Lieber Manuel! Meinen herzlichen Glückwunsch für Dich und die Deinigen zum Neuen Jahr! Ich hoffe bald von Dir zu hören, daß es Euch gut geht. Meine ganze Familie verweilte vom Christabend an bis nach Neujahr in Nürnberg. Außer ihr waren auch noch die beiden Schwäger August, der Landwehrmajor in Schweinfurt mit Frau und Sohn, dann Münchener Cadetten, und Ulrich, der Graf und Oberlieutnant in Augsburg mit Caroline und Kind bei den Eltern eingekehrt, dazu mehrere Mägde, im ganzen 17 Köpfe als Gäste. Ich blieb nur die Feiertage über und Sylvesterabend, weil mir das dortige Phäakenleben und ewige Einerlei im lieben Verwandtenkreis nicht lange erträglich ist. Höchst erfreulich ist die Rüstigkeit der Eltern, denen eine Ermüdung bei so vieler Unruhe des geselligen Verkehrs kaum oder gar nicht anzumerken ist. Sie waren mit uns in kalter Nacht auf dem Glockenhof am Sylvesterabend und gingen um 2 Uhr Morgens zu Fuß mit uns über die Wöhrder Wiese und durch Wöhrd zurück, waren am andern Morgen um 10 Uhr in der Ägidienkirche, machten Neujahrsbesuche, hatten Gäste zu Tisch und noch mehr zum Besuch am Nachmittag, und am Abend ging der Papa wie gewöhnlich ins Theater! Ulrich, der junge Ehemann, ist sehr anspruchslos und gutmüthig, versieht gewiß auch recht pünktlich seinen Offiziersdienst, ist aber außerdem nichts | als ein gewöhnlicher Lieutenant. Caroline findet es langweilig in Augsburg, liebt es gerade nicht sich zu beschränken und sucht deßhalb gerne das elterliche Haus auf, wo sie sich mit Mann und Kind jetzt wieder auf 4 Wochen einlagert, nachdem sie schon einen Theil des Herbstes dort zugebracht. Es scheint, daß nun auch ihre Wünsche weiter dadurch zur Erfüllung kommen, daß Ulrich durch Tausch mit einem Nürnberger Offizier, der sich ein Paar hundert Gulden dafür zahlen läßt (welche der Papa vorstrecken muß), richtig nach Nürnberg versetzt wird. Theodor aus Leitheim hat sich vor kurzem mit einem hübschen, und wie man sagt, liebenswürdigen Mädchen in Nürnberg, Fräulein la Roche, die nebenbei auch recht vermögend ist, verlobt und wird demnächst seine Hochzeit feiern. Da wird es vermuthlich wieder eine Hausschenke geben.
Aus unserem eigenen Hause wird Annchen und Marie berichten. Du wirst schon wissen, daß mein College, der Jurist Stintzing nach Bonn berufen ist; er wird uns daher zu Ostern verlassen. Unsere Universität verliert an ihm ebenso viel, als der ganze Freundeskreis an seinem so gastfreien Hause und seiner Familie. Meine Frau ist mit Frau Stintzing nahe befreundet, und Anna mit der Tochter. Ein anderer sehr empfindlicher Verlust droht uns durch den Abgang von Schmidtlein, der sich zum Herbst pensionieren lassen will (wozu ihm sein mehr als 70 jähriges Lebensalter das Recht giebt) und dann mit seiner Familie nach |
München ziehen will. Durch das Ausscheiden dieser beiden Familien wird unser hiesiger Lebenskreis wesentlich verändert und wir wissen und sehen noch nicht, wie uns dafür irgend ein annehmbarer Ersatz geboten werden könnte. Ich gehöre nun schon mit Wenigen zu den alten Stammhaltern unserer sich rasch verjüngenden, aber damit nicht ebenso frisch aufblühenden Universität!
Du wirst meine neueste literarische Arbeit, die Ausgabe der Straßburger Chroniken Bd. 1, die mich mehrere Jahre hindurch angestrengt beschäftigt hat, durch Hirzel erhalten haben; auch die 2 Bände Augsburg, welche Dir an dem vollständigen Exemplar noch fehlten. Meine Recensionen für Sybels Historische
Zeitschrift, ein Aufsatz, der in den Deutschen Forschungen erscheint, haben mich daneben beschäftigt; und jetzt eben bin ich bei einer ausführlichen Recension von des alten Staatsraths von
Maurer’s neuestem Buch über die Geschichte der deutschen Städteverfassung. Sodann muß ich sobald als möglich mit dem Druck des 2. Bandes Straßburg beginnen lassen, für den ich noch viel auszuarbeiten habe. So sehe ich noch nicht recht, wann ich zur Edition der Hegel’schen Correspondenz kommen kann. Denn auch meine Vorlesungen, die gut vorgetragen sein wollen, kosten mich mit den dazu nöthigen Vorbereitungen immer noch viel Zeit. Einstweilen habe ich Frau und Tochter Luise angestellt, die Briefe Cousin’s in freien Abendstunden abzuschreiben, wobei ich nur in Entzifferung der schwer lesbaren Handschrift mithelfe. Ich schrieb Dir wohl, daß mir Rosenkranz den ganzen Brief- | wechsel, den er in Händen hatte, zugeschickt hat. Dabei fand ich schon einen Theil derselben sauber von fremder Hand, offenbar für den Druck, abgeschrieben, den ich also nur zu collationiren brauche. Übrigens werde ich mit viel strengerer Auswahl bei der Aufnahme verfahren, als Rosenkranz offenbar beabsichtigte. Ich erinnere Dich zugleich an Dein Versprechen, den Nachlaß der sich noch in Deinen Händen befindet, durchzusehen und was davon brauchbar erscheint auszusondern. Eben heute erhielt ich eine Zuschrift von R. Köpke aus Berlin, der mit der Sammlung biographischen Materials Johannes
Schulze’s beschäftigt, nach Briefen von Schulze oder anderen Papieren fragt, die dafür von Werth sind. In dem Briefwechsel den ich besitze findet sich nichts von J. Schulze, und ich denke auch, daß überhaupt nichts von ihm da sein wird, weil unser Vater mit ihm wohl nur persönlichen Verkehr gepflogen hat; doch bitte ich Dich auch darauf nachzusehen und an Professor Köpke zur Einsicht mitzutheilen, was für ihn von Werth sein kann. In diesem Sinne werde ich ihm antworten.
Ich bitte Dich mir die Zinsen der Cöln-Mindener Prioritäten und die Abschlagsdividenden derselben Actien vom 1. Januar zu schicken; der Rest der Prioritäten wird aber jetzt noch durch ein Consortium zu 97 ¾ losgeschlagen. Ich denke die Berlin Potsdamer nächstens zu verkaufen, ehe auch hier mit einer neuen Prioritätsanleihe der Actienvermehrung vorgegangen wird, die den Curs herunterdrückt.
Gestern waren wir auf einem glänzenden Ball, den Professor
Ziemssen im Local der Harmonie gegeben hat. Wir zogen mit unseren beiden Töchtern auf, die sehr hübsch aussahen. Man kam erst gegen 2 Uhr Morgens nach Hause – ich für meine Person nach 2 Uhr und bin leider heute beinahe stimmlos heiser. Glücklicher Weise ist es Sonnabend und morgen Sonntag.
Herzliche Grüße an die liebe Clara und die Töchter. Von | Deinem Sohn Willi schrieb mir Waitz, daß er ihn gesehen und daß er einen recht guten Eindruck auf ihn gemacht habe. Lebe wohl!
In brüderlicher Liebe Dein Karl.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Privatbesitz
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Privatbesitz
1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 8, Die Chroniken der oberrheinischen Städte, Straßburg, bearb. von Karl
Hegel
, Bd. 1, Leipzig 1870. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59555/edition/54954 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 8, Straßburg, Bd.1
1870
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Hegel
, Karl: Albert von Straßburg und Matthias von Neuenburg, in: Forschungen zur deutschen Geschichte 10 (1870), S. 237-245.
