Ich werde allerdings den Dr. Knochenhauer, und zwar schon am 1. März, entlassen. Er wird bis dahin mit den Bamberger und einigen anderen damit zusammenhängenden Sachen1 fertig sein und will ich ihn sodann nichts Neues mehr anfangen lassen, was er doch kaum fertig bringen könnte. Auch nöthigt mich die Reduction meiner Geldmittel die gleichzeitig neben einander her gehenden Arbeiten zu beschränken, da ich noch Kern als Mitarbeiter für Nürnberg habe undFrensdorff undLexer für den zweiten Band Augsburg2 in diesem Etatsjahr zu remuneriren erwarte. Endlich will ich nicht verschweigen, daß Knochenhauers Arbeiten auch nicht völlig befriedigen; es thut mir dies um so mehr leid als er sehr viel guten Willen und ebenso viel Fleiß zeigt. Aber es fehlt ihm in sachlicher Hinsicht an Schärfe der Auffassung, in sprachlicher an der nöthigen Vorbildung und Sicherheit, und auch in der Darstellung an Präcision und Klarheit; und wird es mir mit aller Nachhülfe kaum gelingen, daß er mir seine Arbeiten recht zu Dank macht. Für die Aufgabe, die Sie ihm | zugedacht haben, ist er gewiß der geeignete Mann. Er hat sich wenigstens mit dem BambergerArchiv ganz vertraut gemacht und wird auch von archivalischer Anordnung nähere Kenntniß gewonnen haben, da man dort etwa mit einer neueren Aufstellung und Registrierung beschäftigt ist und er dem Archivar persönlich nahe steht. Ich zweifle auch nicht, daß er auf den Antrag, wenn er an ihn gelangt, mit Vergnügen eingehen wird, da er mir vor Kurzem geschrieben, daß er gern noch einige Jahre sich einer freien wissenschaftlichen Thätigkeit hingeben möchte. Darum halte ich es auch für überflüssig, ihn vorläufig wegen seiner Neigung zur Sache zu befragen, und möchte ich ihm lieber die Unruhe einer solchen Anfrage noch ersparen, ehe es zum wirklichen Anerbieten kommt. Nun will ich noch erklären, daß wenn sein früherer Eintritt, etwa schon bis zum 1. Februar, zur conditio sine qua non gemacht werden sollte, ich ihm auch die frühere Entlassung gewähren würde, um seinem äußeren Fortkommen nicht im Wege zu sein.
Da nur von einer vorübergehenden Beschäftigung bei dem Sch. Archiv3 die Rede ist, so wäre wohl an eine dauernde Anstellung nicht zu denken. Wenn eine solche in Aussicht stünde, wäre keiner besser am Platz als unser Dr. Kerler, der als Bibliothekar ganz vortrefflich ist und es ebenso als Archivar sein würde. Leider können wir ihn nicht halten, wenn er einen Ruf bekommt, da unser Ministerium oder vielmehr das königlicheCabinet| eben jetzt wieder unseren dringenden Antrag auf seine feste Anstellung im Staatsdienst zum zweiten Mal unberücksichtigt gelassen hat, weil er das Unglück hat – kein Bayer zu sein!
Weizsäcker denkt für die Stelle von Dr. Menzel an Dr. Weiland, wie er mir vor Kurzem sagte, als ich ihm von Knochenhauer sprach. Eine andere Frage ist, ob einer von beiden Lust haben würde solche Handlangerdienste, wie er sich braucht, zu leisten.
Von dem großen Unglück, welches Weizsäcker vor nun drei Wochen betroffen, haben Sie wahrscheinlich gehört; er hat seine Frau im Wochenbett verloren, nachdem sie ein todtes Kind zur Welt gebracht hatte. Er war ganz verzweifelt und schien völlig allen Halt mit der Frau verloren zu haben. Doch ist er nun gefaßter. Es sind drei kleine Kinder zu versorgen, wozu er eine Fremde ins Haus nehmen mußte.
Sehr nahe geht mir Lappenbergs Tod! Wir werden des trefflichen Mannes noch oft gedenken; wie manche schöne Stunde haben wir mit ihm zusammen verlebt! Sein Bild schwebt mir lebhaft vor Augen, wie er bei unseren Ausflügen in München und ein lieber und heiterer Genosse war.
Der Band von Liliencron4 hat meine Erwartung übertroffen. Er ist gewiß für einen großen Leserkreis eine sehr willkommene Gabe und eine recht tüchtige Leistung, die auch der Commission alle Ehre macht. Daß der erste Band Augsburg5 jetzt endlich fertig ist, werden Sie von Frensdorff wissen; ich brauche seine Arbeit gegen Sie nicht erst zu loben, sie wird ihm überall zur Empfehlung gereichen.
Waitz, GeorgGeorg Waitz
HiKo
11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bundesarchiv Berlin: Nachlaß Waitz, N 2321
.
