Derselbe hat schon vor mehreren Jahren auf Empfehlung von ProfessorGiesebrecht, dessen Schüler er in München war, von mir den Auftrag erhalten, die Katzmeierschen Denkwürdigkeiten1 neu zu bearbeiten, und ist jetzt auf Urlaub wieder nach München gegangen, um die begonnene Arbeit endlich zu vollenden.
Seine Absicht ist, zu diesem Zweck, hauptsächlich die Münchener Hof- und Staatsbibliothek zu benutzen. Ich bin von ihm ersucht worden Sie zu bitten, ihm die freiere Benutzung derselben zu gestatten und verbürge mich für seine Zuverlässigkeit.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Carl Hegel
1Münchener Stadtchronik, verfasst von Jörg Katzmair (Kazmair, Katzmeier) (* um 1350-1417), der aus einem alteingesessenen Münchener Ratsgeschlecht stammte und mehrmals Bürgermeister von München war. Seine Chronik wurde 1878 von Karl Hegel (1813-1901) im Rahmen seiner Edition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München als Band 15 herausgegeben, bearbeitet von Edmund Frh. von Oefele, Karl Theodor Heigel und Karl August Muffat sowie unter früherer Mitwirkung des Historikers, Germanisten, Bibliothekars und Instruktors Carl Schröder (1840-1916): „Die Chroniken der bairischen Städte. Regensburg. Landshut. Mühldorf. München.“
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Halm, KarlKarl Halm10015846318091882Halm, Karl (1809–1882), war ein in München geborener und gestorbener Klassischer Philologe, der zunächst als Gymnasiallehrer in München wirkte, bevor er 1856 Ordinarius an der Münchener Universität wurde und zugleich zum Direktor der Hof- und Staatsbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek in München, avancierte. Karl Hegel (1813–1901) arbeitete mit ihm vornehmlich im Rahmen seines großen Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München eng zusammen.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München1000
Schröder, Carl Gustav TheodorCarl Schröder11707238918401916Schröder, Carl Gustav Theodor (1840–1916), in Waren an der Müritz geborener Bibliothekar, Erzieher, Historiker und Germanist, der zunächst Regierungsrat, später Geheimer Regierungsrat in Mecklenburg-Schwerin war, ein Sohn des Pädagogen und Theologen Ferdinand Schröder (1812–1884). Nach Abschluss seiner Schullaufbahn am Gymnasium in Schwerin studierte er zunächst Jura in Jena, um ab 1860 nach München zu wechseln, wo er bei Konrad Hoffmann (1819–1890) Philologie und Wilhelm Giesebrecht (1814–1889) Geschichte studierte. Seine Promotion erfolgte 1864 an der Universität Rostock. Im selben Jahr stand er in Diensten des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (1823–1883) als Instruktor des Prinzen Friedrich Franz III. (1851–1897), dem späteren Regenten Mecklenburg-Schwerins. Er bearbeitete in den 1860er Jahren, ebenfalls seit 1864, auch Münchener („Denkwürdigkeiten“ des Münchener Patriziers Jörg Katzmair), Regensburger und später auch Kölner Quellen sowie das Register der Straßburger Chroniken-Edition für das Editionsprojekt Karl Hegels (1813–1901) „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, während er dem Großherzoglichen Hause weiter verbunden blieb, das ihm 1885 die Leitung und Neugestaltung der großherzoglichen Regierungsbibliothek in Schwerin übertrug.
Friedrich Franz III., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin (Erbgroßherzog)13158849418511897Friedrich Franz III., Erbgroßherzog bzw. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin (1851–1897), war von 1883 bis 1897 Großherzog von Mecklenburg-Schwerin; sein Erzieher und zeitweiliger Reisebegleiter war der Germanist, Historiker und Bibliothekar Carl Schröder (1840–1916), der überdies als wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) bei der Edition der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München tätig war.
