Leopold Ranke an Karl Hegel, Berlin, 8. März 1867

Mein teurer Herr Kollege,

Unter den Vorteilen, die ich den Zusammenkünften der Historischen Kommission verdanke, schlage ich den besonders hoch an, daß ich mehreren der jüngeren Historiker näher getreten bin, als es sonst möglich gewesen wäre. Unter denen aber nehmen Sie eine der ersten Stellen ein.1 Zu dem Sukzeß unserer Unternehmungen haben Sie durch Ihre meisterhafte Bearbeitung der Stadtchroniken vornehmlich beigetragen. Mit großem Vergnügen erinnere ich mich der kleinen Sonntagswanderungen, mit denen wir unsere Arbeiten unterbrachen. Möge unsere nächste Zusammenkunft2 so heiter und erfolgreich sein, wie die früheren! Ein andermal bringen Sie uns wohl auch Ihre Frau Gemahlin wieder mit. Ihre freundschaftlichen Wünsche zu meinem Jubiläum3 erwidere ich damit, daß ich Ihnen wünsche, ein ähnliches zu erleben.

Mit vorzüglicher Hochachtung und herzlicher Ergebenheit