Hegel, KarlKarl Hegel
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Waitz, GeorgGeorg Waitz
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11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bundesarchiv Berlin: Nachlaß Waitz, N 2321
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BA Berlin
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Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Schröder, Carl Gustav TheodorCarl Schröder11707238918401916Schröder, Carl Gustav Theodor (1840–1916), in Waren an der Müritz geborener Bibliothekar, Erzieher, Historiker und Germanist, der zunächst Regierungsrat, später Geheimer Regierungsrat in Mecklenburg-Schwerin war, ein Sohn des Pädagogen und Theologen Ferdinand Schröder (1812–1884). Nach Abschluss seiner Schullaufbahn am Gymnasium in Schwerin studierte er zunächst Jura in Jena, um ab 1860 nach München zu wechseln, wo er bei Konrad Hoffmann (1819–1890) Philologie und Wilhelm Giesebrecht (1814–1889) Geschichte studierte. Seine Promotion erfolgte 1864 an der Universität Rostock. Im selben Jahr stand er in Diensten des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (1823–1883) als Instruktor des Prinzen Friedrich Franz III. (1851–1897), dem späteren Regenten Mecklenburg-Schwerins. Er bearbeitete in den 1860er Jahren, ebenfalls seit 1864, auch Münchener („Denkwürdigkeiten“ des Münchener Patriziers Jörg Katzmair), Regensburger und später auch Kölner Quellen sowie das Register der Straßburger Chroniken-Edition für das Editionsprojekt Karl Hegels (1813–1901) „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, während er dem Großherzoglichen Hause weiter verbunden blieb, das ihm 1885 die Leitung und Neugestaltung der großherzoglichen Regierungsbibliothek in Schwerin übertrug.
Schröder, Ferdinand12350301918121884Schröder, Ferdinand (1812–1884), war ein deutscher Theologe und Pädagoge sowie Vater Karl Schröders (1840–1916), des Mitarbeiters Karl Hegels (1813–1901) bei der Edition der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im „Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.
Giesebrecht, Wilhelm FriedrichWilhelm Giesebrecht
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11871736718141889Giesebrecht, Wilhelm Friedrich (1814–1889), in Berlin geborener Historiker, der 1851 außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Königsberg wurde, von 1857 bis 1861 dort Ordinarius und anschließend bis 1889 an der Universität München war. Im Jahre 1858 wurde er Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften und von 1862 bis 1889 deren Sekretär. Im Jahre 1875 wurde er Mitglied der neugeschaffenenen Zentraldirektion der MGH in Berlin und wurde Mitglied des Verwaltungsrates und Gelehrtenausschusses des GNM in Nürnberg.
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Albrecht von Brandenburg, genannt: Albrecht Achilles11863766514141486Albrecht von Brandenburg (1414–1486), genannt Albrecht Achilles, stammte aus dem Haus Hohenzollern und war als Albrecht I. seit 1440 Markgraf zu Ansbach, als welcher er hinsichtlich der Reichsstadt Nürnberg in den sogenannten Ersten Markgrafenkrieg verwickelt war. Um Nürnberg gab es zwei Markgrafenkriege. Der Erste fand als eigentlicher militärischer Konflikt in den Jahren 1449/50 statt, wobei die Vorläufer dafür (Bündnis des Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach mit den fränkischen Fürsten, Grafen und Rittern) seit 1446 festzumachen sind. Ziel des Markgrafen Albrecht Achilles war es, Nürnberg seiner Hoheitsrechte im weiteren Umkreis und auf längere Sicht seiner politischen Unabhängigkeit zu berauben, was die Stadt durch ihre enorme Finanzkraft – trotz massiver Zerstörungen und Plünderungen auf beiden Seiten – abwehren konnte. Der Konflikt wurde mit dem Laufer Vertrag 1453, in dem Nürnberg sämtliche Hoheitsrechte behaupten konnte, beigelegt.
