Hierneben erhalten Sie Ihren Wahraus zurück. Ihre Arbeit hat mich mehr befriedigt, als der Schriftsteller selbst, der für unsere historische Kenntniß in der That nur wenig ausgiebig ist. Meine wenigen Bemerkungen habe ich vorangestellt. Kern’s Brief wird vielleicht Ihre Ansicht in Betreff des Verhältnisses zur Nürnberger Überarbeitung etwas versifiziren. Es ist überhaupt gerathen, sich nicht zu weit auf das Gebiet der Vermuthungen einzulassen, wie man sich das zu denken habe, wozu uns die nothwendigen Daten und Anhaltspunkte fehlen.
Das Münzwesen und die Preise angehend, möchte ich gern noch Einiges hinzufügen, wenn Sie mir das Material dazu bieten könnten. Ich ersuchte Sie gleich zu Anfang, überall den Werth des Gulden zu notiren, wo Sie ihn in den Rechnungen angegeben fänden. Haben Sie solche wichtigen Notizen gesammelt? Dann bitte ich Sie mir zu schreiben und auch aus dem Literarischen
Repertorium für Augsburg diejenigen Titel auszuziehen, wo über das Augsburger Münzwesen gehandelt wird. |
Es giebt eine eigene Schrift darüber, deren Titel ich aber in meinen Papieren nicht mehr auffinden kann.
Auf dem zweiten Correcturbogen, den ich vor 8 Tagen etwa erhielt, habe ich die chronologischen Marginalien hergestellt und angeordnet, daß Ihnen davon noch eine Revision zugeschickt werde. Vermuthlich haben Sie schon bei der ersten Correctur dasselbe gethan. Ein 3. Bogen ist mir noch nicht zugekommen.
An Lexer habe ich wegen des Glossars geschrieben und er hat sich gern bereit erklärt, es auch für diesen Band zu übernehmen.
Aus München kam vor wenigen Tagen die Nachricht, daß auf Giesebrechts Veranlassung, der dies zur Bedingung seines Bleibens gemacht habe (– nachdem er einen Ruf nach Leipzig erhalten –), der König für die Historische Commission auf 10 Jahre hinaus die bisherige Dotation zugesichert habe. Wahrscheinlich ist Waitz davon schon unterrichtet; sonst würde ich bitten, es ihm mit meinem Gruß mitzutheilen.
Melden Sie mir doch bald, wie weit Sie mit der Chronik in der Berliner Handschrift sind: es ist damit keine Zeit zu versäumen, und hoffentlich wird sie Ihnen mit Noten nicht viel zu schaffen machen, so daß Sie in den Ferien damit fertig werden.
Hochachtungsvoll
der Ihrige
Carl Hegel.
P. S.
Einleitung Anmerkung S. 11. Die Note 1 wäre zu streichen, weil meine bestimmte Verweisung auf die spätere Stelle nicht möglich ist, wenn nicht diese etwa schon gedruckt vorliegt.
Die allgemeine Hinweisung ist schon genügend im Text selbst auszusprechen. Auch Note 2 empfehle ich zu streichen, da von vergeblichen Versuchen nicht die Rede zu sein braucht.
- S. 22 ist, wie dann etc. – ich würde, um das ‚ist’ nicht so weit von dem übrigen Satztheil zu trennen, den Zwischensatz „wie dann - Entwicklung“ ans Ende stellen.
Text Blatt 2 und 3 Beides ist wohl ein und dieselbe Nachricht, und wäre die erste für sich allein stehende von 211a entweder ganz wegzulassen oder als Variante anzumerken.
Text Blatt 14 und 15 derselbe Fall!
Text Blatt 18 Anmerkung beruht auf Irrthum siehe die ganz übereinstimmende Nachricht der Überarbeitung im Excerpt von Kern.
Text Blatt 33 Die Schreibweise großed ist nicht zulässig, da das w nur die Bedeutung des Artikels hat, groste wie weiterhin steht; anders ist es bei frowen.
Text. Blatt 48 siehe meinen Brief unten.
Text Blatt 109 Anmerkung 2 das
Citat ist noch zu ergänzen.
Beilage I Anmerkung S. 11 Note 1. Hier wäre zu berücksichtigen meine Note zu Band I S. 187.
–
Textes-Anm
erkung Blatt 27 no. 1 – noch andere Nachrichten – diese sind doch wohl mehr als gleichberechtigt mit jener der Chronik?
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
SUB Göttingen
.
SUB Göttingen
1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 4, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd.1, Leipzig 1865. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59551/edition/55553 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 4, Augsburg, Bd. 1
1865
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Neuhaus
, Helmut: 150 Jahre Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Eine Chronik, München 2008.
