Ich schreibe von hier aus mit der schlechten Tinte des Gasthofs in Heidelberg, auf der Rückreise von Paris her, um Sie in der Eile um ein Buch zu bitten, welches ich zur Abfassung eines Programms1 in den nächsten Tagen, sobald ich in Erlangen zurück bin, nothwendig brauche, nämlich:
Ich bitte dringend mir dies Buch, ohne welches mein Programm, das ich in 14 Tagen fertig haben muß, nicht geschrieben werden kann, sogleich nach Erlangen zu schicken. Den Empfangsschein werde ich unverzüglich darauf verabfolgen. Binnen 14 Tagen hoffe ich Sie in München zu sehen.
Halm, KarlKarl Halm10015846318091882Halm, Karl (1809–1882), war ein in München geborener und gestorbener Klassischer Philologe, der zunächst als Gymnasiallehrer in München wirkte, bevor er 1856 Ordinarius an der Münchener Universität wurde und zugleich zum Direktor der Hof- und Staatsbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek in München, avancierte. Karl Hegel (1813–1901) arbeitete mit ihm vornehmlich im Rahmen seines großen Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München eng zusammen.
Heidelberg49.4093582,8.694724Alte Universitätsstadt am Neckar, seit 1803 zum Großherzog Baden gehörend und mit Eisenbahnanschluß seit 1840. Circa 90 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegen, war die Stadt mit ihrer malerischen Schloßruine einer der Hauptorte der Romantik.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München1000
Hegel
, Karl: Die Ordnungen der Gerechtigkeit in der florentinischen Republik, Erlangen 1867 (= Universitätsprogramm).
Hegel
, Ordnungen der Gerechtigkeit
1867
Neuhaus, Helmut: Professor in Erlangen, in: Karl Hegel – Historiker im 19. Jahrhundert. Unter Mitarbeit von Katja Dotzler, Christoph Hübner, Thomas Joswiak, Marion Kreis, Bruno Kuntke, Jörg Sandreuther und Christian Schöffel, hg. von
dems.
(= Erlanger Studien zur Geschichte, Bd. 7/Katalog zur Ausstellung des Instituts für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg vom 20. November bis 16. Dezember 2001), Erlangen, Jena 2001, S. 153-156.
Neuhaus
, Professor in Erlangen, S. 153-156.
2001
Paris48.8588897,2.3200410217200766An der Seine gelegene Hauptstadt des Kaiserreichs Frankreich.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Florenz43.7698712,11.2555757Hauptstadt im Zentrum des Großherzogtums Toskana im Norden der Apenninen-Halbinsel circa 300 Kilometer nördlich von Rom gelegen.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
UniversitätsprogrammDarbietung z. B. in Form eines Vortrags oder einer (Fest-)Rede etc. im Rahmen einer Universitätsveranstaltung bzw. universitären Feierlichkeit, oftmals auch als Druckerzeugnis herausgegeben.
Rectorat (Rektorat)Hier als Leitungsamt einer Hochschule.
Universität ErlangenDie im Jahre 1743 gegründete Universität Erlangen gewann im 19. Jahrhundert innerhalb des katholisch geprägten Königreichs Bayern durch ihre evangelische Theologische Fakultät als wissenschaftliche Ausbildungsstätte protestantischer Geistlicher für die neue, nach 1806 erst entstehende Bayerische Landeskirche eine besondere Bedeutung. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die „Erlanger Theologie“ durch große Geschlossenheit und Einheitlichkeit im Sinne des „Neuluthertums“ gekennzeichnet.
Archivio storico Italiano1842 gegründete und älteste, noch heute bestehende Zeitschrift für Geschichtswissenschaft in Italien mit dem Schwerpunkt auf italienischer Geschichte.
Nuova SerieItalienisch, hier bezogen auf das italienische Periodikum für Geschichtswissenschaft „Archivio storico Italiano“ für: „Neue Serie“, also im Sinne von: „Neue Folge“, in diesem Fall bezogen auf die zweite Serie dieser Zeitschrift.
TomoItalienisch für: „Band“ (bei Buchreihen oder Zeitschriften etc.).
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis