Berlin den 31 Mai. 1843.
Lieber Karl!
Ich bin seit 8 Tagen, d. h. seit Montag den 22ten Mai Hier – Du weißt es durch Manuel, der mich Sonabend Mittag, eine Stunde nach meiner Ankunft in Halle bei Tholuks, mit seinem Wiedersehen überraschte – Er versprach mir gleich an Dich zu schreiben, wie er mich gefunden hat – was er besser sagen kann als ich selbst – Wir haben in Halle, über Sonntag (bis sich Montags früh unsere Wege auf der Eisenbahn trennten) mündlich, uns wieder miteinander über alles Erlebte ausgesprochen – Ich wollte es würde mir auch mit Dir, lieber Karl, wieder einmahl so wohl – das Schreiben ist doch ein gar dürftiger Nothbehelf – Es war mir bei meiner Ankunft ganz weh ums Herz, bei dem Gedanken, daß ich nur ein leres Haus finde – getrennt von all den Meinen – doch kam eine treue Seele mir mit Freudenthränen entgegen, meine gute Luise – und in meiner Wohnung war die liebe
Klitzing – Auch die Freude der Schwestern im Kranken
Haus, Goßners und sonstiger alter Freunde, Pinders, Göschels, …, Bopps – … mich wiederzusehen, bezeugte mir, daß ich hier auch einer Familie angehöre die mich lieb hat und die mich ungern vermißt hat – Jedes begrüßt mich mit dem Zuruf, wie wohl ich aussehe – Gott erhalte mir dieses Wohlsein, ohne das ich doch nur ein unnützes Glied bin – die Liebe ohne Frucht und That, ist nur ein dünnes Reis – doch | nehmen die lieben Geschwister auch mit dem was ich ihnen in kranken Tagen seyn konnte, vorlieb. Die Trennung von ihnen wurde mir sehr schwer – Es ging in der letzten Zeit von einem Abschied zum Andern – Erst in München – Laura, der alte Niethammer, die liebe
Honigman bei der ich wohnte und an der ich eine theure Freundin fand – Auch von den Schwestern im Kranken Haus in München, die mich wie eine Schwester liebten, wurde mir die Trennung schwer – Ich möchte es um keinen Preis missen, dort gewesen zu seyn – ich habe viel von ihnen gelernt, könnte ich nur alles Nachahmenswerthe in unserm Kranken
Haus gleich einführen. Aber uns Armen, die wir nur von Almosen leben, werden Verbesserungen, die Geld kosten, gar schwer – da die Stadt und der König so gar nichts für uns thut – Ich muß mich deshalb selbst aufs bitten legen und dem König und Prinzeß
Wilhelm, zu der ich in diesen Tagen muß – meine Noth klagen – Ich war auch in München bei der kleinen
Kronprinzeß mit Schubert, sie wünschte mich zu sehen und trug mir Grüße an ihre Mutter und Goßner auf – die letzten Tage in München war ich in Niethammers Hause – den 1ten Mai war … Hochzeit am Starnberger See – was ich ja wohl schon geschrieben habe – Ich sah noch die alten Freunde Schubert, …, Försters – Auch noch den Neubau von Schloß und Kirchen – War aber doch froh, daß ich mich dem gesellschaftlichen Getriebe bald wieder entziehen durfte – Ich bin nicht mehr dafür – es ermüdet mich | nichts mehr als Gesellschaft – In Augsburg hielt ich mich 1 ½ Tage bei Decan Bomhardt auf – Er ist ein Schwager von Julius, den ich bei Niethammer kennen lernte und dem ich versprechen mußte, bei ihm zu wohnen und zu verweilen – Es wollten 2 Augsburger Mädchen mit in unser Kranken
