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Karl Hegel an Ferdinand Frensdorff, Erlangen, 17. März 1865

Geehrter Herr Doctor!1

Hierneben erhalten Sie Ihren Wahraus zurück. Ihre Arbeit hat mich mehr befriedigt, als der Schriftsteller selbst, der für unsere historische Kenntniß in der That nur wenig ausgiebig ist. Meine wenigen Bemerkungen habe ich vorangestellt. Kern’s Brief2 wird vielleicht Ihre Ansicht in Betreff des Verhältnisses zur Nürnberger Überarbeitung etwas versifiziren. Es ist überhaupt gerathen, sich nicht zu weit auf das Gebiet der Vermuthungen einzulassen, wie man sich das zu denken habe, wozu uns die nothwendigen Daten und Anhaltspunkte fehlen.

Das Münzwesen und die Preise angehend, möchte ich gern noch Einiges hinzufügen, wenn Sie mir das Material dazu bieten könnten. Ich ersuchte Sie gleich zu Anfang, überall den Werth des Gulden zu notiren, wo Sie ihn in den Rechnungen angegeben fänden. Haben Sie solche wichtigen Notizen gesammelt? Dann bitte ich Sie mir zu schreiben und auch aus dem Literarischen Repertorium für Augsburg diejenigen Titel auszuziehen, wo über das Augsburger Münzwesen gehandelt wird.

Es giebt eine eigene Schrift darüber, deren Titel ich aber in meinen Papieren nicht mehr auffinden kann.

Auf dem zweiten Correcturbogen, den ich vor 8 Tagen etwa erhielt, habe ich die chronologischen Marginalien hergestellt und angeordnet, daß Ihnen davon noch eine Revision zugeschickt werde. Vermuthlich haben Sie schon bei der ersten Correctur dasselbe gethan. Ein 3. Bogen ist mir noch nicht zugekommen.

An Lexer habe ich wegen des Glossars geschrieben und er hat sich gern bereit erklärt, es auch für diesen Band zu übernehmen.

Aus München kam vor wenigen Tagen die Nachricht, daß auf Giesebrechts Veranlassung, der dies zur Bedingung seines Bleibens gemacht habe (– nachdem er einen Ruf nach Leipzig erhalten –), der König für die Historische Commission auf 10 Jahre hinaus die bisherige Dotation zugesichert habe.3 Wahrscheinlich ist Waitz davon schon unterrichtet; sonst würde ich bitten, es ihm mit meinem Gruß mitzutheilen.

Melden Sie mir doch bald, wie weit Sie mit der Chronik in der Berliner Handschrift4 sind: es ist damit keine Zeit zu versäumen, und hoffentlich wird sie Ihnen mit Noten nicht viel zu schaffen machen, so daß Sie in den Ferien damit fertig werden.

Hochachtungsvoll
der Ihrige
Carl Hegel.

P. S. Einleitung Anmerkung S. 11. Die Note 1 wäre zu streichen, weil meine bestimmte Verweisung auf die spätere Stelle nicht möglich ist, wenn nicht diese etwa schon gedruckt vorliegt.

Die allgemeine Hinweisung ist schon genügend im Text selbst auszusprechen. Auch Note 2 empfehle ich zu streichen, da von vergeblichen Versuchen nicht die Rede zu sein braucht.

- S. 22 ist, wie dann etc. – ich würde, um das ‚ist’ nicht so weit von dem übrigen Satztheil zu trennen, den Zwischensatz „wie dann - Entwicklung“ ans Ende stellen.

Text Blatt 2 und 3 Beides ist wohl ein und dieselbe Nachricht, und wäre die erste für sich allein stehende von 211a entweder ganz wegzulassen oder als Variante anzumerken.

Text Blatt 14 und 15 derselbe Fall!

Text Blatt 18 Anmerkung beruht auf Irrthum siehe die ganz übereinstimmende Nachricht der Überarbeitung im Excerpt von Kern.

Text Blatt 33 Die Schreibweise großed5 ist nicht zulässig, da das w nur die Bedeutung des Artikels6 hat, groste wie weiterhin steht; anders ist es bei frowen.

Text. Blatt 48 siehe meinen Brief unten.

Text Blatt 109 Anmerkung 2 das Citat ist noch zu ergänzen.

Beilage I Anmerkung S. 11 Note 1. Hier wäre zu berücksichtigen meine Note zu Band I S. 187.

Textes-Anm erkung Blatt 27 no. 1 – noch andere Nachrichten – diese sind doch wohl mehr als gleichberechtigt mit jener der Chronik?