XML PDF

Karl Hegel an Ferdinand Frensdorff, Erlangen, 13. September 1865

Sehr geehrter Herr Doctor!1

Ihre Mittheilungen in Betreff der nahen Vollendung des Bandes Augsburger Chroniken waren mir sehr willkommen. Der Band wird nun einen genügenden Umfang erhalten mit circa 25 Bogen. An Lexer habe ich so eben wegen des Glossars geschrieben und ihm Ihre Wünsche angezeigt. Mit der Vollendung des Glossars wird es indeß noch einige Weile haben. Lexer kann nicht früher an die eigentliche Ausarbeitung d. i. Zusammenstellung des Materials gehe, als bis er den letzten Bogen erhalten hat, und braucht er dazu noch mindestens 14 Tage, so daß eine Unterbrechung des Drucks von etwa 4 Wochen statt finden würde, wenn Sie nicht im Stande wären den Setzer unterdeß schon mit dem Register und der Einleitung zu beschäftigen. Das Register kann vor dem Glossar gesetzt und corrigirt werden, und im Satz stehen bleiben ehe das Glossar kommt, nach welchen sich die Seiten bestimmen. Aber auch Sie müssen freilich erst das Ganze gedruckt vor sich haben, ehe Sie das Register vollenden können. Doch ist jedenfalls die Einleitung, die besonders paginiert wird, ganz unabhängig von allem Übrigen und könnte am besten zuerst und in der Zwischenzeit, bis Glossar und Register fertig sind, gedruckt werden. Es würde sich also für’s erste am meisten empfehlen, die Abfassung der Einleitung möglichst zu beschleunigen. Daß der ganze Band bis zur Sitzung2 fertig werden würde, war nach der langen nicht durch uns verschuldeten Unterbrechung des Drucks nicht mehr zu erwarten; Hirzel durfte sich dies Mal wenigstens nicht über uns beklagen. Da Sie sich auch schon mit den Anmerkungen zum Zink beschäftigt haben, so können wir bereits sogar dem nächsten Jahre mit Ruhe entgegen sehen. Unterdeß werden die künftigen Verhältnisse unserer Commission in der bevorstehenden Sitzung definitiv geordnet werden, wonach man sich für das Weitere einrichten wird. Sagen Sie Waitz mit meinem herzlichen Gruß, daß ich mich drauf freue ihn in München wiederzusehen. Meine Wohnungsgenossen Stälin und Wegele haben sich auch bereits angemeldet. Nur von Häusser, den ich auf meiner Schweizerreise3 in Vevey sah, weiß ich, daß er aus Gesundheitsrücksichten nicht kommen wird.

Kern erwiedert Ihren Gruß. Sein Manuscript können Sie behalten, so lange es Ihnen beliebt; es wird ohnehin nur eine Abschrift bedinglich zu Ihrem Gebrauch gewesen sein.

Hochachtungsvoll
Carl Hegel.