Ich schicke Ihnen hier etwas, das Ihnen nicht besonders willkommen sein wird, weil es Ihnen eine unerwartete vermehrte Arbeit bringt. Es hat sich durch den Fortgang des Drucks bereits herausgestellt, daß der Meisterlin mit seinen 2 Anhängen und 3 Beilagen doch nicht reicht, um einen anständigen Band zu füllen; er wird, wenn ich nicht irre, ohne Vorwort, Glossar und Register nur etwa 19 Druckbogen ausmachen, und ich muß daher noch weiteres Manuscript hinzufügen, welches also auch für das Glossar zu verwenden ist. Der Druck schreitet jetzt rasch fort, so daß wir 2 Correcturbogen in der Woche erhielten und der Verleger verspricht, daß der Drucker in dieser Weise fortfahren werde. Wir sind beim 13. Correcturbogen. Der deutsche Meisterlin geht auf dem 12 zu Ende, doch haben wir nur bis Bogen 9 in Aushängebogen. Wenn aber auch der Drucker Wort hält, glaube ich doch nicht, daß Sie mit der Ausarbeitung des Glossars werden warten können | bis Sie die letzten Aushängebogen erhalten werden. Also bitte ich Sie recht angelegentlich auch noch dieses beifolgende Material in Manuscripten zu verarbeiten und damit ebenso zu verfahren, wie mit dem, welches Sie mir schon zurückgeschickt haben und bereits in den Händen des Druckers ist.
Ich schicke Ihnen no. VII vollständig, obwohl Sie zunächst nur die 3 Briefe im Anhang angehen.
no. VIII ist Ihnen hinlänglich bekannt, da Sie den Text bereits durchgearbeitet haben; bei nochmaliger Durchsicht für das Glossar finden Sie vielleicht noch hier und da etwas richtig zu stellen, was wir hier bei der Correctur nicht können: unverständlich ist mir S. 72 des Manuscripts ‚nach dem Datum rungen’ (s. des?) – S. 73 ‚in künftig zeiten prechen’ – dem Sinne nach geht hier nicht gebrechen, eher gebrauchen, nämlich sich in künftig Zeiten danach zu gebreuchen d. i. zu richten. S. 85 ist hier nicht das ‚und’ zu streichen.
Ich lege zu no. VIII auch die Noten bei, sodann die urkundlichen Beilagen. Einiges wird hier noch mit dem Original vergleichen werden müssen: z. B. feitreichen auf S. 9, es wird gewiß hantreichen dastehen. Wo Sie Ähnliches finden, bitte ich Sie es zu bemerken.
Für jetzt habe ich nur eilen wollen Ihnen das Manuscript
| zu schicken, weil der Verleger bald danach fragen wird. Wenn es Ihnen möglich wäre, es in 8-10 Tagen zu absolviren, würde es mir deßhalb lieb sein, um ja keine Verzögerung im Druck zu veranlassen.
Noch fällt mir bei: Haben Sie absichtlich einige Mal im Text von no. VIII fewer stehen lassen, während sonst feur corrigirt ist? –
Für Ihre Bemerkungen zu dem von Ihnen zurückgesendenten Manuscript danke ich bestens und sind dieselben berücksichtigt worden; ebenso für die zu den Aushängebogen, und ersuche ich Sie mir auch ferner, was Sie finden werden, anzugeben.
Was Ihre Anfrage wegen der Fortsetzung der Mülich’schen Chronik betrifft von 1487-1498 so bin ich ebenfalls der Meinung, daß Sie aufzunehmen d. i. vorläufig aufzuschreiben sei.
Das Manuscript von no. VIII braucht Weech nicht wieder zu sehen wenn es nicht etwa dazu wäre, ihm zu zeigen, wie viel noch daran zu thun gewesen ist: aber eine nochmalige Revision, wieder von seiner Seite, wäre nicht zulässig.
Kern wird heute aus Nürnberg nach Karlsruhe abgereist sein; er hoffte Sie irgendwo zu treffen. Er wird Ihnen sagen, daß die Aussichten für unsere historische Commission einiger Maßen und wirklich mehr, als sich erwarten ließ, getrübt sind; doch wendet sich vielleicht alles noch zum guten Ende: bis jetzt freilich wissen wir noch nicht einmal, ob sie wieder |im nächsten Herbst zusammen kommen wird.
Mit besten Grüßen
der Ihrige
Carl Hegel
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München
1000
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 3, Die Chroniken der fränkischen Städte. Nürnberg, bearb. v. Ferdinand
Frensdorff
, Bd. 3, Leipzig 1864. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59550/edition/54957/content )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 3, Nürnberg, Bd. 3
1864
Neuhaus
, Helmut: 150 Jahre Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Eine Chronik, München 2008.
Neuhaus
, 150 Jahre Historische Kommission
2008
Meisterlin (auch: Meysterlin), Sigmund100308309um 1435nach 1497Meisterlin, Sigmund (um 1435–1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, Benediktiner Priester und Chronist, der Chroniken von Augsburg und Nürnberg verfasste, die von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
Hirzel, Salomon11909851218041877Hirzel, Salomon (1804–1877), in Zürich geborener Verleger aus Schweizer Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie, der zusammen mit seinem Schwager Karl August Reimer (1801–1858) im Jahre 1830 die seit 1680 bestehende Weidmann‘sche Buchhandlung in Leipzig übernahm. 1853 gründete er in Leipzig den S. Hirzel Verlag, in dem die von Karl Hegel (1813–1901) im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften edierten „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ erschienen.
