Faltbrief mit Poststempeln und Briefsiegel und Postvermerken; in Fraktur gedrucktes Zirkular mit handschriftlichen Ergänzungen von Johann Gustav Droysen (1808-1884) für Karl Hegel (1813-1901), die innerhalb der Briefedition als solche durch eine jeweilige textkritische Anmerkung gesondert gekennzeichnet sind; auf dem Brief befindet sich überdies eine ergänzte handschriftliche Kalkulation zur projektierten Monatsschrift-Ausgabe
KIEL 4 6 * 8 - 9 Zweizeiliger Rechteckstempel ROSTOCK T 13 / 6 …1Einkreisstempel
Wir glauben uns einer Darlegung der Gründe überheben zu dürfen, welche gerade jetzt, wo der Nation aus allseitigem Mislingen ärgere Zersplitterung und Entmuthigung denn je zuvor zu erwachsen droht, ein um so steteres Zusammenfassen und Geltendmachen derjenigen Interessen empfehlen, in denen das nationale Selbstgefühl den festen Halt eines unversehrten Ruhmes und einer unantastbaren Gemeinsamkeit hat.
– Indem wir Sie, hochgeehrter Herr, um Ihre geneigte Mitwirkung bei dieser unsrer
Allgemeinen Monatsschrift für Wissenschaft und Literatur
ergebenst bitten, erlauben wir uns Ihnen das Wesentliche unsres Planes vorzulegen.
Die Aufgabe unsrer Monatsschrift finden wir vorgezeichnet in der Theilnahme, die der denkende Theil der Nation der Bewegung der Wissenschaften, ihren Fortschritten, ihren Ereignissen zuwendet, und in dem Interesse, das die Wissenschaften selbst haben, diese Theilnahme zu nähren und zu steigern.
Wir wünschen, daß unsre Monatsschrift alle wissenschaftlichen Gebiete in dem Maaße umfasse, als dieselben jene Theilnahme in Anspruch zu nehmen vermögen.
In der Wahl der Mitarbeiter wird die wissenschaftliche Haltung der Monatsschrift ihre Sicherung finden.
Von der Ansicht ausgehend, daß es für die Wissenschaft nur offene Fragen giebt, werden wir auch denjenigen Gebieten, welche nächste oder empfindlichste Interessen berühren, ihr volles Recht angedeihen lassen.
Wir wünschen, daß die Aufsätze unserer Monatsschrift ähnlich denen der entsprechenden englischenReviews an neue oder hervorragende Schriften anknüpfen, um den derzeitigen Stand einer Wissenschaft, einer bestimmten Frage oder Untersuchung dazulegen, die weitere Aufgabe zu bezeichnen, die vorhandenen Richtungen und Scheidungen zu charakterisiren, die Beziehung zu andern verwandten Gebieten festzustellen u. s. w., und so dem Buche selbst, das zu solcher Besprechung Anlaß gab, seine Stelle in der Literatur anzuweisen. vertas4| damit ersichtlich werde, daß das Referat nicht über das einzelne Buch, sondern über den in dem Buche behandelten Gegenstand das Wesentliche sei, bitten wir dem einzelnen Aufsatz eine Ueberschrift zu geben, die sein Thema ausspricht.
Wir nehmen als Regel die Unterzeichnung jedes Aufsatzes mit dem Namen des Verfassers an.
Da die Monatsschrift in Lagen zu 6 Bogen erscheinen wird, so bitten wir, falls ein einzelner Aufsatz den Raum eines Druckbogens bedeutend überschreiten sollte, demselben eine solche Fassung zu geben, daß er sich in zwei Artikeln auf zwei einander folgende Hefte vertheilen kann.
– – Wir ersuchen Sie, hochgeehrter Herr, wenn Sie uns, wie wir lebhaft wünschen, Ihre gütige Mitwirkung zu gewähren neigen, uns möglichst bald mittheilen zu wollen, über welches Thema, an welche Schriften, deutsche oder außerdeutsche, anknüpfend, Sie für unsre Monatsschrift zu schreiben, wann den betreffenden Aufsatz zu übersenden gedenken.
