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Karl Hegel an Matthias Lexer, Erlangen, 10. Januar 1862

Lieber Herr Doctor!1

Ich übersende Ihnen hierin den Bogen 9 zur gefälligen Correctur. Meinen Text habe ich selbst durchgesehen. Anderes nur flüchtig und theilweise, doch ersuche ich Sie meinen Text auch noch einmal durchzugehen, im Fall ich etwas übersehen haben sollte. Um die Correcturen nicht so über Gebühr lang aufzuhalten, wird es genügen, wenn Sie diesselben so genau als möglich das erste Mal machen, ohne daß Kern noch einmal nachcorrigirt; dafür will ich ihm denselben Bogen in der Revision zuschicken.

Die Augsburger Handschriften sind erst heute Mittag angekommen, ich werde Sie Ihnen morgen übersenden. Morgen Nachmittag würde auch ich selbst mit dem Eilzug kommen und am Sonntag als am Geburtstage meines Schwiegervaters2 in Nürnberg bleiben. Bei dieser Gelegenheit will ich mit dem Steindrucker wegen eines Facsimile nach Ulman Stromer Rücksprache nehmen. Sagen Sie doch gefälligst Kern, daß er den Stromer’schen Codex C, den er noch bei sich hat, zu Ihnen bringen und mich bei Ihnen morgen (Sonnabend) Abend gegen 5 ½ Uhr erwarten möchte.

Bogen 8 hoffe ich gewiß morgen früh noch hier zurück zu erhalten. Den 9. werde ich selbst bei Ihnen wieder abholen und über die mit Bleistift angestrichenen Stellen mit Ihnen reden.

Möge ich Sie bei gutem Wohlbefinden in diesem elenden Wetter antreffen.

Herzlichst
der Ihrige
Hegel.

Notabene Es würde mir lieb sein, wenn Sie mir bis morgen Abend die Schrift: von Scharrer, bildliche Darstellung der Kornpreise in Nürnberg von 1744-1843 und eine andere Schrift von demselben über Nürnbergs Blüthezeit verschaffen könnten.