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Karl Hegel an Ferdinand Frensdorff, Erlangen, 26. Oktober 1865

Geehrter Herr Doctor!1

Ich sende Ihnen das Manuscript, welches ich einmal rasch durchgesehen habe, sogleich wieder zurück mit den wenigen Beanstandungen, die ich beim Lesen aufzuzeichnen für nöthig fand. Da ich diese Art von Arbeiten genugsam kenne, so weiß ich, daß Sie zufrieden sein können und rathe nichts weiter hinzuthun und nicht mehr hineinzustopfen; sondern ersuche Sie dringend das Manuscript sogleich nach Leipzig abzuschicken, da der Verleger sehnlich darauf wartet und die Einleitung um so eher neben dem Glossar setzen lassen kann, als die Schrift eine verschiedene ist. Den versprochenen Abschnitt II erwarte ich noch diese Woche und werde ihn, wenn ich nichts zu bemerken finde, direct nach Leipzig abgehen lassen. Mein Vorwort wird sehr kurz sein. Bei Erwähnung der Chronik von Wahraus werde ich auf die Ingolstadter Merkwürdigkeiten hinweisen, welche ich Ihnen hierneben zur Ansicht übersende2, indem ich Ihnen überlasse auch in einem Nachtrag derselben zu gedenken, wenn Sie ohnehin noch Nachträge geben wollen, was besser vermieden wird.

Die in Ihrem vorigen Schreiben3 ausgesprochenen Wünsche wegen Schenkung von Freiexemplaren finde ich durchaus gerechtfertigt und werde ich sie berücksichtigen. Wegen der Karte denke ich mich an den alten Roger zu wenden, da sie der junge nicht fertig gebracht hat.4 Ich war im Irrthum, daß der kleinere Stadtplan noch in Ihren Händen sei, da ich ihn bei mir vorgefunden habe.

Das Ortsregister habe ich ebenfalls erhalten und finde ich es durchaus ansprechend. Auf die Freiexemplare zurückzukommen, so werde ich Herberger keines schicken, wohl aber der Stadt für das Archiv; ein anderes Exemplar bekommt sie aus München, welches sie ohne Zweifel der Stadtbibliothek übergeben wird. Außerdem erhält Greiff noch eines von mir.

Ich bitte Sie noch einmal dringend den Verleger nicht länger warten zu lassen.

Hochachtungsvoll
Ihr
Carl Hegel.