Wir bitten Sie, Ihre gütige Antwort an einen der Unterzeichneten oder auch durch die VerlagshandlungG. A. Schwetschke & Sohn in Halle an den Geschäftsführer der Redaction der Allgemeinen Monatsschrift für Wissenschaft und Literatur, Herrn Jacobsen in Kiel, gefälligst addressiren zu wollen.
P. S. Sie sehen, verehrter Freund, was hier geplant ist. Ich hoffe Sie billigen es. Aber die Freunde in Deutschland müssen helfen, schon um des Ortes Willen woher solche Bitte kommt. Ist es irgend möglich so müßte bereits im Juli ein erstes Heft erscheinen: Geben Sie uns Ihren reichen Vorrath bald. Lassen Sie mich recht bald eine zusagende Antwort erhalten. Mit herzlichen Grüßen / Ihr Droysen.5
1Teilweise verblasst und nicht mehr lesbar. 2Getilgt: 4 3Handschriftlich auf gedrucktem Schreiben ergänzt von Johann Gustav Droysen (1808-1884). 4Aus dem Lateinischen Präsens Konjunktiv: Du wendest; von Hand am Seitenende ergänzt. 5Handschriftliche Ergänzung Johann Gustav Droysens.
Droysen, Johann GustavJohann Gustav Droysen11852755X18081884Droysen, Johann Gustav (1808–1884), in Westpommern geborener Lehrer, Historiker und Politiker, der von 1835 bis 1840 außerordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Berlin und von 1840 bis 1851 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Kiel war, dann bis 1859 an der Universität Jena und von 1859 bis 1884 an der Universität Berlin. Er war Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, schied aber im Jahre 1871 wieder aus. 1848/49 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Kiel54.3227085,10.135555Im 13. Jahrhundert gegründete Hansestadt an der Ostsee, etwa 90 Kilometer nördlich von Hamburg gelegen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts dänisch war und 1815 mit dem Herzogtum Holstein zum Deutschen Bund kam. Durch die Eisenbahnlinie zwischen Kiel und Altona wurde 1844 der Ostseehafen über die Elbe mit der Nordsee verbunden.
Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (StBPK), Berlin
NL Hegel 15, Fasz. IV, 3.
SBPK Berlin1000
Schwetschke, Carl Gustav11366730218041881Schwetschke, Carl Gustav (1804–1881), war studierter Philologe und Verleger in Halle (Saale), der auch politisch wirkte. In der Auseinandersetzung um Schleswig-Holstein (1848–1851) positionierte er sich prodeutsch; u. a. war er auch Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung („Casino-Fraktion“).
Roß (Ross), Ludwig11663017518061859Roß (Ross), Ludwig (1806–1859), war ein aus Holstein stammender deutscher Klassischer Philologe, Archäologe und Altertumsforscher mit schottischen Wurzeln väterlicherseits. Nach zahlreichen Forschungsaufenthalten in Griechenland, Zypern und Westkleinasien wirkte er seit 1845 als Professur für Klassische Archäologie an der Universität Halle. Er war Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften (seit 1836) und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 1837). Über seine Frau war er auch mit dem Verleger Carl Gustav Schwetschke (1804–1881) in Halle verwandt, dessen Vertrauter er war.
Bruhn, Moritz 11677597118061883Bruhn, Moritz (1806–1883), war ein aus Glücksburg stammender Verleger, der zunächst in Schleswig buchhändlerisch wirkte; aufgrund seiner prodeutschen aktiven Teilnahme am Schleswig-Holsteinischen Krieg (1848–1851) musste er im Anschluss daran fliehen. Seit 1851 leitete er als Inhaber den „Verlag C. A. Schwetschke & Sohn“ in Halle, den er im Folgejahr nach Braunschweig verlegte.
Frerichs, Friedrich Theodor 11925528618191885Frerichs, Friedrich Theodor (1819–1885), war ein deutscher Mediziner, der vornehmlich als Internist und Hochschullehrer tätig war; 1850 wirkte er an der Universität Kiel, wo er während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung als Militärarzt und Lazarett-Leiter fungierte; 1852 wechselte er an die Universität Breslau, 1859 an die Berliner Charité, wo er zum Direktor der Medizinischen Klinik avancierte.
