Ich übersende Ihnen hierneben die Berechnung des Sachverständigen zum Zweck der Honorierung Ihres Manuscripts der Mülich’schen Chronik nach der Zahl der Druckbogen, welche dasselbe ergeben wird. ad 2 bemerke ich daß die Varianten mit veranschlagt sind und daß ich lieber die 20 ersten Blätter statt der 10 ersten und der 10 letzten des Manuscript-Originals, von dem Sie das Manuscript abgenommen, abschätzen ließ, weil die 10 letzten Blätter weniger Varianten darboten und das Resultat für Sie ungünstiger ausgefallen wäre.
Sie werden die Summe von 250 florin, welche sich nach diesen Zügen im ganzen ergiebt, von München aus, wohin ich bereits deshalb geschrieben, zugesendet erhalten, und überdies 8 florin 27 Kreuzer, welche Sie für Portoauslagen berechnet haben und worüber ich die Quittung bereits in Händen habe. | Ich ersuche Sie über die 250 florin auf dem beiligenden Blatt unter meiner Berechnung gefälligst zu quittiren.
Sie werden das Manuscript des Kreuzer erhalten haben, welches ich zurückerwarte, um es sofort in die Druckerei zu schicken. Correcturbogen 22, welchen ich heute zurückschicke, erreicht schon den Einritt Kaiser
Friedrichs III.
Wegen einiger Berichtigungen für das Glossar ist noch zu bemerken. Richtig ist Ihre Vermuthung, daß S. 69, 7 statt „mechtigkeit
getan“ gelesen werden muß: „mechtigkeit, geben“
In dem Einritt Kaiser Friedrichs – ich habe das Stück überschrieben: VIII. K. Friedrich III und die Reichsstadt
Nürnberg. 1440-1444, weil es weit mehr als bloß den Einritt enthält – heißt Blatt 86 des Originals wirklich: ‚und deßgleichen auf dem Rathschluß mit etlichen werdenlichen
weppnern gesterkt wurden’; aber in der Stelle Blatt 166‚ daß unser Herr Königs, die rete und auch die cantzler nach dem Datum rungen’; findet sich, wie mir Kern mittheilt: dativu, was er als dativum liest = donatium; es könnte aber auch dati cum heißen, da bei dati cum ein c fehlt und: der Sinn würde derselbe sein. Ich werde wo möglich selbst noch nachlesen.
Hochachtungsvoll und ergebenst
Carl Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München
1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 3, Die Chroniken der fränkischen Städte. Nürnberg, bearb. v. Ferdinand
Frensdorff
, Bd. 3, Leipzig 1864. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59550/edition/54957/content )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 3, Nürnberg, Bd. 3
1864
Mülich, Hektor (Hector)Hector Mülich11873735Xum 14201489 oder 1490Mülich, Hektor (Hector) (ca. 1420–1489/1490), war Augsburger Chronist, Bürger, Kramer, Zunftmeister, Ratsherr und Historiker, dessen Chronik über Augsburg von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seiner umfangreichen Städtechroniken-Edition im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München im Jahr 1865 herausgegeben wurde.
Kreutzer, Anton (Kreuzer)1068270861wohl vor 1507wohl nach 1577Kreutzer, Anton (Kreuzer), war Goldschlager in Nürnberg und ist wohl nach 1577 gestorben; er war Verfasser einer „Nürnberger Chronik bis 1577“, deren Schluss fehlt und die sich heute noch im Nürnberger Staatsarchiv befindet. Karl Hegel (1813–1901) hatte es in Erwägung gezogen, diese im Rahmen seines umfassenden Editionsprojektes „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ für die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Nürnberg zu edieren, wofür es auch bereits gewisse Vorarbeiten gab.
Friedrich III., König/Kaiser des Heiligen Römischen Reiches11853577314151493Friedrich III. (1415–1493) stammte aus dem Hause Habsburg und war seit 1440 König des Heiligen Römischen Reiches, von 1452 bis zu seinem Tod 1493 Kaiser.
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Baden, GroßherzogtumDas im Jahre 1806 gebildete Großherzogtum Baden lag im Südwesten des Gebietes des Deutschen Bundes, dann des Deutschen Reiches zwischen Bodensee, Rhein und Tauber und grenzte von Westen aus im Uhrzeigersinn an Elsaß, Pfalz, Südhessen, Unterfranken und – von Norden nach Süden quer durch den Schwarzwald – an das Königreich Württemberg und an die Schweizer Eidgenossenschaft.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Großherzogthum, GroßherzogtumTerritorium unter der Herrschaft eines Großherzogs.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Honorirung (Honorierung)Entlohnung.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
Mülich’sche ChronikAugsburger Stadtchronik von Hektor Mülich (ca. 1420-um 1489/1490), Augsburger Chronist, Bürger, Kramer, Zunftmeister, Ratsherr und Historiker, welche von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seiner Städtechroniken-Editionsreihe im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 4. Band der Gesamtreihe, 1. Band Augsburg, im Jahr 1865 herausgegeben wurde.
adAus dem Lateinischen: zu.
Variante, VariantenIm Rahmen einer historisch-kritischen Edition abweichende Lesart einer Textstelle bei mehreren Fassungen eines Textes.
Original(e), Originalhandschrift(en); OriginalienUrsprüngliche handschriftliche Quelle(n); Originalschriften; Originalwerk (z. B. literarisches Werk etc.).
Florin, florin (fl.)Gulden, von 1849 bis 1936 Silbermünze zu zwei Schilling; siehe auch: Gulden.
Florin, florin (fl.)Gulden, von 1849 bis 1936 Silbermünze zu zwei Schilling; siehe auch: Gulden.
Kreuzer1. Ursprünglich kleine silberne Groschenmünze aus Verona. Von dort verbreitete sie sich über andere italienische Gebiete und Tirol auch in den süddeutschen Raum. Der Name stammt von dem Doppel- bzw. Radkreuz auf der Rückseite der Münzen und kam erstmals in Süddeutschland auf, wo die Münze sehr beliebt war. Im Laufe der Zeit sank ihr Wert und sie wurde zur Kupfermünze, die in Bayern bis 1871 im Umlauf war. 1 Kreuzer entsprach vier Pfennigen und 60 Kreuzer einem Gulden. 2. Kreuzfahrer.
Quittung, Quittungen„Quittung“ bzw. „Quittungen“ hier als finanzverwaltungsspezifische Abrechnungsgrundlage zu verstehen, bezogen auf das umfangreiche Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, das Karl Hegel (1813-1901) für die Münchener Historische Kommission leitete, und welche für die Ausbezahlung der Remuneration an den jeweiligen Mitarbeiter erforderlich war. Dieser musste im Vorfeld eine solche Quittung als Beleg ausstellen und an den Abteilungsleiter übermitteln. Die Abrechnung erfolgte hierbei zumeist monatsweise, weswegen gelegentlich auch der Begriff „Monatsquittung“ geläufig war, für Zwischenabrechnungen oder vorläufige „Quittungen“ der Begriff „Interimsrechnung“.
quittirenbestätigen, bescheinigen.
KaiserEines der ältesten germanisch-deutschen Lehnwörter aus dem Lateinischen von „Caesar“ als Beherrscher des römischen Reiches, Träger der höchsten weltlichen Macht; mit Ende des antiken Kaisertums in der westlichen Reichshälfte 476 n. Chr. (im oströmisch-byzantinischen Reich noch bis 1453 bestehend) ging das weströmische Kaisertum zunächst verloren, bis es durch die päpstliche Krönung Karls des Großen im Jahr 800 in erneuerter Form als abendländisches Kaisertum wieder errichtet wurde.
GlossarErklärendes Wörterverzeichnis zu einer Textedition.
mechtigkeitAuf das Alt- und Mittelhochdeutsche zurückgehender Begriff für: Mächtigkeit, Macht, körperliche Kraft.
Reichsstadt, ReichsstädteReichsunmittelbare, also nur dem Kaiser unterstehende Städte auf Reichsgut (Pfalz- und Burgenstädte), die nach 1250 auch die Hoheitsrechte und die Gerichtsbarkeit an sich brachten; auch (ehemalige) Bischofsstädte (zuvor differenziert in sog. „Freie Städte“, die als nominellen Landesherren einen Bischof besaßen, allerdings über Selbstverwaltungsrechte und Privilegien verfügten, und damit den Reichsstädten schon als Bischofsstadt bereits faktisch gleichgestellt waren), zunächst fallweise, seit 1489 regelmäßig als drittes Kollegium bei den Reichstagen zugezogen (schwäbische und rheinische Bank).
weppnerSynonym zu: „wappner“ aus dem Mittelhochdeutschen für u. a. „gewappneter“ und „edelknecht“, „knappe“ bzw. „(schwer) bewaffente Bürger“ (bei Städten) oder Söldner.
Notabene, nota beneAus dem Lateinischen stammende formelhafte Redewendung mit der wörtlichen Bedeutung „merke wohl“ in Sinne von „wohlgemerkt“ oder „übrigens“ und „nebenhergesagt“.
RevisionInnerhalb des Druckwesens verwendeter Begriff bezüglich des Durchsehens, Überprüfens eines Druckabzugs auf ordnungsgemäße Ausführungen gewünschter Änderungen bzw. Korrekturen hin; auch Zeitkorrektur bei Abiturprüfungen.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.