XML PDF

Karl Hegel an Matthias Lexer, Erlangen, 13. November 1863

Geehrtester Herr Professor!1

Hierneben erhalten Sie zwei Exemplare des 2. Bandes2, eines für Sie und eines für Weech.

Ich freue mich daß das Schmerzenskind endlich, bis auf das Register, das Licht der Welt erblickt und daß ich es los bin. Sollte übrigens Herr Hirzel so edel gewesen sein, Ihnen schon von sich aus ein Freiexemplar zu schicken (ich meine natürlich nicht das der Aushängebogen): so würde ich mir erlauben, das hier beifolgende zu reclamiren, weil es mir an Exemplaren fehlt, und würden Sie dies mir wohl nicht übel nehmen. Ich lege zugleich in das an Sie addressirte Exemplar meine Photographie3 hinein und bitte Sie, so oft Sie solche ansehen, meiner dabei freundlich zu gedenken.

Ihr Exemplar in Aushängebogen wird ohne Zweifel Hirzel mit dem Rest vervollständigt haben. Sollte Ihnen aber der Bogen 30 von zwei Seiten zugänglich, nämlich von dort und von Kern zugegangen sein, so bitte ich Sie mir den einen, und zwar den Saubersten, davon zu schicken, weil er mir in meinem Exemplar der Aushängebogen fehlt, welches ich verschenken will.

Stälin an den ich wegen der Stuttgarter Handschrift des Mülich geschrieben, hat mir geantwortet, daß er Ihnen diese gleich direct nach Freiburg gegen Ihren nach Empfang auszustellenden Empfangsschein schicken wolle. Sie werden sie also in diesen Tagen erhalten oder schon erhalten haben. Wegen der Augsburger Handschrift können Sie sich wohl ohne Weiteres selbst an Greiff wenden; ich meine, er wird sei Ihnen ebenfalls unbedenklich übersenden. Von Frensdorff habe ich noch keine Antwort erhalten. Wissen Sie schon, daß nun noch Herberger unser Mitarbeiter geworden ist? Er hat sich beim Weggang von Frensdorff noch einmal mit einem dringenden Schreiben wegen Bearbeitung des Zink an mich gewendet, und ich habe mich entschlossenes zum zweiten Mal – unter sichernden Bedingungen – mit ihm zu versuchen. Doch soll er nur die Noten machen, während die Einleitung Frensdorff, der auch den handschriftlichen Text von Ihnen noch in Händen hat, vorbehalten bleibt.

Leben Sie wohl und geben Sie mir bald wieder Nachricht.
Hochachtungsvollst
der Ihrige
Carl Hegel.

P. S. Ich lasse Dr. von Weech bestens grüßen.