Nach Ihrem letzten [Schreiben] vom 30. Juni werde ich Ihre Bearbeitung der Berliner Chronik in den nächsten Tagen erwarten dürfen. Ich werde diese nicht lange bei mir behalten, weil der Verleger vermuthlich bald wieder nach Manuscripten fragen wird.
Daß der Augsburger
Meisterlin aufgenommen werden sollte, war so wenig meine Meinung, daß ich, wie Sie sich vielleicht noch erinnern werden, eben deshalb wiederholt auf Berücksichtigung und Bearbeitung der Berliner Handschrift drang. Damit durch diese zugleich die ältere Sagengeschichte vertreten würde und der Meisterlin um so mehr entbehrlich wäre. An dem Nürnberger Meisterlin habe ich für immer mehr als genug bekommen.
Recht erstaunlich waren mir die Aussichten, die Sie mir auf Vollendung des vorliegenden Bandes noch bis zum Herbst und auf die Fortsetzung Ihrer Bearbeitung des Zink in den Ferien
| eröffneten.
Zu den Stellen des Wahraus habe ich nur Folgendes zu bemerken. Die Ortsbestimmungen in der ersten sind nicht zu finden und müssen corrigirt sein.
Bei dem Flusse ‚Der Lebsach’ muß man an irgend eine Ach, Gebirgsfluß denken: es könnte die Loisach Nebenfluß der Isar oder die Leitzach Nebenfl[uß] der Mangfall sein. Schaunberg findet sich nicht. Auch nicht Schonberg, nur mehrere unterscheidbare Schönberg, von welchen nur etwa eins südlich von Mausbach und westlich von Agatharied in Betracht kommen würde, wenn man bei der Leitzach in der Nähe bleiben will. Aber was ist dann mit ‚Wartenaw’ zu machen? Ein Wertach gibt es wohl Ober- und
Unter-Wertach noch ein Landgericht Miesbach westlich von Rosenheim auf der Straße nach München; aber das liegt doch weit ab und ist nicht Wertenau.
Ist nichts weiter über die von Kramer zu finden in den Adelsgeschlechtsbüchern? Wo sie angesessen waren?
Die andere Stelle über die Münze zum Jahr 1375 war nicht in Ihren Excerpten; aber sie ist mir schon in’s Auge gefallen bei Durchsehung des Wahraus. Sie macht keine Schwierigkeit und bedarf nur etwa im Schlußsatz einer | Erklärung: ‚es was aber 1 guldin 4 groß peßer?
Ein Groß oder Groschen galt in Augsburg 7 ½ ₰ (z. B. Zink zu den Jahren 1419 und 1420 vgl. die
Chroniken B[and] 2 S. 532). Der rheinische Gulden war damals, meint der Verfasser, 4 Groschen oder 30 ₰, besser als gegenwärtig, vgl. die Chroniken Band 1, S. 230 ff.
Ich denke über das Münzwesen von Augsburg irgendwo, am besten wohl zu 6. Zink, im Zusammenhang zu handeln, und da werde ich auch auf diese Stelle zurückkommen. –
Wenn Sie ja noch wegen jener Ortsbestimmungen oder des Geschlechts Kramer weiter Erkundigung einziehen wollten, so könnte am ersten vielleicht Professor
Rockinger in München darüber Auskunft geben. –
Kern ist doch noch in Freiburg festgehalten worden, da sich nachträglich noch einige Zuhörer zusammen gefunden haben. Im nächsten Monat will er wieder hierher kommen.
Giesebrecht schreibt mir in seinem Brief, den ich heute erhalten habe, daß er noch keine Antwort auf seine Anträge wegen der Herbstsession vom Cabinet erhalten habe. Dies wird noch Professor
Waitz interessieren, den ich zu grüßen bitte.
Ihr ergebenster
Carl Hegel
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
SUB Göttingen
.
SUB Göttingen
1000
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 4, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd.1, Leipzig 1865. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59551/edition/55553 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 4, Augsburg, Bd. 1
1865
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 2, Die Chroniken der fränkischen Städte, Nürnberg, bearb. von Theodor
Kern
, Friedrich von
Weech
und Matthias
Lexer
, Bd. 2, Leipzig 1864. (http://books.google.de/books?id=bcgFAAAAQAAJ , https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59549/edition/55552 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 2, Nürnberg, Bd. 2
1864
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 1, Die Chroniken der fränkischen Städte. Nürnberg, bearb. von Karl
Hegel
und Theodor von
Kern
, Bd. 1, Leipzig 1862. (http://books.google.de/books?id=CTsOAAAAQAAJ , https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59548/edition/55551 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 1, Nürnberg, Bd. 1
1862
Meisterlin (auch: Meysterlin), Sigmund100308309um 1435nach 1497Meisterlin, Sigmund (um 1435–1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, Benediktiner Priester und Chronist, der Chroniken von Augsburg und Nürnberg verfasste, die von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
Zink (auch: Zeng, Zengg, Zingg), Burk(h)ard11889018213961474 oder 1475Zink (auch: Zeng, Zengg, Zingg), Burk(h)ard (1396–1474 oder 1475), war Augsburger Chronist und Fernhandelskaufmann. Seine Chronik wurde von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgegeben.