Harms, Friedrich11870166518161880Harms, Friedrich (1816–1880), in Kiel geborener Philosoph, der sich nach einem Studium der Medizin, Naturwissenschaften und Philosophie 1842 an der Universität Kiel habilitierte, dort 1848 außerordentlicher und 1858 ordentlicher Professor wurde. Von 1867 bis 1880 war er Ordinarius für Philosophie an der Universität Berlin.
Karsten, Gustav 11606119718201900Karsten, Gustav (1820–1900), war als Mineraloge und Physiker; er wirkte seit 1847 zunächst als außerordentlicher, seit 1852 dann als ordentlicher Professor an der Universität Kiel und überdies auch als Politiker (Fortschrittspartei); in den Jahren 1859/60, 1860/61, 1864/65 und 1890/91 war er Rektor der Kieler Universität.
Litzmann, Carl Conrad Theodor Carl Litzmann11857358618151890Litzmann, Carl Conrad (Karl Konrad) Theodor (1815–1890), war Arzt und Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe in Kiel; er war auch literarisch als wissenschaftlicher Schriftsteller und Editor von Briefwerken tätig.
Liliencron, Rochus Wilhelm TraugottRochus Liliencron
HiKo
11872824518201912Liliencron, Rochus Wilhelm Traugott (1820–1912), im holsteinischen Plön geborener Germanist, Musikhistoriker und Diplomat sowie von 1869 bis 1908 erster Leiter der Allgemeinen Deutschen Biographie, der deutschen Nationalbibliographie. Er studierte an den Universitäten Kiel und Berlin evangelische Theologie, orientalische Sprachen, Jura, Geschichte und Germanistik, wurde 1846 in Kiel promoviert und habilitierte sich 1848 an der Universität Bonn. Im Jahre 1851 wurde er in Kiel Professor für nordische Sprachen, 1852 an der Universität Jena für deutsche Literatur und 1870 Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war von 1876 bis 1908 Propst des Damenstiftes St.-Johannis-Kloster vor Schleswig; in dieser Zeit fiel seine Verhandlungsführung im Jahr 1880 auf Seiten der herzoglichen Familie Augustenburg über den Ehevertrag zwischen der späteren Kaiserin Auguste Victoria (1858–1921) aus dem Hause Augustenburg und dem preußischen Kronprinzen aus dem Hause Hohenzollern, Wilhelm Friedrich Wilhelm Albert Viktor von Preußen (1859–1941), dem späteren Kaiser Wilhelm II. (seit 1888).
Müllenhoff, Karl ViktorKarl Müllenhoff11901087918181884Müllenhoff, Karl Viktor (1818–1884), war germanistischer Mediävist. Er wurde Professor für deutsche Literatur und Altertumskunde an der Universität Kiel und 1858 Professor für deutsche Philologie an der Universität Berlin). Überdies wirkte er seit 1871 als korrespondierenden Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen.
Nitzsch, Gregor Wilhelm11702381717901861Nitzsch, Gregor Wilhelm (1790–1861), war klassischer Philologe, der zunächst als Gymnasiallehrer wirkte, bevor er 1827 als ordentlicher Professor an die Universität Kiel berufen wurde; aufgrund seiner prodeutschen Haltung während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung gegen Dänemark wurde er 1852 zusammen mit einigen weiteren Professoren dort seines Amtes enthoben, weshalb er noch im selben Jahr einem Ruf an die Universität Leipzig folgte, wo er bis zu seinem Tod 1861 forschend und lehrend wirkte.
Nitzsch, Karl WilhelmKarl Wilhelm Nitzsch11702386818181880Nitzsch, Karl Wilhelm (1818–1880), in Zerbst geborener Historiker, der nach seinem Studium an den Universitäten Kiel und Berlin, hier vor allem bei Leopold Ranke (1795–1886), 1842 in Kiel promoviert wurde und sich 1844 nach einer Italien-Reise auch habilitierte. Zunächst Privatdozent, wurde er an der Universität Kiel 1848 außerordentlicher und 1858 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft und wechselte 1862 als Ordinarius an die Universität Königsberg und 1872 an die Universität Berlin.
