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Immanuel Hegel an Karl Hegel, Berlin, 6. Oktober 1845

Lieber Karl!

Unser Schmidt hat eine kleine Broschüre veröffentlicht: „Der philosophische Absolutismus des Hegelschen Systems“1, worin er gegen diesen eine Reihe von Bedenken ausführt, ohne ihre Lösung zu versuchen. Den eigentlichen Punkt oder die wirkliche Einseitigkeit dieses Absolutismus scheint er mir mehr zu fühlen und zu ahnen als scharf aufzufassen; seine Einreden scheinen mir mehr auf Mißverständnissen und Mangel an richtiger Auffassung, was das System will, zu beruhen. Hauptsächlich handelt es sich um den Gegensatz der Philosophie und der Wirklichkeit, und um die Darstellung Gottes als absoluter Geist. Schmidts Frau ist zu früh niedergekommen, hat jedoch den gefährlichen Prozeß glücklich überstanden.