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Karl Hegel an Heinrich Sybel, Erlangen, 15. Oktober 1859

Verehrter Freund!

Ich übersende Ihnen hierneben den verlangten Bericht1 für das Bulletin der Commission und zugleich die versprochene Anzeige von Nitzsch2 für die Historische Zeitschrift. – Zu dem Bericht habe ich statt des Verzeichnisses von Chronikenhandschriften nur eine Nachschrift3 hinzugefügt, welche die Bekanntgebung derselben in Aussicht stellt. So wie ich das Verzeichniß der historischen Commission vorgelegt habe, ist es nicht wohl für den Druck geeignet; es müßte weit vollständiger sein und würde dann mehrere Druckbogen ausfüllen.4 Würden aber bloße Reiseberichte gewünscht, so könnte ich einstweilen bloß den meinigen zur Verfügung stellen; der wichtigere von Dr. Kern wäre erst zu machen.5 Wegen der Eile des Drucks durfte ich Sie aber nicht länger warten lassen.

Sehr lieb wäre es mir, wenn auch die Anzeige von Nitzschs Buch noch in dem letzten Hefte des Jahres6 er- scheinen könnte, damit mir nicht Waitz wieder zuvorkommt in den Göttinger Anzeigen. Wenn gleich ich mich so kurz als möglich zu fassen suchte, so überschreitet doch meine Recension das gewöhnliche Maß der Anzeigen. Ein bloß absprechendes Urtheil ohne weitere Begründung wäre jedoch gewiß nicht schicklich und sachgemäß gewesen, und um den Leser einigermaßen in den Stand der Frage einzuführen, durfte eine orientirende Einleitung nicht fehlen.7 Mag nun Herr Dr. Kluckhohn8 sehen, wie er diese lange Anzeige am besten unterbringt; zugleich erinnere ich ihn an die nachträgliche Verbesserung eines Druckfehlers und bitte um recht genaue Correctur des gegenwärtigen Aufsatzes, die ich auch, wenn nöthig, gern selbst besorgen wollte.

Meine Empfehlung an Ihre Frau Gemalin und meinen Gruß an Kluckhohn und Frau.

Freundschaftlichst
der Ihrige
Carl Hegel.