Olshausen, Justus11712332318001882Olshausen, Justus (1800–1882), war Orientalist und Hochschullehrer, der in Kiel zum Dr. phil promoviert worden war, um anschließend sogleich 1823 an der Universität Kiel zunächst außerordentlicher, 1830 dann ordentlicher Professor zu werden. Er gehörte zu denjenigen Professoren, die infolge der Schleswig-Holsteinischen Erhebung gegen Dänemark ihrer Stellung enthoben wurde. 1853 ging er daher an die Universität Königsberg. Er war seit 1853 ordentliches Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Göttingen (seit 1853) und Berlin (seit 1860) sowie seit 1864 korrespondierendes Mitglied der russischen Akademie der Wissenschaften.
Pelt, Anton Friedrich Ludwig11607637217991861 Pelt, Anton Friedrich Ludwig (1799–1861), war evangelischer Theologe, der als Professor in Kiel 1848 von der dänischen Regierung noch mit dem Ritterorden ausgezeichnet worden war, wurde 1852 jedoch bei der Wiederherstellung der dänischen Herrschaft aufgrund seines politischen Verhaltens mit anderen Professoren in Kiel im Juni seines Amtes enthoben; bereits im August desselben Jahres erfolgte seine Berufung auf ein Pfarramt in Kemnitz bei Greifswald, welches eine Patronatspfarre der Universität war.
Planck, Julius WilhelmJulius Wilhelm Planck
HiKo
11620470218171900Planck, Julius Wilhelm (1817–1900 ), war Jurist und Rechtshistoriker. Er wirkte von 1842 bis 1845 als Professor an der Universität Basel, von 1845 bis 1850 in Greifswald, von 1850 bis 1867 in Kiel sowie schließlich seit 1867 an der Universität München, der er 1872 als Rektor vorstand.
Rostock54.0886707,12.1400211Hansestadt an der Ostseeküste des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin mit der 1419 gegründeten ältesten Universität im Ostseeraum.
Schleswig54.51851,9.5653284Etwa 125 Kilometer nördlich von Hamburg und etwa 40 Kilometer östlich von Husum am westlichen Ende der Ostseebucht Schlei gelegene ehemalige Residenzstadt des Herzogtums Schleswig.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Perge! Perge!/perge! perge!/perge perge (Abkürzung: P.P., pp. et al.)Fahre fort!, sowie als Abkürzung im Sinne von „et cetera pp.“ für: und so weiter, und so weiter.
Unterzeichnete, unterzeichneteUnterzeichner oder Unterzeichnerin eines Dokuments, Briefes, Schreibens, Antrags etc.; auch als Synonym für: dienstlich und im amtlichen Auftrag unterzeichnende, unterschreibende Person, Behörde, Institution etc.
Allgemeine Monatsschrift für Literatur, Allgemeine Monatsschrift für Wissenschaft und Literatur, Monatsschrift1850 von der alten Verlagshandlung „C. A. Schwetschke & Sohn“ ins Leben gerufene „Allgemeine Monatsschrift“ als Rezensions-Zeitschrift, welche nach Verkauf des Verlages 1851 von dem neuen Inhaber Moritz Bruhn (1806-1883) dann als „Allgemeine Monatsschrift für Wissenschaft und Literatur“ fortgeführt und herausgegeben wurde. Der Verlag firmierte nun unter dem neuen Namen „C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn)“; die Zeitschrift, für welche auch Karl Hegel (1813-1901) als Rezensent tätig war, erschien damit zwischen 1850 und 1854.
Allgemeine Literatur-Zeitung, Allgemeine Literaturzeitung1785 in Jena gegründete Rezensionszeitschrift, deren Erscheinen 1849 in Halle eingestellt wurde; sie war zuletzt von der Verlagshandlung „C. A. Schwetschke & Sohn“ publiziert worden.
CentralorganZentralorgan bzw. Hauptorgan, z. B. einer wissenschaftlichen Zeitschrift.
Verlagsbuchhandlung, VerlagshandlungEinheit eines Buchgeschäftes mit einem Verlag; teilweise auch Synonym für Verlag.
C. A. Schwetschke & SohnEin Verlag mit bis ins Jahr 1729 zurückreichenden Wurzeln der Verleger-Familie um Carl August Schwetschke (1756-1839) in Halle, dessen Söhne Carl Ferdinand Schwetschke (1798-1843) und Carl Gustav Schwetschke (1804-1881) das väterliche Unternehmen (mit mehreren Verlagen) zunächst weiterführten, bevor der jüngere Sohn den Verlag „C. A. Schwetschke & Sohn“ 1851 an Moritz Bruhn (1806-1883) aus Schleswig verkaufte, welcher ihn 1852 unter dem neuen Namen „G. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn)“ nach Braunschweig verlegte.