Meisterlin (auch: Meysterlin), Sigmund100308309um 1435nach 1497Meisterlin, Sigmund (um 1435–1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, Benediktiner Priester und Chronist, der Chroniken von Augsburg und Nürnberg verfasste, die von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
Kerler, Dietrich
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11575220X18371907Kerler, Dietrich (1837–1907), Historiker und Bibliothekar, Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek Würzburg, 1883 außerordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) bei seinem großen Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ für die Historische Kommission.
Rößler (Rössler), Emil Franz Emil Franz Rößler11879092718151863 Rößler (Rössler), Emil Franz (1815–1863), war Jurist, Rechtshistoriker und Bibliothekar an den Universitäten Göttingen (1849–1858) und Erlangen (1858–1862); 1859 heiratete er in Erlangen Bertha Heres († 1881), Tochter des bayerischen Staatsbeamten Karl Friedrich Heres, welcher zwischen ca. 1845 und 1854 Vorstand der bayerischen Steuerkatasterkommission war, 1847/48 Verweser des Staatsministeriums der Finanzen.
Craemer, Karl13162304418181902Craemer, Karl (1818–1902), in Unterfranken geborener Spiegelfabrikant und Politiker, der von 1848 bis 1893 Mitglied des bayerischen Landtags war. Er gehörte 1859 zu den Gründern der liberalen und gesamtdeutsch ausgerichteten Bayerischen Fortschrittspartei, war von 1868 bis 1870 Mitglied des Zollparlaments und von 1871 bis 1874 Abgeordneter im Deutschen Reichstag. Im Jahre 1880 gründete er die Deutsche Fortschrittspartei in Franken.
Maximilian II. Joseph von Bayern, König von BayernMaximilian II., König von BayernKönig von Bayern11857934718111864 Maximilian II. Joseph (1811–1864), war von 1848 bis 1864 König von Bayern und Gründer der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Stintzing, RoderichRoderich Stintzing10127505618251883Stintzing, Roderich (1825–1883), in Altona geborener Rechtswissenschaftler, der von 1841 bis 1848 an den Universitäten Jena, Heidelberg, Berlin und Kiel studierte und 1852 in Heidelberg promoviert wurde. Im Jahre 1854 wurde er ordentlicher Professor für Römisches Recht an der Universität Basel. Nach seinem dortigen Rektorat wechselte er von 1857 bis 1870 an die Universität Erlangen und anschließend bis zu seinem Tode an die Universität Bonn. Wie in Basel war er auch in Erlangen (1864/65) und in Bonn (1875/76) jeweils Rektor bzw. Prorektor.
Wegele, Franz XaverFranz Xaver Wegele
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11930313218231897Wegele, Franz Xaver (1823–1897), in Landsberg am Lech geborener Historiker, der an den Universitäten München und Heidelberg studierte und sich im Jahre 1849 habilitierte. Von 1851 bis 1857 war er außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Jena, von 1857 bis zu seinem Tode ordentlicher Professor an der Universität Würzburg. Im Jahre 1858 gehörte er, ein Freund Karl Hegels (1813–1901), zu den Gründungsmitgliedern der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und war von 1873 bis 1897 einer der Redakteure bei der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB).
Stark, Agnes-1864Stark, Agnes († 1864), mit der der Historiker Franz Xaver Wegele (1823–1897) von 1850 bis 1864 in erster Ehe verheiratet war. Sie starb an Lungentuberkulose.
Ranke, LeopoldLeopold Ranke
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11859827917951886Ranke, Leopold (1795–1886), in Wiehe geborener deutscher Historiker, der von 1818 bis 1824 Gymnasiallehrer in Frankfurt an der Oder war. Im Jahre 1824 wurde er außerordentlicher Professor, 1834 ordentlicher Professor für Geschichte an der Berliner Universität. Von 1858 an war er erster Präsident der von ihm initiierten Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Thöl, Johann HeinrichJohann Heinrich Thöl11875716418071884Thöl, Johann Heinrich (1807–1884), in Lübeck geborener Rechtswissenschaftler, der von 1826 bis 1829 an den Universitäten Leipzig und Heidelberg studierte, 1829 promoviert wurde und sich 1830 habilitierte. Von 1842 bis 1849 war er ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, dann bis zu seinem Tode an der Universität Göttingen. In den Jahren 1848/49 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Lewenhagen, Elise, verh. Thöl-18141872 Lewenhagen, Elise (1814–1872), Ehefrau des ordentlichen Professors der Rechtswissenschaften an den Universitäten Rostock und Göttingen Johann Heinrich Thöl (1807–1884).
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
Schwerin53.6288297,11.4148038Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin am Schweriner See, circa 80 Kilometer südwestlich von Rostock gelegen.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Brandenburg52.4108261,12.5497933Etwa 70 Kilometer westlich von Berlin an der Havel gelegene Stadt, in deren Dom im Herbst 1848 für etwa einen Monat die vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) aus Berlin vertriebene Preußische Nationalversammlung tagte.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
SüddeutschlandSüdlich gelegene deutschsprachige Gebiete im Sinne von Oberdeutschland.
Ulm48.3974003,9.9934336Etwa 100 Kilometer nordöstlich von Friedrichshafen am Bodensee gelegene ehemalige Reichsstadt an der Donau, die vier Jahre nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 vom Königreich Bayern an das Königreich Württemberg kam.
Hannover (Stadt)52.3744779,9.7385532Ehemalige welfische Residenz- und Festungsstadt und bis 1866 Hauptstadt des Königreichs Hannover, dann Hauptstadt der preußischen Provinz Hannover, etwa 300 Kilometer westlich von Berlin an der Leine gelegen.
HistorikerGeschichtswissenschaftler.
Sommer-Semester, SommersemesterDas Sommersemester ist neben dem Wintersemester eine Hälfte des Studienjahres an einer Universität.
Mecklenburger, MeklenburgerEinwohner Mecklenburgs.
SchulrathBehörde bzw. Amtsbezeichnung in Bezug auf die Schulaufsicht; auch Ehrentitel für verdiente Schuldirektoren, Schulmänner etc.
PhilologieWissenschaft, die sich unter literatur- und sprachwissenschaftlichen Aspekten mit klassischen und/oder modernen Sprachen befasst auch unter komparatistischen Prämissen.
GeschichteGeschichtswissenschaft als Universitätsdisziplin sowie als gymnasiales Unterrichtsfach; auch: historische bzw. gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung, Darstellung, Monographie über einen speziellen konkreten oder abstrakten Forschungsgegenstand wie z. B. die Geschichte einer Stadt, Geschichte einer wissenschaftlichen Disziplin etc.
AugsburgerZu Augsburg gehörend, Augsburg betreffend, auf Augsburg bezogen; in Augsburg lebender Mensch bzw. lebende Menschen.
JahresetatInnerhalb eines Jahres vorhandenes Haushaltsbudget zur Finanzierung eines bestimmten Vorhabens.
SemesterHier in der Bedeutung von: Studienhalbjahr an einer Universität.
RegisterIn Kanzleien geführtes Verzeichnis der aus- und/oder auch eingehenden Schreiben, Urkunden etc.; bei Drucklegung von Manuskripten, in Büchern etc. auch im Sinne von Index als alphabetisches Verzeichnis von Personen, Sachen, Orten, Quellen- und Literatur etc.
MarkgrafSeit dem Mittelalter waren Marken Grenzgebiete des fränkischen Reichs und seiner Nachfolgestaaten an besonders gefährdeten Stellen zur Verteidigung, Gewinnung und Durchdringung von Neuland, womit sie Altsiedelland, neu erorbertes und noch zu eroberndes Land umfasste; besiedelt wurden sie mit Wehrbauern, die einem sogenannten Markgrafen unterstanden, der auch einem spätrömischen Dux entsprechend über militärische Befehlsgewalt verfügte und aufgrund der ihm unterstellten, mehreren Grafschaften in seiner Stellung einem Herzog gleichkam. Der Markgraf war somit Träger des Heerbanns und der hohen Gerichtsbarkeit; überdies besaß er das Befestigungsrecht und war im Vergleich zu Grafen im Alsiedelland nicht durch Immunitäten eingeengt, so dass die Markgrafschaft oftmals Keimzelle größerer Herrschaftseinheiten wurde. So entstand aus der bayerischen Ostmark beispielsweise das Herzogtum Österreich, aus der Mark Meißen das Herzogtum Sachsen oder aus der Mark der mittleren Elbe das Herzogtum Brandenburg. Im späteren Mittelalter wurde der Markgrafen-Titel, ähnlich wie die französischen und italienischen Pendants (Marquis, Marchese) zum bloßen Adelstitel, der in der Hierarchie zwischen Herzog und Graf stand.