Haus – Drei Münchnerinnen, eine Nürnbergerin hatten sich auch schon bei mir gemeldet – Aber da wir in der Nähe haben, was wir bedürfen, nahm ich Anstand gleich zu willfahren und vertröstete sie auf die Zeit wo wir mit reichern Mitteln, mehr Schwestern annehmen könnten. Bomhardt ist ein trefflicher Mann, ein ausgezeigneter Geistlicher, dessen Bekanntschaft mir recht werth ist – Von Augsburg ging es nach Donauwörth wo mich Wilhelm auffing – da war ich dann wieder bis Montag den 8ten Mai in Leitheim bei meiner lieben süßen Frida – und wie ich mich dort mit Schmerz trennte, gings nach Nürnberg, wo mich Benoit schon erwartete um mich nach Henfenfeld zu entführen – Dort wieder zwei Tage – Ich kam von einem Frühlings Garten in den andern, Leitheim war so wie die ganze Hügel Reihe am linken Donau Ufer ein Blüthenberg – die Kirschbäume waren eben am Abblühen und die Birnen und Aepfel im täglich schöneren Aufblühen – eben solche Blüthenpracht war in Henfenfeld – Auch Siegmunds Garten an dem ich mich im Winter erquickt, war im jungen Frühlings Grün und blühenden Flieder und Buschwerk um so lieblicher – hier sitzen Gottliebs und Siegmunds und
… (die Siegmund auch im Garten mit wohnen läßt) und
Sophie mit ihren Kinder- | chen beisammen und bringen den größten Theil des Tages in Ferien zu – Da waren wir denn wieder einmahl alle in einem Nest beisammen – Ein seltenes Glück daß Geschwister in solcher Liebe und Eintracht in einem Hause beisammen wohnen – Oft dacht ich „mußt Du denn fort?“ Gibt es ja doch auch in Nürnberg Kranke – Aber das war nur eine Versuchung – ich gehöre nun einmahl hieher und will dem hiesigen Kranken Haus, bis eine Tüchtigere mich ablöst, dienen an Goßners Schule! – Goßner hab ich in Nürnberg doch sehr vermißt – Ich habe nun noch eine treffliche Seele zur Gehilfin, eine verwitwete Prediger Sibel aus Luckenwalde, einige 30 Jahr alt, sie soll Dir ähnlich sehen, wie eine Schwester, findet die Klitzing – Prediger
Liebetrut hat die Biographie ihres Mannes herausgegeben – daher dieses trefflichen Ehepaars Leben und Wirken nicht im verborgenen blieb – Sie glaubte ihm nachzufolgen und gab ihres Mannes Papiere Liebetrut – aber sie sollte noch, wohl zum Segen für unser Kranken Haus leben bleiben – Sie ist zwar schwächlich, aber eine Frau von seltener geistiger Kraft – richtigen Takt – voll Sanftmuth und Liebe – Wenn wir uns Frida mit der Tham zusammen schmelzen, … wir doch wohl so viel wie Eine – so Eine, wie sie Goßner haben will – – Sie wohnt in der kleinen Seiten Wohnung im Kranken Haus. Eine von uns dreien muß immer im Hause seyn – da fällt es keiner zu schwer – Sie zog an einem Tag mit mir ein, und wird mir täglich lieber und unentbehrlicher –
Von den Freunden hier hab ich Marheinekens
|
Gablers, Hennings und
Göschels und
Bopps gesehen. Der Philosophische
Verein ist jetzt auf 25 Mitglieder angewachsen u. a. der Polizei President
Puttkammer, der Schulrath Schulze. Es sey eine wachsende Theilnahme dafür – Mischelet wird fort und fort geschlagen – Gabler sagte mir, es zeige sich daß er Hegel gar nicht verstanden hat – So, citierte er aus Göschels Aphorismen einen Satz, aus dem er, durch eine Umstellung der Worte gerathe das Gegentheil beweisen wollte – er legte sie Hegel in den Mund, Hegel aber hatte sie nur – als Beleg ins Gegentheil citirt – Mit dieser Geschichte und andern hat er sich sehr compromitiert – Henning gilt für einen Überläufer – das ist mir leid – Er sucht eine Stelle im Ministerium – liest diesen Sommer nicht – ist viel bei Eichhorn – Ich dächte er könnte Eichhorn über Hegel in einen andern Sinn referiren als seine Gegner – und trau ihm doch diese Ehrlichkeit zu –
Göschel hat Dein Programm über Dante in den Jahrbüchern rezensirt, sagte er mir, mit herzlicher Theilnahme. Ich war gestern Mittags mit Pinders bei ihm –
Beiliegend erhältst Du einen recht erfreulichen Brief von Manuel Immanuel – Er sollte zu Deinem Geburtstag ankommen und daher erst übermorgen abgeschickt werden, aber lieber heute als morgen. Du wartest ohnehin schon länger als es recht ist, auf einen Brief von der Mutter –
