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Karl Hegel an den Akademischen Senat der Universität Erlangen, Erlangen, 19. Juni 1867

Königlich akademischer Senat!1

Unter Zurückstellung der Beilage giebt die unterzeichnete Fakultät ihre Erklärung dahin ab, daß sie sich zu ihrem Bedauern ausserstand gesetzt findet, Vorschläge zu machen, welche geeignet wären, den für unsere Universität drohenden Verlust abzuwenden, nachdem Herr Professor Weizsäcker selbst in seinem Anschreiben an Seine Magnificenz de datum 7. Juni sich bereits völlig bestimmt darüber ausgesprochen hat, daß und aus welchen Gründen er entschlossen sei, den an ihn ergangenen Ruf nach Tübingen anzunehmen, falls die königlich würtembergische Staatsregierung auf die von ihm zu stellenden Bedingungen eingehen werde. Dem offenbar würde das diesseitige Anerbieten einer bloßen Gehalts- zulage jene entgegenstehenden Bestimmungsgründe nicht aufzuwiegen vermögen, wenn auch unser Herr College sich nicht schon nach der anderen Seite hin durch seine nach Stuttgart abgegebene gleichlautende Zusage gebunden hätte.

Demnach ist die unterzeichnete Fakultät der Ansicht, daß für jetzt nichts Anderes zu thun sei, als das Ergebniß der zwischen unserm Herrn Collegen und der würtembergischen Staatsregierung eingeleiteten Verhandlung abzuwarten und sich alles Weitere noch vorzubehalten.

Hochachtungsvoll
die philosophische Fakultät.
Dr. Carl Hegel2