Hegel
, Albert von Straßburg und Matthias von Neuenburg, S. 237-245
1870
Hegel
, Karl: Zur Geschichte der Städteverfassung im Mittelalter. Von Maurer, Georg Ludwig. Geschichte der Städteverfassung in Deutschland. 1. Bd. Erlangen 1869, in: Historische Zeitschrift 24 (1870), S. 1-21.
Hegel
, Städteverfassung im Mittelalter, S. 1-21
1870
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 9, Die Chroniken der oberrheinischen Städte. Straßburg, bearb. von Karl
Hegel
, Bd. 2, Leipzig 1871. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59556/edition/55556 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 9, Straßburg, Bd. 2
1871
Hegel
, Karl: Briefe von und an Hegel, 2 Bde. (= Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden und Verewigten, Bde. 19.1/19.2), Leipzig 1887.
Hegel
, Briefe von und an Hegel
1887
Hegel, Maria (Mariechen, Mimi)Marie HegelTochter Karl Hegels-18551929 Hegel, Maria (Mariechen, Mimi) (1855–1929), dritte Tochter Karl (1813–1901) und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878), die ab 1878 dem verwitweten Vater den Haushalt in Erlangen führte.
Stintzing, RoderichRoderich Stintzing10127505618251883Stintzing, Roderich (1825–1883), in Altona geborener Rechtswissenschaftler, der von 1841 bis 1848 an den Universitäten Jena, Heidelberg, Berlin und Kiel studierte und 1852 in Heidelberg promoviert wurde. Im Jahre 1854 wurde er ordentlicher Professor für Römisches Recht an der Universität Basel. Nach seinem dortigen Rektorat wechselte er von 1857 bis 1870 an die Universität Erlangen und anschließend bis zu seinem Tode an die Universität Bonn. Wie in Basel war er auch in Erlangen (1864/65) und in Bonn (1875/76) jeweils Rektor bzw. Prorektor.
Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher
Susanna Maria Hegel, geb. Tucher116146891918261878Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher (1826–1878), häufig „Susette“ genannt, Tochter Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871) und Maria Magdalena Tuchers, geb. Grundherr (1802–1876), Ehefrau Karl Hegels (1813–1901); siehe auch: Tucher, Susanna Maria.
Stintzing, Franziska Karoline Charlotte, geb. BokelmannFranziska Karoline Stintzing, geb. Bokelmann11726003718281908Stintzing, Franziska Karoline, geb. Bokelmann (1828–1908), Ehefrau des Juristen Roderich Stintzing (1825–1883).
Schmidtlein, Eduard JosephEduard Joseph Schmidtlein11679424017981875Schmidtlein, Eduard Joseph (1798–1875), in Würzburg geborener Jurist, der von 1816 bis 1820 an den Universitäten Würzburg, Göttingen und Berlin Rechtswissenschaften studierte. Als außerordentlicher Professor 1823 an die Universität Landshut berufen, wechselte er 1826 mit ihr nach München und lehrte dort von 1828 bis 1834, bevor er dann bis 1870 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Erlangen war. Er war in erster Ehe mit Clara Göschen (1806–1840) verheiratet, einer Tochter des Juristen Johann Friedrich Ludwig Göschen (1778–1837). Aus seiner 1842 geschlossenen zweiten Ehe mit Therese Müller (1815–1872) stammt u. a. die Tochter Marie Schmidtlein.