Neuhaus
, 150 Jahre Historische Kommission
2008
Wahraus, Erhard104358106um 1375/801454 oder 1455Wahraus, Erhard (um 1375/80–1454/55), Kaufmann und Chronist, wohl ursprünglich aus Eichstätt stammend, seit 1409 als Bürger Augsburgs erwähnt, war einer der ältesten Chronisten Augsburgs. Seine Chronik umfasst die Jahre 1126–1445; sie ist gedruckt in Karl Hegels (1813–1901) „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, und wurde historisch in weiten Teilen von Ferdinand Frensdorff (1833–1931) bearbeitet.
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Giesebrecht, Wilhelm FriedrichWilhelm Giesebrecht
HiKo
11871736718141889Giesebrecht, Wilhelm Friedrich (1814–1889), in Berlin geborener Historiker, der 1851 außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Königsberg wurde, von 1857 bis 1861 dort Ordinarius und anschließend bis 1889 an der Universität München war. Im Jahre 1858 wurde er Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften und von 1862 bis 1889 deren Sekretär. Im Jahre 1875 wurde er Mitglied der neugeschaffenenen Zentraldirektion der MGH in Berlin und wurde Mitglied des Verwaltungsrates und Gelehrtenausschusses des GNM in Nürnberg.
Ludwig II., König von BayernKönig Ludwig II. von Bayern11857489218451886Ludwig II. (1845–1886), bayerischer König von 1864 bis 1886.
Waitz, GeorgGeorg Waitz
HiKo
11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Leipzig51.3406321,12.3747329Am Zusammenfluß von Weißer Elster, Pleiße und Parthe gelegene Universitäts- und Messestadt in Sachsen.
Doctor, DoktorDoktor als höchster akademischer Grad und Bezeichnung für jemanden, der einen Doktor-Titel trägt.
Nürnberger, NürnbergischZu Nürnberg gehörend, Nürnberg betreffend, Nürnberg bezeichnend etc.
MünzwesenGesamtheit der Einrichtungen für die Herstellung und den Umlauf von Münzen auch unter ihren historischen Aspekten.
GuldenDie ursprüngliche Goldmünze war im 19. Jahrhundert noch Zahlungsmittel in den süddeutschen Staaten Bayern, Baden, Württemberg und Österreich.
RepertoriumIm Archivwesen geläufiger Begriff für Findmittel und Findhilfen in Form von Verzeichnissen, Findbüchern (oft auch als Synonym für Repertorium verwendet), Karteien oder Spezialinventare als Ergebnisse der Erschließung und Verzeichnung von Archivalien (z. B. Handschriften), also Beständen eines Archivs, welche auch bestandsbezogen, bestandsübergreifend oder auch archivübergreifend sein können.
AugsburgerZu Augsburg gehörend, Augsburg betreffend, auf Augsburg bezogen; in Augsburg lebender Mensch bzw. lebende Menschen.
MarginalieInnerhalb der Sprach- und Literaturwissenschaft verwendeter Begriff für kritische Anmerkungen, Kommentierungen etc. in Handschriften, Akten oder Büchern als auf den Rändern einer Buchseite gedruckter Verweis (z. B. mit Quellenhinweisen, Zahlen, Erläuterungen zum gegebenen Text etc.), hier insbesondere bezogen auf die Drucklegung der historisch-kritischen Edition von Chroniken-Codices durch Karl Hegel (1813-1901) im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München für sein umfangreiches Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“.
Correctur, CorrecturenKorrektur bzw. Korrekturen im Rahmen einer historisch-kritischen Edition bzw. Korrekturen im Rahmen einer Drucklegung; auch: Korrekturen von Abiturprüfungen.
Bogen (Papierbogen)Papierbogen mit einem vorgegebenen Maß (z. B. für die Drucklegung von Büchern).
GlossarErklärendes Wörterverzeichnis zu einer Textedition.
DotationHier gebraucht im Sinne von finanzieller Zuwendung oder Haushaltszuschuss.
Berliner, BerlinerinZu Berlin gehörend, auf Berlin bezogen, Berlin zuzuordnen; in Berlin bzw. Preußen lebende, arbeitende und sich damit entsprechend (preußisch) identifizierende Menschen – auch im politischen (kleindeutschen) Sinne.
Note, NotenHier im Sinne von: Fußnote(n) bzw. Fußnotentext(en) und Anmerkung(en) in Form eines wissenschaftlichen Anmerkungsapparats; auch Abitur-Prüfungsnote(n) bzw. Zensuren im Allgemeinen.
Variante, VariantenIm Rahmen einer historisch-kritischen Edition abweichende Lesart einer Textstelle bei mehreren Fassungen eines Textes.
Citat, CitateZitat, Zitate.