Wahraus, Erhard104358106um 1375/801454 oder 1455Wahraus, Erhard (um 1375/80–1454/55), Kaufmann und Chronist, wohl ursprünglich aus Eichstätt stammend, seit 1409 als Bürger Augsburgs erwähnt, war einer der ältesten Chronisten Augsburgs. Seine Chronik umfasst die Jahre 1126–1445; sie ist gedruckt in Karl Hegels (1813–1901) „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, und wurde historisch in weiten Teilen von Ferdinand Frensdorff (1833–1931) bearbeitet.
Kramer, Jos-Wirken um 1419/20Kramer, Jos (um 1419/20 wirkend), war ein angesehener, einflussreicher und vermögender Augsburger Kaufmann aus der Weberzunft, der einen Handel mit Wolle, Pelzwerk und Barchent in Venedig, Frankfurt und Nürnberg betrieb; in dessen Dienst befand sich der Augsburger Chronist Burkard Zink (1396–1474) um die Jahre 1419/20, dessen Chronik von Karl Hegel (1813–1901) mit seinen Mitarbeitern, insbesondere dem Rechtshistoriker Ferdinand Frensdorff (1833–1931) im Aufrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München in der umfangreichen Editionsreihe der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgab.
Rockinger, Ludwig
HiKo
11657870X18241914Rockinger, Ludwig (1824–1914), geboren in Würzburg, gestorben in München, war ein deutscher Jurist, Rechtshistoriker, Archivar und Historiker, seit 1873 außerordentliches, von 1878 bis zu seinem Tod ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Giesebrecht, Wilhelm FriedrichWilhelm Giesebrecht
HiKo
11871736718141889Giesebrecht, Wilhelm Friedrich (1814–1889), in Berlin geborener Historiker, der 1851 außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Königsberg wurde, von 1857 bis 1861 dort Ordinarius und anschließend bis 1889 an der Universität München war. Im Jahre 1858 wurde er Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften und von 1862 bis 1889 deren Sekretär. Im Jahre 1875 wurde er Mitglied der neugeschaffenenen Zentraldirektion der MGH in Berlin und wurde Mitglied des Verwaltungsrates und Gelehrtenausschusses des GNM in Nürnberg.
Waitz, GeorgGeorg Waitz
HiKo
11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
LoisachIn Tirol entspringender linker Nebenfluß der Isar, der durch den Kochelsee hindurch nördlich des bayerischen Wolfratshausen in die Isar mündet.
IsarIm österreichischen Teil des Karwendel-Gebirges entspringender, etwa 290 Kilometer langer Fluß durch Tirol und Bayern, der südlich von Deggendorf in die Donau mündet.
Leitzach47.7746817,11.9013298Die „Leitzach“ ist ein Fließgewässer, 33,5 Kilometer lang, und Zufluss der „Mangfall“ in den Bayerischen Voralpen sowie Namenspatin für das sogenannte „Leitzachtal“, das sich kurz vor der Einmündung in die „Mangfall“ befindet.
Mangfall47.8787322,11.8940252Die „Mangfall“ ist ein Fluss, 58 Kilometer lang, und fließt als linker Nebenfluss des Inns in Oberbayern.
Schönberg48.3416104,12.4407516„Schönberg“ ist der Name verschiedener Orte, Karl Hegel (1813-1901) bezog sich hier wohl auf das bayerische Schönberg bei Mühldorf am Inn (Oberbayern).
MausbachFließgewässer am linken Oberlauf der „Bischofswieser Ache“ in Oberbayern.
AgathariedEhemaliges, wohl bereits im 9. Jahrhundert entstandenes Pfarrdorf ca. 60 Kilometer von südlich München gelegen, drei Kilometer nördlich vom Schliersee und elf Kilometer östlich des Tegernsees, heute Gemeindeteil der Gemeinde Hausham im Landkreis Miesbach in Oberbayern.
Wertach47.9030954,11.8802547Der Weiler Oberwertach bildet zusammen mit Unterwertach den Ort Wertach als heutigen Gemeindeteil Feldkirchen-Westerham im Landkreis Rosenheim in Oberbayern.
Miesbach47.790025,11.8335417Etwa 50 Kilometer südöstlich von München nahe dem Schliersee im Vorland zu den bayerischen Alpen gelegener Ort.
Rosenheim47.8539273,12.127262Etwa 60 Kilometer südöstlich von München am Inn und westlich des Chiemsees gelegene Gemeinde des nördlichen Alpenvorlandes.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
Doctor, DoktorDoktor als höchster akademischer Grad und Bezeichnung für jemanden, der einen Doktor-Titel trägt.
