Da der erste Band der ‚Chroniken der deutschen Städte’ seinem Abschluß im Druck in kürzester Frist entgegensieht, so erlaube ich mir die Anfrage, wie das königliche Wappen und die Umschrift auf dem Titel gegeben werden sollen, näher, ob es unerläßlich erscheint, beides ganz in derselben Zeichnung und Abfassung, wie auf dem kürzlich erschienenen Dümmler’schen Buch ‚Geschichte des ostfränkischen Reichs’ zu geben, oder ob man nicht, mit unveränderter Beibehaltung des königlichen Wappens die Unterschrift, statt auf beiden Seiten derselben in
lateinischer
Schrift
| (was sich nicht gerade geschmackvoll zu dem Übrigen passend ausnimmt), entweder über oder unter das Wappen und zwar in
deutscher Schrift stellen könnte?
Um gefälligst recht schleunige Antwort bittet
mit vorzüglicher Hochachtung
ganz ergebenst
Prof. Dr. Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Sekretariat der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, MünchenSekretariat der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München (wohl an den Interimsleiter Julius Weizsäcker)
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Archiv der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (HiKo), München.
: Bde. 1-3, 18-20, 27-29, 51-93, 147-176, 188, 191, 202, 209, 244-246, 283.
HiKo München
1000
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Dümmler, Ernst LudwigErnst Dümmler
HiKo
11623890918301902Dümmler, Ernst Ludwig (1830–1902), in Berlin geborener Historiker, der nach seinem Studium 1852 an der Universität Berlin promoviert wurde und sich 1858 habilitierte. Er wurde an der Universität Halle außerordentlicher Professor und erhielt 1866 den Lehrstuhl für Geschichte und Historische Hilfswissenschaften. Im Jahre 1876 wurde er Mitglied der Monumenta Germaniae Historica in Berlin und 1888 – nach einer kommissarischen Leitung durch Wilhelm Wattenbach (1819–1897) – in der Nachfolge von Georg Waitz (1813–1886) deren Präsident.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
königlichAuf einen König bzw. auf ein Königreich bezogen, dazu gehörend, diesem zuzuordnen.
Akademie der Wissenschaften (München)Im Jahre 1759 vom bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph (1727-1777) gegründete Gelehrtengemeinschaft, die ab 1783 im ehemaligen Kollegiengebäude des Jesuitenordens, dem Wilhelminum, in der Stadtmitte Münchens untergebracht war.
praesentatumLateinisch für: vorgelegt, (vor)gezeigt, überreicht, dargereicht; präsentiert (häufig bei amtlichen bzw. geschäftlichen Schreiben als Vermerk).
SecretariatSekretariat der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
Stadtchroniken, Städtechroniken, auch: ChronikenIm Rahmen von Stadtgeschichtsschreibung und -forschung geschriebene, teilweise auch edierte Chroniken von Städten. Karl Hegel (1813-1901) gab im Rahmen seiner Leitung des umfangreichen wissenschaftlichen Editionsunternehmens für die Münchener Historische Kommission „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ – angefangen mit seiner Geburtsstadt Nürnberg – solche Städtechroniken heraus.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
WappenEtymologisch hergeleitet von ‚Waffen’ steht ein Wappen als bleibendes Kennzeichen einer Person, Körperschaft, Stadt, eines Landes etc., welches sich zumeist auf einem Schild oder einer ähnlichen Fläche befindet und mit anerkannter Berechtigung geführt, getragen und auch vererbt wird.
UmschriftTranskription, auch: Lautschrift.
Geschichte des ostfränkischen ReichsZwischen 1862-1865 mehrbändige Publikation des Historikers Ernst Dümmler (1830-1902),
Königliches Wappen (Bayern)Das Wappen Bayerns wurde im Laufe seiner vielfältigen Geschichte immer wieder verändert: Zur Lebenszeit Karl Hegels (1813-1901) sollten nach den Vorstellungen Königs Ludwigs I. (1786-1868) im Sinne der Romantik und zur Integration der neubayerischen Gebiete die Volksstämme Bayerns im Schild aufgeführt werden. 1834 kam es so zu einem neuen Wappen: Im ersten Feld der Pfälzer Löwe, im zweiten der fränkische Rechen (ursprünglich für das Hochstift Würzburg in Unterfranken stehend, anschließend erweitert um Mittel- und Oberfranken), gefolgt von dem der Markgrafschaft Burgau für Schwaben und der Veldenzer Löwe bezüglich Rheinpfalz; die Rauten kamen in den Herzschild. In dem Editions-Unternehmen Karl Hegels der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München wurde im Rahmen der Publikation das Wappen auf Maximilians II. Joseph bezogen verwendet, mit Krone obenauf, gefolgt von einem Zweikreissymbol mit der Inschrift in lateinischen Großbuchstaben: „GOTT UND MEIN VOLK“, im Inneren ein Schild mit bayerischen Rauten und einem großen „M“, in dessen Mitte sich „II“ befindet.
Deutsche Schrift (Druck)Deutsche Schrift hier gebraucht im Sinne von Fraktur-Schrift bei Druckwerken, also der gebrochenen Schrift, auch altdeutsche Schrift genannt, im Gegensatz zu „antiqua“ in Anlehnung an die Schrift der Römer.