Maurer, Georg LudwigGeorg Ludwig Maurer
HiKo
11873205617901872Maurer, Georg Ludwig (1790–1872), in der Rheinpfalz geborener Jurist und Historiker, der nach seinem Studium an den Universitäten Heidelberg und Paris im Jahre 1814 in den Staatsdienst des Königreichs Bayern eintrat. 1826 wurde er Professor der Rechtswissenschaften an der Universität München. Nachdem 1832 der minderjährige Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach (1815–1867) König Otto I. von Griechenland geworden war, wurde Maurer neben anderen bis 1834 mit der Führung der Regentschaft in Griechenland betraut. Nach seiner Rückberufung nach München wurde er 1847 im Königreich Bayern Justiz- und Außenminister und widmete sich seinen in zahlreichen Büchern niedergelegten (rechts)historischen Forschungen. Im Jahre 1863 wurde er zum Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Er war der Vater des Juristen Konrad Maurer (1823–1902).
Cousin, Victor11852247717921867Cousin, Victor (1792–1867), in Paris geborener französischer Philosoph, der im Jahre 1817 in Heidelberg Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) begegnete und dessen Philosophie in Frankreich bekannt machte. Er war Mitglied der Preußischen, Bayerischen und Göttinger Akademie der Wissenschaften. Der Briefwechsel zwischen beiden Philosophen beschäftigte Karl Hegel im Zusammenhang seiner Arbeiten an der Ausgabe der Briefe von seinem Vater und an ihn, die im Jahre 1887 in zwei Bänden erschien.
Rosenkranz, Johann Karl FriedrichKarl Rosenkranz11860272118051879 Rosenkranz, Johann Karl Friedrich (1805–1879), in Magdeburg geborener Philosoph und Sohn des Steuerbeamten Johann Heinrich Rosenkranz (1757–1830) und seiner Ehefrau Marie-Katharine Rosenkranz, geb. Gruson (1770–1824). Er war von 1831 bis 1833 außerordentlicher Professor an der Universität Halle, von 1833 bis 1874 ordentliche Professor an der Universität Königsberg und Verfasser der ersten Biographie Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770–1831).
Köpke, Rudolf AnastasiusRudolf Köpke10174074318131870Köpke, Rudolf Anastasius (1813–1870), in Königsberg geborener Historiker, der von 1832 bis 1838 an der Berliner Universität zunächst Theologie, ab 1834 Geschichte studierte und von 1838 bis 1842 Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium war. Von 1842 bis 1850 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica und habilitierte sich 1846, um als Privatdozent und ab 1856 als außerordentlicher Professor an der Berliner Universität und an der Kriegsakademie zu lehren.
Schulze, JohannesJohannes Schulze11886028317861869Schulze, Johannes (1786–1869), in Mecklenburg geborener evangelischer Theologe, Philologe, Gymnasiallehrer und Bildungspolitiker, ab 1818 Beamter – zuletzt Wirklicher Geheimer Oberregierungs- und Vortragender Rat – im preußischen Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten mit Zuständigkeiten für das höhere Schulwesen, die Universitäten, Akademien, Bibliotheken und öffentlichen Sammlungen.
Hegel, Georg Wilhelm FriedrichGeorg Wilhelm Friedrich Hegel https://www.deutsche-biographie.de/sfz28648.html#ndbcontent11854773917701831 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770–1831), Philosoph, Ehemann Maria Helena Susanna Hegels, geb. Tucher (1791–1855), Vater Karl und Immanuel Hegels , von 1808 bis 1816 Gymnasialrektor und Schulrat in Nürnberg, ordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie von 1816 bis 1818 an der Universität Heidelberg und von 1818 bis 1831 an der Universität Berlin.
Ziemssen, Hugo WilhelmHugo Wilhelm Ziemssen11759745718291902Ziemssen, Hugo Wilhelm (1829–1902), in Greifswald geborener Mediziner, der von 1848 bis 1854 an den Universitäten Greifswald, Berlin und Würzburg studierte, 1854 in Greifswald promoviert wurde, sich dort 1856 habilitierte und 1861 außerordentlicher Professor wurde. Von 1863 bis 1874 war er ordentlicher Professor für Innere Medizin, Spezielle Pathologie und Therapie an der Universität Erlangen und wechselte dann bis zu seinem Tode auf einen Lehrstuhl an der Universität München.
Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell
Clara Hegel, geb. Flottwell116570776?18251912Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell (1825–1912), Tochter Eduard Heinrich Flottwells (1786–1865) und Auguste Flottwells, geb. Lüdecke (1794–1862), jüngere Schwester Friederike Hegels, geb. Flottwell (1822–1861), der ersten Ehefrau Immanuel Hegels (1814–1891) und dessen zweite Ehefrau ab 8. September 1865.
Hegel, Marie (Maria), verh. BitterMarie Hegel, verh. Bitter103810830618481925Hegel, Marie (1848–1925), Tochter Immanuel (1814–1891) und Friederike Hegels, geb. Flottwell (1822–1861), Ehefrau des Juristen, hohen preußischen Verwaltungsbeamten, Kronsyndikus und Politikers Rudolf Bitter (1846–1914), siehe auch: Bitter, Marie.
Hegel, Wilhelm (Willi)Wilhelm Hegel13593263718491925Hegel, Wilhelm (Willi) (1849–1925), in Berlin geborener Sohn Immanuel (1814–1891) und Friederike Hegels (1822–1861), Ehemann Armgard Hegels, geb. Wulffen (1862–1928), und Neffe Karl Hegels. Er war hoher preußischer Verwaltungsbeamter, u. a. von 1886 bis 1890 Landrat des Kreises Jerichow I, von 1895 bis 1905 Regierungspräsident von Gumbinnen, von 1905 bis 1908 in Allenstein, von 1908 bis 1917 Oberpräsident der Provinz Sachsen. Es war von 1887 bis 1890 Mitglied des Deutschen Reichstages und wurde im Jahre 1909 in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.
Waitz, GeorgGeorg Waitz
HiKo
11905914218131886Waitz, Georg (1813–1886), in Flensburg geborener Historiker, der nach einem breiten geisteswissenschaftlichen, juristischen und theologischen Studium an den Universitäten Kiel und Berlin 1836 promoviert wurde. Nach seiner Tätigkeit bei den Monumenta Germaniae Historica wurde er 1842 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft an der Universität Kiel, wechselte 1848 als Ordinarius an die Universität Göttingen und wurde 1858 Gründungsmitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Als er 1875 Präsident der Monumenta Germaniae Historica in Berlin wurde, ging er gleichzeitig an die Universität Berlin. Er war in erster Ehe mit Clara Schelling (1818–1857), einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854), verheiratet, in zweiter Ehe mit Helene Franziska Friederike Hartmann (1831–1915), einer Tochter des Generals Georg Julius Hartmann (1774–1856).
Simon, T. CollinsSimon, T. Collins, Dr., englischer Philosoph.
Simon, AugustaSimon, Augusta, Tochter des englischen Philosophen T. Collins Simon.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Schweinfurt50.0499945,10.233302Etwa 130 Kilometer östlich von Frankfurt am Main und etwa 100 Kilometer nordwestlich von Nürnberg am Main zwischen Steigerwald im Osten und Spessart im Westen gelegene ehemalige Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches, die von 1810 bis 1814 zum kurzlebigen Großherzogtum Würzburg gehörte und dann an das Königreich Bayern fiel. Im Jahre 1852 entstand ein Bahnanschluß.
Augsburg48.3668041,10.8986971Auf römische Zeit zurückgehende alte Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches und Bischofsstadt am Lech, etwa 65 Kilometer nordwestlich von München gelegen und seit 1806 zum Königreich Bayern gehörig.
Wöhrd49.45454545,11.090729827459015Das Gartengelände bei Wöhrd – später Cramer-Klett-Park – lag nördlich der Pegnitz und östlich der Nürnberger Stadtmauer und wurde 1825 in die ehemalige Reichsstadt eingemeindet. Die Gartenwohnung der Familie Tucher hatte die Adresse „Im Tucherischen Garten vor dem Wöhrder Thore“ oder „Vor dem Wörhder Thore“ in Nürnberg.
Leitheim48.7436,10.884173637103597Schloß Leitheim ist östlich von Donauwörth und nördlich der Donau gelegen, seit 1835 im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher.
