XML PDF

Karl Hegel an Heinrich Sybel, Erlangen, 15. Januar 1860

Hochgeehrter Herr!

Nachdem in der letzten Zusammenkunft der historischen Commission der von mir vorgelegte Plan für die Herausgabe der Chroniken deutscher Städte im Ganzen genehmigt und zugleich beschlossen wurde, daß in der beabsichtigten Sammlung mit den Chroniken von Nürnberg der Anfang gemacht werden solle1, habe ich mich angelegentlich mit den letzteren beschäftigt und theils selbst die Bearbeitung übernommen, theils die Arbeiten der Herrn Dr. v. Kern in Nürnberg zu demselben Zweck geleitet, so wie auch noch andere Kräfte zur rascheren Förderung der Sache benutzt. Bei diesem Fortgang und erweiterten Umfang meiner Geschäfte bin ich veranlaßt, außer der für meinen Hülfsarbeiter Dr. von Kern ausgesetzten monatlichen Remuneration von 50 florin, noch weiter zur Deckung von Kosten und Auslagen die folgenden Summen von den mir bewilligten Gulden in Anspruch zu nehmen:

  1. unter dem Titel von Porto, welches vornehmlich bei der Übersendung von Büchern und Handschriften auswärtiger Bibliotheken in Betracht kommt, vorschußweise 25 (fünf u nd zwanzig) Gulden;
  2. unter dem Titel von Fahrgeldern, herbeigeführt durch meine häufige erforderliche Anwesenheit in Nürnberg, wobei ich Diäten nicht verlange, noch in Anrechnung bringe,: vorschußweise 25 (fünf u nd zwanzig) Gulden
  3. unter dem Titel von Anschaffung von Büchern, deren ich oder meine Mitarbeiter zu dem speciellen Zweck der Bearbeitung der Städtechroniken bedürfen, also namentlich Stadtchroniken und Stadtgeschichten, welche die hiesigen Bibliotheken bei der Beschränktheit ihrer Mittel nicht anschaffen können, welche aber auf Kosten der historischen Commission angeschafft, in deren Eigentum verbleiben und mir nur, so lange ich das Redactionsgeschäft besorge, zur Benutzung überlassen werden: vorschußweise 50 (fünfzig) Gulden.
    Die vorstehenden drei Posten habe ich unter dem gemeinsamen Titel Redactionskosten zusammengefaßt und darüber zusammen mit 100 Gulden liquidirt.
  4. Unter dem Titel von Honorar an Professor Lochner in Nürnberg für gefertigte Abschriften und andere Vorarbeiten 50 (fünfzig) Gulden.

Ew. Hochwohlgeboren ersuche ich diese Summe im Gesammtbetrage von 150 Gulden auf beiliegenden zwei Quittungen zur Kasse anzuweisen und den Kassier zu beauftragen, mir das Geld hierher zu übersenden.

Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster
Professor Dr. Hegel
in Erlangen.