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Johann Christian Konrad Hofmann an Karl Hegel, Erlangen, 2. März 1853

Theurer Freund!

Du würdest schon früher Antwort erhalten haben, wenn ich nicht die Gewißheit gehabt hätte, daß dieselbe inzwischen bereits überflüssig geworden. Ich zweifle nämlich nicht, daß Du durch Baumgarten1 vernommen, was ich ihm auf seine Anfrage in gleicher Angelegenheit erwidert habe. Du wirst also wissen, daß Rudolf von Raumer, welcher ein eben so vortrefflicher Lehrer, als Schriftsteller ist, aber gern möglichst wenig Zeit auf Vorlesungen verwendet, überhaupt schwerlich von hier und von seinem elterlichen Hause weggeht, noch schwerlicher, wie ich aus seinem Munde weiß, nach Rostock,2 wo er dann auch einmal seine Tochter3 einem Herrn von Pomerwitz4 vermählen könnte. Daß Du nicht nach Kiel kommst, ist mir eine Beruhigung, zumal seit der jüngsten Erklärung des dortigen Ministeriums über Verfolgung von Gehalts- und Pensions-Ansprüchen. Ein hassenswertheres Regiment kann es doch kaum geben.

Herzlichsten Gruß Euch Beiden5, von uns Beiden. Gott behüte Dich und bewahre Deine Liebe
Deinem
Hofmann.