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Karl Hegel an Theodor Georg Karajan, Erlangen, 18. April 1868

Hochgeehrter Herr Vice Präsident!

Ich habe den mir durch Ihre Freundlichkeit schon früher bezeichneten Diplomatischen Weg eingeschlagen, um die beiden in der Kaiserlichen Hofbibliothek vorgefundenen Handschriften von Königshofen hierher zugesendet zu erhalten. Hinzugefügt habe ich in meinem Gesuch noch eine dritte Handschrift, an der mir fast noch mehr liegt, welche Böhmer bereits in den Fontes rerum Germanicarum Band 3 zu den notae historicae Argentin. no. 61 benutzt hat und die er in der Vorrede S. 29 als cod. Univ. 2382 der Hofbibliothek zu Wien bezeichnet. Nach dieser Bezeichnung würde man die Handschrift aber in der Universitäts-Bibliothek suchen, wäre nicht ausdrücklich gesagt, daß sie sich in der Hofbibliothek befinde. Nach Böhmers Angabe soll sie hauptsächlich den Matticus Neoburgensio3 enthalten und zum Theil in 4to sein. Um mich des gewünschten Erfolgs meines Gesuchs noch mehr zu versichern, erlaube ich mir Sie, hochgeehrter Herr, um Ihre gefällige Befürwortung zu bitten. Meine Absicht ist, die Chroniken von Closener und Königshofen in der Sammlung der Städtechroniken demnächst herauszugeben, und dies auch der Zweck, zu welchem ich die begehrten Handschriften zu benutzen wünsche.

Mit vorzüglicher Verehrung
Ihr ergebenster
Carl Hegel.