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Karl Hegel an Matthias Lexer, Erlangen, 1. August 1864

Sehr geehrter Herr Professor!

Ich übersende Ihnen hierneben die Berechnung des Sachverständigen zum Zweck der Honorierung Ihres Manuscripts der Mülich’schen Chronik nach der Zahl der Druckbogen, welche dasselbe ergeben wird. ad 2 bemerke ich daß die Varianten mit veranschlagt sind und daß ich lieber die 20 ersten Blätter statt der 10 ersten und der 10 letzten des Manuscript-Originals, von dem Sie das Manuscript abgenommen, abschätzen ließ, weil die 10 letzten Blätter weniger Varianten darboten und das Resultat für Sie ungünstiger ausgefallen wäre.

Sie werden die Summe von 250 florin, welche sich nach diesen Zügen im ganzen ergiebt, von München aus, wohin ich bereits deshalb geschrieben, zugesendet erhalten, und überdies 8 florin 27 Kreuzer, welche Sie für Portoauslagen berechnet haben und worüber ich die Quittung bereits in Händen habe. Ich ersuche Sie über die 250 florin auf dem beiligenden Blatt unter meiner Berechnung gefälligst zu quittiren.

Sie werden das Manuscript des Kreuzer erhalten haben, welches ich zurückerwarte, um es sofort in die Druckerei zu schicken. Correcturbogen 22, welchen ich heute zurückschicke, erreicht schon den Einritt Kaiser Friedrichs III.2

Wegen einiger Berichtigungen für das Glossar ist noch zu bemerken. Richtig ist Ihre Vermuthung, daß S. 69, 7 statt „mechtigkeit getan“ gelesen werden muß: „mechtigkeit, geben3

In dem Einritt Kaiser Friedrichs – ich habe das Stück überschrieben: VIII. K. Friedrich III und die Reichsstadt Nürnberg. 1440-14444, weil es weit mehr als bloß den Einritt enthält – heißt Blatt 86 des Originals wirklich: ‚und deßgleichen auf dem Rathschluß mit etlichen werdenlichen weppnern gesterkt wurden’; aber in der Stelle Blatt 166‚ daß unser Herr Königs, die rete und auch die cantzler nach dem Datum rungen’; findet sich, wie mir Kern mittheilt: dativu, was er als dativum liest = donatium; es könnte aber auch dati cum heißen, da bei dati cum ein c fehlt5 und: der Sinn würde derselbe sein.6 Ich werde wo möglich selbst noch nachlesen.

Hochachtungsvoll und ergebenst

Carl Hegel.

Notabene Schreiben Sie mir doch gefälligst, wie lange Sie noch in Freiburg bleiben und wann Sie nach Nürnberg kommen wollen. Es wird Ihnen doch lieb sein, die Revision des Glossars im Druck noch selbst zu besorgen und ich könnte veranlassen, daß sie Ihnen zugeschickt würde.