Giesebrecht, Wilhelm FriedrichWilhelm Giesebrecht
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11871736718141889Giesebrecht, Wilhelm Friedrich (1814–1889), in Berlin geborener Historiker, der 1851 außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Königsberg wurde, von 1857 bis 1861 dort Ordinarius und anschließend bis 1889 an der Universität München war. Im Jahre 1858 wurde er Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften und von 1862 bis 1889 deren Sekretär. Im Jahre 1875 wurde er Mitglied der neugeschaffenenen Zentraldirektion der MGH in Berlin und wurde Mitglied des Verwaltungsrates und Gelehrtenausschusses des GNM in Nürnberg.
Katzmair (Kazmair, Katzmeier), JörgJörg Katzmair100964591um 1350; erwähnt 13911417Katzmair (Kazmair, Katzmeier), Jörg (um 1350–1417), war Chronist, entstammt einem wohlhabenden Münchner Bürgergeschlecht und mehrmals Bürgermeister Münchens.
Oefele, Edmund10188237818431902Oefele, Edmund (1843–1902), war Historiker und Archivar sowie Direktor des Königlich Bayerischen Reichsarchivs in München. Er bearbeitete zusammen mit Karl Theodor Heigel (1842–1915) und Karl August Muffat (1804–1878) den 15. Band des von Karl Hegel (1813–1901) umfangreich angelegten Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, der die bayerischen Städtechroniken beinhaltet.
Heigel, Karl TheodorKarl Theodor Heigel
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11665082618421915Heigel, Karl Theodor (1842–1915), war ab 1883 Ordinarius für Handels- und Kulturgeschichte an der Technischen Hochschule München und seit 1885 Ordinarius für Neuere Geschichte an der Universität München. Von 1887 an war er ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München – unter anderem auch Mitarbeiter bei dem Hegelschen Städtechronik-Projekt im Auftrag der Historischen Kommission. Von 1898 bis 1908 war er nach Carl Adolf Cornelius Sekretär der Historischen Kommission.
Muffat, Karl August
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11717977918041878Muffat, Karl August (1804–1878), war königlich baierischer Reichsarchivrat und Historiker. Er wirkte an dem von Karl Hegel (1813–1901) geleiteten Editionsunternehmen der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München mit.
Schwerin53.6288297,11.4148038Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin am Schweriner See, circa 80 Kilometer südwestlich von Rostock gelegen.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
InstructorÄhnlich dem Hofmeister, ein Lehrer bzw. Erzieher insbesondere von hochstehenden Einzelpersönlichkeiten, wie z.B. Prinzen aus königlichen, großherzoglichen oder anderen fürstlichen Häusern, die sie auch auf ihrer jeweiligen Grand Tour begleiteten oder zur Eingewöhnung an die entsprechende Universität.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Katzmeiersche DenkwürdigkeitenMünchener Stadtchronik, verfasst von Jörg Katzmair (Kazmair, Katzmeier) (um 1350-1417), aus einem alteingesessenem Münchener Ratsgeschlecht stammend, mehrmals Bürgermeister von München, der mit seinen „Denkwürdigkeiten“ einen Bericht über die Stadtunruhen zwischen 1397 und 1403, die sogenannte Vierherzogszeit, lieferte, die ihn zwischenzeitlich ins Exil geführt hatten; 1403 erfolgte mit einem Ausgleich auch seine Rehabilitation. Seine Chronik wurde 1878 von Karl Hegel (1813-1901) in seiner Editionsreihe über die „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgegeben unter hauptsächlicher Bearbeitung des Historikers, Archivars und Numismatikers Karl August Muffat (1804-1878) sowie unter früherer Mitwirkung des Historikers, Germanisten, Bibliothekars und Instruktors Carl Schröder (1840-1916) als Bd. 15 der Gesamtreihe „Die Chroniken der bairischen Städte. Regensburg. Landshut. Mühldorf. München.“.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
Katzmair (Katzmeier, Kazmair)Alteingesessenes und gut betuchtes Münchener Rats- und Patriziergeschlecht.