BA Berlin1000
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Chroust
, Anton/
Knochenhauer
, Theodor: Chroniken der Stadt Bamberg. 1. Hälfte. Chronik des Bamberger Immunitätenstreites von 1430-1435. Mit einem Urkundenanhang. Nach einem Manuskripte von Th[eodor] Knochenhauer. Neu bearbeitet und hg. von Anton
Chroust
(= Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte. 1. Reihe. Fränkische Chroniken, Bd. 1, 1. Hälfte, postum), Leipzig 1907.
Chroust/Knochenhauer
, Chroniken Stadt Bamberg 1. Hälfte
1907
Chroust
, Anton/
Knochenhauer
, Theodor: Chroniken der Stadt Bamberg. 2. Hälfte. Chronik zur Geschichte des Bauernkrieges in der Markgrafenfehde in Bamberg. Mit einem Urkundenanhang. Bearbeitet und hg. von Anton
Chroust
(= Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte. 1. Reihe. Fränkische Chroniken, Bd. 1, 2. Hälfte, postum), Leipzig 1910.
Chroust/Knochenhauer
, Chroniken Stadt Bamberg 2. Hälfte
1910
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 5, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd. 2, Leipzig 1866. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59552/edition/54958 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 5, Augsburg, Bd. 2
1866
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 4, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd.1, Leipzig 1865. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59551/edition/55553 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 4, Augsburg, Bd. 1
1865
Knochenhauer, Karl Wilhelm 11625849718051875Knochenhauer, Karl Wilhelm (1805–1875), in Potsdam geborener Pädagoge und Physiker, der im Jahre 1838 erster Rektor des neu gegründeten Realgymnasiums in Meiningen wurde.
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Kerler, Dietrich
HiKo
11575220X18371907Kerler, Dietrich (1837–1907), Historiker und Bibliothekar, Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek Würzburg, 1883 außerordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) bei seinem großen Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ für die Historische Kommission.
Weizsäcker, Julius Friedrich LudwigJulius Weizsäcker
HiKo
11730804818281889Weizsäcker, Julius Friedrich Ludwig (1828–1889), in Öhringen geborener Historiker, der nach seinem Studium der evangelischen Theologie und seiner Habilitation im Fach „Geschichte“ an der Universität Tübingen im Jahre 1863 ordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Erlangen wurde, 1867 in Tübingen, 1872 in Straßburg, 1876 in Göttingen und 1881 in Berlin. Von 1860 bis 1889 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Leiter der Abteilung „Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe“ der Historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften, von 1862 bis 1870 deren außerordentliches, darnach deren ordentliches Mitglied.
Menzel, Karl11688625018351897Menzel, Karl (1835–1897), Historiker, Archivar und Hochschullehrer, ursprünglich aus Speyer stammend, hatte in München Geschichte bei Heinrich Sybel (1817–1895) studiert, fungierte in den frühen 1860er Jahren eine Zeit lang als Mitarbeiter Julius Weizsäckers (1828–1889) bei der Edition der Reichstagsakten im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, wurde 1867 Archivsekretär in Weimar, bevor er 1873 Ordinarius in Bonn wurde.
Weiland, LudwigLudwig Weiland11725293X18411895Weiland, Ludwig (1841–1895), Historiker, war zunächst in Gießen (ab 1879) und seit 1881 in Göttingen Ordinarius für Geschichte. Von 1875 bis 1893 war er darüber hinaus angestellter Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica.
Rindfleisch, Agnes Bertha Charlotte, verh. WeizsäckerAgnes Bertha Charlotte Rindfleisch, verh. Weizsäcker-18351865Rindfleisch, Agnes Bertha Charlotte (1835–1865), war die Ehefrau des Erlanger Historikers Julius Weizsäcker (1828–1889). Das Ehepaar Weizsäcker hatte drei Kinder, die beiden Jungen Hugo (1861–1939) und Heinrich (1862–1945), sowie die Tochter Bertha (1864–1945). Agnes Bertha Charlotte Rindfleisch war erst fünf Jahre verheiratet gewesen, als sie kurz nach ihrer vierten Schwangerschaft in Folge einer Fehlgeburt in Erlangen starb. Nach dem frühen Tod seiner Frau hat Julius Weizsäcker nicht wieder geheiratet.
Weizsäcker, Heinrich11730794718621945Weizsäcker, Heinrich (1862–1945), Sohn von Agnes (1835–1865) und Julius Weizsäcker (1828–1889), Kunsthistoriker, von 1891 bis 1904 Direktor des Städelschen Kunstinstituts und Museums in Frankfurt am Main.
Weizsäcker, Bertha, verh. Müller110861004818641945Weizsäcker, Bertha (1864–1945), war die einzige Tochter des Historikers Julius Weizsäcker (1828–1889) und dessen jung, nach der Geburt des vierten Kindes (Totgeburt) im Wochenbett verstorbenen Frau Agnes Weizsäcker, geb. Rindfleisch (1835–1865). Sie war verheiratet mit dem evangelischen Theologie-Professor und Kirchenhistoriker Karl Müller (1852–1940).
