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Karl Hegel an N.N. Fritzsche (Buchhändler), Rostock, 26. August 1856

Geehrter Herr!

Ich wünsche mit Ihnen in Geschäftsverbindung zu treten, gleich wie mir bekannt ist, daß Sie in solcher bereits mit meinem sehr lieben und verehrten Collegen Fritzsche, Ihren Herren Vetter stehen und daß Sie die Aufträge in Leipzig für die hiesige Universitäts-Bibliothek besorgen. Zu diesem Zweck wünsche ich von Ihnen die Bedingungen zu wissen, unter welchen Sie mir neue Bücher zu liefern im Stande sind, d.h. wie viel Procent vom Ladenpreis Sie als Rabatt gewähren können, vorausgesetzt, daß nicht schon antiquarische Preise stattfinden.

Ich würde, wenn mir Ihre Offerte zusagt, alte und neue Bücher durch Ihre Vermittelung beziehen und mich deshalb künftig von Erlangen aus, wohin ich mich im nächsten Monat übersiedeln werde, an Sie wenden.

Von meiner Seite sichere ich Ihnen die prompteste Bezahlung zu, sei es in sofortigen Rimessen oder zu den Terminen, welche Sie Selbst für die passendsten halten werden.1 Auf der anderen Seite habe ich einige Bücher notirt, welche ich zunächst bestellen würde, und ersuche ich Sie gefälligst die Preise daneben zu notieren, zu welchen Sie mir dieselben liefern können, worauf meine definitive Bestellung mit näheren Anweisungen erfolgen wird. Es kann mir unter Umständen bequem erscheinen, auch die neuen Bücher schon eingebunden zu erhalten und wünsche ich deshalb Ihre gefällige Erklärung auch darüber, ob Sie in solchem Falle das Einbinden nach meiner Bestimmung besorgen lassen würden, zugleich mit einer allgemeinen Angabe über die Preise der verschiedenartigen Einbände.

Um baldige Antwort bittend
Ganz ergebenst
Professor Dr. Hegel.
Zur Zeit noch in Rostock.

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