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Karl Hegel an Georg Karl Frommann, Erlangen, 1. April 1865

Sehr geehrter Herr Doctor!

Ich bin so frei durch diese Zeilen Ihnen Herrn Dr. Knochenhauer aus Meiningen als einen der Geschichte und der Deutschen Philologie beflissenen Gelehrten vorzustellen, den ich als Mitarbeiter für die Herausgabe deutscher Städtechroniken1 genommen habe, indem ich Sie bitte ihm zu gestatten, daß er die Bibliothek des Germanischen Museums in derselben Weise benutzen dürfe, wie es Herrn Dr. von Kern bisher erlaubt worden ist; zu meinem Bedauern werde ich diesen getreuen Helfer wenigstens als ständigen Mitarbeiter, jetzt verlieren, da er sich in Freiburg zu habilitieren gedenkt, und Dr. Knochenhauer wird somit gewissermaßen in seine Stelle eintreten. Doch wird er zunächst noch nicht Nürnbergische Chroniken, sondern andere fränkische bearbeiten. Einiges davon findet sich auch in den Handschriften des Germanischen Museums; besonders wichtig aber ist die Literatur, welche man in Nürnberg nur dort finden kann und die für meinen Hilfsarbeiter unentbehrlich ist.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebenster
Professor Hegel.