Deutsch, N. N.-in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkendFräulein Deutsch, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkend, war von 1865 an Kindermädchen im Hause des Historikers Julius Weizsäcker (1828–1889), dessen Ehefrau Agnes, geb. Rindfleisch (1835–1865), nach Komplikationen in ihrer vierten Schwangerschaft jung verstorben war; Fräulein Deutsch versorgte die drei kleinen Kinder. Sie wurde zur mütterlichen und engen Freundin im Hause Weizsäcker und nahm auch 1889 an der Beerdigung Julius Weizsäckers teil.
Lappenberg, Johann MartinJohann Martin Lappenberg
HiKo
10018093017941865Lappenberg, Johann Martin (1794–1865), in Hamburg geborener deutscher Historiker und Archivar, der nach Studien an den Universitäten in Edinburg und Berlin an der Universität Göttingen zum Dr. jur. promoviert wurde und nach diplomatischen Tätigkeiten für seine Vaterstadt Archivar des Archivs des Hamburger Senats wurde. Sein Wirken als Gelehrter fand höchste Anerkennungen mit seinen Berufungen in die Akademien der Wissenschaften in München, Berlin, Göttingen und Sankt Petersburg sowie in die Historische Kommission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München, zu deren 18 Gründungsmitgliedern er im Jahre 1858 gehörte.
Liliencron, Rochus Wilhelm TraugottRochus Liliencron
HiKo
11872824518201912Liliencron, Rochus Wilhelm Traugott (1820–1912), im holsteinischen Plön geborener Germanist, Musikhistoriker und Diplomat sowie von 1869 bis 1908 erster Leiter der Allgemeinen Deutschen Biographie, der deutschen Nationalbibliographie. Er studierte an den Universitäten Kiel und Berlin evangelische Theologie, orientalische Sprachen, Jura, Geschichte und Germanistik, wurde 1846 in Kiel promoviert und habilitierte sich 1848 an der Universität Bonn. Im Jahre 1851 wurde er in Kiel Professor für nordische Sprachen, 1852 an der Universität Jena für deutsche Literatur und 1870 Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war von 1876 bis 1908 Propst des Damenstiftes St.-Johannis-Kloster vor Schleswig; in dieser Zeit fiel seine Verhandlungsführung im Jahr 1880 auf Seiten der herzoglichen Familie Augustenburg über den Ehevertrag zwischen der späteren Kaiserin Auguste Victoria (1858–1921) aus dem Hause Augustenburg und dem preußischen Kronprinzen aus dem Hause Hohenzollern, Wilhelm Friedrich Wilhelm Albert Viktor von Preußen (1859–1941), dem späteren Kaiser Wilhelm II. (seit 1888).
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
Bamberger, BambergischZu Bamberg gehörend, auf Bamberg bezogen, Bamberg zuzuordnen.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
Etatjahr, EtatsjahrHaushaltsjahr bzw. Rechnungsjahr, für das ein Etat festgelegt wird.
remunerirenentlohnen, vergüten, Verb zu Remuneration.
ArchivalischAuf Archivalien bezogen, ein oder mehrere Archive betreffend, eine archivalische Tätigkeit ausüben, zu einem oder mehreren Archiven gehörend, darin enthalten, daraus stammend.
conditio sine qua nonSpätlateinische Version der klassischen lateinischen Formel „condicio sinde qua non“, wörtlich: „Bedingung, ohne welche nicht“ als rechtswissenschaftliche Formel und Rechtspraxis, auch in der Philosophie gebräuchlich; im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet für eine notwendige Bedingung, unabdingbare Voraussetzung in Bezug auf eine bestimmte Tatsache bzw. für etwas Ursächliches im rechtlichen Sinne.
Ruf (Universität)Berufung in ein hohes wissenschaftliches Amt, hier speziell auf einen Lehrstuhl an einer Universität.
MinisteriumSeit dem 19. Jahrhundert gebräuchlicher Begriff für die höchste Verwaltungsbehörde eines Landes mit einem bestimmten, ihr zugewiesenen Aufgabenbereich im Sinne von Ressort sowie Dienststelle; darüber hinaus auch die Gesamtheit der Minister, Ministerrat und Regierung bedeutend.
königlichAuf einen König bzw. auf ein Königreich bezogen, dazu gehörend, diesem zuzuordnen.
StaatsdienstBerufliche Tätigkeit im Dienst eines Staates, häufig als Beamter.
Baier, BayerEinwohner des Landes Baiern/Bayern.
WochenbettZumeist sechs- bis achtwöchiger Zeitraum nach der Geburt, in der sich der Organismus der Mutter von den gröbsten schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen (Wochenfluss etc.) regeneriert und sich auf die Versorgung des Neugeborenen (Milchfluss etc.) einstellt.
Sammlung historischer Gedichte (Liliencron), auch: historische Lieder, Liedersammlung Für die Münchner Historische Kommission edierte er in den Jahren von 1859 bis 1869 in vier Bänden sowie einem weiteren Nachtragsband „Historische Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrhundert“ sowie die völlig neuartige Sammlung „Deutsches Leben im Volkslied um 1530“ (1885). Bei der von Karl Hegel (1813-1901) genannten „Sammlung historischer Gedichte“ von Seiten Rochus Liliencrons (1820-1912) dürfte die Edition der „Historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrhundert“ gemeint sein.