Mülich, Hektor (Hector)Hector Mülich11873735Xum 14201489 oder 1490Mülich, Hektor (Hector) (ca. 1420–1489/1490), war Augsburger Chronist, Bürger, Kramer, Zunftmeister, Ratsherr und Historiker, dessen Chronik über Augsburg von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seiner umfangreichen Städtechroniken-Edition im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München im Jahr 1865 herausgegeben wurde.
Weech, Friedrich Friedrich Weech11720809418371905Weech, Friedrich (1837–1905), in München geborener Archivar, Bibliothekar und Historiker, der 1862 Privatdozent für Geschichte an der Universität Freiburg wurde, von 1864 bis 1868 Bibliothekar an der Großherzoglich-Badischen Hofbibliothek in Karlsruhe und von 1885 bis 1905 Direktor des Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe war. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) an der Edition der „Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Schlemmer, N. N.-Schlemmer, N. N., Schneider in Nürnberg.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Karlsruhe49.0068705,8.4034195Im Jahre 1715 als neue Haupt- und Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Durlach angelegte Planstadt, etwa 70 Kilometer nordwestlich von Stuttgart gelegen nahe dem rechten Ufer des Rheines in der Oberrheinischen Tiefebene, östlich der königlich-bayerischen Rheinpfalz, seit 1806 Residenz der Großherzöge von Baden.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
Meisterlin’sche Chronik, Meysterlin’sche ChronikChroniken von Augsburg und Nürnberg des Benediktiners und Chronisten Sigmund Meisterlin (um 1435-1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, die von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seines Chroniken-Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
GlossarErklärendes Wörterverzeichnis zu einer Textedition.
RegisterIn Kanzleien geführtes Verzeichnis der aus- und/oder auch eingehenden Schreiben, Urkunden etc.; bei Drucklegung von Manuskripten, in Büchern etc. auch im Sinne von Index als alphabetisches Verzeichnis von Personen, Sachen, Orten, Quellen- und Literatur etc.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
Hirzel-Verlag, Hirzelsche VerlagsbuchhandlungIm Jahre 1853 von Samuel Hirzel (1804-1877) in Leipzig gegründeter Verlag, der 1877 von seinem Sohn Heinrich Hirzel (1836-1894) und 1894 von seinem Enkel Georg Hirzel (1867-1924) übernommen wurde.
DruckerBerufsbezeichnung für eine Person, die Druckerzeugnisse herstellt.
Deutsch/deutsch, Deutsche/r; DeutschesAuf die deutschen Staaten bezogen, den deutschen Staaten zuzuordnen, zu den deutschen Staaten gehörend; deutschsprachig; deutsche Sprache; Angehörige/r der deutschen Staaten, Deutschlands.
Bogen (Papierbogen)Papierbogen mit einem vorgegebenen Maß (z. B. für die Drucklegung von Büchern).
AushängebogenErste Druckbögen, die eine abschließende Kontrolle ermöglichen, bevor die Auflage eines Buches gedruckt wird.
Correctur, CorrecturenKorrektur bzw. Korrekturen im Rahmen einer historisch-kritischen Edition bzw. Korrekturen im Rahmen einer Drucklegung; auch: Korrekturen von Abiturprüfungen.
Note, NotenHier im Sinne von: Fußnote(n) bzw. Fußnotentext(en) und Anmerkung(en) in Form eines wissenschaftlichen Anmerkungsapparats; auch Abitur-Prüfungsnote(n) bzw. Zensuren im Allgemeinen.
urkundlichZu einer Urkunde gehörend, auf eine Urkunde bezogen, einer Urkunde zuzuordnen.
Mülich’sche ChronikAugsburger Stadtchronik von Hektor Mülich (ca. 1420-um 1489/1490), Augsburger Chronist, Bürger, Kramer, Zunftmeister, Ratsherr und Historiker, welche von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seiner Städtechroniken-Editionsreihe im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 4. Band der Gesamtreihe, 1. Band Augsburg, im Jahr 1865 herausgegeben wurde.
RevisionInnerhalb des Druckwesens verwendeter Begriff bezüglich des Durchsehens, Überprüfens eines Druckabzugs auf ordnungsgemäße Ausführungen gewünschter Änderungen bzw. Korrekturen hin; auch Zeitkorrektur bei Abiturprüfungen.
Historische Commission/Kommission, MünchenIm Jahre 1858 in München auf Anregung des Berliner Historikers Leopold Ranke (1795-1886) vom bayerischen König Maximilian II. Joseph (1811-1864) bei seiner Akademie der Wissenschaften gegründete Institution zur Erforschung der deutsche Geschichte.
Florin, florin (fl.)Gulden, von 1849 bis 1936 Silbermünze zu zwei Schilling; siehe auch: Gulden.