Sehr angenehm war mir Ihre Sendung des Manuscripts, an dem ich nichts weiter auszusetzen habe, als daß es nicht schon das ganze ist. Ich hätte nicht erwartet, daß Sie für den Anonymus noch so viel zu thun finden würden, da Sie das Material der Noten doch schon beisammen hatten und es nur nöthig schien das überflüssige aus den Noten auszuscheiden. Hirzel schrieb mir zuletzt, es würde ihm lieb sein, wenn der Druck im November beginnen könnte; daran ist nun nicht zu denken, aber es wird mir schon bange, ob wir überhaupt früh genug werden anfangen können, um den Band bis zum nächsten Herbst zu vollenden. Denn wenn auch der Anonymus I endlich fertig vorliegt, so können wir doch nicht eher beginnen, als bis wir der ununterbrochenen Fortdauer des Drucks sicher sind. Der Drucker muß immer eine gute Portion, mindestens für 4 bis 5 Druckbogen, vor sich liegen haben, wenn man seine Arbeit im Gange erhalten will, und jede Stockung von unserer Seite erregt viel Lamentirens bei dem Verleger und bringt Verdrießlichkeiten. |Darum muß das Material für den ganzen Band in der Hauptsache vorliegen und nur noch im letzten Theil der Revision bedürfen, wenn wir anfangen. Wie steht es nun aber mit dem Weiteren? So viel ich sehe, ist es unzweifelhaft, daß wir mit Anonymus I, Wahraus und
Küchlin nicht einen Band ausfüllen können. Was aber dazu nehmen? Wir haben auch den Anonymus II, und obwohl er später schließt als Zink, würde ich kein Bedenken hegen ihn aufzunehmen, wenn es irgend möglich ist, damit er uns nicht für den dritten Band liegen bleibt, den doch wahrscheinlich Mülich ganz ausfüllen wird. Da ist nun aber auch noch die Chronik bis 1469, von der Sie mir Näheres mittheilen. Doch sehe ich daraus noch nicht klar, ob sie für unsere Sammlung paßt, ob sie nicht mehr Bischofs- als Stadtgeschichte ist und ob, wenn wir diese aufnehmen, nicht auch die von Frank denselben Anspruch darauf hat.
Davon hängt auch ab, ob es nothwendig erscheint, Abschriften von derselben zu nehmen. Ich möchte nicht, daß Sie Ihre Zeit darauf verwenden, außer in dem Fall, wenn wir entschieden wären, diese Chronik in unsere Sammlung und zwar in den ersten Band von Augsburg aufzunehmen. Hierüber erbitte ich mir noch Ihre Erklärung, indem ich Sie zugleich darauf aufmerksam mache, daß wir eher Ursache haben, uns auf das Nothwendige zu beschränken, als darüber hinauszugehen. Melden Sie mir dann gefälligst auch, wie es mit dem anderen für den ersten Band bestimmten Stücken steht, welche Aussicht Sie haben, damit zum Ende zu kommen?
Die Chronik, Berlin no. 415, hat viel älteste Sagengeschichte und könnte wohl Grundlage für Meisterlin gewesen sein, schreiben Sie. Ist aber Ihre Meinung, daß wir daneben auch noch den Küchlin, oder sie neben den Küchlin geben sollten, da doch auch dieser nichts weiter enthält? –
Ihre Einleitung finde ich sehr passend und ausreichend. Nur verstehe ich nicht, warum Sie mehrere Verfasser bis 97 annehmen wollen: warum ist nicht einer genug? – Ich behalte sie zurück, bis ich das Übrige bekomme: Schreiben Sie mir das nur recht bald.
An Pertz habe ich wegen Verlängerung des Termins geschrieben. Der Brief ist gestern abgegangen.
Grüßen Sie Waitz und sagen Sie ihm, daß ich Knochenhauer als Mitarbeiter gewonnen habe, für den Fall daß unser Etat bewilligt wird, worauf wir zur Zeit noch warten.
Hochachtungsvoll
der Ihrige
Carl Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
SUB Göttingen
.
SUB Göttingen
1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 4, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd.1, Leipzig 1865. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59551/edition/55553 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 4, Augsburg, Bd. 1
1865
Hirzel, Salomon11909851218041877Hirzel, Salomon (1804–1877), in Zürich geborener Verleger aus Schweizer Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie, der zusammen mit seinem Schwager Karl August Reimer (1801–1858) im Jahre 1830 die seit 1680 bestehende Weidmann‘sche Buchhandlung in Leipzig übernahm. 1853 gründete er in Leipzig den S. Hirzel Verlag, in dem die von Karl Hegel (1813–1901) im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften edierten „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ erschienen.
Wahraus, Erhard104358106um 1375/801454 oder 1455Wahraus, Erhard (um 1375/80–1454/55), Kaufmann und Chronist, wohl ursprünglich aus Eichstätt stammend, seit 1409 als Bürger Augsburgs erwähnt, war einer der ältesten Chronisten Augsburgs. Seine Chronik umfasst die Jahre 1126–1445; sie ist gedruckt in Karl Hegels (1813–1901) „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, und wurde historisch in weiten Teilen von Ferdinand Frensdorff (1833–1931) bearbeitet.
Küchlin, N. N.-15. Jahrhundertca. 15. JahrhundertKüchlin, N. N., wirkte um 1437/42, war Kleriker und Chronist, der zwischen 1437 und 1442 in Augsburg eine entsprechende städtische Reimchronik verfasste. Innerhalb der Forschung wird diskutiert, ob es sich bei dem Verfasser der Augsburger Reimchronik um Johannes Küchlin handelt, der 1443 in der Matrikel der Universität Heidelberg genannt wird, oder um Geiso bzw. Gyso Küchlin, der 1453 als Chorvikar von St. Moritz belegt ist. In den „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ erschien 1865 unter Karl Hegels (1813–1901) Leitung im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München diese Küchlin-Reimchronik als Beilage im ersten Band der Augsburger Chroniken.
Zink (auch: Zeng, Zengg, Zingg), Burk(h)ard11889018213961474 oder 1475Zink (auch: Zeng, Zengg, Zingg), Burk(h)ard (1396–1474 oder 1475), war Augsburger Chronist und Fernhandelskaufmann. Seine Chronik wurde von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgegeben.
Mülich, Hektor (Hector)Hector Mülich11873735Xum 14201489 oder 1490Mülich, Hektor (Hector) (ca. 1420–1489/1490), war Augsburger Chronist, Bürger, Kramer, Zunftmeister, Ratsherr und Historiker, dessen Chronik über Augsburg von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seiner umfangreichen Städtechroniken-Edition im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München im Jahr 1865 herausgegeben wurde.
Frank, Johannes104079495seit 1447 in Augsburg wirkend1472Frank, Johannes († 1472), war seit 1447 in Augsburg, trat 1451 in das Kloster St. Ulrich und Afra ein, 1458 wurde er zum Priester geweiht; er wirkte auch als Illuminator, Buchmaler, Chronist und Historiker. Er verfasste Jahrbücher, die von Karl Hegel (1813–1901) sogenannten „Augsburger Annalen“, insbesondere über die Jahre von 1430 bis 1462 in Augsburg.
Meisterlin (auch: Meysterlin), Sigmund100308309um 1435nach 1497Meisterlin, Sigmund (um 1435–1497), auch: Münsterlin oder Musterlin, Benediktiner Priester und Chronist, der Chroniken von Augsburg und Nürnberg verfasste, die von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben wurden.
Pertz, Georg HeinrichGeorg Heinrich Pertz
HiKo
11859285817951876Pertz, Georg Heinrich (1795–1876), in Hannover geborener Historiker, Archivar und Bibliothekar, der von 1813 bis 1816 an der Universität Göttingen studierte und promoviert wurde. Er war von 1823 bis 1874 Leiter der Monumenta Germaniae Historica und gehörte im Jahre 1858 zu den Gründungsmitgliedern der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Waitz, GeorgGeorg Waitz
HiKo
11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
Knochenhauer, TheodorTheodor Knochenhauer106801292718421869Knochenhauer, Theodor (1842–1869), hatte in Berlin und Göttingen Philologie, Geschichte sowie Nationalökonomie studiert und war 1863 als Schüler Georg Waitz’ in Göttingen mit seiner Dissertation über die „Geschichte Thüringens in der karolingischen und sächsischen Zeit“ zum Dr. phil. promoviert worden. Nachdem er kurzzeitig als Privatsekretär des Archivars Johann Martin Lappenberg (1794–1865) in Hamburg gearbeitet hatte, legte er 1864/65 das Oberlehrerexamen ab und wirkte eine Zeit lang als Lehrer. 1865 gab er seine Lehrertätigkeit auf und begann, auf Empfehlung Waitz’ als Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) zuerst in Nürnberg, später in Bamberg Chroniken zu sichten. In den Jahren zwischen 1864 und 1869 stand Theodor Knochenhauer in regem Briefkontakt mit Karl Hegel. In diesen Briefen berichtete er zumeist über den Fortgang seiner Forschungen. Mit nicht ganz 27 Jahren beging er Selbstmord. Hegel, der dem Bearbeiter der Bamberger Chroniken noch zu Lebzeiten zugesagt hatte, „daß sie so lange liegen bleiben“, bis er „zu ihrer Vollendung und Ergänzung abkommen können werde“, hatte wohl aus Gründen der Pietät sich gegen eine Publikation derselben in überarbeiteter Fassung entschieden, so daß diese erst nach Hegels Tod mit dem entgegenkommenden Einvernehmen der Münchener Historischen Kommission in der Publikationsreihe „Fränkische Chroniken“ der Gesellschaft für fränkische Geschichte erscheinen konnten. Sie wurden in der Historischen Zeitschrift positiv rezensiert.
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
Doctor, DoktorDoktor als höchster akademischer Grad und Bezeichnung für jemanden, der einen Doktor-Titel trägt.
Manuscript, ManuskriptManuskript; Manuskript hier auch bezogen auf die Edition von Stadtchroniken Karl Hegels (1813-1901) im Sinne einer Niederschrift des editionsreifen Textes als Vorlage für den Setzer.
AnonymusSynonym für einen unbekannten Verfasser.
Note, NotenHier im Sinne von: Fußnote(n) bzw. Fußnotentext(en) und Anmerkung(en) in Form eines wissenschaftlichen Anmerkungsapparats; auch Abitur-Prüfungsnote(n) bzw. Zensuren im Allgemeinen.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
DruckerBerufsbezeichnung für eine Person, die Druckerzeugnisse herstellt.
RevisionInnerhalb des Druckwesens verwendeter Begriff bezüglich des Durchsehens, Überprüfens eines Druckabzugs auf ordnungsgemäße Ausführungen gewünschter Änderungen bzw. Korrekturen hin; auch Zeitkorrektur bei Abiturprüfungen.
Chronik des Erhard WahrausErhard Wahraus (um 1375/80-1454 oder 1455), Kaufmann und Chronist, wohl ursprünglich aus Eichstätt stammend, seit 1409 als Bürger Augsburgs erwähnt, war einer der ältesten Chronisten Augsburgs. Seine Chronik („Chronik des Erhard Wahraus“) umfasst die Jahre 1126-1445; sie ist gedruckt in Karl Hegels (1813-1901) „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, Augsburg Band 1, Band 4 der Gesamtreihe, im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München und wurde historisch in weiten Teilen von dessen Mitarbeiter, dem Rechtshistoriker Ferdinand Frensdorff (1833-1931) bearbeitet, zu dem Karl Hegel zeitlebens ein sehr gutes, von gegenseitiger Sympathie und höchster Wertschätzung geprägtes zwischenmenschliches Verhältnis pflegte.
Zink, Zink'sche Chronik/Handschrift; Chronik des Zink; auch: Zeng/ZenggHandschrift des Augsburger Chronisten Burkhard Zink (1396-1474 oder 1475), die von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seines Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgegeben wurde; innerhalb der Editionsreihe findet sich diese im fünften Band der Gesamtreihe als zweiter Band mit Augsburger Chroniken.
Mülich’sche ChronikAugsburger Stadtchronik von Hektor Mülich (ca. 1420-um 1489/1490), Augsburger Chronist, Bürger, Kramer, Zunftmeister, Ratsherr und Historiker, welche von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seiner Städtechroniken-Editionsreihe im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 4. Band der Gesamtreihe, 1. Band Augsburg, im Jahr 1865 herausgegeben wurde.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
StadtgeschichteGeschichtswissenschaftliche Disziplin, die sich mit der historischen Erforschung einer Stadt beschäftigt.
SagengeschichteSagenhafte Geschichte; auch bezüglich der Sage als ggf. historisch wertvolle Überlieferung bzw. Quelle.