An Deinem Geburtstag sind wir beide im Geiste mit Dir vereint. Gott segne Dich lieber Sohn. Wann werden wir uns denn wiedersehen? An eine Reise kann ich diesen Sommer nicht denken, Du mußt zu mir kommen –
Es ist doch gar lieblich – nun es grün ist, in meiner freundlichen Gartenwohnung – Wer weiß ob unser Manu Immanuel nicht bald hieher kommt – Es geht mit ihm rasch vorwärts – Das Censur Amt und nun die Anstellung bei dem ExaminatsAmt beweist daß man ihm eine große Tüchtigkeit zutraut. Gott gebe ihm dazu die guten und vollkommenen Gaben des reiferen Alters – Geheimrat
Eulers sagte zu Professor Göschen auf dem Weg – er wäre einer unserer ausgezeichnetsten jungen Leute, der Praesident hätte ihn in Vorschlag perge perge – – gebracht – dazu sey er aber zu jung – Er sah mich fragend an „wissen Sie davon?“ So rathen Sie ihm er soll es nicht annehmen – darauf bezieht sich was mir Immanuel schreibt –
Morgen reist Mathies mit Luise Bopp nach Hildesheim über Magdeburg. Er hat Montag sein Examen glücklich überstanden –
In Magdeburg will er Luise mit seiner Gegenwart überraschen und dann, was sie noch nicht weiß, mit ihr nach Hildesheim gehen –
Ich war am Sontag vor meiner Abreise den 14ten Mai noch einen Tag in Erlangen, und traf dort bei Döderleins die Großmutter der Professor
Hoffmann
… Professor Göschen die sich sehr über meine Bekanntschaft freute – ich wußte nicht warum? und hörte erst nachher von dieser Verwandtschaft –
Wie stehts – Wie geht’s – mit der Schwägerin von der Du mir in Deinem Vorletzten Brief schriebst? Grüße alle lieben Freunde die ich kenne und nicht kenne – Kierulfs, Röpers, Karstens – und
Hoffmanns – Wie gehts der lieben
Röper und ihren Kindern? |
Ich war in Erlangen bei der lieben
Kron und
Beier geb. Gärtner. Sie leben in großer Beschränkung und placken sich – Franziska erwartet bald ihre Entbindung und ist um 10 Jahr gealtert – doch sagt sie, sie sey glücklich – Ich war auch bei Raumers, die mich kennen zu lernen wünschten – Ich habe viel Liebes auf meiner Wanderschaft erfahren. Nun aber geht es mir bald wie Dir, ich vermisse hier die Herzlichkeit und die Gemüthligkeit – bei den älteren Bekannten in Berlin – doch die Kinder im Kranken Haus und die liebe Seele die mir Gott zugeschickt hat, sind warm und innig – und daß muß doch genug seyn – nebenbei auch meine Klitzing und Goßner – Sie kommt so eben zu mir – und grüßt Dich –
Leb wohl theurer Sohn Gott sey mit Dir
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
Privatbesitz
.
Privatbesitz
1000
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Tholuck, Mathilde, geb. Gemmingen-Steinegg
Mathilde Tholuck, geb. Gemmingen11734367618161894 Tholuck, Mathilde, geb. Gemmingen-Steinegg (1816–1894), zweite Ehefrau des Hallenser Theologie-Professors Friedrich August Traugott (Gotttreu) Tholuck (1799–1877) und Schwester Thekla Therese Eleonore Tuchers (1813–1901).
Tholuck, Friedrich August Traugott (Gotttreu)August Tholuck11875719917991877Tholuck, Friedrich August Traugott (Gotttreu) (1799–1877), evangelischer Theologe und Vertreter des Pietismus, von 1825 bis 1876 ordentlicher Professor der evangelischen Theologie an der Universität Halle.
Goßner, Johannes Evangelista11854089017731858Goßner, Johannes Evangelista (1773–1858), in Schwaben geborener Theologe, der als katholischer Priester zur evangelischen Lehre konvertierte und Pfarrer wurde. Von 1829 bis 1846 war er Prediger an der Berliner Bethlehemskirche und wandte sich im ganzheitlichen Sinne der Mission zu. Die Goßnersche Missionsgesellschaft (Berliner Missionswerk) und das Berliner Elisabeth-Kinder-Hospital (Elisabeth-Krankenhaus) wurden von ihm u. a. gegründet.
