umgangssprachlich auch für anderweitigen grippalen Infekt.
Perge! Perge!/perge! perge!/perge perge (Abkürzung: P.P., pp. et al.)Fahre fort!, sowie als Abkürzung im Sinne von „et cetera pp.“ für: und so weiter, und so weiter.
Universität GreifswaldIm Jahre 1456 mit Genehmigung Kaiser Friedrichs III. (1415-1493) und Papst Calixt III. (1378-1458) gegründete Landesuniversität des Herzogtums Pommern, nach der Universität Rostock die zweitälteste im Ostseeraum. Mit dem seit 1648 schwedischen Teil Pommerns ging die Universität Greifswald im Jahre 1815 an das Königreich Preußen über.
applaniren (applanieren)Aus dem Lateinischen/Französischen: einebnen, ebnen, ausgleichen.
Weidmann‘sche Buchhandlung/VerlagsbuchhandlungDer 1680 von Moritz Georg Weidmann (1658-1693) gegründete Leipziger Verlag Weidmann’sche Buchhandlung wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Salomon Hirzel (1804-1877) und Karl August Reimer (1801-1858) geleitet.
Friedrichsd'or (Pl. Friedrichsd'ors), Friedrichsdor (Pl. Friedrichsdors)Preußische Goldmünze zu fünf Talern (Pistole).
Volksrecht und Juristenrecht (1843)Publikation des Juristen Georg Beseler (1809-1888) aus dem Jahr 1843 erschienen in der „Weidmann’schen“ Buchhandlung in Leipzig.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis