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Karl Hegel an Friedrich Christoph Dahlmann, Rostock, 11. November 1846

Hochverehrter Dahlmann!

Ich beeile mich, Ihnen den Erfolg meines Schreibens an meinen Onkel und den Grafen Giech mitzutheilen, und Sie um die weitere Weisung zu bitten, im Fall Sie die Empfehlung von beiden annehmen, ob ich meinen Onkel auf’s neue darum angehen soll, – wenn Sie es nicht vorziehen, lieber selbst ein Paar Worte an diesen zu richten, der, auf Grund meiner ausführlichen Mittheilung über die ganze Sache, sich eines weiteren Auftrags an den Freiherrn von Lerchenfeld gleichfalls auf’s beste entledigen würde. Die Adresse meines Onkels ist: Stadt- und Kreisgerichtsrath Freiherr Gottlieb von Tucher in Nürnberg.

Ihre Erklärung an Pertz hat mir sehr wohl gethan, – er hat diesen Schaden reichlich um uns in Frankfurt1 verdient, und seine Halbheit und Zweideutigkeit war auf alle Weise unerträglich geworden. „Du bist nicht kalt und nicht warm, sondern lau, darum speie ich Dich aus, spricht der Herr.“2

Ihren wackern Sohn3 habe ich bei Flottwell4 bestens empfohlen; er wird dort gewiß gut aufgenommen werden, und braucht seinen Vater darum nicht zu verläugnen. Den im Druck vollendeten ersten Band meiner Verfassungsgeschichte der italienischen Städte hoffe ich Ihnen bald schicken zu können; ich bin jetzt mit dem zweiten beschäftigt, der zu Ostern5 erscheinen soll, hernach gehe ich an Mecklenburg.

Ich bitte mich Ihrer Frau Gemahlin bestens zu empfehlen und mir Ihr freundschaftliches Andenken durchaus zu bewahren, der ich in der größten Verehrung verbleibe

der Ihrige
Carl Hegel.