Pinder, Moritz11618640218071871Pinder, Moritz (1807–1871), in Naumburg an der Saale geborener Bibliothekar und Ministerialbeamter, der von 1824 bis 1829 an der Berliner Universität Philologie und Philosophie studierte und dort auch promoviert wurde. Seine berufliche Laufbahn begann an der Königlichen Bibliothek in Berlin und in der Verwaltung der dortigen Universitätsbibliothek. Von 1835 bis 1858 war er Direktoriumsassistent in der Münzsammlung der Königlichen Museen und schließlich Vortragender Rat und Geheimer Oberregierungsrat im preußischen Kultusministerium.
Göschel, Karl Friedrich11889232017841861Göschel, Karl Friedrich (1784–1861), Bruder Johann Karl Göschels (1786- nach 1850), preußischer Kirchenjurist sowie philosophischer und theologischer Schriftsteller, Präsident des Konsistoriums der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg.
Bopp, Luise, geb. Matthies-1879Bopp, Luise, geb. Matthies († 1879), Ehefrau des Berliner Indogermanisten Franz Bopp (1791–1867).
Bopp, Franz11865933217911867Bopp, Franz (1791–1867), in Mainz geborener Sprachwissenschaftler, der als Sanskrit-Forscher zum Begründer der historisch-vergleichenden indogermanistischen Sprachwissenschaft wurde. 1821 wurde er an der Universität Berlin außerordentlicher Professor, 1825 ordentlicher Professor für orientalische Literatur und allgemeine Sprachkunde.
Honigman, N. N.-Honigman, N. N., Vermieterin Maria Helena Susanna Hegels in München.
Friedrich Wilhelm IV., König von PreußenFriedrich Wilhelm IV., König von Preußen11853599417951861Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861), war von 1840 bis 1858/61 König von Preußen.
Maria Anna Amalie von Hessen-Homburg11925973717851846Maria Anna Amalie von Hessen-Homburg (1785–1846), als Marianne von Preußen auch „Prinzessin Wilhelm“ genannt, Ehefrau Prinz Friedrich Wilhelm Karls von Preußen (1783–1851) und Schwager des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (1770–1840).
Marie von Preußen, Königin von BayernMarie von Preußen, Königin von Bayern11907284X18251889Marie von Preußen (1825–1889), in Berlin geborene Prinzessin aus dem Hause Hohenzollern, Tochter Maria Anna Amalies von Hessen-Homburg (1785–1846). Als Gemahlin des bayerischen Königs Maximilian II. Joseph (1811–1864), war sie von 1848 bis 1864 Königin von Bayern. Da ihr Sohn, König Ludwig II. (1845–1886), unverheiratet war, blieb sie als „Königinmutter“ ranghöchste Dame im Königreich Bayern. Am 12. Oktober 1874 konvertierte sie zum Katholizismus.
Schubert, Gotthilf Heinrich11861093717801860Schubert, Gotthilf Heinrich (1780–1860), im sächsischen Hohenstein geborener Arzt, Naturforscher und Philosoph, der nach seinem Studium der Theologie und Medizin an den Universitäten Leipzig und Jena, wo er im Jahre 1803 zum Dr. med. promoviert wurde, zunächst praktizierender Arzt, dann Lehrer und freischaffender Naturwissenschaftler und -philosoph wurde.
Bomhard, August Georg Christian11623736817871869Bomhard, August Georg Christian (1787–1869), in Schwäbisch Hall geborener evangelisch-lutherischer Pfarrer, der ab 1804 an der Universität Erlangen Theologie studierte, dann in den Kirchendienst eintrat und ein begnadeter Prediger wurde. Im Jahre 1824 wurde er Pfarrer an St. Jakob in Augsburg, 1840 Dekan, 1849 Ehrendoktor der evangelischen Theologie an der Universität Erlangen. Er war in 2. Ehe mit Felizitas Tröltsch (1808–1861) verheiratet, einer Schwägerin Julius Adolf Niethammers (1798–1882).