Nation(en)Auf das 14. Jahrhundert zurückgehender, entsprechend gebräuchlicher Begriff aus dem Lateinischen von „natio“ für „Volk“ oder „Volksstamm“, für welchen sich bis heute keine einheitliche Begriffsbestimmung herauskristallisiert hat; mögliche, hauptsächliche Verwendung im Sinne von: Staat(en), Staatswesen; große, zumeist geschlossene Gemeinschaft(en) von Menschen von gleicher Abstammung, Geschichte, sprachlich-kulturellem Hintergrund, welche zu einem politischen Staatswesen gehören und dieses verkörpern; umgangssprachlich auch: Menschen, die zu einer jeweils bestimmten Nation gehören, Volk, Völker; im 19. Jahrhundert im Rahmen der deutschen Nationalbewegung verwendeter Begriff für eine Staatsform, die auf modernen Werten (Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit) beruht im Gegensatz zum monarchisch geprägten Ständestaat.
nationale Entwicklung, nationales Interesse, nationales SelbstgefühlSiehe: Nationale Sache.
Wissenschaft, WißenschaftForschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich zur Hervorbringung eines begründeten, geordneten bzw. für sicher erachteten Wissens.
wissenschaftlichAuf die Wissenschaft bezogen, ihr zuzuordnen, auf ihr gründend, sie betreffend, zu ihr gehörend, sie beinhaltend.
Englisch/englischZu England gehörend, England zuzuordnen, auf England bezogen; englischsprachig; Englisch als Sprache bzw. schulisches oder universitäres Fach.
ReviewsAus dem Englischen für: Rezensionen.
ReferatWissenschaftlicher Vortrag über ein bestimmtes Thema; hier auch gebraucht als Synonym für: Rezension, Besprechung, Kritik, kritischer Bericht, wissenschaftlicher Aufsatz bzw. entsprechende Abhandlung.
AufsatzHier gebraucht im Sinne einer kürzeren wissenschaftlichen Abhandlung zu einem aktuellen Forschungsgegenstand.
BogenDruckbogen, der mehrere Seiten etwa eines späteren Buches umfaßt und wegen des Zuschnitts anhand von verschiedenen Markierungen 5% größer ist als die einzelne Seite. Im Buchdruck enthält ein Bogen zwischen acht und 32 Seiten, aber stets eine durch vier teilbare Seitenzahl.
Heft, HefteVorlesungsmanuskript(e); kürzere gedruckte Publikation in Form einer Monographie etc.
Honorar, HonorarienVergütung; „Honorarien“ als veralteter Plural von „Honorar“, hier gebraucht im Sinne von Vergütung einer nebenberuflichen Tätigkeit oder einer freien Mitarbeit.
Octav, OktavBuchformat (8°), ausgehend vom Achtelbogen.
Reichsthaler, ReichstalerReichstahler (Schreibweise so bis ca. 1900), dann: Reichstaler, Abkürzungen: Rh., Rth., Rthl., Rthlr., rh. etc., als große Silbermünze, welche ab ca. dem 16. Jahrhundert zu kursieren begann und sich bis weit in das 19. Jahrhundert hinein hielt. In der Zeit von Karl Hegels (1813-1901) italienischer Reise (1838/39) galt in Preußen von 1821 bis 1871 bzw. 1873 galt der sogenannte „Neue Reichstaler“ bzw. „Thaler“ (ℛst.) zu 30 Silbergroschen (Sgr.) zu je 12 Kupferpfenni(n)gen (₰); von 1871 bis 1873 wurde in allen Staaten des Deutschen Kaiserreichs (ab 1871) der Taler durch die Mark zu 100 Pfennig abgelöst, die ⅓ Taler entsprach.
preußischZu Preußen gehörend, auf Preußen bezogen, sich auf Preußen beziehend.
Redaction, Redactionen (Redaktion)Redaktion hier als Tätigkeit in Bezug auf die Herausgabe einer historisch-kritischen Quellen-Edition; auch: Zeitungsredaktion.
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Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis