Ich wende mich an Sie mir der Bitte um gefällige Auskunft in Sachen der Universitätsdisciplin, welche wie mir scheint, hier bei uns mit der Zeit allzu schlaff geworden ist, und stelle daher die Fragen:
Bedürfen die Studierenden in Göttingen keiner Erlaubniß der Universitätsbehörde, speciell des Rectors, bei öffentlichen Aufzügen mit Musik, Fahnen dgl?
Finden solche Aufzüge (mit oder ohne Erlaubniß) zu Tageszeiten statt, in welchen regelmäßig Vorlesungen gehalten werden?
Der neue Band Augsburg1 wird Ihnen gewiß Freude gemacht haben; es ist eine sehr tüchtige Arbeit Frensdorffs, die sich selbst lobt. Für den Herausgeber ist es eine sehr delicate Sache, sich über das Verdienst oder den Antheil mehrerer Bearbeiter eines Buchs auszusprechen, wie ich bei dieser Gelegenheit und einer früheren erfahren habe. Bei Einführung des 1. Bandes Augsburg2 habe ich Lexer tief verletzt, weil ich auf Verlangen Frensdorffs erwähnte, daß dieser die Handschriften noch einmal revidirt habe, und das zweite Mal scheine ich Frensdorff tief gekränkt zu haben, weil ich davon geschwiegen habe; denn er hat gegen mich ein zugeknöpftes Wesen angenommen, welches beinahe unleidlich ist. Indessen hat er sich doch dazu herbeigelassen mir die Bearbeitung noch eines dritten Bandes3 zuzusagen. Für das gegenwärtige Jahr jedoch soll ein Band BraunschweigerChroniken4 erscheinen, dessen Vollendung Dr. Hänselmann bis zum Herbst sicher versprochen hat und dessen Druck hoffentlich im nächsten Monat beginnen wird. Ich selbst habe die Straßburger Chroniken in die Hände genommen und bin | fest in der Arbeit an Königshofen. Mein Aufenthalt in Straßburg im letzten Herbst5 hat die Eifersucht der Französischen und ElsässerPatrioten dergestalt erregt, daß gleich darauf ein Comité für Herausgabe ElsässischerChroniken zusammengetreten ist. Indessen fehlt es ihnen vorläufig, wie es scheint, an materiellen Mitteln sowohl wie an Arbeitskräften. Dr. Rudolf Reuß fertigt die Abschrift für mich an6, die Lexer in sprachlicher Beziehung revidiren wird, ich selbst aber auch noch einmal revidiren will.
Zu Ranke’s Jubiläum am 20. Februar werden Sie selbst wohl schwerlich hinkommen?
Wie mir Weizsäcker mittheilte sind Sie in Tübingen vorgeschlagen. Ich kann nicht glauben, daß Sie unter allen Umständen Göttingen für Tübingen aufgeben werden. Weizsäcker macht sich für seine Person nicht viel Hoffnung, weil ihm die Württembergische Regirung nicht geneigt sein soll. Er ist immer noch trostlos über den Verlust seiner Frau7 und bisweilen seinem Schmerz haltlos hingegeben, sucht sich aber durch verdoppelte Energie des Arbeitens hinwegzuhelfen. Der Druck der Reichstagsacten geht, wo viel ich weiß, fort und muß der 1. Band bald zum Ende kommen.8| Mir und den Meinigen geht es gut. Meine älteste Tochter, ein 15 jähriges Mädchen, ist in diesem Winter bei meinem Bruder in Berlin. Ihr Schwager Schelling und seine Familie sind wohl; Cäcilie ist guter Hoffnung, ihr Mann von uns zum außerordentlichen Professor vorgeschlagen.
Ich würde mich freuen auch etwas von Ihnen über Ihr Befinden und das der Ihrigen zu hören.
Ich bitte Thöl’s recht herzlich zu grüßen. Wie kommt man doch durch die Zeit von guten alten Freunden auseinander!
Waitz, GeorgGeorg Waitz
HiKo
11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bundesarchiv Berlin: Nachlaß Waitz, N 2321
.
BA Berlin1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 5, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd. 2, Leipzig 1866. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59552/edition/54958 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 5, Augsburg, Bd. 2
1866
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 4, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Ferdinand
Frensdorff
, Bd.1, Leipzig 1865. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59551/edition/55553 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 4, Augsburg, Bd. 1
1865
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 22, Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg, bearb. von Friedrich
Roth
, Bd. 3, Leipzig 1892. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59569/edition/54908 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 22, Augsburg, Bd. 3
1892
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 6, Die Chroniken der niedersächsischen Städte. Braunschweig, bearb. von Ludwig
Hänselmann
, Bd. 1, Leipzig 1868. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59553/edition/55554 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 6, Braunschweig, Bd. 1
1868
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Frensdorff, FerdinandFerdinand Frensdorffhttps://www.deutsche-biographie.de/sfz17060.html#ndbconte11677010418331931Frensdorff, Ferdinand (1833–1931), in Hannover geborener Jurist und Historiker, der von 1853 bis 1857 an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften studierte und 1857 in Göttingen promoviert wurde. Er war Mitarbeiter Karl Hegels bei dem Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1863 habilitierte er sich an der Universität Göttingen und wurde 1866 außerordentlicher, dann dort von 1873 an bis zu seinem Lebensende ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte. Im Studienjahr 1887/88 war er Rektor der Universität Göttingen.
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Hänselmann, LudwigLudwig Hänselmann11636323118341904Hänselmann, Ludwig (1834–1904), in Braunschweig geborener Archivar und Historiker, der nach seinem Studium der Theologie und Geschichte eine breite archivalische Ausbildung durchlief und am Ende Stadtarchivar Braunschweigs wurde. Als Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) bei dem großen Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München“ publizierte er 1868 und 1880 die Stadtchroniken Braunschweigs in zwei Bänden.
Königshofen, Jakob (Jacob) Twinger11915235513461420 Königshofen, Jakob (Jacob) Twinger, oder Jakob von Köngishofen (1346–1420), Geschichtsschreiber von Straßburg und als Priester ordinirt seit 1382, Kapitelherr von St. Thomas in Straßburg seit 1395; er verfasste eine Chronik von Straßburg, die Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines monumentalen Editionswerks der Städtechroniken im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgab. Siehe auch: Twinger von Königshofen, Jakob.
Reuß, Ernst RudolfRudolf Reuss11645417218411924Reuß, Ernst Rudolf (1841–1924), in Straßburg geborener Historiker und Bibliothekar, 1864 Gymnasiallehrer am Protestantischen Gymnasium in Straßburg, 1872 Bibliothekar an der Straßburger Stadtbibliothek, Sohn des Theologen Eduard Wilhelm Eugen Reuß (1804–1891).
Ranke, LeopoldLeopold Ranke
HiKo
11859827917951886Ranke, Leopold (1795–1886), in Wiehe geborener deutscher Historiker, der von 1818 bis 1824 Gymnasiallehrer in Frankfurt an der Oder war. Im Jahre 1824 wurde er außerordentlicher Professor, 1834 ordentlicher Professor für Geschichte an der Berliner Universität. Von 1858 an war er erster Präsident der von ihm initiierten Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Weizsäcker, Julius Friedrich LudwigJulius Weizsäcker
HiKo
11730804818281889Weizsäcker, Julius Friedrich Ludwig (1828–1889), in Öhringen geborener Historiker, der nach seinem Studium der evangelischen Theologie und seiner Habilitation im Fach „Geschichte“ an der Universität Tübingen im Jahre 1863 ordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Erlangen wurde, 1867 in Tübingen, 1872 in Straßburg, 1876 in Göttingen und 1881 in Berlin. Von 1860 bis 1889 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Leiter der Abteilung „Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe“ der Historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften, von 1862 bis 1870 deren außerordentliches, darnach deren ordentliches Mitglied.
Rindfleisch, Agnes Bertha Charlotte, verh. WeizsäckerAgnes Bertha Charlotte Rindfleisch, verh. Weizsäcker-18351865Rindfleisch, Agnes Bertha Charlotte (1835–1865), war die Ehefrau des Erlanger Historikers Julius Weizsäcker (1828–1889). Das Ehepaar Weizsäcker hatte drei Kinder, die beiden Jungen Hugo (1861–1939) und Heinrich (1862–1945), sowie die Tochter Bertha (1864–1945). Agnes Bertha Charlotte Rindfleisch war erst fünf Jahre verheiratet gewesen, als sie kurz nach ihrer vierten Schwangerschaft in Folge einer Fehlgeburt in Erlangen starb. Nach dem frühen Tod seiner Frau hat Julius Weizsäcker nicht wieder geheiratet.
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Schelling, Cäcilie Julie Pauline, verh. Plitt-1843Schelling, Cäcilie Julie Pauline (* 1843), war die Enkelin des Philosophen Wilhelm Joseph Schelling (1775–1854) und Nichte des Historikers Georg Waitz (1813–1901); sie war verheiratet mit dem Erlanger Kirchenhistoriker Gustav Leopold Plitt (1836–1880).
Plitt, Gustav LeopoldGustav Leopold Plitt11624565418361880Plitt, Gustav Leopold (1836–1880), in der Nähe Lübecks geborener evangelisch-lutherischer Theologe, der an den Universitäten Erlangen und Berlin studierte, 1861 das Lizentiat erwarb und sich 1862 in Erlangen habilitierte. Von 1867 bis 1875 war er außerordentlicher Professor für Theologie und Kirchengeschichte an der Universität Erlangen, dann dort bis zu seinem Tode Ordinarius. Er heiratete 1866 mit der in Erlangen geborenen Cäcilie Julia Pauline Schelling (* 1843), eine Tochter des Erlanger Rechtswissenschaftlers Paul Heinrich Joseph Schelling (1813–1889), damit auch Enkelin des Philosophen Wilhelm Joseph Schelling (1775–1854) und Nichte Georg Waitz’ (1813–1901).
Thöl, Johann HeinrichJohann Heinrich Thöl11875716418071884Thöl, Johann Heinrich (1807–1884), in Lübeck geborener Rechtswissenschaftler, der von 1826 bis 1829 an den Universitäten Leipzig und Heidelberg studierte, 1829 promoviert wurde und sich 1830 habilitierte. Von 1842 bis 1849 war er ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, dann bis zu seinem Tode an der Universität Göttingen. In den Jahren 1848/49 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Göttingen51.5328328,9.9351811Circa 100 Kilometer südlich von Hannover und südwestlich des Harzes gelegene Stadt mit einer 1737 eröffneten Universität.
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
Straßburg48.584614,7.7507127Ehemalige Reichs-, Universitäts- und Bischofsstadt am Westufer des Rheines und an der Ill zwischen Vogesen im Westen und Schwarzwald im Osten gelegen.
Tübingen48.5236164,9.0535531Stadt am Neckar im Königreich Württemberg mit 1477 gegründeter Universität, etwa 40 Kilometer südlich von Stuttgart gelegen.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
UniversitätsdisciplinFachrichtung an einer Universität; auch: Einhaltung bestimmter Vorschriften bzw. entsprechender Verhaltensregeln etc. innerhalb der Universität vornehmlich bezogen auf die Studierenden.
Studierende, StudirendePersonen, die an einer Universität bzw. Hochschule ein Studium absolvieren; Karl Hegel (1813-1901) hat diesen Begriff als Synonym für Studenten bereits im 19. Jahrhundert verwendet.
RectorHier gebraucht als Synonym für: Schulleiter, Leiter einer Lehr- und Bildungsanstalt.
Aufzug, AufzügeAufziehen im Sinne von: Aufmarschieren, Anrücken.
Vorlesung(en)Lehrveranstaltung(en) an Universitäten.
SemesterHier in der Bedeutung von: Studienhalbjahr an einer Universität.
Universität GöttingenIm Jahren 1734 von Kurfürst Georg II. August (1683-1760) von Braunschweig-Lüneburg, von 1727 an auch König George II. von Großbritannien, gegründete Universität, deren Entstehung maßgeblich von Gerlach Adolph Freiherr von Münchhausen (1688-1770) betrieben wurde.
Urlaub (studentischer)Urlaub bezogen auf studentische Freistellung vom Stundenbetrieb in Präsenz während des Semesters (Vorlesungen, Seminare etc.) von Seiten der jeweiligen Universität oder Hochschule.
Verbindungsfest, VerbindungsfesteFest, Feier einer studentischen Verbindung.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
delicatDelikat; auch im Sinne von: heikel, also: Diskretion erfordernd; nur mit Zurückhaltung, Takt oder Fingerspitzengefühl zu behandeln oder durchzuführen
BraunschweigerZu Braunschweig gehörend, Braunschweig zuzuordnen, auf Braunschweig bezogen.
Stadtchroniken, Städtechroniken, auch: ChronikenIm Rahmen von Stadtgeschichtsschreibung und -forschung geschriebene, teilweise auch edierte Chroniken von Städten. Karl Hegel (1813-1901) gab im Rahmen seiner Leitung des umfangreichen wissenschaftlichen Editionsunternehmens für die Münchener Historische Kommission „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ – angefangen mit seiner Geburtsstadt Nürnberg – solche Städtechroniken heraus.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
Straßburger, StraßburgischZu Straßburg gehörend, auf Straßburg bezogen, Straßburg zuzuordnen.
Königshofen's ChronikDer Straßburger Historiograph, Priester, Kanoniker an St. Thomas in Straßburg, Historiker und Chronist Jakob Twinger bzw. Jakob von Königshofen (1346-1420) verfasste eine umfangreiche Chronik von Straßburg in deutscher Sprache, die er zunächst durch eine lateinische Materialsammlung vorbereitet hatte. Diese Chronik hatte Karl Hegel in seiner Editionsreihe, die er für die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgab, selbst bearbeitet und veröffentlicht. Karl Hegel (1813-1901) veröffentlichte zu diesem Chronisten und seiner Chronik auch einen Artikel in der Deutschen Biographie, vgl. dazu: DB , sowie
Chroniken der deutschen Städte, Bd. 8, Straßburg, Bd.1,
und
Chroniken der deutschen Städte, Bd. 9, Straßburg, Bd. 2.
Französisch, französischZu Frankreich gehörend, Frankreich zuzuordnen, auf Frankreich bezogen; Französisch als Unterrichtsfach an Schulen bzw. universitäre Disziplin.
Elsässer, Elsäßer, elsäßer, elsässischZum Elsass gehörend, dem Elsass zuzuordnen, auf das Elsass bezogen; im Elsass Lebende.
Patriot, PatriotenMännliche Person, die patriotisch gesinnt ist bzw. von Patriotismus erfüllt.
ComitéKomitee, Ausschuss.
AbschriftAbgeschriebener Text, Duplikat bzw. Kopie, häufig auch als Hilfsmittel im Rahmen einer historisch-kritischen Edition gebräuchlich bzw. als Textgrundlage einer Edition für die Drucklegung.
revidirenRevidieren; bezüglich einer wissenschaftlichen Publikation ein schriftstellerisches Werk vor seiner Veröffentlichung entsprechend auf seine Richtigkeit hin überprüfen und ggf. auch verbessern und korrigieren bzw. nach der Überprüfung entsprechend abändern.
JubiläumJahrestag eines bestimmten Ereignisses, zumeist auch festlich begangen im Rahmen eines Festaktes, einer Jubiläumsfeier etc.
Universität TübingenIm Jahre 1477 auf Veranlassung Graf Eberhard im Bart (1455-1496), ab 1495 Herzog Eberhards I. von Württemberg, gegründete Universität am Neckar.
Regierung, württembergische, auch: Staatsregierung, würt(t)embergischeHöchste Institution eines Staates, die die Politik sowohl nach Innen wie nach Außen leitet, lenkt und beaufsichtigt, wobei Regierung allgemein für die Tätigkeit des Herrschens, die Ausübung der Staatsgewalt steht – hier bezogen auf die württembergische Herrschaftsgewalt; Württemberg war von 1806 bis 1918 ein als Königreich unter der Dynastie des Hauses Württemberg bestehender Staat im Südwesten Deutschlands.
Reichstagsacten, Reichstags-Acten, ReichstagsaktenVon Beginn an betriebenes, noch heute – in mehreren Reihen – angelegtes und laufendes Langzeit-Editionsprojekt der 1858 gegründeten Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.