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Karl Hegel an Georg Waitz, Erlangen, 8. Juli 1862

Verehrtester Freund!

Ihren Brief1 und die Beilage habe ich so eben erhalten und sofort nach Bamberg geschrieben, daß die betreffenden Codices (es sind deren zwei für Beilage A und ein dritter für Beilage B erforderlich) an das Nürnberger Archiv übersendet werden sollen, um dort collationirt zu werden. Für die in Beilage C. enthaltenen Notizen scheint die Collationirung kaum nöthig zu sein und sind auch die Handschriften, aus denen sie entnommen, nicht bezeichnet, so daß ich bloß um ihretwillen Jemand nach Bamberg schicken müßte: doch kann das auch geschehen, wenn Sie es für wünschenswerth erachten. Die Collationirung in Nürnberg wird Kern oder Lexer besorgen, wer gerade am besten Zeit hat, denn wir sind augenblicklich durch Correcturen unserer Druckbogen sehr bedrängt, nachdem der Druck des 1. Bandes angeblich wegen Mangels an Setzern in der Hirschfeld’schen Druckerei mehrere Monate lang den Schneckengang gegangen ist, so daß ich Lärm schlagen mußte, weil mir Angst und Bange wurde, nicht einmal den 1. Band bis zum Herbst fertig zu sehen.2 Jetzt sind wir beim 28 Bogen und mit 35 hoffe ich den Band abzuschließen: von jedem Bogen bekommen wir 2 bis 3 Correcturen hierher.

Sehr schön ist es, daß Sie den 1. Band von Hirsch fertig bringen und auch die ‚Forschungen’ fortschreiten. Das Dümmler’sche Buch ist eng gedruckt 59 Bogen stark (das Titelornament etwas schwerfällig, aber wohl nicht mehr zu ändern bei unseren folgenden Publicationen): so kann unsere Commission sich schon sehen lassen.

Binnen 8 Tagen hoffe ich Ihnen die verglichenen Bogen jedenfalls zuschicken zu können.

Herzlichst
der Ihrige
Carl Hegel.