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Karl Hegel an Karl Halm, Erlangen, 20. März 1861

Hoch geehrter Herr,

Das mir gütigst zugesandte Werk von Théodore Juste über Kaiser Joseph 2 habe ich mit vielem Dank empfangen und befinde ich mich jetzt im Besitz einer sehr reichen Josephinischen Litteratur, welche ich in diesen Ferien benutzen will. Schon muß ich Sie aber wieder mit einer neuen Bitte belästigen: wir brauchen nämlich für die Edition der Nürnberger Chroniken2 den auf anliegendem Zettel bemerkten Codex, welcher schon in München von Dr. von Kern eingesehen wurde und nun mit dem übrigen aus vorliegenden Texten des Schürstabschen Kriegsberichts hier collationirt werden muß.

Die Kammer läßt sich ja gar grimmig gegen Ihre Hof- und Staatsbibliothek aus, indem sie nachträglich noch den Ankauf der Quatremère-Sammlung bemängelt3; ich hoffe, es wird nicht so schlimm gemeint sein, bedaure Sie aber wegen des Verdrusses, den Ihnen diese Angelegenheit immer wieder aufs neue bereitet.

Mit vorzüglicher Hochachtung
ganz der Ihrige
Hegel.