Ich wünsche Ihnen alles Glück zu den frohen Aussichten, die sich Ihnen für den Monat September eröffnen und werde gern das Meinige dazu thun, daß Sie zu dieser Zeit nicht mehr mit Arbeiten belästigt sind. Ich glaube und hoffe auch zuversichtlich, daß der leider langsam fortschreitende Druck selbst kein Hinderniß für die Erfüllung Ihres Wunsches bereiten wird, da ja der deutsche Text des Meisterlin, wie Sie aus den Aushängebogen ersehen werden, voraus geht und sicher nicht weiter als bis Bogen 12/13 reichen wird. Dann folgt im Anhang 1, der lateinische Text und 2. das Bruchstück der deutschen Chronik, hierauf die drei Beilagen, von welchen die dritte mehrere der
Urkunden enthält. – Das Bruchstück der deutschen Chronik und diese Urkunden werden Ihnen vielleicht noch einiges Material geben, doch schwerlich viel zu thun machen: | Namentlich steht dahin, ob Sie überhaupt von den ersteren für das Glossar, bei der fehlerhaften Beschaffenheit des Textes, Gebrauch machen wollen; jedenfalls wird dieses nur in sehr beschränktem Maß der Fall sein können.
Damit Sie nun in der Ausarbeitung des Glossars nicht behindert sind, sobald der deutsche Text des Meisterlin gedruckt vorliegt, könnte ich Ihnen ja wohl (ebenso wie Sie es das letzte Mal einrichteten) diese beiden anderen Stücke vorher und zuerst in dem Manuscript zugehen lassen, um solche für das Glossar zu benutzen, in dem Sie die Citate nur mit Bleistift nach dem Manuscipt angeben würden. Dann könnten wir hier selbst in dem Fall, daß der Druck sich bis in den September verzögern würde, diese (gewiß nicht vielen) Citate in Ihrem Manuscript noch den Druckbogen ergänzen.
Ich werde übrigens an Hirzel
schreiben, daß er den Druck mehr beschleunigen möge. Am Manuscript hat es nicht gefehlt und auch die Correcturen gehen rascher als sonst vonstatten, da sie Kerler hier in Erlangen besorgt.
Wenn Sie mit meinem Arrangement einverstanden sind, werde ich Ihnen die erwünschten handschriftlichen Stücke demnächst zum Gebrauch für das Glossar übersenden.
Möge es Ihnen ferner wohl gehen!
Hochachtungsvoll
Carl Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München
1000
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Meisterlin (auch: Meysterlin), Sigmund100308309um 1435nach 1497Meisterlin, Sigmund (um 1435–1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, Benediktiner Priester und Chronist, der Chroniken von Augsburg und Nürnberg verfasste, die von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
Hirzel, Salomon11909851218041877Hirzel, Salomon (1804–1877), in Zürich geborener Verleger aus Schweizer Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie, der zusammen mit seinem Schwager Karl August Reimer (1801–1858) im Jahre 1830 die seit 1680 bestehende Weidmann‘sche Buchhandlung in Leipzig übernahm. 1853 gründete er in Leipzig den S. Hirzel Verlag, in dem die von Karl Hegel (1813–1901) im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften edierten „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ erschienen.
Kerler, Dietrich
HiKo
11575220X18371907Kerler, Dietrich (1837–1907), Historiker und Bibliothekar, Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek Würzburg, 1883 außerordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) bei seinem großen Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ für die Historische Kommission.
Baden, GroßherzogtumDas im Jahre 1806 gebildete Großherzogtum Baden lag im Südwesten des Gebietes des Deutschen Bundes, dann des Deutschen Reiches zwischen Bodensee, Rhein und Tauber und grenzte von Westen aus im Uhrzeigersinn an Elsaß, Pfalz, Südhessen, Unterfranken und – von Norden nach Süden quer durch den Schwarzwald – an das Königreich Württemberg und an die Schweizer Eidgenossenschaft.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Großherzogthum, GroßherzogtumTerritorium unter der Herrschaft eines Großherzogs.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
Deutsch/deutsch, Deutsche/r; DeutschesAuf die deutschen Staaten bezogen, den deutschen Staaten zuzuordnen, zu den deutschen Staaten gehörend; deutschsprachig; deutsche Sprache; Angehörige/r der deutschen Staaten, Deutschlands.
Meisterlin’sche Chronik, Meysterlin’sche ChronikChroniken von Augsburg und Nürnberg des Benediktiners und Chronisten Sigmund Meisterlin (um 1435-1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, die von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seines Chroniken-Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
AushängebogenErste Druckbögen, die eine abschließende Kontrolle ermöglichen, bevor die Auflage eines Buches gedruckt wird.
Bogen (Papierbogen)Papierbogen mit einem vorgegebenen Maß (z. B. für die Drucklegung von Büchern).
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
Stadtchroniken, Städtechroniken, auch: ChronikenIm Rahmen von Stadtgeschichtsschreibung und -forschung geschriebene, teilweise auch edierte Chroniken von Städten. Karl Hegel (1813-1901) gab im Rahmen seiner Leitung des umfangreichen wissenschaftlichen Editionsunternehmens für die Münchener Historische Kommission „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ – angefangen mit seiner Geburtsstadt Nürnberg – solche Städtechroniken heraus.
Urkunde, Urkunden, urkundliche DenkmälerAus dem Althochdeutschen von „urchundi“ für „Zeugnis“ stammender Begriff für ein historisches Dokument in Form eines geschriebenen, nicht literarischen Textes, der im engeren Sinne eine rechtskräftige Niederschrift einer schriftlichen, in bestimmter, wenn auch wechselnder Form abgefassten Erklärung über rechtliche Vorgänge darstellt, welche in der abendländischen Geschichte seit der römischen Antike belegt ist.
GlossarErklärendes Wörterverzeichnis zu einer Textedition.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
BleistiftFrühform bereits bei den Ägyptern nachgewiesen, in der Antike wurden sogenannte Bleigriffel verwendet bzw. auch kleine Bleischeiben zum Zeichnen von Linien; im 16. Jahrhundert erfolgte die Erfindung des Bleistiftes, wie wir ihn noch heute kennen, wobei Ende des 18. Jahrhunderts die Bleigriffel bzw. die echten Bleistifte durch Graphitstifte abgelöst wurden; seit dem 19. Jahrhundert wird die Mine aus einem Graphit-Ton-Gemisch gebrannt, der Stift-Schaft wird in der Regel aus Holz gefertigt. Durch zunehmende Industrialisierung und neuer technischer Verfahren, die auch mit unreinem Graphit aus deutschen und österreichischen Minen arbeiten konnten, kam es durch die Förderung von Seiten der bayerischen Regierung vornehmlich in Nürnberg zur Gründung entsprechend spezialisierter Unternehmen wie Faber-Castell (handwerkliche Herstellung seit 1761), Lyra, Staedtler und Schwan-Stabilo. Die – heute fehlerhafte – Bezeichnung „Bleistift“ hat sich erhalten.
Hirzel-Verlag, Hirzelsche VerlagsbuchhandlungIm Jahre 1853 von Samuel Hirzel (1804-1877) in Leipzig gegründeter Verlag, der 1877 von seinem Sohn Heinrich Hirzel (1836-1894) und 1894 von seinem Enkel Georg Hirzel (1867-1924) übernommen wurde.
Correctur, CorrecturenKorrektur bzw. Korrekturen im Rahmen einer historisch-kritischen Edition bzw. Korrekturen im Rahmen einer Drucklegung; auch: Korrekturen von Abiturprüfungen.