Kern schreibt mir, daß Sie die Correcturbogen zu sehen wünschen, welche den Lichtenberger Zug und den Anfang des Schürstab, bis zu welchem wir jetzt aber gekommen sind, enthalten. Ich schicke sie Ihnen in dem uncorrigirten Exemplar, über das ich allein verfügen kann, und bemerke daß der letzte Bogen 7 mit dem vorhergehenden einzelnen Blatt eben jetzt gekommen ist und morgen wieder zurückgeht. Ich werde aber wohl noch eine Revision davon verlangen und könnte etwa von Ihren gewünschten Änderungen, wenn sie unbeträchtlich und für den Setzer leicht ausführbar wären, dann noch anbringen, wenn Sie mir solche sofort | zugehen lassen wollten. Da Sie vermuthlich auch die Revisionsbogen zu sehen wünschen, so verweise ich Sie deßhalb an Kern, der sie Ihnen mittheilen könnte, sobald er sie für sein Register benutzt hat.
Unthunlich erscheint es Ihnen selbst die Druckbogen zur Correctur zuzusenden, nicht bloß des längeren Aufenhalts wegen, sondern vorzüglich weil die Correctur nothwendig in Nürnberg, gemacht werden muß, um nachträgliche Berichtigungen der Citate und dergleichen anzubringen, welche Sie natürlich in Freiburg nicht machen können. Manches dieser Art und zum Theil sehr Erhebliches ist zwar schon im Manuscript verbessert worden, es findet sich aber doch immer noch genug auch bei der Correctur.
Da Ihre Noten zum Lichtenberger Zug nicht ausreichend erscheinen, so hat Kern noch andere hinzugefügt, wie dies ebenso auch beim Schürstab geschehen wird, welche mit seiner Chiffre bezeichnet sind. | Wo Ihnen ein Versehen oder offenbares Mißverständniß begegnet ist, wurde dies ohne Anmerkung einfach verbessert, wie z. B. in der Einleitung zum Schürstab, wo Sie vielleicht Einiges dieser Art bemerken werden, was ich geändert habe. Wahrscheinlich bemerken Sie es aber nicht einmal, denn Fremdartiges ist Ihnen nirgends untergeschoben worden, wie sich von selbst versteht.
Das große Absageverzeichniß hat Kern sehr viel und leider zum Theil vergebliche Mühe gemacht, da wir uns endlich doch entschließen mußten, es wegzulassen, weil es ohne durchgängige Bearbeitung nicht gegeben werden kann, und die Bearbeitung zur Richtigstellung der Namen nicht ausführbar befunden worden ist. Man wird sich nun damit begnügen das große Absageverzeichniß zur Ergänzung der kleineren in größeren Nachträgen durch Noten zu benutzen.
Die ‚Kreuzer’ habe ich Ihnen nicht geschickt, da Sie das Fehlende, die eigentlich noch vermißte Bearbeitung, doch gleichfalls nicht in Freiburg nachholen können und es mir am besten scheint, die ganze | Bearbeitung an Kern zu überlassen. –
Hochachtungsvoll und ergebenst
Professor Dr. Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Weech, Friedrich Friedrich Weech11720809418371905Weech, Friedrich (1837–1905), in München geborener Archivar, Bibliothekar und Historiker, der 1862 Privatdozent für Geschichte an der Universität Freiburg wurde, von 1864 bis 1868 Bibliothekar an der Großherzoglich-Badischen Hofbibliothek in Karlsruhe und von 1885 bis 1905 Direktor des Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe war. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) an der Edition der „Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
GLA Karlsruhe
.
GLA Karlsruhe
1000
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Schürstab, ErhardErhard Schürstab101047576erwähnt 14391461Schürstab, Erhard (erwähnt 1439, † 1461), Kaufmann, Finanzier, Bürgermeister in Nürnberg, Pfleger des Heilig-Geist-Spitals in Nürnberg.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Doctor, DoktorDoktor als höchster akademischer Grad und Bezeichnung für jemanden, der einen Doktor-Titel trägt.
Lichtenberger Zug„Der Zug nach Lichtenburg (Lichtenberg)“ ist eine Nürnberger Chronik aus dem Jahr 1444, die innerhalb des von Karl Hegel (1813-1901) geleiteten Editions-Unternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München im zweiten Band mit Nürnberger Chroniken im Jahr 1864 im Leipziger Hirzel-Verlag erschien.
