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Karl Reimer an Karl Hegel, Leipzig, 27. August 1846

Hochgeehrter Herr Professor!

Um Ihrem Wunsche zu entsprechen, habe ich den Buchdrucker ermahnt, den Druck jetzt möglichst zu beschleunigen. Seine Antwort konnte ich freilich voraussehen, da er selbst schon lange über den langsamen Gang Klage führt. Er behauptet, da hier 2 Correcturen gemacht würden, die dritte nach fünftägiger Frist mit so großen Aenderungen zurückkommen, dass der Setzer lange daran zu thun habe, und dann noch ein vierter Revisionsabzug nöthig sei, so könne bei solchem ungewöhnlichen Aufenthalt der Druck nicht rascher vor sich gehen.

Ich habe ihn angetrieben zu versuchen, was sich ungeachtet dieser Verhältnisse thun lasse, nicht nur um Ihnen zu genügen, sondern weil es sehr in unserm Interesse liegt, den 1. Band versenden zu können, ehe die späte Jahreszeit davon abräth. Indessen halte ich der Correcturen wegen die Beendi- gung des Drucks bis zum 20. September für unmöglich. Könnte die Correctur ganz hier gelesen werden, dann wären freilich 3 bis 4 Bogen in der Woche recht wohl zu liefern. Aber bei Versendung der Correcturen und bedeutenden Aenderungen ist das nicht zu erreichen.

Sie werden wohl die Güte haben zu melden, von wann ab und wohin Ihnen die Correcturen nach Berlin gesendet werden sollen. Es ist mir eine erfreuliche Aussicht, bei Ihrer Durchreise nach Frankfurt2 durch Ihren Besuch beehrt zu werden.

Mit grösster Hochachtung
Ihr ergebenster
K. Reimer

P. S. Die Bogen 8 – 10 habe ich unter Kreuzcouvert zur Post gegeben.