Stadt, StädteAllgemein in einer Landschaft, einer Herrschaft bzw. in einem Staat verkehrsgünstig, oft zentral gelegener Knotenpunkt von Handel und Gewerbe, Regierung, Verwaltung, Militär und Kult; oftmals Mittelpunkte eines Volkes und weltweit nachweisbar auch hinsichtlich früher Hochkulturen; innerhalb der europäischen Geschichte enge Verflechtung mit Markt und Handel, Ansiedlung von Kaufleuten, Handwerkern und Militär; frühes Streben auf europäischen Boden innerhalb der Städte nach Freiheit und Selbstverwaltung auch äußerlich in Form der freien Reichsstädte mit eigenem Stadtrecht („Stadtluft macht frei“) in Abgrenzung zum geltenden Landrecht, womit die Städte auch als Keimzelle des Bürgerstandes anzusehen sind. Mit seinen Arbeiten zur städtischen Verfassungsgeschichte und der Edition der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München beteiligte sich Karl Hegel (1813-1901) führend an der faktisch-wissenschaftlichen Beweisführung hinsichtlich dieser Annahme hin zur bewiesenen Tatsache, womit seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der stadtgeschichtlichen Forschung als gleichsam richtungsweisend wie fundamental anzusehen sind.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
Meisterlin’sche Chronik, Meysterlin’sche ChronikChroniken von Augsburg und Nürnberg des Benediktiners und Chronisten Sigmund Meisterlin (um 1435-1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, die von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seines Chroniken-Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
Nürnberger, NürnbergischZu Nürnberg gehörend, Nürnberg betreffend, Nürnberg bezeichnend etc.
Burggraf, BurggrafenAus dem Mittellateinischen stammender Begriff, auch: „castellanus“ bzw. „Kastellan“, der eine Amtsperson beschreibt, die in Burgen und Städten (v. a. in Reichsburgen, -städten und Bischofsstädten) militärischer Befehlshaber mit richterlicher Gewalt war; in späterer Zeit erbliche Burggrafenwürde, schließlich bloßer Titel.
Quelle(n), historischeTexte als Quellen und andere Zeugnisse wie Sachquellen, Bildquellen, auch Zeitzeugenberichte und Ähnliches sowie abstrakte Quellen, die die vergangene Geschichte unmittelbar erleuchten und dabei helfen, bei historisch-kritischer Behandlung, die Vergangenheit entsprechend zu beleuchten, zu rekonstruieren, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen sowie einordnen und bewerten zu können; eindeutig abgegrenzt werden die Quellen von der fachwissenschaftlichen Literatur in Form sogenannter Darstellungen, in der Germanistik auch als Sekundärliteratur im Gegensatz zur Primärliteratur bezeichnet.
Quelle/-nUrsprünglich für aus der Erde austretenden Wasser, im Metaphorischer Sprachgebrauch stehend für: Lebensquelle/Kraftquelle/Ursprung; auch: Informationen, (amtliche) Nachrichten aus erster Hand.
historischgeschichtswissenschaftlich; geschichtlich
LegendeAls literarische Gattung eine Textsorte beschreibend, die, Märchen bzw. Sage ähnelnd, historische Ereignisse thematisiert, diese jedoch durch späteres Hinzufügen verfälscht oder überhöht, oftmals auf einem wahren Kern beruhend mit fantastischer Ausschmückung.
IrrthumIrrtum, Missverständnis, falsche Vorstellung.
Vorlesung(en)Lehrveranstaltung(en) an Universitäten.
Mittelalter, Mittel-AlterZeit von ca. 600 bis 1500 innerhalb der europäischen Geschichte als historische Epoche gelegen zwischen der Antike und der Frühen Neuzeit.