BonnAuf eine römische Gründung zurückgehende alte kurfürstliche Residenzstadt am Rhein mit menschlichen Besiedlungsspuren, die ca. 14.000 Jahre zurückreichen, nach französischer Herrschaft ab 1815 eine Stadt des Königreiches Preußen, etwa 30 Kilometer nördöstllich von Köln gelegen.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
PhäakenlebenGeruhsames, luxuriöses Leben wie das des mythologischen Volkes der Phäaken in Homers „Odyssee“.
Glockenhof (Nürnberg)Seit 1765 gehörte der südöstlich vor der Nürnberger Altstadt gelegene Herrensitz der Familie von Grundherr.
Sankt (St.) Aegidien (Nürnberg)Auf einen mittelalterlichen Bau zurückgehende Kirche am Aegidienplatz im Sebalder-Viertel Nürnbergs, die nach fast vollständiger Zerstörung durch einen Brand im Jahre 1696 zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf den Resten des Vorgängerbaus als barocke Kirche neu erbaut wurde.
HausschenkeHochzeitsgabe, Hochzeitsgeschenk.
Hirzel-Verlag, Hirzelsche VerlagsbuchhandlungIm Jahre 1853 von Samuel Hirzel (1804-1877) in Leipzig gegründeter Verlag, der 1877 von seinem Sohn Heinrich Hirzel (1836-1894) und 1894 von seinem Enkel Georg Hirzel (1867-1924) übernommen wurde.
Historische Zeitschrift (HZ)Im Jahre 1859 von dem Historiker Heinrich Sybel (1817-1895) gegründete geschichtswissenschaftliche Fachzeitschrift.
Forschungen zur deutschen Geschichte (FDG)Eine von der Historischen Commission bei der Königlichen Bayerischen Akademie der Wissenschaften von 1862 bis 1886 herausgegebene geschichtswissenschaftliche Zeitschrift. Mit dem Tod des federführenden Schriftleiters Georg Waitz (1813-1886) – neben Ludwig Häusser (1818-1867), Franz Xaver Wegele (1823-1897) und Christoph Friedrich Stälin (1805-1873) – im Jahre 1886 wurde ihr Erscheinen nach 26 Bänden eingestellt. Neben Aufsätzen (vornehmlich zur mittelalterlichen, weniger zur neueren Geschichte des 16. bis 19. Jahrhunderts) enthielten die Bände auch die Protokolle der jährlichen Plenarversammlungen der Historischen Kommission.
Köln-Mindener EisenbahnDie Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft begann 1843 mit dem Bau der Eisenbahnverbindung zwischen dem preußisch gewordenen Rheinland, dem Ruhrgebiet als aufstrebendem Industriezentrum und der ostwestfälischen Stadt Minden an der Weser auf dem Weg zur königlich preußischen Hauptstadt Berlin.
PrioritätsaktienAktien, deren Inhaber vorzugsweise bei Dividendenausschüttungen bedacht werden.
Berlin-Potsdam-Magdeburger EisenbahnIm Jahre 1843 gegründete Eisenbahngesellschaft mit einem Stammkapital von vier Millionen Talern.
Harmonie (Erlangen)Gesellschaftshaus, in dem sich seit dem 18. Jahrhundert das höhere Bürgertum einer Stadt zu gesellschaftlichen und kulturellen Ereignissen versammelte. In Erlangen gründete sie – allgemein als „Clubb“ bezeichnet – 1788 der Rechtswissenschaftler Johann Ludwig Klüber (1762-1837), ab 1794 war es die „Mittwochsgesellschaft“ und ab 1809 die „Gesellschaft Harmonie“ als Geselligkeitsverein zur Pflege von Kultur und Kunst, mit dem sich eine Lesegesellschaft und die 1791 organisierte „Musikalische Gesellschaft“ verbanden. Die Erlanger „Harmonie“ verfügte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts über ein eigenes Haus am Holzmarkt in der Stadtmitte nahe der Hugenottenkirche.