Liebetrut, Carl Friedrich11699677317991881Liebetrut, Carl Friedrich (1799–1881), in der Nähe des Klosters Lehnin geborener, in Berlin gestorbener evangelischer Pfarrer und Schriftsteller, der u. a. 1841 die Biographie seines Pfarrkollegen und Freundes Arnold August Sybel (1804–1838) publizierte.
Sybel, Arnold August12134667618041838Sybel, Arnold August (1804–1838), Pädagoge und Theologe, u. a. Schulleiter in Potsdam und Pfarrer in Luckenwalde, ab 1831 verheiratet mit Berta Sybel.
Tham (Thamm), N. N. -Tham (Thamm), N. N., mehrfach 1843/44 genannte, aber nicht zu identifizierende Person.
Marheineke, Philipp Konrad11899389517801846Marheineke, Philipp Konrad (1780–1846), in Hildesheim geborener evangelischer Theologe, von 1805 bis 1807 außerordentlicher Professor an der Universität Erlangen, von 1807 bis 1809 an der Universität Heidelberg, dann dort bis 1811 und anschließend bis 1846 ordentlicher Professor an der Universität Berlin; er konformierte Karl Hegel. Er war in zweiter Ehe mit Friederike Marheineke, geb. Meves (1799–1880) verheiratet.
Gabler, Georg Andreas11632662X17861853Gabler, Georg Andreas (1786–1853), in Altdorf bei Nürnberg geborener Gymnasiallehrer und Philosoph, der von 1804 bis 1807 an der Universität Jena studierte, ab 1817 Professor am Bayreuther Gymnasium war und von 1835 bis 1853 als Nachfolger Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770–1831) dessen Lehrstuhl an der Berliner Universität innehatte.
Henning, Leopold August Wilhelm DorotheusLeopold Henning10016287817911866Henning, Leopold August Wilhelm Dorotheus (1791–1866), in Gotha geborener Philosoph, der 1825 außerordentlicher, 1835 ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Berlin wurde. Von 1827 an war er Redakteur der Zeitschrift der Hegelianer, der „Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik“.
Puttkamer, Eugen13905255018001874Puttkamer, Eugen (1800–1874), aus Pommern stammender Jurist und Politiker, der nach seinem Studium der Rechtswissenschaft von 1817 bis 1822 an den Universitäten Berlin und Heidelberg zunächst in den preußischen Gerichtsdienst ging. Im Jahre 1836 wechselte er in den staatlichen Verwaltungsdienst und war von 1839 bis 1847 Berliner Polizeipräsident. Anschließend diente er dem Königreich Preußen in mehreren Funktionen und war von 1851 bis 1860 Oberpräsident der Provinz Posen.
Schulze, N. N.-Schulze, N. N., Schulrat in Berlin.
Michelet, Karl LudwigKarl Ludwig Michelet11858216X18011893Michelet, Karl Ludwig (1801–1893), Professor der Philosophie an der Universität Berlin, Gründungsmitglied des „Vereins der Freunde des Verewigten“, der die erste Ausgabe der Werke Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770–1831) ab 1832 besorgte.
Hegel, Georg Wilhelm FriedrichGeorg Wilhelm Friedrich Hegel https://www.deutsche-biographie.de/sfz28648.html#ndbcontent11854773917701831 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770–1831), Philosoph, Ehemann Maria Helena Susanna Hegels, geb. Tucher (1791–1855), Vater Karl und Immanuel Hegels , von 1808 bis 1816 Gymnasialrektor und Schulrat in Nürnberg, ordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie von 1816 bis 1818 an der Universität Heidelberg und von 1818 bis 1831 an der Universität Berlin.
Eichhorn, Johann Albrecht FriedrichJohann Albrecht Friedrich Eichhorn10433526217791856Eichhorn, Johann Albrecht Friedrich (1779–1856), in Wertheim geborener Staatsmann, der von 1840 bis 1848 preußischer Staatsminister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten war; in Erfurt war er 1850 im Unionsparlament für das Königreich Preußen Mitglied des Staatenhauses und dessen Alterspräsident.
Eulers, N. N.-Eulers, N. N., Geheimrat.
