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Karl Hegel an Friedrich Weech, Erlangen, 18. Mai 1861

erhalten 19. Mai 1861 / beantwortet 22. Mai.1

Lieber Herr Doctor!3

Ich wünsche aus Ihrem Aufenthalt in München doch noch einigen Nutzen zu ziehen für unsere Arbeiten; sollten Sie deshalb denselben um einen Tag verlängern müssen, so werde ich Sie dafür schadlos halten. Ich wünsche nämlich eine zuverlässige Abschrift der Vertragsurkunde der Stadt Nürnberg vom 21. Juni 1384, mit welcher sie in den Städtebund eingetreten ist. Daß die Urkunde im Münchener Reichsarchiv ist, weist das Repertorium in Nürnberg4 aus. Sodann bitte ich Sie mir aus der königlichen Hofbibliothek das auf dem anliegenden Schein5 verzeichnete Buch mitzubringen und Herrn Director Halm, so wie Bibliothekar Föringer von mir zu grüßen, wenn Sie sie sehen. Sollte das Reichsarchiv noch mehrere Tage nach Pfingsten6 geschlossen sein, wo würde ich nicht wünschen, daß Sie Ihren Aufenthalt in München auf so lange und nur aus diesem Grunde verzögern, da ich die Urkunde auch nach Nürnberg bekommen kann.

Von Zauners Chronik brauche ich den Band, der den Städtekrieg 1387–89 enthält: es wird der erste sein.

Ganz der Ihrige
Hegel.