Ich habe gestern den Correctur-bogen 31 erhalten und daraus ersehen, daß Ihr Glossar gerade drei Druckbogen ausgegeben hat. Demnach wird Ihr Honorar gerade 144 florin betragen und ersuche ich Sie mir Ihre Quittung, auf diesen Betrag lautend, unter Angabe „als Honorar für das Glossar zum 5. Bande der Städtechroniken“1 (ohne unsere Specification) – zur Bestätigung zu übersenden, damit ich Ihnen sofort das Geld aus München zukommen lassen kann. Es wird Ihnen ja wohl gerade vor Weihnachten recht gelegen sein.
Leider hat sich der Druck durch Frensdorffs Schuld, wie mir Hirzel schreibt, noch bis jetzt verzögert und es war auch das Ortsverzeichniß im Rückstand. Hirzel war sehr verdrießlich. | Ich begreife, daß Sie zu Weihnachten lieber zu Hause bleiben als nach Straßburg reisen wollen. Es unterbleibt auch wohl besser ganz für diesmal und werden Sie in den Osterferien die Arbeit in Straßburg eine längere ununterbrochene Zeit wirken können. Es erlohnt sich nicht auf ein paar Tage hinzugehen. Eine Probe der Abschrift habe ich bereits erhalten; sie nimmt sich ganz gut aus, und ist zu hoffen, daß die Abschrift bis Ostern2 vollendet sein wird.3
Ich gratuliere zu den ersten BeißerchenIhres Kindes, wie man in Norddeutschland sagt. Von Kern habe ich Brief4 und Zusendung erhalten; ich werde ihn nächstens antworten, einstweilen grüßend.
Zu Weihnachten wünsche ich Ihnen ein recht frohes Fest mit den lieben Ihrigen. Ich werde wieder in Nürnberg sein.
Mit herzlichem Gruß
der Ihrige Carl Hegel.
11866 erschien der zweite Band mit Augsburger Chroniken im Rahmen des von Karl Hegel betreuten Editions-Unternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, Band 5 der Gesamtreihe, vgl. Chroniken der deutschen Städte, Bd. 5, Augsburg, Bd. 2. 221./22. April 1867. 3Dies bezieht sich auf die von Karl Hegel (1813-1901) projektierte Herausgabe der Straßburger Chroniken, die 1870 und 1871 als Bände 8 und 9 der Gesamtreihe erschienen; vgl. dazu und in dieses Unternehmen einführend Kreis, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung, S. 165 ff., insbesondere zur Erarbeitung der Straßburger Chroniken-Bände auch S. 263 ff. 4Bislang noch nicht aufgefunden.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 5, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd. 2, Leipzig 1866. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59552/edition/54958 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 5, Augsburg, Bd. 2
1866
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Hirzel, Heinrich Salomon11691635418361894Hirzel, Heinrich Salomon (1836–1894), in Leipzig geborener Verleger, Sohn des Verlegers und Buchhändlers Salomon Hirzel (1804–1877).
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Baden, GroßherzogtumDas im Jahre 1806 gebildete Großherzogtum Baden lag im Südwesten des Gebietes des Deutschen Bundes, dann des Deutschen Reiches zwischen Bodensee, Rhein und Tauber und grenzte von Westen aus im Uhrzeigersinn an Elsaß, Pfalz, Südhessen, Unterfranken und – von Norden nach Süden quer durch den Schwarzwald – an das Königreich Württemberg und an die Schweizer Eidgenossenschaft.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Straßburg48.584614,7.7507127Ehemalige Reichs-, Universitäts- und Bischofsstadt am Westufer des Rheines und an der Ill zwischen Vogesen im Westen und Schwarzwald im Osten gelegen.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Universität Freiburg (im Breisgau)Auf das Jahr 1457 zurückgehende Universität in Freiburg im Breisgau und damit einer der ältesten Universitäten innerhalb des deutschen Sprachraums.
Großherzogthum, GroßherzogtumTerritorium unter der Herrschaft eines Großherzogs.
Honorar, HonorarienVergütung; „Honorarien“ als veralteter Plural von „Honorar“, hier gebraucht im Sinne von Vergütung einer nebenberuflichen Tätigkeit oder einer freien Mitarbeit.
Florin, florin (fl.)Gulden, von 1849 bis 1936 Silbermünze zu zwei Schilling; siehe auch: Gulden.
Quittung, Quittungen„Quittung“ bzw. „Quittungen“ hier als finanzverwaltungsspezifische Abrechnungsgrundlage zu verstehen, bezogen auf das umfangreiche Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, das Karl Hegel (1813-1901) für die Münchener Historische Kommission leitete, und welche für die Ausbezahlung der Remuneration an den jeweiligen Mitarbeiter erforderlich war. Dieser musste im Vorfeld eine solche Quittung als Beleg ausstellen und an den Abteilungsleiter übermitteln. Die Abrechnung erfolgte hierbei zumeist monatsweise, weswegen gelegentlich auch der Begriff „Monatsquittung“ geläufig war, für Zwischenabrechnungen oder vorläufige „Quittungen“ der Begriff „Interimsrechnung“.
SpecificationSpezifikation, Spezifizieren.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
Ortsregister, OrtsverzeichnißAlphabetisches Verzeichnis von Orten ggf. auch mit Beschreibungen im Rahmen einer historisch-kritischen Edition oder einer anderweitigen Publikation, zumeist in alphabetischer Reihenfolge angelegt.
Beißerchen, ersteErste Zähne, Milchzähne bei einem Säugling.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis