Mit vielem Antheil erfahre ich von Ihrem Vorhaben, für den biographischen Nachlaß Johannes Schulzes zu sammeln. Die Freundschaft des trefflichen Mannes für meine Eltern übertrug sich auf uns Söhne und wir waren ihm bis an sein Lebensende mit Verehrung und Liebe zugethan. Ich habe ihm viel zu danken gehabt und sein Name steht hoch in meinem Gedächtniß; seine Persönlichkeit ist mir tief eingeprägt. Zu meinem großen Bedauern kann ich Ihnen jedoch für Ihren Zweck mit gar nichts dienen. In dem brieflichen Nachlaß meines Vaters, den ich erst vor kurzem von Rosenkranz zurückerhalten habe, findet sich kein Brief von Johannes Schulze. Ich glaube auch nicht, daß bei dem beständigen persönlichen Verkehr beider in Berlin der Anlaß zu einem Briefwechsel gegeben war. Jedenfalls wäre es doch möglich, daß in dem übrigen Nachlaß, der bei meinem Bruder in Berlin zurückgeblieben ist, | etwas von Schulzes Hand aufgefunden werden könnte. Ich lasse deshalb gleichzeitig mit diesem Brief einen andern an meinen Bruder abgehen1, wozu ich ihn ersuche, diesen Nachlaß durchzusehen und wenn sich etwas für Sie Brauchbares darin vorfindet, Ihnen davon Mitteilung zu machen. Ich danke Ihnen bestens für Ihre freundlichen Worte in Bezug auf meinen neusten Chronikenband2 und empfehle mich Ihrem geneigten Andenken.
Köpke, Rudolf AnastasiusRudolf Köpke10174074318131870Köpke, Rudolf Anastasius (1813–1870), in Königsberg geborener Historiker, der von 1832 bis 1838 an der Berliner Universität zunächst Theologie, ab 1834 Geschichte studierte und von 1838 bis 1842 Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium war. Von 1842 bis 1850 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica und habilitierte sich 1846, um als Privatdozent und ab 1856 als außerordentlicher Professor an der Berliner Universität und an der Kriegsakademie zu lehren.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin
: PAW (1812-1945), II-III-121. 123; II-V-53, 64, 77, 153.
BBAW Berlin1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 8, Die Chroniken der oberrheinischen Städte, Straßburg, bearb. von Karl
Hegel
, Bd. 1, Leipzig 1870. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59555/edition/54954 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 8, Straßburg, Bd.1
1870
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Schulze, JohannesJohannes Schulze11886028317861869Schulze, Johannes (1786–1869), in Mecklenburg geborener evangelischer Theologe, Philologe, Gymnasiallehrer und Bildungspolitiker, ab 1818 Beamter – zuletzt Wirklicher Geheimer Oberregierungs- und Vortragender Rat – im preußischen Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten mit Zuständigkeiten für das höhere Schulwesen, die Universitäten, Akademien, Bibliotheken und öffentlichen Sammlungen.
Hegel, Georg Wilhelm FriedrichGeorg Wilhelm Friedrich Hegel https://www.deutsche-biographie.de/sfz28648.html#ndbcontent11854773917701831 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770–1831), Philosoph, Ehemann Maria Helena Susanna Hegels, geb. Tucher (1791–1855), Vater Karl und Immanuel Hegels , von 1808 bis 1816 Gymnasialrektor und Schulrat in Nürnberg, ordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie von 1816 bis 1818 an der Universität Heidelberg und von 1818 bis 1831 an der Universität Berlin.
Tucher, Maria Helena Susanna, verh. HegelMaria Helena Susanna Tucher, verh. HegelMutter Karl Hegels11657082217911855Tucher, Maria Helena Susanna (1791–1855), Ehefrau des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Mutter Karl Hegels (1813–1901), Schwester Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871), des Vaters Susanna Maria Hegels (1812–1878), Onkels und Schwiegervaters Karl Hegels, Gründer der Tucher-Brauerei in Nürnberg. Siehe auch: Hegel, Maria Helena Susanna.
Rosenkranz, Johann Karl FriedrichKarl Rosenkranz11860272118051879 Rosenkranz, Johann Karl Friedrich (1805–1879), in Magdeburg geborener Philosoph und Sohn des Steuerbeamten Johann Heinrich Rosenkranz (1757–1830) und seiner Ehefrau Marie-Katharine Rosenkranz, geb. Gruson (1770–1824). Er war von 1831 bis 1833 außerordentlicher Professor an der Universität Halle, von 1833 bis 1874 ordentliche Professor an der Universität Königsberg und Verfasser der ersten Biographie Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1770–1831).
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
BriefwechselDer Begriff Briefwechsel beschreibt eine chronologische Folge von Briefen, aber auch Brief-/Korrespondenz-Karten, Postkarten, Telegrammen etc., zwischen zwei Personen über längere Zeit hinweg, was durch die jeweiligen gegenseitig geschriebenen Anschreiben dokumentiert wird. Vor dem Hintergrund der historischen Tradierung, ist es zumeist eine Seltenheit, solche Briefwechsel in Gänze aufzufinden. Briefwechsel sind innerhalb der Geschichtswissenschaft vornehmlich in der Zeit des 19./20. Jahrhunderts eine fundamentale Quelle für vielfältigste wissenschaftliche Forschungsgegenstände, die auch für Nachbardisziplinen und die Wissenschaft an sich anschlussfähig sind.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis