XML PDF

Theodor Knochenhauer an Karl Hegel, Bamberg, 13. September 1865

Geehrtester Herr Professor!2

Einliegend erfolgt die von Dr. von Kern gewünschte Notiz. – Ich habe unter den Archivalien für den Bauernkrieg unter den Markgräflichen Sachen nichts, dagegen noch mehrere speciell auf Bamberg bezügliche, vielversprechende Fascikel vorgefunden, mit deren Durchsicht ich jetzt beschäftigt bin. In einem fand ich heute zwei Gedichte auf den Bamberger Krieg, die ich an Liliencron mitzutheilen gedenke. – Kurz nach begonnener Abschrift unseres dritten Quellenstückes höre ich vom Stadtpfarrer Schweitzer, daß ihm das Stück bereits be- kannt ist, und zwar aus, wie er meint, originaler Handschrift. Er will mir bei der Aufsuchung behülflich sein; ich habe bei Durchsicht der Kataloge der öffentlichen3 und der Vereins-Bibliothek nichts aufgespürt. Hoffentlich ist die Handschrift nicht wie Anderes verschwunden. – Der Archivar stellt mir eine Bamberger Chronik aus dem 15. Jahrhundert in Aussicht, von deren Dasein in einem gerade jetzt der Ordnung entgegensehenden Saale des Archivs er Kunde haben will.4

Das ist das Neueste, das mir hier aufgestoßen ist; hoffentlich kann ich bald Weiteres berichten.

Einstweilen mich bestens empfehlend
hochachtungsvoll
Theodor Knochenhauer.