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Karl Hegel an Matthias Lexer, Erlangen, 23. Januar 1863

Lieber Herr Doctor!1

Sie2 werden den Meisterlin’schen Text von Dr. Kerler, an den ich deshalb geschrieben, erhalten haben; es ist gut daß Sie Ihre Handschriftenbeschreibung nicht länger anstehen lassen.

Den Augsburger Codex habe ich erhalten und ich denke mir daß Sie ihn nicht länger brauchen, werde ihn also zurückschicken. Den Anfang des zweiten Stücks, der vom Aufstand3 handelt, werden Sie jeden Falls abgeschrieben haben.

Sie verlangen Handschriften und alte Drucke aus München und Augsburg. Ich trage Bedenken so viel auf einmal aus Augsburg zu fordern; die Drucke haben Sie nicht mit den Katalogsnummern verzeichnet; wird Greiff sie sicher zu finden wissen? Doch ich nehme das an, weil Sie Ihre Bezeichnung für genügend halten. Wollen Sie mir indessen noch nähere Mittheilung darüber machen, warum Sie diese Codices und Drucke wünschen? und ob Sie alle mit einem Mal brauchen? Es ist nothwendig daß ich wisse, wie Sie bei Ihrer neuen Arbeit vorgehen wollen, und da ich die Chronik, die Sie zu bearbeiten gedenken, selbst nicht kenne, so ersuche ich Sie mir eine kurze Beschreibung derselben zu geben, welchen Zeitraum sie umfaßt, in welche Zeit sie muthmaßlich gehört, wie sie sich zu den andern verhält, ob sie mehr von der äußeren oder inneren Angelegenheit berichtet. –

Ganz ergebenst
der Ihrige
Hegel.