Schleswig-Holsteinische-Landesversammlung (Erlangen)Anlässlich des Zweiten Schleswig-Holsteinischen-Krieges (1864) fand von Seiten des „Schleswig-holsteinischen Vereins in Erlangen“ eine überregionale Veranstaltung am 28. Februar 1864 in Erlangen in Form einer sogenannten „Landesversammlung“ statt. Die Rednerbühne stand bei dem Erlanger Schloss hin zur Gartenseite, welche von Karl Hegel (1813-1901) als „Universitätsplatz“ bezeichnet wurde.
Schleswig-Holstein, Konflikt umIn Holstein bahnte sich seit 1846 die vom deutschen nationalliberalen Geist getragene Schleswig-Holsteinische-Erhebung an, die in der Folgezeit Unterstützung von der Mehrheit der Staaten des Deutschen Bundes vor dem Hintergrund der deutschen Nationalbewegung fand und von 1848 bis 1851 dauern sollte. In diesem Zuge kam es 1848 zum ersten sogenannten Schleswig-Holsteinischen Krieg der beiden Herzogtümer Holstein und Schleswig, das – im Gegensatz zu Holstein – ein dänischen Lehen war, mit dem Königreich Dänemark, dem mit dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864, der sich bereits 1863 ankündigte, und der Preußisch-Österreichische Krieg (u. a. auch als Deutscher Krieg oder Deutsch-Deutscher Krieg bezeichnet) zwischen Österreich und Preußen (1866) weitere militärische Auseinandersetzungen folgten.
Schloß (Erlangen)Beginn des Schlossbaus im Jahr 1700 für den Erbprinzen Georg Wilhelm (1678-1726), späterer Markgraf von Brandenburg-Bayreuth, 1703 von Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth (1644-1712) für seine Gemahlin Markgräfin Elisabeth Sophie (1674-1748) als Geschenk erworben; 1814 brannte es völlig aus und wurde nach seinem zweckmäßigen Ausbau (1821-1825) Gebäude für die Erlanger Universität, in dem neben Hörsälen und Seminaren zunächst auch die Erlanger Universitätsbibliothek des 19. Jahrhunderts untergebracht war, bevor sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen damaligen Neubau (heute „Alte Universitätsbibliothek“) erhielt; seit 1945 wird das Schloss ausschließlich für die Universitätsverwaltung genutzt.
BundestagDer Begriff „Bundestag“ ist das umgangssprachliche Synonym für die Bundesversammlung in Frankfurt am Main. Es war das einzige Organ des Deutschen Bundes als ständig tagender Gesandtenkongress seiner Mitgliedstaaten, welches seit dem Wiener Kongress 1815 bis zum Ende des Deutschen Bundes 1866 bestand.
Carnevalsball (München)Faschingsball; Faschingsbälle als Hallenbälle haben in München Tradition in Anlehnung auch an klassische Kostümbälle mit entsprechender prunkvoller Ausstattung.
Halskrankheit (Angina)Speziell hier Angina, bzw. akute Mandelentzündung als „eine recht schmerzhafte und angreifende Halskrankheit von geschwollenen Mandeln“.
LungenschwindsuchtAlter medizinischer Begriff für Lungentuberkulose, eine bakterielle Infektionskrankheit, die vornehmlich die Lunge betrifft.
Geschichte der WissenschaftenEin vierundzwanzig Bände umfassendes interdisziplinäres Publikations-Werk, darunter auch mehrteilige Bände, der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München unter dem Reihen-Titel: „Geschichte der Wissenschaften in Deutschland. Neuere Zeit“, welches in den Jahren von 1864 bis 1913 erschien und verschiedene wissenschaftliche Disziplinen dieser Zeit unter historischen Aspekten darlegte.
VorredeEinleitung, Vorwort in einer Publikation.
EinlageBriefeinlage in einem anderen Brief, auch Kuvert; Briefsendung die eingelegt wird, auch Einlage in einen Brief- oder Postkasten, Postfach; gelegentlich auch Synonym für Einschreiben (Einwurf); Spareinlage als Geldanlage zu Sparzwecken.