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Karl Hegel an Ferdinand Frensdorff, München, 12. August 1863

Werthester Herr Doctor!

Bei der schriftlichen Stipulation mit Arch[ivar] Herberger wird die Verpflichtung u[nd] Leistung eine gegenseitige sein. Ihm liegt daran, daß ich mich verpflichte mit dem Druck der Augsb[urger] Chroniken1 nicht vor Ostern 18642 beginnen zu lassen; die Gegenleistung, die ich von ihm begehre, soll darin bestehen, daß er verspricht unsere Arbeiten für die Herausgabe der Augsb[urger] Chroniken mit den Materialien des Archivs sowohl, als auch durch Mittheilung der Repertorien und der Register (z. B. zu den Briefbüchern) jeder Zeit zu fördern u[nd] zu unterstützen. Ich hoffe, daß Sie jetzt ein solches Versprechen von ihm erlangen können: Sollte er jedoch Schwierigkeiten machen sich in so bestimmter Weise zu binden, so könnten Sie ihm Aussicht machen, daß ich mich vielleicht sogar dazu verstehen würde den Termin für den Beginn des Drucks noch um etwas weiter hinauszuschieben z. B. bis zum 1. Juli. Wollen wir zunächst abwarten, was er selbst aufsetzt u[nd] was er bietet. Denn er wird doch nicht von mir verlangen, daß ich mich ohne Gegenleistung gegen ihn verpflichte!

Mit diesen Gedanken habe ich mich auf der kurzweiligen Fahrt im ganz vollgestopften Wagen hierher beschäftigt.3

Leben Sie wohl
Ergebenst der Ihrige
Hegel.