Stadtchroniken, Städtechroniken, auch: ChronikenIm Rahmen von Stadtgeschichtsschreibung und -forschung geschriebene, teilweise auch edierte Chroniken von Städten. Karl Hegel (1813-1901) gab im Rahmen seiner Leitung des umfangreichen wissenschaftlichen Editionsunternehmens für die Münchener Historische Kommission „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ – angefangen mit seiner Geburtsstadt Nürnberg – solche Städtechroniken heraus.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
AugsburgerZu Augsburg gehörend, Augsburg betreffend, auf Augsburg bezogen; in Augsburg lebender Mensch bzw. lebende Menschen.
Meisterlin’sche Chronik, Meysterlin’sche ChronikChroniken von Augsburg und Nürnberg des Benediktiners und Chronisten Sigmund Meisterlin (um 1435-1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, die von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seines Chroniken-Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
Handschrift, HandschriftenIn Handschrift verfasste zumeist ältere historische Quelle(n).
Nürnberger, NürnbergischZu Nürnberg gehörend, Nürnberg betreffend, Nürnberg bezeichnend etc.
Zink, Zink'sche Chronik/Handschrift; Chronik des Zink; auch: Zeng/ZenggHandschrift des Augsburger Chronisten Burkhard Zink (1396-1474 oder 1475), die von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgegeben wurde; innerhalb der Editionsreihe findet sich diese im fünften Band der Gesamtreihe als zweiter Band mit Augsburger Chroniken.
Chronik des Erhard WahrausErhard Wahraus (um 1375/80-1454 oder 1455), Kaufmann und Chronist, wohl ursprünglich aus Eichstätt stammend, seit 1409 als Bürger Augsburgs erwähnt, war einer der ältesten Chronisten Augsburgs. Seine Chronik („Chronik des Erhard Wahraus“) umfasst die Jahre 1126-1445; sie ist gedruckt in Karl Hegels (1813-1901) „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, Augsburg Band 1, Band 4 der Gesamtreihe, im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München und wurde historisch in weiten Teilen von dessen Mitarbeiter, dem Rechtshistoriker Ferdinand Frensdorff (1833-1931) bearbeitet, zu dem Karl Hegel zeitlebens ein sehr gutes, von gegenseitiger Sympathie und höchster Wertschätzung geprägtes zwischenmenschliches Verhältnis pflegte.
GebirgsflußFließgewässer in Bergregionen.
Landgericht MiesbachAls „Landgericht Miesbach“ bezeichnetes Landgericht älterer Ordnung in Bayern, welches von 1802 bis 1879 bestand, als Verwaltungseinheit der unteren Ebene diente und zugleich als Jusitzorgan die niedere Gerichtsbarkeit innehatte, vergleichbar etwas mit dem heutigen sogenannten Amtsgericht; zu unterscheiden sind diese Landgerichte von den Land- und Pfleggerichten, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den bayerischen Herzögen aus dem Hause Wittelsbach ins Leben gerufen wurden, sich im weiteren geschichtlichen Verlauf bis in die Frühe Neuzeit hinein noch weiter ausbildeten und bis zur Säkularisation 1802 zu den unteren Verwaltungseinheiten in Bayern gehörten, womit sie zugleich auch Basis der bayerischen Militär-, Gerichts- und Finanzverwaltung waren.
AdelsgeschlechtsbücherHilfswissenschaftliche Literatur vornehmlich in Form von Nachschlagewerken wie Lexika oder Handbücher zur zumeist genealogischen Erforschung des Adels bzw. seiner Geschlechter und Dynastien.
Groschen, Groß„Groschen“ bzw. „Groß“ ist eine Bezeichnung für Münzen verschiedener Art im Laufe der Geschichte. Etymologisch stammt der Begriff aus dem Spätlateinischen und steht in Verbindung mit „grossus“ für „groß“; im Mittelalter handelte es sich beim „Groschen“ um eine massive Silbermünze, deren Wert um ein Mehrfaches höher war als der des zuvor schon gebräuchlichen, sich über die Jahrhunderte inflationär im Silberfeingehalte verminderten Pfennigs; in der Neuzeit war in den deutschen Ländern der Silbergroschen im Umlauf, der zumeist zwölf Pfennig zählte und verschiedene regionale Bezeichnungen besaß wie z. B. Neugroschen, Groten, Kreuzgroschen, woraus der sogenannte „Kreuzer“ entstand.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
GuldenDie ursprüngliche Goldmünze war im 19. Jahrhundert noch Zahlungsmittel in den süddeutschen Staaten Bayern, Baden, Württemberg und Österreich.
MünzwesenGesamtheit der Einrichtungen für die Herstellung und den Umlauf von Münzen auch unter ihren historischen Aspekten.
GeschlechtAuf das Althochdeutsche „gislahti“ für: „nach jemandem geraten“ zurückgehender Begriff, der heute noch in der Familiengeschichtsforschung (Genealogie) eine alte und weit verbreitete Großfamilie zumeist im Rahmen des Patriarchats umschreibt, die von einem gemeinsamen Vorfahren (Stammvater) abstammt.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
HerbstsessionSynonym für die zur Zeit Karl Hegels (1813-1901) regelmäßig Ende September/Anfang Oktober stattfindende Plenarversammlung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.