Matthies, Konrad Stephan11684158318071856Matthies, Konrad Stephan (1807–1856), in Hildesheim geborener evangelische Theologe und Philosoph, der an den Universitäten Tübingen und Berlin bis zur Erlangung des Grades Lic. theol. studierte. Im Jahre 1832 wurde er an der Universität Greifswald außerordentlicher Professor für evangelische Theologie, wechselte dann aber zur Philosophie und wurde 1844 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Greifswald, deren Rektor er 1852 wurde. Er war ein Schwager des Indogermanisten Franz Bopp (1791–1867), der mit seiner Schwester Luise Matthies († 1879) verheiratet war.
Hofmann, Johannes Christian KonradJohannes Hofmann11870611X18101877Hofmann, Johannes Christian Konrad (1810–1877), in Nürnberg geborener evangelischer Theologe und Gymnasiallehrer, 1841/42 außerordentlicher Professor der Theologie an der Universität Erlangen, ordentlicher Professor an den Universitäten Rostock (1842–1845) und Erlangen (1845–1877).
Kierulff, Amalie Friederike Caroline, geb. Christiansen
-1880Kierulff, Amalie Friederike Caroline, geb. Christiansen († 1880), ab 1830 verheiratet mit dem Juristen, Politiker und Gerichtspräsidenten Johann Friedrich Martin Kierulff (1806–1894).
Kierulff, Johann Friedrich MartinJohann Friedrich Martin Kierulff11616908718061894Kierulff, Johann Friedrich Martin (1806–1894), Jurist und Politiker, 1842/43 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Rostock, ab 1843 Oberappellationsgerichtsrat, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Erfurter Unionsparlaments, 1852/53 Vizepräsident des mecklenburgischen Oberappellationsgerichts in Rostock, von 1853 bis 1879 Präsident des gemeinschaftlichen Oberappellationsgerichts der vier Freien Städte des Deutschen Bundes in Lübeck.
Röper (Roeper), Johannes August ChristianJohannes Roeper11658384318011885Röper (Roeper), Johannes August Christian (1801–1885), in Doberan geborener Mediziner und Botaniker, der von 1816 bis 1823 an den Universitäten Rostock, Berlin und Göttingen studierte und im Jahre 1823 in Göttingen promoviert wurde. 1826 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Basel und war dort von 1829 bis 1836 Ordinarius. Anschließend war er bis 1885 ordentlicher Professor der Naturgeschichte und Botanik an der Universität Rostock sowie Direktor des Botanischen Gartens, dazu viermal Rektor und von 1846 bis 1880 Direktor der Universitätsbibliothek.
Berg, Theodora, verh. Karsten
-18171863Berg, Theodora (1817–1863), Ehefrau des Rostocker Mineralogen und Physikers Hermann Karsten (1809–1877).
Karsten, HermannHermann Karsten11618688718091877Karsten, Hermann (1809–1877), in Breslau geborener Mathematiker, Physiker und Mineraloge, der von 1826 bis 1829 an den Universitäten Bonn, Berlin und Königsberg Rechtswissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften studierte, 1829 promoviert wurde und sich 1830 an der Universität Rostock habilitierte. 1831 wurde er außerordentlicher Professor, war von 1836 bis 1877 Ordinarius für Mineralogie, Physik und Mathematik an der Universität Rostock und war deren oftmaliger Rektor. Er war der Bruder von Emilie Beseler (1816–1900), geb. Karsten, der Ehefrau Georg Beselers (1809–1888) und somit dessen Schwager. Hermann Karsten war verheiratet mit der Pastorentochter Theodore Berg (1817–1867) aus Wustrow an der Ostsee gelegen, mit der er mehrere Kinder hatte.
Hofmann, Charlotte, geb. Lameyer
Charlotte Hofmann, geb. Lameyer-1883Hofmann, Charlotte, geb. Lameyer († 1883), Ehefrau Johannes Christian Konrad Hofmanns (1810–1877), des ordentlichen Professors der evangelischen Theologie an den Universitäten Rostock und Erlangen.
Kron, N. N.-Kron, N. N., Frau in Erlangen.
Beier, N. N., geb. Gärtner- -Beier, N. N., geb. Gärtner, Bekannte der Witwe Hegel in Erlangen.
Franziska- Franziska, schwangere Frau in Erlangen.
Raumer, Karl Ludwig Georg11874925017831865Raumer, Karl Ludwig Georg (1783–1865), war von 1827 bis 1865 ordentlicher Professor für Mineralogie an der Universität Erlangen, Ehemann Friederike Raumers (1790–1869).
