Da der allerunterthänigst Unterzeichnete sich durch die mangelhafte Beschaffenheit der hiesigen königlichenUniversitätsbibliothek in Ansehung des historischen Fachs, | sowohl bei Ausübung seines Lehrberufs als auch bei seinen literarischen Arbeiten, nicht selten in den peinlichsten Nothstand versetzt findet; so gestattet er sich die allerunterthänigste Bitte:
daß ihm durch Allerhöchste Gnade die Erlaubniß ertheilt werden möge, die königliche Staatsbibliothek zu München, nach Maßgabe der derhalb bestehenden Vorschriften, von hier aus benutzen zu dürfen.
1Dem Gesuch wurde stattgegeben in Form eines gesonderten Schreibens (Nro. 8777) an die Direktion der königlichen Hof- und Stastsbibliothek „Auf Seiner Koeniglichen Majestaet allerhoechsten Befehl“ mit dem vorgedruckten, zentrierten Briefkopf: „Königreich Bayern“, gefolgt von dem bayerischen Wappen und der Angabe: „Staats-Ministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten“. Am Ende des Briefseite erfolgt rechtsbündig die vorgedruckte Angabe: „Durch den Minister“, darunter von Hand angefügt: der „General-Sekretär“ / „Ministerialerrath“ „von Bezold“ = eigenhändige Unterschrift, München, vom 16. April 1857, praes. 30 September 1857, N. 1046, als Beilage. 2Ort und Datum auf letzter Briefseite am Briefende, unterer Rand, rechtsbündig. 3Zentrierter vorgedruckter Briefkopf mit der königlichen Anrede dieses Petitionsformulars und mit gedruckter Krone darüber am oberen Rand der ersten Briefseite. 4Betreffzeile unterhalb des vorgedruckten Briefkopfes mit der königlichen Anrede, linksbündig; der anschließende Brieftext folgt dann rechtsbündig und setzt sich in dieser Form auch auf der nächsten Briefseite fort.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Maximilian II. Joseph von Bayern, König von BayernMaximilian II., König von BayernKönig von Bayern11857934718111864 Maximilian II. Joseph (1811–1864), war von 1848 bis 1864 König von Bayern und Gründer der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bundesarchiv Berlin: Nachlaß Waitz, N 2321
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BA Berlin1000
Bezold, Gustav11616088818101885Bezold, Gustav (1810–1885), war bayerischer Beamter, Ministerialrat und Generalsekretär im bayerischen Kultusministerium.
Bayern (Baiern)Das Königreich Bayern bestand von 1806 bis 1918.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
praesentatumLateinisch für: vorgelegt, (vor)gezeigt, überreicht, dargereicht; präsentiert (häufig bei amtlichen bzw. geschäftlichen Schreiben als Vermerk).
Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten, Staats-Ministeriums des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten (Bayern)Von 1849 bis 1918 offizielle Bezeichnung für das Bayerische Kultusministerium.
General-Sekretär (Ministerium)Beamter in einem Ministerium (Königreich Bayern).
Ministerialerrath, Ministerialrat, MinisterialrathBeamter in einem Ministerium.
AllerdurchlauchtigsterTeil der schriftlichen Anredeformel für einen König.
GroßmächtigsterTeil der schriftlichen Anredeformel für einen König.
KönigAuf das Althochdeutsche zurückgehender Begriff („kuning“ zu „kunni“ für „Geschlecht“) als Bezeichnung für einen Träger des Königstitels in seiner Funktion als höchster (nach dem Kaiser) weltlicher Herrscher oder Repräsentant einer Monarchie.
AllergnädigsterTeil der schriftlichen Anredeformel für einen König.
Unterzeichnete, unterzeichneteUnterzeichner oder Unterzeichnerin eines Dokuments, Briefes, Schreibens, Antrags etc.; auch als Synonym für: dienstlich und im amtlichen Auftrag unterzeichnende, unterschreibende Person, Behörde, Institution etc.
Universitätsbibliothek, Universitäts-Bibliothek ErlangenDie Erlanger Universitätsbibliothek wurde 1743 zusammen mit der Gründung der Universität durch den Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763) gegründet und verfügt heute über mehrere Standorte sowie Teilbibliotheken, die sich teilweise auch aus Fusionierungen der Universität und Neugründungen von Fakultäten im weiteren Verlauf der Universitätsgeschichte ergaben.
Lit(t)erarische Arbeit(en), litterarische(s) Unternehmen oder HandlungSchriftstellerische Arbeit(en), häufig bezogen auf wissenschaftliche Publikationen bzw. historisch-kritischeEdition(en).
Ew. MajestätAnrede für einen König und dessen Gemahlin (seit ca. dem 18. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich, in Frankreich bereits im 14. Jahrhundert), auf die römische Antike zurückgehend und hier speziell von Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr) auf das Herrscherhaus übertragen, für die Anrede eines Kaisers oftmals mit dem Zusatz „kaiserlich“, also „Ew. kaiserliche Majestat“.
allerunterthänigst treugehorsamstSchlussformel, Grußformel am Ende eines Briefes, Schreibens, Petitionsgesuchs, Supplicationsgesuchs an einen Monarchen gerichtet.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis