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Prorektor der Universität Erlangen, Professor Dr. Franz Dittrich, an Karl Hegel, Erlangen, 15. Februar 1856

Ew.1 Magnificenz2!

Geehrtester Herr College!

So eben komme ich aus der Sitzung des königlichen akademischen Senats, in welcher Ihr Antwortschreiben3 zur Berathung kam. Der einstimmige Beschluß lautete dahin, auf die von Ihnen gestellten Bedingungen einzugehen, und dieselben – wie sie sind – alsogleich dem königlichen Ministerium zur Vorlage zu bringen. In Betreff des 5. Punktes – des Eintritts in die Fakultät – liegt ein königliches Reskript (von König Ludwig unterzeichnet) vor, welches genau die Verhältnisse der einzelnen Fakultäten bezeichnet, und bestimmt, daß blos die jeweilig 7 ältesten Professoren der Fakultät an den Einnahmen der Fakultät zu partizipiren berechtigt sind4, dagegen die Theilnahme an den Fakultäts Angelegenheiten vom tage des Eintritts in die Fakultät beginnt. An dieser königlichen Entschließung mußte auch der königliche akademische Senat festhalten und dem königlichen Ministerium berichten.

In den Berichten an das königliche Ministerium haben wir um rasche Erledigung gebeten.

Wenn eine Erledigung eintreffen sollte, so werde ich nicht säumen, alsogleich Ihnen Mittheilung davon zu machen.

Mit collegialer Hochachtung
Ihr
von Dittrich
der Zeit Prorektor