Arnim-Boitzenburg, Adolf Heinrich11634969718031868Arnim-Boitzenburg, Adolf Heinrich (1803–1868), in Berlin geboren, trat der Vater Adolf Arnim-Boitzenburgs (1832–1887) nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Berlin und Göttingen in den preußischen Staatsdienst. 1834 wurde er Präsident des Regierungsbezirks Aachen, 1838 des Regierungsbezirks Merseburg, 1840 in der Nachfolge Eduard Heinrich Flottwells (1786–1865) Oberpräsident der preußischen Provinz Posen, und war von 1842 bis 1845 preußischer Innenminister. Im Jahre 1848 war er für wenige Tage erster Ministerpräsident des Königreichs Preußen.
Halle51.4825041,11.9705452Universitätsstadt an der Saale, nordwestlich von Leipzig gelegen, 1680-1701 kurbrandenburgisch, dann Stadt des Königreiches Preußen.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Starnberger SeeNach der Stadt Starnberg im Südwesten Münchens benannter Voralpensee, etwa 25 Kilometer südwestlich von München gelegen.
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
Donauwörth48.7180364,10.7807299Stadt an der Donau, die seit 1714 zu Bayern gehörte, etwa 100 Kilometer südwestlich von Nürnberg und etwa 120 Kilometer nordwestlich von München gelegen.
Leitheim48.7436,10.884173637103597Schloß Leitheim ist östlich von Donauwörth und nördlich der Donau gelegen, seit 1835 im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Henfenfeld49.4968771,11.3898656Etwa 25 Kilometer östlich von Nürnberg gelegenes Rittergut, das im Jahre 1817 von dem Nürnberger Kaufmann Benoit (Georg Christoph Benedikt) Schwarz (1801-1876) erworben worden war.
Luckenwalde52.0902045,13.1741882Etwa 50 Kilometer südwestlich von Berlin und zehn Kilometer nördlich des Klosters Zinna gelegene Stadt.
Hildesheim52.1521636,9.9513046Bischofstadt im Königreich Hannover, etwa 280 Kilometer westlich von Berlin gelegen, etwa 120 Kilometer westlich von Magdeburg.
Magdeburg52.1315889,11.6399609Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen an der Elbe und Sitz des Regierungspräsidiums Magdeburg, etwa 150 Kilometer westlich von Berlin gelegen.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Basel47.5581077,7.5878261Schweizer Stadt am Rhein, circa 150 Kilometer westlich von Konstanz am Bodensee und etwa 70 Kilometer südlich von Freiburg im Breisgau gelegen.
Elisabeth-Krankenhaus (Berlin)Im Jahre 1837 als erstes evangelisches Krankenhaus in Berlin vor dem Potsdamer Tor von dem konvertierten evangelischen Geistlichen Johannes Evangelista Goßner (1773-1858) gegründet. Es wurde nach der im Jahre 1830 konvertierten, stark sozial engagierten Elisabeth Ludovica von Bayern (1801-1873) benannt, der Gemahlin des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861).
Verein der Freunde des VerewigtenIm Jahre 1832 in Berlin gegründeter Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die erste Ausgabe der Werke des im November des Vorjahres verstorbenen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) zu veranstalten. Gründungsmitglieder waren Friedrich Christoph Förster (1791-1868), Eduard Gans (1797-1839), Leopold August Henning (1791-1866), Heinrich Gustav Hotho (1802-1873), Philipp Marheineke (1780-1846), Karl Ludwig Michelet (1801-1873) und Johannes Schulze (1786-1869).
Jahrbücher für wissenschaftliche KritikAuch unter der Bezeichnung „Berliner Jahrbücher“ bekannte, von der „Societaet für wissenschaftliche Kritik“ getragene wissenschaftliche Zeitschrift, deren Gründung im Jahre 1827 auf den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) und den Rechtswissenschaftler Eduard Gans (1797-1839) zurückging. Ihr Redakteur war der Philosoph und Staatswissenschaftler Leopold Dorotheus Henning (1791-1866). Die Zeitschrift mit einem wichtigen Rezensionsteil erschien bis 1846.
Zensor, ZensurBeamter bzw. Behörde zur Kontrolle von Druckerzeugnissen.