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Karl Hegel an Matthias Lexer, Erlangen, 22. Mai 1864

Sehr geehrter Herr Professor!1

Ich wünsche Ihnen alles Glück zu den frohen Aussichten, die sich Ihnen für den Monat September eröffnen und werde gern das Meinige dazu thun, daß Sie zu dieser Zeit nicht mehr mit Arbeiten belästigt sind.2 Ich glaube und hoffe auch zuversichtlich, daß der leider langsam fortschreitende Druck selbst kein Hinderniß für die Erfüllung Ihres Wunsches bereiten wird, da ja der deutsche Text des Meisterlin, wie Sie aus den Aushängebogen ersehen werden, voraus geht und sicher nicht weiter als bis Bogen 12/13 reichen wird. Dann folgt im Anhang 1, der lateinische Text und 2. das Bruchstück der deutschen Chronik, hierauf die drei Beilagen, von welchen die dritte mehrere der Urkunden enthält. – Das Bruchstück der deutschen Chronik und diese Urkunden werden Ihnen vielleicht noch einiges Material geben, doch schwerlich viel zu thun machen: Namentlich steht dahin, ob Sie überhaupt von den ersteren für das Glossar, bei der fehlerhaften Beschaffenheit des Textes, Gebrauch machen wollen; jedenfalls wird dieses nur in sehr beschränktem Maß der Fall sein können.

Damit Sie nun in der Ausarbeitung des Glossars nicht behindert sind, sobald der deutsche Text des Meisterlin gedruckt vorliegt, könnte ich Ihnen ja wohl (ebenso wie Sie es das letzte Mal einrichteten) diese beiden anderen Stücke vorher und zuerst in dem Manuscript zugehen lassen, um solche für das Glossar zu benutzen, in dem Sie die Citate nur mit Bleistift nach dem Manuscipt angeben würden. Dann könnten wir hier selbst in dem Fall, daß der Druck sich bis in den September verzögern würde, diese (gewiß nicht vielen) Citate in Ihrem Manuscript noch den Druckbogen ergänzen.

Ich werde übrigens an Hirzel schreiben3, daß er den Druck mehr beschleunigen möge. Am Manuscript hat es nicht gefehlt und auch die Correcturen gehen rascher als sonst vonstatten, da sie Kerler hier in Erlangen besorgt.

Wenn Sie mit meinem Arrangement einverstanden sind, werde ich Ihnen die erwünschten handschriftlichen Stücke demnächst zum Gebrauch für das Glossar übersenden.

Möge es Ihnen ferner wohl gehen!
Hochachtungsvoll
Carl Hegel.