Schürstab'sche Chronik, KriegsberichtNürnberger Chronik von Erhard Schürstab („Erhard Schürstabs Beschreibung des ersten markgräflichen Krieges gegen Nürnberg. Mit Beilagen über Heer- und Kriegswesen“), zunächst von Joseph Bader (1812-1884) im Jahr 1860, anschließend von Karl Hegel (1813-1901) noch einmal – nebst ausführlicher Edition der entsprechenden Beilagen – im Rahmen seines Editions-Unternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München 1864 herausgegeben.
Bogen (Papierbogen)Papierbogen mit einem vorgegebenen Maß (z. B. für die Drucklegung von Büchern).
RevisionInnerhalb des Druckwesens verwendeter Begriff bezüglich des Durchsehens, Überprüfens eines Druckabzugs auf ordnungsgemäße Ausführungen gewünschter Änderungen bzw. Korrekturen hin; auch Zeitkorrektur bei Abiturprüfungen.
SetzerInnerhalb des Druckwesens Handwerksberuf des Schriftsetzers, der vornehmlich für den Buchdruck Manuskripte bzw. druckfertiges Material in eine Druckform oder Druckvorlage umwandelt.
Revisionsbögen, RevisionsbogenIm Zuge der Drucklegung von Manuskripten verwendete(r) Druckbogen/Druckbögen, anhand derer der zu veröffentlichende Text im Vorfeld der Publikation geprüft wurde.
RegisterIn Kanzleien geführtes Verzeichnis der aus- und/oder auch eingehenden Schreiben, Urkunden etc.; bei Drucklegung von Manuskripten, in Büchern etc. auch im Sinne von Index als alphabetisches Verzeichnis von Personen, Sachen, Orten, Quellen- und Literatur etc.
Correctur, CorrecturenKorrektur bzw. Korrekturen im Rahmen einer historisch-kritischen Edition bzw. Korrekturen im Rahmen einer Drucklegung; auch: Korrekturen von Abiturprüfungen.
Citat, CitateZitat, Zitate.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
Note, NotenHier im Sinne von: Fußnote(n) bzw. Fußnotentext(en) und Anmerkung(en) in Form eines wissenschaftlichen Anmerkungsapparats; auch Abitur-Prüfungsnote(n) bzw. Zensuren im Allgemeinen.
AbsageverzeichnißInnerhalb reichsstädtischer Kanzleien geführtes Verzeichnis über die „Absagen“, also die förmlich erforderlichen Kriegserklärungen zur Eröffnung einer Fehde (rechtlich anerkannter Privatkrieg zwischen Freien und deren Sippen bereits unter den Germanen und im europäischen Mittelalter gängiger Rechtsbegriff, seit dem Spätmittelalter auch auf Städte erweitert, so führte die Freie Reichstadt Nürnberg ein „Fehdeverzeichnis“).
AbsageFörmliche Erforderlichkeit zur Eröffnung einer Fehde (rechtlich anerkannter Privatkrieg zwischen Freien und deren Sippen bereits unter den Germanen und im europäischen Mittelalter gängiger Rechtsbegriff, seit dem Spätmittelalter auch auf Städte erweitert, so führte die Freie Reichstadt Nürnberg ein „Fehdeverzeichnis“), auch als „Aufsage“ oder „Widersage“ bezeichnet, im Sinne einer Kriegserklärung.
Kreuzer1. Ursprünglich kleine silberne Groschenmünze aus Verona. Von dort verbreitete sie sich über andere italienische Gebiete und Tirol auch in den süddeutschen Raum. Der Name stammt von dem Doppel- bzw. Radkreuz auf der Rückseite der Münzen und kam erstmals in Süddeutschland auf, wo die Münze sehr beliebt war. Im Laufe der Zeit sank ihr Wert und sie wurde zur Kupfermünze, die in Bayern bis 1871 im Umlauf war. 1 Kreuzer entsprach vier Pfennigen und 60 Kreuzer einem Gulden. 2. Kreuzfahrer.
Notabene, nota beneAus dem Lateinischen stammende formelhafte Redewendung mit der wörtlichen Bedeutung „merke wohl“ in Sinne von „wohlgemerkt“ oder „übrigens“ und „nebenhergesagt“.